Draisinentour mit Geocaching

Am letzten Samstag sind saarzwerg, tower27 und ich mit ein paar Freunden losgezogen, um eine Draisinentour zu erleben. Wir sind bei schönem Wetter mit Muskelkraft gute 40 km durch das schöne Glantal von Staudernheim nach Altenglan gefahren.

Unterwegs konnten wir 8 Tradis loggen, die unmittelbar an der Strecke lagen. Kommt mit auf die virtuelle Geocaching-Tour mit diesem außergewöhnlichen Fortbewegungsmittel …

 

 

Die Draisine

Nicht weit vom Saarland bietet der Landkreis Kusel eine Draisinentour an, bei der verschiedene Fahrraddraisinen zum Einsatz kommen. Es können kleine Draisinen (2 Personen strampeln und 2 Personen sitzen auf der Bank) und große Draisinen (3 Personen strampeln und 4 Personen sitzen auf der Bank) gemietet werden, die jeweils mit oder ohne Elektrounterstützung gebucht werden können. Die Fahrten werden von Mitte April bis Ende Oktober angeboten. Die Details könnt ihr auf der Homepage der Draisinentour nachlesen.

Da wir zu fünft unterwegs sind, haben wir uns eine sogenannte Konferenzdraisine, auf der maximal sieben Personen Platz haben, gebucht.

 

Die Ausleihstationen

Es gibt jeweils am Ende der 40 km Bahntrasse jeweils eine Ausleihstation in Altenglan und in Staudernheim und eine Ausleihstation in der Mitte (nach ca. 20 km) in Lauterecken. Dabei ist für die Planung zu beachten, dass an geraden Tagen von  Staudernheim nach Altenglan gefahren wird und an ungeraden Tagen in die umgekehrte Richtung. Da die Strecke von Staudernheim nach Altenglan leicht ansteigt, ist eine Fahrt an ungeraden Tagen minimal leichter ;-)

Da pro Tag nur in eine Richtung gefahren wird, muss man den öffentlichen Bus nehmen, um wieder zum Startpunkt zu gelangen. Dabei ist zu beachten, dass in Lauterecken umgestiegen werden muss und dort je nach Fahrplan eine Wartezeit entsteht. Die Busfahrten zwischen Lauterecken und Staudernheim und zwischen Lauterecken und Altenglan dauern jeweils eine gute halbe Stunde und sind nicht im Preis der Draisinentour enthalten.

An der Ausleihstation zeigen wir unsere Internetbuchung vor und bekommen unsere reservierte Draisine. Anschließend erhalten wir eine Sicherheitsunterweisung und uns wird erklärt, wie wir mit der Hydraulikpumpe die schwere Konferenzdraisine von den Schienen heben können. Die 4er-Draisine ist leichter und kann von zwei Personen von Hand aus den Schienen gehoben werden.

 

Geocaching auf der Strecke

Da wir am Samstag, dem 16. Oktober, starten, fahren wir von Staudernheim nach Altenglan. Es ist auch möglich nur die halbe Strecke zu fahren und die Draisine in der Mitte in Lauterecken zurückzugeben. Da wir anschließend den Abend zünfitig in einem Restaurant beenden wollen, parken wir unser Cachemobil in Lauterecken und fahren mit dem ÖPNV nach Staudernheim, wo wir kurz nach elf Uhr ankommen. Bis die Formalitäten und die Einweisung erledigt sind, dauert es noch eine knappe halbe Stunde. Gegen halb zwölf radeln wir dann los.

Gleich an der Ausleihstation suche ich noch schnell den schönsten Geocache der ganzen Tour, den Tradi F wie…Fahrkarten Bitte ! Event Cache, den ich schnell und gut finden kann.

Hier hat sich der Owner wirklich Mühe mit seiner Bastelarbeit gegeben!

Drei von uns sitzen vorne und strampeln und zwei sitzen hinten auf den Bänken und können sich ausruhen. Wir kommen gut voran. Der einzige Unterschied zum Fahrrad ist die fehlende Gangschaltung: Es gibt nur einen Gang. Damit schaffen wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 10 km/h. Im Vergleich zur 4er-Draisine ist unsere 7er-Draisine natürlich schwerer und damit auch etwas langsamer. Durch die Einweisung am Anfang liegt zwischen den Draisinen ein Abstand von etwa 10 Minuten.

An einigen Stellen kreuzen die Schienen eine Straße. Dort haben die Autofahrer natürlich Vorfahrt. Um die Sicherheit zu erhöhen, sind die Übergänge mit Schranken für die Draisinen versehen. Also vorher anhalten, absteigen, die Schranke öffnen, die Straße überqueren und wieder die Schranke öffnen und zum Schluss wieder aufsteigen.

Der größte Teil der Strecke ist eben. Ab und an müssen wir mal etwas stärker treten, da es kaum sichtbar bergauf geht. Hier mal der Blick aus dem “Cockpit”:

Auf den längeren Geraden habe ich das Gefühl, dass wir – im Vergleich zum Fahrrad – recht langsam dahin rollen.

Hin und wieder rollen wir durch kleine Dörfer …

… oder kommen an den Installationen der ehemaligen Glantalbahnlinie vorbei.

Etwa alle 10 Kilometer wechseln wir die “Strampler” aus, da das Treten der Pedale allmählich in die Beine geht. Da ist das Öffnen der Schranken immer mal wieder eine willkommene Abwechselung.

Unterwegs gibt es einige Informationstafeln, die anzeigen, wo wir uns gerade befinden und was noch vor uns liegt.

Auf den Bahnschwellen befindet sich alle 500 Meter eine Entfernungsmarkierung, die in unserer Fahrtrichtung rückwärts zählt, wir wissen also zu jedem Zeitpunkt genau, wie weit es noch bis zu unserem Ziel in Altenglan ist. Vor jeder Ortsdurchfahrt steht an der Strecke ein Ortsschild.

Überholen können wir auf der Strecke natürlich nicht. Daher sollte man sich vor dem Anhalten an einem Geocache auch vergewissern, dass gerade keine andere Draisine von hinten angefahren kommt, die man dann blockieren würde.Wir haben jedoch Glück: An allen Geocaches, die wir unterwegs suchen wollen, haben wir genug Zeit, da keine andere Draisine auf uns auffährt.

Ein paar Mal fahren wir auf eine langsamere Draisine auf. In dem Fall müssen wir uns gedulden,  bis wir an eine gepflasterte Stelle kommen, an der die langsamere Draisine aus den Schienen gehoben werden kann.

Für unsere Mittagspause wollen wir selbst unsere 7er Draisine aus den Schienen heben. Das geht an solchen gepflasterten Stellen recht gut. Sie besitzt eine Hydraulik, mit der die Draisine angehoben werden und aus den Schienen gedreht werden kann. Auf dem Pflaster können wir sie so leicht an die Seite schieben und das Gleis freimachen.

Am Nachmittag machen wir das gleiche nochmal und heben unsere Draisine an einem Café aus den Schienen.

Unterwegs gibt es einige Möglichkeiten einzukehren oder einen der vielen Picknickplätze zu nutzen. Wir haben unser Picknick dabei und da unsere 7er Draisine nicht voll besetzt ist, bleibt auch noch genügend Platz, um die große Kühltasche und die beiden Picknickkörbe bequem unterzubringen.

Da die Draisine kein Dach und keine Frontscheibe hat, freuen wir uns natürlich über das sonnige Wetter. Unterwegs kommen wir an allerlei alten Bahngebäuden vorbei.

An einem alten Bahnwärterhäuschen suchen wir einen Tradi – leider können wir ihn nicht finden.

Insgesamt sind wir gute vier Stunden auf der Draisine, um die 40 Kilometer zu bewältigen. Das Geocaching und das Öffnen und Schließen der Schranken kostet auch noch etwas Zeit. Dazu kommt die Stunde Mittagspause und die Dreiviertelstunde im Café, so daß wir gute sechs Stunden auf der Strecke unterwegs sind.

Gerade die alten Bahngebäude …

… und Signale gegen Ende der Strecke gefallen mir sehr gut.

An zwei Stellen gibt es sogar eine Draisinen-Ampel, d.h. wir drücken einen Knopf vor dem Überqueren der Straße und die Autofahrer bekommen eine rote Ampel. Gegen 17:30 Uhr erreichen wir Altenglan.

Dort geben wir unsere Draisine zurück.

Anschließend fahren wir mit dem Linienbus eine gute halbe Stunde nach Lauterecken zurück, wo wir im Brauhaus unmittelbar am Bahnhof einkehren. Das Essen dort ist lecker und bietet echte Männerportionen ;-)

 

Die interaktive Karte unserer Draisinentour

Auf der folgenden interaktiven Karte könnt Ihr nochmal den Verlauf unserer Draisinentour von Staudernheim nach Altenglan sehen. Die Karte ist interaktiv – mit einem Klick auf die Geocaches bekommt Ihr weitere Informationen und könnt das Listing öffnen. Unseren Parkplatz, den genauen Verlauf der Draisenenstrecke und die Geocaches, die wir  unterwegs gefunden haben, habe ich Euch ebenfalls eingezeichnet.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Wie hat Euch mein Beitrag über unsere Draisinentour gefallen? Wäre die auch etwas für Euch? Welche Geocaching-Touren mit besonderen Fortbewegungsmitteln könnt Ihr empfehlen? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

2 Kommentare:

  1. Hallo Saarfuchs,

    vielen Dank für die virtuelle Mitnahme zu dieser ganz besonderen Cachetour.
    Es ist immer eine gute Idee, bei längeren Einrichtungstouren mit ÖPNV-Nutzung am Ziel zu parken und mit dem Bus zum Start zu fahren. Dann kann man ohne auf den Fahrplan zu schauen ganz entspannt in Richtung Ziel wandern (oder mit der Draisine fahren), denn dort wartet das Auto auf einen. Aber ihr hattet ja in der Mitte noch etwas vor.

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