Schottland – Über die North Coast 500 von Ullapool bis John o’ Groats

Wir setzen unseren Roadtrip über die North Coast 500 fort und fahren heute von Ullapool bis zur Nordküste und an ihr entlang weiter bis John o’ Groats am nordöstlichen Zipfel des schottischen Festlands.

Neben einer grandiosen Landschaft besuchen wir die Ruinen eines alten Schlosses, einen tollen Strand und eine große Höhle. Kommt mit auf die virtuelle Reise durch die schottischen Highlands …

 

 

Über Single-Track-Roads nach Norden

Auch heute haben wir auf der NC 500 ca. 300 Kilometer Fahrstrecke meist über kleine Straßen geplant. Wir starten bei unserer Unterkunft in Ullapool und wollen am Abend am nordöstlichen Zipfel des schottischen Festlands in John o’ Groats ankommen.

Wir verlassen etwas die Küste und fahren durch eine Hügel- und Berglandschaft mit vielen Seen.

Leider ist das Wetter heute nicht mehr ganz so toll – es ist ziemlich bewölkt, aber zum Glück noch trocken.

 

Zu den Ruinen von Calda House & Ardvreck Castle

Nach einer knappen Stunde Fahrt erreichen wir unseren ersten Sightseeing-Punkt für heute: Wir wollen uns die Ruinen von Calda House und Ardvreck Castle anschauen.

Dazu halten wir an einem kleinen Parkplatz mit einer Informationstafel, die zeigt, wie diese Gebäude früher einmal ausgesehen haben.Vom Parkplatz führt ein kleiner Pfad in Richtung des Calda House. Dieser Landsitz wurde erbaut, nachdem der Lord die benachbarte Burg nicht mehr als zeitgemäß empfand und umziehen wollte.

Von diesem Herrenhaus stehen heute nur noch die Grundmauern. Anschließend wollen wir noch bei der Burg vorbeischauen. Von Calda House aus ist sie gut zu sehen und wir lassen uns verleiten am Ufer des Loch Assynt entlang zu spazieren.

Das ist jedoch keine so gute Idee, da wir den Fluss übersehen haben, der hinter der nächsten Biegung in den See mündet. Hier improvisieren wir etwas, legen ein paar Steine an die “richtige” Stelle und kommen so halbwegs trocken auf die andere Seite. Die Burgruine steht auf einer kleinen Halbinsel, deren engste Stelle mit einer Mauer geschützt wurde.

Auf einen Besuch verzichten wir – stattdessen überqueren wir die Straße und machen noch einen kleinen Abstecher zum Wasserfall.

Von oberhalb des Wasserfalls habe ich diesen tollen Ausblick auf die Burgruine.

Nach ziemlich genau einer Stunde Aufenthalt spazieren wir wieder zu unserem Mietwagen zurück und setzen die Fahrt über die North Coast 500 fort.

 

Weiter über die NC500

Eine gute Stunde fahren wir nun durch die schöne Hügellandschaft der Highlands und nähern uns wieder der Küste. Ab und an gibt es sogar ein paar Serpentinen. Besonders spannend wird es, wenn uns ein Wohnwagen-Gespann entgegenkommt, da es hier kaum Stellen zum Ausweichen gibt.

Apropos Ausweichen – auf diesen Straßen müsst Ihr immer darauf gefasst sein, dass ein paar Schafe eure Spur queren, aber zum Glück kann man hier ja eh’ nicht schnell fahren …

An der Küste sehen wir wieder mehr Häuser und einige einsame Strände.

Ja , wir fahren seit langem mal wieder durch so etwas wie ein Dorf. Wer die Einsamkeit mag, der ist hier oben in Schottlands Norden genau richtig!

Am Drumbeg Viewoint

Gegen 12 Uhr mittags halten wir am Aussichtspunkt in Drumbeg, einem kleinen verschlafenen Nest. Von hier oben schauen wir auf eine große Bucht mit vielen kleinen Inseln, auf denen die Heide am Blühen ist.

Unmittelbar am Aussichtspunkt befindet sich ein Parkplatz für mehrere Fahrzeuge und gleich daneben eine öffentliche Toilette, welche hier oben im Norden eher Mangelware sind.

Gleich hinter dem Aussichtspunkt beginnt Drumbeg, welches sogar einen kleinen Tante-Emma-Laden besitzt.

Dem statten wir einen Besuch ab, sind aber vom Angebot etwas enttäuscht. Wir müssen wohl warten bis wir später an einem Supermarkt vorbeikommen.

 

Weiter durch die Hügel

Wir fahren weiter durch die grandiose Landschaft der Highlands.

Da es nun schon nach 12 Uhr ist, bekommen wir langsam Hunger. Es ist gar nicht so einfach etwas Passendes für ein Picknick zu finden und so fahren wir noch fast eine dreiviertel Stunde weiter. An einem großen See finden wir eine Bank, auf der wir unser Picknick aufbauen können.

Und das Beste ist: Neben einem tollen Ausblick beim Essen suchen wir anschließend noch den Earthcache An Earth-Moving View, der von einem deutschen Team hier platziert wurde.

Eine gute halbe Stunde später setzen wir unsere Fahrt fort und fahren an vielen Seen und Hügeln vorbei.

Eine knappe Stunde später erreichen wir den Kyle of Durness, wo sich das Meer tief in das Festland hinein geschoben hat.

Auf der anderen Seite des Kyle befindet sich der Leuchtturm Cape Warth. Darüber werde ich Euch im Beitrag über Inverness, den ich noch schreiben werde, mehr erzählen …

 

Am Strand von Sangomor

Eigentlich wollen wir ein Café besuchen. Wegen Corona sind aber alle in diesen kleinen Orten geschlossen. Stattdessen schauen wir uns einen Strand an. Laut Schild hat er sogar einen Preis gewonnen.

Und wir werden nicht enttäuscht: Aus dem Sand ragen größere schwarze Felsen empor, was dem Ganzen eine besondere Stimmung verleiht.

Nach einem ausgedehnten Standspaziergang fahren wir weiter.

 

Besuch in der Smoo Cave

Unser nächstes Ziel ist der Besuch einer Höhle, die das Meer aus den Felsen gewaschen hat. Wir stellen unseren Mietwagen auf dem ausgeschilderten Parkplatz ab und folgen den Treppen nach unten. Der Besuch der Höhle ist kostenlos.

Unten angekommen laufen wir über die Brücke und biegen nach rechts zur Höhle ab.

Wow – vor uns öffnet sich eine große Halle.

Drinnen gibt es auf der rechten Seite einen kleinen überdachten Fußweg.

Über diesen gehen wir in die Höhle hinein, die dort ausgeleuchtet ist.

An dieser Stelle können wir auch die Fragen des Earthcache Smoo Cave (Earth Cache) beantworten.

Beim Rausgehen mache ich noch ein letztes Foto bevor wir wieder die Stufen zum Parkplatz hinauf steigen.

 

Weiter über die NC500 nach Osten

Wir fahren weiter an der Nordküste von Schottland entlang in östlicher Richtung. Immer mal wieder kommen wir an Sandstränden vorbei.

Dann geht’s wieder ins Landesinnere vorbei an Seen und Hügeln.

Hier im Norden blüht die Heide. Die Landschaft ist recht violett.

Öfters ragt ein Fjord ins Land, den wir dann natürlich umfahren müssen. So kommen über die Zeit einige Kilometer zusammen.

Manchmal sehen wir in der Ferne einige höhere Berge.

Dann wird es wieder flacher …

… und wir kommen wieder ans Meer zurück.

Allmählich wird es Zeit für die Kaffeepause. Wir haben Glück – am Straßenrand weist ein Schild auf das Bettyhill Hotel hin, wo wir im Außenbereich einen freien Tisch mit schöner Aussicht finden. Nach einer guten halben Stunde fahren wir weiter. Es ist bis Thurso nur noch eine Dreiviertelstunde Fahrt.

 

Abendessen in Thurso

Am späten Nachmittag nähern wir uns einer der wenigen größeren Städte an der Nordküste: Thurso. Da wir davon ausgehen, dass in unserem heutigen Ziel, in John o’ Groats, kaum Einkaufs- oder Essensmöglichkeiten bestehen, machen wir erst einen Stopp an einem großen Supermarkt und kaufen alles ein, was wir für die kommenden beiden Tage benötigen.

Anschließend fahren wir in die Ortsmitte und suchen uns ein schönes Restaurant für den Abend. Im Restaurant Bydand werden wir fündig: Hier werden tolle Fleisch- und Fischgerichte angeboten. Wir sind sehr angetan von der sehr guten Qualität und dem tollen Geschmack. Falls Ihr dort mal in der Nähe seid, empfehle ich Euch einen Besuch! Als wir die Rechnung verlangen, werden wir erneut positiv überrascht, da die Hälfte der Rechnung vom schottischen Staat übernommen wird, um Gäste zum Essen gehen zu animieren und so den Restaurants durch die Corona-Krise zu helfen.

 

John o’ Groats und die Stacks

Nach diesem tollen Abendessen fahren wir weiter zu unserer Ferienwohnung in John o’ Groats. Am Ortseingang steht endlich mal ein NC500-Schild. Gleich am nächsten Morgen machen wir davor eine kleine Foto-Session.

John o’ Groats selbst besteht nur aus ein paar verstreuten Häusern und einem kleinen Hafen für Fischerboote und Ausflugsschiffe. Hier starten die Touren zu den Orkney-Inseln. Am Hafen steht diese interessante Säule, an der der Virtual John o’ Groats – Journey’s End Signpost platziert wurde.

In unmittelbarer Nähe können wir auch noch den Earthcache John O’Groats erfolgreich loggen.

Am nächsten Tag unternehmen wir nach unserer Tour über die Orkneys noch eine kleine Wanderung zu den Stacks. Die Stacks sind ein paar bizarr aus dem Meer ragende Felsen. Startpunkt ist am Parkplatz des Leuchtturms von Duncansby Head. Dort liegt zum einen der Tradi End of the Road und es beginnt der Earthcache Stacks of Duncansby (Earth Cache).

Von dort laufen wir etwa einen halben Kilometer vorbei an vielen Schafen über einen kleinen Hügel bis zum Meer. Unterwegs kommen wir an einer Klippe vorbei, die die Behausung für viele brütende Seevögel geworden ist. Hier sind sie geschützt vor Eierdieben.

Am frühen Abend erreichen wir die Stacks, deren Spitzen gerade noch so von der bei untergehenden Sonne angestrahlt werden.

Damit geht ein weiterer schöner und erlebnisreicher Tag in Schottland für uns zu Ende …

 

Meine Übernachtungsempfehlung für John o’ Groats

In der Vorbereitung buchten wir bei einem lokalen Veranstalter eine Tagestour auf die Orkneys, die am Hafen von John o’ Groats starten sollte. Da dort in der Gegend kaum Übernachtungsmöglichkeiten existieren, waren wir froh eine der komfortablen Ferienwohnungen von John O’Groats (Provisionslink) buchen zu können. Für unsere Fünfergruppe ist sie ideal, da sie über eine große und moderne Küche, zwei Bäder und drei Schlafzimmer verfügt. Das Highlight ist der große Wohnraum mit Kamin und Meerblick.

Zum Glück haben wir vorher in Thurso im Supermarkt alles eingekauft, was wir für die beiden Übernachtungen benötigten – denn wie schon erwähnt, gibt es in John o’ Groats so gut wie gar keine Infrastruktur. Der Hafen von John o’ Groats ist in Laufreichweite, somit ist die Lage ideal für einen Sprung auf die Orkneys …

 

Interaktive Karte unserer Road-Tour

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Tour über einen Teil der North Coast 500 von Ullapool bis nach John o’ Groats sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com. Alle Sightseeing-Ziele, die ich hier im Beitrag vorstelle, findet Ihr auch in dieser Karte.

Falls Euch meine Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei mit allen Wegpunkten und Geocaches herunterladen.

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Dieser Beitrag gehört zu einer Artikelserie über unsere 14-tägige Mietwagenreise durch das nördliche Schottland. Eine Übersicht über alle Orte und Sightseeing-Spots, die wir besucht haben, findet Ihr in meinem Beitrag “14 Tage Autorundreise durch Schottland” .

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Wie hat Euch diese Tourempfehlung gefallen? Seid Ihr selbst schon auf auf der North Coast 500 unterwegs gewesen? Was habt Ihr dort erlebt? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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