Bei unserem Kurzbesuch in Andalusien statten wir natürlich auch Gibraltar einen Besuch ab. Bevor wir mit dem Geocaching begonnen haben, waren wir schon einmal auf dem Felsen – mit diesen Erfahrungen planten wir diese Tour.
Kommt mit auf die virtuelle Reise nach Gibraltar – wir schauen uns die Halbinsel mit seinem berühmten Felsen, seinen Affen und seiner historischen Altstadt an!
Inhaltsverzeichnis
Die Anreise aus Málaga
Von Málaga nach Gibraltar sind es etwa 140 Kilometer. Wir entscheiden uns für die Route über die mautpflichtige Autobahn. Dafür benötigen wir knapp zwei Stunden. Wir nehmen eine Abfahrt vor der offiziellen Gibraltar-Ausfahrt und fahren die A-383 in Richtung Gibraltar. Nach wenigen Minuten kommt ein Rastplatz, an dem wir eine kurze Pause einlegen. Warum? Na wegen diesem Ausblick!
Es beginnt schon wieder leicht zu regnen. Auch an diesem Tag haben wir kein Glück mit dem Wetter.
Nach einem ersten Blick auf den Felsen von Gibraltar suchen wir dort den Tradi „Mirador el Higueron„, den wir schnell und gut finden können. Noch schnell ein Foto mit dem Teleobjektiv vom Felsen und wir setzen unsere Fahrt Richtung Grenze fort.
Kurz vor der Einfahrt in die spanische Grenzstadt La Línea de la Concepción machen wir einen weiteren Halt an einem der großen Supermärkte um das Picknick für die geplante Wanderung einzukaufen.
Gibraltar gehört zwar (noch) zur EU, aber nicht zu den Schengen-Staaten, weshalb eine Grenzkontrolle stattfindet. Wir nehmen unseren Mietwagen mit nach Gibraltar um auch einmal um die Halbinsel fahren zu können. An der Grenze angekommen, reihen wir uns in die lange Schlange ein. Wir haben Glück – die Grenzpolizisten werfen nur einen schnellen Blick in den Wagen und sind mit den hochgehaltenen Personalausweisen zufrieden. Eine Viertelstunde später fahren wir nach Gibraltar hinein. Witzig ist die erste Ampel, die immer dann rot wird, wenn gerade ein Flugzeug die Landebahn nutzen will. Die Haupteinfahrtsstrasse kreuzt die Landebahn. Das gibt es auch nur hier.
Im Uhrzeigersinn um die Halbinsel
Bei unserem letzten Besuch ließen wir unser Mietwagen vor der Grenze stehen und sind zu Fuß nach Gibraltar. Damals konnten wir nur den Felsen erwandern und die Altstadt anschauen – alles andere wäre zu weit gewesen.
Mit dem Wagen können wir dieses Mal den Felsen umrunden. Im ersten Kreisel biegen wir nach links ab und fahren zum „Eastern Beach“. Da wir dort keinen vernünftigen Parkplatz finden, muss unser Fahrer im Auto bleiben.
Am Strand ist der Tradi „Three amigos 1“ versteckt, den wir recht lange suchen müssen – ein Nano wie sich herausstellt. Leider kein schöner Cache für den ersten gefundenen in Gibraltar.
Anschließend fahren wir weiter zur Südspitze von Gibralar, dem sogenannten Europa-Point. Am großen kostenlosen Parkplatz stellen wir unseren Wagen ab.
Bei der Moschee suchen wir den Tradi „Europa Point“ und umrunden diese einmal.
Nachdem der Cache erledigt ist, schauen wir uns hier etwas um. Wir laufen vor zum Leuchtturm. Vor dort ist heute die andere Seite der Straße von Gibraltar gut zu erkennen. Die Berge gehören schon zu Marokko, also zu dem afrikanischen Kontinent.
Der Leuchtturm ist ein eine ehemalige Geschützbettung hinein gebaut. Das Wetter hat sich etwas gebessert, es scheint die Sonne.
Wir laufen die Promenade entlang bis zur großen Kanone. Leider ist gerade ein großer Bus mit Touristen gekommen, die sich alle mit der Kanone fotografieren wollen.
Es wird Zeit für uns weiterzufahren – wir haben noch viel vor. Ein letzter Blick zur Moschee und die dunklen Wolken sagen uns, wir sollten uns beeilen um das Auto noch trocken erreichen zu können.
Gerade als wir eingestiegen sind, geht der nächste Regenschauer nieder.
Mit der Seilbahn auf den Affenfelsen
Wir fahren zum großen Parkplatz an der Talstation der Seilbahn. Hier ist Vorsicht geboten. Es gibt gelb- und weiß-markierte Parkbuchten. Die gelben, von denen noch einige frei sind, sind nur für Anwohner. Wir müssen einige Male um den Parkplatz fahren um eine freiwerdende Box zu finden, auf der wir kostenlos parken dürfen.
Dann ziehen wir unsere Regenkleidung an und laufen zur Kasse der Seilbahn. Wir entscheiden und für das Ticket mit der Seilbahn und der „Nature Reserve“. Dieses kosten saarzwerg und mich zusammen ca. 65? und enthält neben der Fahrt mit der Seilbahn auch den Besuch der Attraktionen, die wir auf dem Felsen besuchen wollen.
Nach einer kurzen Wartezeit ist unsere Gruppe an der Reihe und wir fahren zur Bergstation.
An der Bergstation
Oben angekommen, deutet sich schon der nächste Schauer an. Dunkle Wolken kommen aus Richtung Atlantik über die Bucht gezogen. Es geht ein starker Wind.
Von den verschiedenen Plattformen der Bergstation haben wir einen großartigen Ausblick nach allen Seiten. Die östliche Seite des Felsen fällt an einigen Stellen senkrecht ab.
An der Bergstation treffen wir den ersten Vertreter der berühmten Berberaffen. Er post vor den Touristen und zeigt keinerlei Scheu.
Eine Legende besagt, solange es auf dem Felsen von Gibraltar Affen gibt, beherrschen die Briten diesen Ort!
Der obere Fütterungspunkt
Nachdem wir den Regenschauer überstanden haben, wandern wir los in Richtung Süden. Durch den starken Wind wechselt das Wetter heute recht schnell zwischen Sonnenschein und Regen. Nach wenigen Minuten erreichen wir den oberen Fütterungspunkt.
Dort halten auch viele Taxis, die den „fußkranken“ Touristen den Felsen zeigen. Die Affen wissen, dass die Taxifahrer Erdnüsse in der Tasche haben und das, obwohl auf das Füttern eine Strafe von 4000 Gibraltar Pfund steht.
Die Affen haben keinerlei Berührungsängste und greifen nach allem, was irgendwie nach Essen ausschaut. Ihr solltet nie vergessen, dass die Affen wild sind und beißen um sich zu verteidigen.
An einem Fels erinnert eine Tafel an den Versuch spanischer Soldaten die Briten zu überraschen: ein Schäfer führte 500 Mann über einen Pfad durch die östliche Steilwand des Felsens. Der Versuch scheiterte und die Soldaten wurden gefangengenommen.
Ein paar Schritte weiter kommt der Skywalk, der in unserem Ticket eingeschlossen ist. Leider erfahren wir, dass diese Attraktion heute wegen des starken Windes geschlossen ist.
Die O’Hara’s Battery
Vom Skywalk für die Straße zunächst etwas nach unten bis zur nächsten Abzweigung. Dort nehmen wir den steil ansteigenden Weg zur O’Hara’s Battery, die ebenfalls in unserem Ticket enthalten ist. Wir gehen gleich links in den unterirdischen Teil der Geschützstellung.
Im ersten Raum rechts steht das große Dieselaggregat, welches den Strom für den Betrieb dieser Anlage produziert.
Dahinter führt ein schmaler Gang zu dem unterirdischen Munitionslager, welches sich unmittelbar unter der Kanone befindet.
Im Lager gibt es einen Aufzug um die Geschosse und die Treibladungen hinauf zur Kanone zu bringen. Wir müssen jedoch die Treppen nehmen um zur Kanone zu kommen. Unter der Kanone bestaunen wir das großen Drehgelenk – daneben einige Geschosse.
Zunächst laufe ich um die Kanone herum. Auf dem Rohr hat sich es gerade eine Möwe gemütlich gemacht.
Neben der Kanone gibt es einen kleinen Aussichtspunkt, von dem wir nach Norden blicken können. Die Kanone links im Bild gehört schon zur nächsten Batterie.
Die Kanonen hatten eine Reichweite von 16 Meilen und konnten somit alle Schiffe, die die Straße von Gibraltar passierten, bekämpfen. Es geht schon wieder ein Schauer nieder. Wir stellen uns im Kanonenraum unter und warten auf die Sonne.
Nach einer Viertelstunde hört es auf und wie wandern weiter zur Tropfsteinhöhle.
Die St. Michaels Cave
Von der O’Hara’s Battery geht es jetzt nur noch bergab über eine Teerstraße bis zum Eingang der St. Michaels Cave. Dort wird wieder unser Ticket kontrolliert – zahlen müssen wir nichts mehr.
In der Höhle dürfen wir uns frei bewegen – es gibt keine Führung, was wegen dem Earthcache „St. Michael’s Cave“ ganz gut ist. Unmittelbar hinter dem Eingang öffnet sich eine große natürliche Halle, die auch als Veranstaltungsraum genutzt wird. Während unseres Besuches läuft kontinuierlich Musik und die Tropfsteine werden in wechselndem farbigen Licht angestrahlt.
Der für Touristen zugängliche Bereich ist recht groß – es gibt viel zu sehen.
Bei der Lösung des Earthcaches helfen die vielen Hinweistafeln, die in der Höhle vorhanden sind.
Die Windsor-Hängebrücke
Nach einer guten Stunde wandern wir weiter. Unser nächstes Ziel ist die Hängebrücke, die ursprünglich vom Militär angelegt wurde. Von der Höhle laufen wir zunächst die Straße hinunter bis zu einem Aussichtspunkt.
Dort in der Nähe zweigt ein kleiner Pfad mit Treppen in den Steilhang ab. Auf die Wegweiser solltet Ihr achten. Zunächst kommen wir zu einer alten und verschlossenen Stellung mit einem Bunker. Dort können wir endlich die Regenkleidung ausziehen – die Sonne scheint wieder.
Von dort ist es nun nicht mehr weit – der Pfad führt uns zu einer Kanone. Daneben beginnt die große Hängebrücke.
Beim Überqueren der Brücke schwankt sie etwas unter unseren Schritten.
Auf beiden Seiten der Hängebrücke befindet sich eine Geschützstellung. Generell findet man auf dem Gibraltarfelsen an vielen Stellen Kanonen. Die wenigsten sind heute noch in Betrieb.
Der Pfad mündet in eine Straße, an der wir den schon von mir zuhause gelösten Mystery „The Gib Monkey Puzzle Cache“ suchen und finden können.
Apes Den
Wir spazieren weiter und kommen zum Apes Den, dem unteren Fütterungspunkt der Affen. Dort laufen wir die steile Treppe zur oberen Straße hinauf. Die ist echt lang und schweißtreibend! Oben werden wir von drei spielenden Berberaffen empfangen, die von uns keine Notiz nehmen.
Der Grund diese Treppe zu nehmen ist der älteste Tradi von Gibraltar. Wir wollen am „1st Gibraltar“ vorbeikommen und diesen Loggen. Er ist gut zu finden, jedoch leider in schlechtem Zustand. Als erstes schütten wir das Wasser aus der Box. Dann tragen wir uns in das feuchte Logbuch ein.
Aussicht nach Spanien
Wir laufen weiter Richtung Norden und erreichen den Aussichtspunkt am Military Heritage Center, den wir nicht besuchen.
Von dort oben habe ich einen tollen Blick auf den Flughafen mit seiner Startbahn, die von der Haupteinfahrtstraße nach Gibraltar gekreuzt wird, und auf den Grenzübergang und die spanischen Hügel dahinter.
The Great Siege Tunnels
Nun geht es wieder bergauf. Wir laufen zu den großen Belagerungstunnels, die von den Briten am Ende des 18ten Jahrhunderts in den Fels gegraben wurden um der spanischen und französischen Belagerung standzuhalten. Heute können sie von Touristen besichtigt werden. Der Eintrittspreis ist im Nature Reserve Ticket enthalten.
Vor der Zugangsbaracke steht eine historische Kanone, die Ihr Euch für den Virtual „The Great Siege Tunnels“ genau anschauen und Euch davor fotografieren müsst um den Geocache loggen zu dürfen.
Nachdem das erledigt ist, schauen wir uns die Tunnels an.
Im Berg geht es ständig abwärts. Links sind kleine Kavernen mit Schießscharten und rechts der ein oder andere Lagerraum für Kugeln und Pulver. Am Ende des großen Tunnels sind mehrere Kanonen aufgestellt. Hier hat der Fels eine Nase und die Kammer darin erlaubt Schüsse in fast alle Richtungen.
Hinter dem großen breiten Tunnel folgt ein kleinerer Tunnel der zu einem kleinen Ausgang an der Ostwand des Felsens führt. Dort ist eine kleine Beobachtungsstellung angelegt worden. Sie wurde im zweiten Weltkrieg genutzt.
Wir laufen den kompletten Weg durch die beiden Tunnel wieder zurück zum Eingang. Leider hat es gerade wieder begonnen stark zu regnen. Wir ziehen sicherheitshalber wieder unsere Regenkleidung an und warten, bis der Regen wieder etwas nachlässt.
Durch die Altstadt
Damit ist die Besichtigung des Felsens abgeschlossen. Wir laufen am Moorish Castle vorbei hinunter in die Altstadt.
Unterwegs loggen wir den Tradi „Moops Road„. Anschließend wird es mühsam: wir steigen die vielen Treppenstufen zur Main-Street hinunter.
Als erstes suchen wir uns ein kleines Restaurant, in dem wir eigentlich nur eine Kleinigkeit essen wollen. Im „Gallo Nero“ werden wir fündig. Die Kleinigkeiten schmecken uns so gut, dass wir hier auch noch zum Abendessen bleiben.
Nach einem leckeren und ausgedehnten Abendessen geht es weiter – wie schauen uns noch etwas in der Altstadt um und wollen noch ein paar Dosen heben. Wir beginnen am Stadttor („Landport“) – dem befestigten Eingang in den historischen Teil der Stadt. Durch dieses Tor kommt Ihr, wenn Ihr zu Fuß von der spanischen Grenze kommt.
Direkt dahinter ist ein großer Platz, der von großen Kasematten umgeben ist. Hier waren früher die britischen Soldaten untergebracht.
Langsam geht die Sonne unter. In der blauen Stunde haben die kleinen Gassen Ihren besonderen Charme.
Am Ende der Gasse erreichen wir eine große Kirche. An der Mauer suchen wir den Tradi „Cathedral of the Holy Trinity„. Nachdem wir die Dose gefunden haben, gehen wir wieder weiter zur Main Street. Vor dem Convent Guard House stehen zwei große Kanonen. Im Haus waren die Soldaten untergebracht, die den Gouverneur in seinem gegenüberliegenden Palast bewachen sollten.
Nach wenigen Minuten erreichen wir das andere „Ende“ der historischen Altstadt. Auch dort steht ein großes Stadttor. Die Briten haben Gibraltar gegen die Spanier sehr gut befestigt.
Nun ist es nicht mehr weit bis zum Parkplatz. Unterwegs kommen wir am ehemaligen Trafalgar-Friedhof vorbei, wo wir noch schnell den Mystery „>Fetiche of Mega“ suchen und loggen. Die Vorarbeit hatte ich schon zuhause (mit Hilfe) erledigt.
Am großen Parkplatz angekommen machen wir einen kleinen Umweg über die großen Kanonen und loggen dort den Tradi „Big Guns„. Anschließend treten wir den langen Rückweg nach Málaga an. Die Ausreise aus Gibraltar verläuft um diese Zeit recht schnell und unproblematisch.
Interaktive Karte vom Rundgang
Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Wanderung über den Affenfelsen und durch die Altstadt von Gibraltar sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken.
Falls Euch dieser Rundgang interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.
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Wie hat Euch mein virtueller Rundgang durch Gibraltar gefallen? Wäre diese Stadt auch etwas für Euch? Seid Ihr schon dort gewesen? Was ist Euer Tipp für die Stadt? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!