Geocaching-Tour in die „Buchbinder“-Region (Dillenburg/Hessen)

Am letzten Wochenende hatten saarzwerg, tower27 und ich das Glück den bekannten Mystery-Geocache „Die Kinder des Buchbinders“ spielen zu dürfen.

Wie er uns gefallen hat und welche weiteren tollen Geocaches wir in dieser Region gemacht haben, stelle ich Euch (mit den zugehörigen GC-Codes) in diesem Artikel vor. Dabei versuche ich so wenig wie möglich zu spoilern.

 

 

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug

Gegen 11:30 Uhr erreichen wir nach einer zweieinhalbstündigen Fahrt den empfohlenen Parkplatz der Letterbox „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (NB30)“ an einem großen Einkaufsmarkt. Dort nutzen wir zunächst die sanitären Einrichtungen und kaufen dann noch etwas Proviant.

In meiner Planung war mir dieser Cache aufgefallen, da er schon über 580 Favoritenpunkte (bei einer Quote von 88%!) sammeln konnte. Um die Letterbox spielen zu können, musste ich uns in einen Kalender eintragen. Als ich diesen öffnete, war ich sehr überrascht, dass er fast leer war und ich meinen Wunschtermin buchen konnte. Mit dem Eintrag in den Kalender bekam ich eine Email mit einem persönlichen Code und den Koordinaten der ersten Station.

Gegen 12 Uhr starten wir in unser Abenteuer. Taschenlampe, QR-Code-Reader und ein kleiens Fernglas haben wir, wie im Listing gefordert, dabei. In Station eins finden wir weitere Dinge, die wir für den Cache benötigen zusammen mit einer kleinen Tasche. Hier hat der Owner wirklich an alles gedacht. An den einzelnen Stationen sind Aufgaben und Rätsel zu lösen – alles ist unserer Meinung nach fair lösbar. Gegen Ende sind – wie im Listing erwähnt – Lange Hosen zu empfehlen. Ich hatte keine an und habe es bereut ;-)

Es macht uns großen Spaß und den Weg zum Final zu erarbeiten. Am Ende wartet ein kleiner Lostplace auf uns. Ins Logbuch tragen wir uns – wie bei einer Letterbox üblich – mit einem Stempel, ähm mit einigen Stempeln ein.

Meiner Meinung nach ist diese Letterbox ein toller Geocache, der scheinbar (noch) unter dem Radar von vielen Geocachern liegt. Daher ist der Kalender fast leer. Falls Ihr mal in diese Gegend kommt, solltet Ihr dieser Dose auf jeden Fall einen Besuch abstatten.

Nach gut einer Stunde und zwanzig Minuten sind wir wieder zurück an unserem Auto.

 

Die Vision des Ferdinand Moritz Weber

Da wir beim Indiana Jones so zeitig fertig geworden sind, schaffen wir es kurz vor 14 Uhr an den Startkoordinaten vom Multi „Die Vision des Ferdinand Moritz Weber“ zu sein. Während der Sommerzeit darf laut Listing nur bis 14 Uhr gestartet werden um Nachbarn und Jäger nicht zu stören. Inzwischen hat dieser Geocache keinen Kalender mehr.

Dieser Geocache hat 1057 Favoritenpunkte (bei einer Quote von 92%) und das erzeugt bei uns hohe Erwartungen.

Zunächst geht es einen kleinen Pfad einen Hügel hinauf. Auf einem Baum finden wir die erste Station. Das Rätsel können wir gut lösen. Es geht weiter durch den Wald zu den Überresten eines alten Gebäudes. Da wir dort oben keinerlei Handyempfang haben, können wir in der Geschichte nicht nachlesen, was wir genau tun sollen. So müssen wir eine größere Flächensuche durchführen, die zum einen die Stimmung trübt und zum anderen das nächste Rätsel zum Vorschein bringt.

So hangeln wir uns von Station zu Station. Anfangs sind wir etwas enttäuscht. Im Laufe unserer „Wanderung“ wird es immer besser. Der Wegverlauf stellt gewisse Anforderungen an die körperliche Fitness und auch hier sind lange Hosen und gute Schuhe sehr sinnvoll! Für eine Station benötigen wir AA-Batterien.

Dann erreichen wir das Final. Nachdem wir alles geöffnet haben und „eingestiegen“ sind, werden wir angenehm überrascht. Ein solches Final, welches ich so auch noch nicht gesehen habe, hätte ich hier nicht mehr erwartet. Damit wird der Favoritenpunkt natürlich Ehrensache. Auch dieser Geocache ist ganz klar eine Empfehlung von mir!

Im Final findet Ihr die notwendigen Informationen um auch den zugehörigen Bonus „Der BONUS zur Vision des Ferdinand Moritz Weber“ angehen zu können.

Insgesamt benötigen wir für die beiden Geocaches gute drei Stunden Zeit. Kurz nach 17 Uhr erreichen wir wieder unser Cache-Mobil.

 

Der Hoschkrautautomat

Bevor wir in unser Hotel fahren, ist noch Zeit für eine Dose. Dazu suchen wir uns den Tradi „Der Hoschkrautautomat“ mit knapp 300 Favoritenpunkten aus. Wir stellen unser Fahrzeug an dem empfohlenen Parkplatz ab und laufen über die Treppe auf der anderen Seite der Straße in den Wald. Wir folgen dem Weg am Ende der Treppe und kommen zu einem kleinen verfallenen Gebäude. Darin befindet sich der Geocache, der nicht zu übersehen ist.

Um ans Logbuch zu kommen, sind die Rätsel in den einzelnen Fächern zu lösen und damit das letzte Fach zu entriegeln. Danach … müsst Ihr schon selber sehen, wie Ihr an den Cache kommt.

Bei uns hat das gut mit einer Mischung aus Glück und Zufall funktioniert. Auch ich lasse einen Favoritenpunkt für diese tolle Bastelarbeit da. Für den Besuch solltet Ihr mindesten eine gute halbe Stunde einplanen.

 

Meine Hotelempfehlung

Da wir den ersten Starttermin morgens bei „Buchbinder“-Cache ergattern konnten, suchten wir uns ein gutes Hotel in der Nähe. Beim 3-Sterne-Hotel Tannenhof (Provisionslink) wurden wir fündig. Es liegt nur etwa 3 Kilometer Luftlinie vom Startpunkt entfernt.

Das Hotel hat kostenlose Parkplätze, gutes Wlan und ein Schwimmbad. Wir bekommen ein geräumiges Zimmer mit Balkon und einer Dusche in der Badewanne. Das Frühstücksbuffet bietet eine sehr große Auswahl.

Da es abends am Wochenende keinen Restaurantbetrieb gibt, fahren wir zum Abendessen in den Nachbarort zu der Pizzaria Bacco.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gut – wir würden dieses Hotel wieder buchen.

 

Die Kinder des Buchbinders

Um den Mystery „Die Kinder des Buchbinders“ spielen zu können, muss man zunächst das Rätsel im Listing lösen und sich anschließend einen freien Termin im Kalender suchen. Da dieser Cache inzwischen 3656 Favoritenpunkten (bei einer Quote von 97%) ergattern konnte und überregional bekannt ist, wird der erste freie Termin wohl etwas auf sich warten lassen …

Einige Zeit vor unserem Abenteuer bekomme ich eine Email mit der Erinnerung an der Termin und den letzten Instruktionen, ohne die der Cache nicht gespielt werden kann. Vom darin empfohlenen Parkplatz ist es nicht weit bei zur ersten Station.

Dort finden wir einen Schlüssel, der uns den Eingang ins Haus öffnet.

Der komplette Rest der Geschichte spielt sich im Haus ab. Da Ihr gebeten werdet, diesen Eingang wieder zu verschließen, solltet Ihr vorher „alles“ erledigt haben, was Euch zwingen würde das Haus wieder zu verlassen. Das ist zwar nicht unmöglich, jedoch aufwendig.

Über den Verlauf der Geschichte und die Rätsel, die auf Euch warten möchte ich hier nichts erzählen um Euch nicht den Spaß zu rauben!

Dennoch möchte ich anmerken, da ich beim Spielen dieses Caches deutlich gemerkt habe, dass sich die Owner sehr (sehr) viele Gedanken gemacht haben um den maximalen Spielspaß zu gewährleisten:

  • Durch eine schöne Idee müsst Ihr kaum etwas Lesen
  • Im ganzen Haus wurden kleine Gimmicks verteilt, die zwar nicht zum Cache gehören aber die Stimmer noch weiter verbessern
  • Alle Räume sind deutlich gekennzeichnet und die Aufgaben so gut beschrieben, dass Ihr zu jedem Zeitpunkt genau wisst, wo Ihr suchen oder lösen müsst

  • Es gibt mindestens 10 Räume, die sich über drei Stockwerke verteilen, in denen Ihr „zu tun“ habt. Damit liegt „Die Kinder des Buchbinders“ von der Größe her zwischen „Vergissmeinnicht“ und „Akte 69“
  • Das ganze Haus ist stimmig eingerichtet und verbreitet eine tolle Atmosphäre

  • Alle Rätsel waren für uns fair und logisch lösbar
  • Es gibt einen Notfallplan, den wir jedoch nicht angeschaut haben

Nach guten zwei Stunden stehen wir im Finalraum, welcher sehr liebevoll gestaltet wurde. Das Öffnen des Logbuches geht leicht von der Hand. Wir tragen uns ein und sind um eine tolle Erfahrung reicher.

Danach schauen wir uns dieses tollen Lostplace nochmal genauer an, machen viele Fotos und versetzen den Geocache zurück in den Startzustand. Kurz vor Mittag sind wir wieder zurück an unserem Auto.

Das war definitiv einer der besten Geocaches, die ich jemals spielen durfte. Der Ablauf und das Eintauchen in die Geschichte hat mir hier sogar noch besser gefallen, als bei Vergißmeinicht, was bisher mein absoluter Lieblingscache ist und dessen Final auch dieses Mal noch nicht überboten werden konnte.

 

Eibacher Cache-Trail

Bevor wir den Rückweg ins Saarland antreten, gönnen wir uns noch eine kleine Cacherunde von ca. fünf Kilometern. Wir laufen die Geocaches in der folgenden Reihenfolge ab.

  • Heilquelle Eibach ? [Mini-Multi] (NB34) mit 73 FavP (Multi, GC7JT28, Micro, 2,5/2) in Hessen, Germany platziert am 16/03/2019 von mr.checkmate
  • Die Wasserdosen – Der Eibach mit 2 FavP (Traditional, GC4XX5K, Small, 2/1,5) in Hessen, Germany platziert am 1/02/2014 von Kuckucks Cacher
  • Rûna (Mini-Multi) mit 370 FavP (Multi, GC5NMRB, Large, 4,5/1,5) in Hessen, Germany platziert am 28/02/2015 von Widar87
  • Kunstlogpfosten ?? (NB24) mit 522 FavP (Traditional, GC5D55K, Regular, 3/1) in Hessen, Germany platziert am 6/06/2015 von mr.checkmate
  • Die Wasserdosen – Der fließende Strom! mit 0 FavP (Traditional, GC4XWZG, Micro, 3/2) in Hessen, Germany platziert am 1/02/2014 von Kuckucks Cacher
  • Die Drachenwiesen mit 1 FavP (Traditional, GC4NP5J, Small, 2/4) in Hessen, Germany platziert am 20/09/2013 von Widar87
  • Verschlumpft ?? (NB32) mit 32 FavP (Mystery, GC7TGVN, Micro, 2/2) in Hessen, Germany platziert am 18/07/2018 von mr.checkmate
  • Mr.Checkmate ♖♙♘ (NB28) mit 177 FavP (Mystery, GC6GVPC, Regular, 2,5/2) in Hessen, Germany platziert am 1/01/2017 von mr.checkmate
  • Eruption ?? (NB29) mit 149 FavP (Traditional, GC6K2TP, Micro, 2/3,5) in Hessen, Germany platziert am 20/06/2017 von mr.checkmate
  • Unheimliche Begegnung der 3. Art ?? (NB8) mit 58 FavP (Traditional, GC3W55J, Micro, 3/3) in Hessen, Germany platziert am 15/09/2012 von mr.checkmate
  • Graf Zahl ?? (NB21) mit 182 FavP (Traditional, GC5J75T, Regular, 3,5/1,5) in Hessen, Germany platziert am 26/12/2014 von mr.checkmate
  • Der Hinkelstein mit 3 FavP (Traditional, GC4Y693, Micro, 2/3) in Hessen, Germany platziert am 6/02/2014 von Kuckucks Cacher

Besonders herausheben möchte ich die Dosen vom Owner „mr.checkmate“, von dem wir auch schon die Letterbox „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ gemacht hatten. Alle Caches sind etwas besonders und die meisten überraschen mit einem kleinen Rätsel vor Ort um ans Logbuch zu kommen.

Als nächstes möchte ich den Mini-Multi Rûna herausgreifen, der meines Erachtens eher ein Tradi mit Vor-Ort-Rätsel sein sollte. Die große Dose am Rande eine Privatgrundstückes ist ja nicht zu übersehen.

Leider empfinde ich die Rätsel etwas willkürlich und ich hätte mir hier ein paar mehr Hints gewünscht. Zum Glück hatte saarzwerg von einem früheren Besuch vom Owner Widar87 wenigstens ein paar Zusatzinformationen, mit denen wir das erste Schloss öffnen können. Danach probierten wir vieles aus, doch nichts bringt uns irgendwie weiter. Also machen wir erneut eine „Bestandsaufnahme“, schauen uns alle Teile genau an und überlegen wie wir sie verwenden können. Danach öffnet sich endlich der Zugang zum Logbuch. Mit ein paar mehr Hints wäre dieser Cache klasse. So möchte ich noch nicht einmal einen Favoritenpunkt dafür vergeben.

Vom gleichen Owner ist auch der Tradi „Die Drachenwiesen“ auf der Runde. Der Cache ist mit T4 gelistet und ist ein Baumklettercache. Vor Ort müssen wir feststellen, dass sich der erste große Ast etwa knapp zwei Metern befindet. Ohne Material für den Otto-Normal-Cacher wohl nicht zu schaffen. Zum Glück habe ich ein kleines Seil in meinem Rucksack und so knüpfen wir uns eine Stickleiter. Damit komme ich auf die ersten Äste und muss noch etwas nach oben zum Petling klettern. Meiner Meinung nach sollte dieser Cache mit T5 gelistet werden …

Nach ziemlich genau drei Stunden erreichen wir wieder unseren Parkplatz an der Heilquelle. Im Großen uns Ganzen möchte ich diese Runde empfehlen. Nicht jede Dose ist ein Highlight – es ist etwas Beifang dabei –  aber es hat uns viel Spaß gemacht hier zu wandern und dabei ein paar schöne Dosen zu erleben.

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Wie haben Euch meine Cache-Empfehlungen gefallen? Seid Ihr schon mal dort in der Region gewesen? Was habe ich vergessen zu erwähnen? Was sollten wir bei unserem nächsten Besuch unbedingt angehen? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Artikel!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

Ein Kommentar:

  1. Sehr schön beschrieben, und auch mir ist bisher die stimmige und wundervoll umgesetzte Geschichte der Kinder des Buchbinder noch als die beste bisher gespielte Cache Geschichte in Erinnerung geblieben. Vergissmeinicht ist ebenso toll und wahnsinnig aufwendig umgestzt. Aber hier war, sagen wir mal, die Geschichte für mich persönlich berührender.

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