Provence – Aigues-Mortes mit mächtigen Mauern und wilden Flamingos

An Nachmittag des dritten Tages erreichen wir auf unserem Roadtrip durch die Provence die ehemalige Kreuzfahrerstadt Aigues-Mortes, die heute noch über eine komplett erhaltene Festungsmauer samt Wehrtürmen verfügt.

Wir besichtigen die Festungsmauern, schauen uns in der historischen Altstadt um und unternehmen am nächsten Morgen einen Abstecher zum nahegelegenen Mittelmeer, wo wir uns Flamingos in freier Wildbahn anschauen. Kommt mit auf die virtuelle Reise an den Rand der Camargue!

 

 

Auf dem Weg in die historische Altstadt

Nachdem wir am Morgen zur Pont du Gard gewandert waren, erreichen wir am frühen Nachmittag die ehemalige Festungstadt Aigues-Mortes, von wo die Kreuzritter einst nach Jerusalem aufgebrochen waren. Da es noch zu früh ist, um in unser gebuchtes Hotel einzuchecken, suchen wir uns einen Parkplatz, den wir am Kanal beim Sporthafen finden. Dort sehen wir das erste Mal die mächtigen Mauern von Aigues-Mortes.

Wir laufen am Kanal entlang in Richtung Norden und können nun gut sehen, wie lang die Festungsmauern sind.

Am nördlichen Ende der Mauern angekommen, erblicken wir den riesigen Tour de Constance, dessen Spitze lange Zeit als Leuchtturm diente. Er befindet sich außerhalb der Mauern und ist über eine Brücke mit der Stadt verbunden.

An der Hauptstraße angekommen, überqueren wir den Kanal auf einer großen Brücke und laufen auf der anderen Seite entlang der Mauern bis zur Porte de la Gardette, dem großen Stadttor, welches uns den Zugang zur historischen Altstadt ermöglicht.

Als Erstes möchten wir uns die Festungsmauern von oben anschauen …

 

Die Besichtigung des Tour de Constance

Hinter dem Stadttor biegen wir gleich rechts ab und laufen immer an der Mauer entlang bis wir den Eingang zu einem großen Gebäude erreichen. Wir planen diese Besichtigung gleich am Anfang unseres Besuches, da ich auf der Webseite der Festungsmauern gelesen habe, dass ab einem gewissen Zeitpunkt zwar noch offen ist, aber nicht mehr alles besichtigt werden kann. Im Innenhof erinnert ein Stein an die Kreuzritter, deren Schiffe von hier gestartet sind.

Nachdem wir unsere Tickets für 8€ pro Person gekauft haben, können wir uns sowohl den Tour de Constance als auch die Festungsmauern anschauen. Wir beginnen mit dem Turm. Über die Brücke, die über einen mit Wasser gefüllten Wehrgraben verläuft, betreten wir den Tour de Constance.

Die Außenmauern sind bei diesem Turm etwa sechs Meter dick. Drinnen gibt es nur einen großen und sehr hohen Raum, dessen Decke ein tolles Gewölbe hat.

Mit einem kleinen Aufzug fahren wir ganz nach oben zur Aussichtsplattform. Von hier  oben kann ich sogar unser Hotel am Kanal sehen. Es ist das Gebäude mit dem zweimal vier Fenstern mit den roten Fensterläden auf der rechten Seite.

Über eine Wendeltreppe steigen wir eine Etage tiefer und erreichen einen Gang, der einmal um den kompletten Saal herumläuft. Von hier konnten die Wachen den Saal kontrollieren und gegebenenfalls verteidigen.

Wir nutzen wieder die Wendeltreppe und gehen hinunter in den Saal, der an einer Seite einen riesigen Kaminofen hat.

Durch eine große Öffnung sehen wir draußen den Kanal.

Wir verlassen den Tour de Constance über den gleichen Weg, über den wir gekommen sind.

 

Über die Festungsmauern einmal rund um die Stadt

Als Nächstes steigen wir über eine Treppe auf die Festungsmauer und folgen dieser gegen den Uhrzeigersinn. Die Mauern sind rechteckig angeordnet und schließen eine Fläche von etwa 540 x 320 Metern ein. Die Länge der Strecke über die Festungsmauern ist gute 1,6 Kilometer lang.

Unterwegs laufen wir durch einen Wehrturm. Insgesamt gibt es auf der Mauer fünfzehn Türme und den Tour de Constance davor. Im Inneren dieses kleinen Festungsturms beeindruckt mich das schöne Gewölbe, was ich in einem Wehrturm so nicht erwartet hätte.

Durch ein vergittertes Fenster kann ich in die historische Altstadt schauen.

Wir erreichen die südliche Mauer und sehen die Salzgewinnung vor den Toren der Stadt. Hier werden Becken mit Meerwasser geflutet und anschließend austrocknen gelassen. Zurück bleibt dann das Meersalz.

Ich steige auf einen der kleinen Wehrtürme und schaue an der Mauer entlang. Ist schon riesig! Das muss doch die Leute von Damals sehr beeindruckt und sogar eingeschüchtert haben, oder?

Von hier oben schaue ich wieder in die Altstadt hinein und wundere mich, wie wenig am späten Nachmittag los ist. Je weiter wir auf der Mauer nach Osten kommen, um so weniger Touristen sieht man. Hier befinden sich nur noch „normale“ Wohnhäuser.

Gerade als wir ein Tor passieren, fährt unten ein kleiner Touristenzug durch die Gasse. Mein Reiseführer hat mich davor gewarnt: Für teures Geld wird man kurz durch die Altstadt und vor die Mauern gefahren … wir verzichten auf die Fahrt.

Wir erreichen die östliche Mauer und laufen wieder durch einen kleinen Wehrturm.

Allmächlich haben wir Aigues-Mortes einmal umrundet. Kurz vor dem Tour de Constance, wo wir unseren Rundgang begonnen haben, kommen wir durch einen letzten Wehrturm. Darin befindet sich eine Statue, von der ich bis heute nicht erfahren habe, um wen es sich dabei handelt.

Nun liegt nur noch die Porte de la Gardette zwischen uns und dem Ende unseres Rundganges.

Vom Stadttor habe ich einen guten Blick in die Haupteinkaufsstraße in der Altstadt. Hier ist schon mehr los.

Nach der Besichtigung laufen wir zurück zu unserem Hotel, um dann auch endlich mal einzuchecken.

 

Ein Stadtbummel durch die Altstadt

Nachdem wir eingecheckt haben und unser Auto näher beim Hotel parken konnten, machen wir uns auf, um uns die historische Altstadt näher anzuschauen. Dabei wollen wir auch die fünf Labcaches, die in Aigues-Mortes platziert wurden, spielen.

Wir überqueren wieder die Autobrücke am Turm, von wo ich den Turm nun noch einmal bei Sonnenschein fotografieren kann.

Auf der anderen Seite der Brücke beginnen wir unsere Runde mit dem Labcache Sur les traces de St Louis : S1 Tour de constance. Dazu müssen wir uns den Turm von außen anschauen, was recht gut gelingt. Der nächste Labcache befindet sich auf dem Gelände der Türme- und Festungsmauernbesichtigung, welches am Abend aber schon verschlossen und nicht mehr zugänglich ist. Zum Glück hatte ich alles Nötige zufällig bei unserem Besuch fotografiert, so dass wir auch diese Frage ohne Probleme beantworten können.

Anschließend führt uns dieses LabAdventure zum Marktplatz, wo wir uns die Kirche etwas genauer anschauen.

Da sie um diese Zeit noch offen ist, werfen wir einen Blick hinein.

Nachdem wir noch die beiden Labcaches am Marktplatz beantwortet haben, laufen wir zum fünften und letzten an einem der südlichen Stadttore. Als wir dort ankommen, sind gerade Dreharbeiten mit drei Kreuzrittern und einer Lady zu Gange.

Da wir nun alle fünf Lab Caches erfolgreich erledigt haben, wollen wir uns noch „schnell“ dem zugehörigen Bonuscache widmen.

 

Vor den Stadtmauern

Die Koordinaten, die wir für den Bonus „sur les traces de St Louis“ Labcaches berechnet haben, liegen ein gutes Stück vor den Toren von Aigues-Mortes. Daher bekommen wir diesen tollen Blick auf die Stadtmauern.

An den Koordinaten angekommen, suchen wir zunächst erfolglos. Erst ein netter Kontakt mit der Ownerin ermöglicht uns die Dose zu finden.

An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön für die schnelle Hilfe!

 

Durch die beleuchtete Altstadt

Nachdem wir uns ins Logbuch eingetragen haben, suchen wir uns in der Altstadt ein nettes Restaurant für unser Abendessen. Weiter unten in unserem Restauranttipp könnt Ihr nachlesen, wo wir gelandet sind.

Nach dem Abendessen drehen wir noch eine Runde durch die beleuchtete Altstadt von Aigues-Mortes. Wir beginnen am Denkmal von St. Louis, welches auf einem Brunnen steht.

Genau dort befindet sich auch der Virtual Cache Aigues-Mortes, cité médiévale, für den ein einfaches Beweisfoto mit dem König im Hintergrund absolut ausreichend ist. Diese Art von Touristencaches ist genau mein Ding!

Nachdem das erledigt ist, setzen wir unseren kleinen Spaziergang fort. Die Gassen sind nun menschenleer.

Da es nicht mehr viel zu erleben gibt, laufen wir über die Autobrücke zu unserem Hotel zurück.

Mein letztes Foto an diesem Tag ist der beleuchtete Turm von der Brücke aus fotografiert.

 

Besuch bei den Flamingos

Am nächsten Morgen verlassen wir Aigues-Mortes wieder und wollen noch einen kurzen Abstecher zum Mittelmeer machen. Wir fahren am Kanal entlang nach Süden. Kurz vor dem Ort „Le Grau du Roi“ fallen uns diese freilebenden Flamingos auf einem See auf. Ich stelle mein Auto am Straßenrand ab und schraube das Zoomobjektiv auf meinen Fotoapparat. Die Flamingos scheinen noch müde zu sein.

Es gibt hier unzählige von diesen großen Vögeln. Dann fällt mir dieser Schwarm am Himmel ins Auge.

Langsam werden die Flamingos wach. Dieser hier sucht nach seinem Frühstück.

Nachdem ich unzählige Fotos gemacht habe, fahren wir weiter zum Mittelmeer.

 

Abstecher zum Mittelmeer

In Le Grau du Roi suche ich mir einen kostenlosen Parkplatz in Standnähe. Von der Hauptstraße führt ein kleiner Fußweg zum Meer.

Dort angekommen, laufen wir etwas am Wasser entlang.

Damit haben wir den südlichsten Punkt unserer Reise durch die Provence erreicht. Wir schlendern zurück zum Auto und fahren durch die Camarque weiter nach Arles. Aber diese Geschichte erzähle ich Euch ein anderes Mal …

 

Unsere Hotel- und Restaurant-Empfehlung für Aigues-Mortes

In der Planungsphase unserer Provence-Reise suchten wir uns für unsere Übernachtung in Aigues-Mortes ein Hotel, wo es Parkplätze in der Nähe gibt und wir fußläufig die historische Altstadt erreichen konnten. Von den wenigen freien Hotels gefiel uns das Maison des Croisades (Provisionslink) am Besten. Es liegt unmittelbar am Kanal und in fünf Minuten ist das Tor zur Altstadt zu erreichen.

Beim Einchecken bekommen wir einen Parkausweis für Anwohner, mit dem wir fast alle Parkplätze, die es rund um die Altstadt gibt, kostenlos nutzen dürfen. Unser Zimmer ist sauber und geräumig. Das Badezimmer ist modern.

Das Frühstück ist typisch französisch und wird auf einem Tablett gereicht.

Falls wir Aigues-Mortes mal wieder besuchen sollten, würde ich dieses Hotel jederzeit wieder buchen.

Bei unserem Stadtbummel am späten Nachmittag halten wir Ausschau nach einem Restaurant für den Abend. Das gestaltet sich nicht gerade einfach, da Aigues-Mortes sich scheinbar eher auf Tagesgäste eingerichtet hat. Die zur Verfügung stehenden am Abend offenen Restaurants haben entweder eine 08-15-Speisekarte oder sind sehr teuer. Nach einer längeren Suche landen wir im Restaurant La Pignata De Pinocchio, welches regionale Speisen aber auch Pizza und Pasta als Menü anbietet und im Vergleich zu den anderen wirklich günstig ist.

Wir bestellen einen „Pichet“ des offenen Hausweins …

… und ein drei-Gänge-Menü. Da wir uns ja sehr nah am Mittelmeer befinden, gönne ich mir ein Thunfischsteak mit Reis und mediterranem Gemüse.

Wir sind mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis sehr zufrieden.

 

Interaktive Karte von unserem Besuch

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Tour über die Festungsmauern von Aigues-Mortes sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Die Geocaches und die Labcaches, die wir dort gesucht haben, sind ebenfalls auf der Karte eingezeichnet. Ein Klick auf das Cachesymbol öffnet ein kleines Fenster mit weiteren Informationen. Falls in der Beschreibung eines Markers unten links drei Punkte angezeigt werden, so ist das ein Link zu weiterführenden Informationen. Bitte beachtet, dass alle Links zu Unterkünften und Hotels Provisionslinks sind.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

** ** ** ** **

Dieser Beitrag ist Teil einer Artikelserie über unseren Besuch in der Provence. Unsere komplette Reiseroute findet Ihr im Überblicksbeitrag „8 Tage Autorundreise durch die Provence„, wo Ihr auch die Links zu den weiteren Detailberichten, die ich bereits zu ausgewählten Zielen unserer Reise geschrieben habe, findet.

** ** ** ** **

Wie hat Euch dieser Reisebericht über unseren Besuch in Aigues-Mortes und bei den Flamingos gefallen? Seid Ihr selbst schon in der Provence unterwegs gewesen? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert