Im dritten Teil meiner kleinen Artikelserie über unsere Geocaching-Touren im Harz berichte ich Euch heute von unserem Besuch in der Barbarossahöhle und beim Kyffhäuserdenkmal.
An beiden Sightseeing-Spots konnten wir jeweils einen Earthcache lösen. Ein richtig schöner Ausflug, bei dem das Geocaching mal nicht im Vordergrund gestanden ist. Kommt mit auf die virtuelle Reise in die Höhle und zum Nationaldenkmal!
Inhaltsverzeichnis
Der Kyffhäuser
Südöstlich vom Harz liegt der Kyffhäuser, ein bewaldeter Mittelgebirgszug. Er hat eine Höhe von knapp 474 Metern. Von unserem Hotel bei Nordhausen war er mit dem Auto in einer Dreiviertelstunde gut zu erreichen. Die Barbarossahöhle liegt am westlichen Fuß des Hügels. Das Kyffhäuser-Nationaldenkmal befindet sich an der Nordseite oben auf dem Hügel. Von unten führt die B85 in sehr vielen Serpentinien auf den Berg, weshalb sie bei Bikern sehr beliebt ist. Wir beginnen unsere Halbtagestour an der Barbarossahöhle.
Die Barbarossahöhle
Um Viertel vor Zehn erreichen wir den Parkplatz an der Höhle. Es ist noch genügend Platz. Die Tagesgebühr für unser Auto beträgt 2?. Vom Parkplatz laufen wir zum Informationszentrum. Die Tür ist noch verschlossen, was uns wundert – schließlich soll die Führung doch um 10 Uhr starten.
Kurz vor zehn Uhr wird die Eingangstür aufgesperrt. Ich kaufe für saarzwerg und mich eine Eintrittskarte für die Führung. Die schlägt jeweils mit 7,50? pro Person zu Buche. Im Eingangsbereich hängen viele Informationstafeln, die über die Entstehung der Höhle informieren. Das ist sehr hilfreich, um die Fragen des Earthcaches „Barbarossa cave“ beantworten zu können.
Dann ist es endlich soweit – unsere Höhlenführerin sammelt die Besucher vor dem Eingang. Sie erklärt, dass Fotografieren in der Höhle nur mit einer Fotoerlaubnis (die für 2? an der Kasse gekauft werden kann) möglich ist. Ich spurte nochmal dorthin, um mir eine zu kaufen …
Dann betreten wir die Höhle!
Die Höhle ist toll illuminiert und die Höhlenführerin erzählt uns etwas über die Entstehung der Höhle und über die Barbarossa-Sage. Die Höhle ist eine Anhydrithöhle und es gibt weltweit nur zwei solcher Schauhöhlen – eine im Ural und eine hier unter dem Kyffhäuser.
Wird Anhydrit über längere Zeit Feuchtigkeit ausgesetzt, so wandelt es sich in Gips um. Und genau das macht den Charme dieser Höhle aus. Von der Decke hängen hier keine Stalagtiten, sondern Gipslappen. Das Anhydrit nimmt die in der Höhle vorhandene Feuchtigkeit auf und verwandelt sich in Gips. Dabei quillt es auf und der Gips löst sich von der Decke.
Von Zeit zu Zeit brechen diese Stück ab und fallen von der Decke. Aber keine Angst, die Decke über den Wegen wird regelmäßig von den Gipslappen befreit. Der Weg durch die Höhle, den unsere Führung nimmt, ist einen knappen Kilometer lang. Unsere Höhlenführerin bleibt an den interessanten Dingen stehen und erklärt diese. An einigen Stellen gibt es kleine Teiche. Durch die Lichtbrechung wirken diese tiefer als sie eigentlich sind.
Etwa in der Mitte der Höhle ist ein steinerner Thron mit einem Tisch aufgebaut. Er soll an König Barbarossa erinnern, der laut der Sage in diesem Berg eingeschlossen ist.
Auf dem Tisch davor liegt noch seine Reichskrone, die der Krone der Deutsche Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nachempfunden ist. Das Orginal findet Ihr in der Wiener Hofburg.
Wir gehen weiter bis zum hinteren Ende der Höhle und zweigen dann in einen Seitengang ab. Dort befindet sich noch heute der ehemalige Stollen, durch den die ersten Bergleute diesen Hohlraum betreten haben. Da er sehr ungünstig für eine Führung liegt, wird er heute nicht mehr genutzt. Wieder führt unser Weg an einem See vorbei.
Ich bin fasziniert, wie gut sich die Decke im Wasser spiegelt. Dadurch bekommt der See eine Tiefe, die er in Wirklichkeit nicht hat. Unsere Führung neigt sich dem Ende. Über einen anderen Stollen verlassen wir die Höhle.
Am Ausgang nutze ich die Gelegenheit, um unsere Höhlenführerin zu fragen, ob ich die in der Höhle gemachten Bilder hier im Blog veröffentlichen darf. Auf der Fotogenehmigung ist nämlich nur von privaten Zwecken die Rede.
Die Höhlenführerin gibt mir die Erlaubnis meine Bilder zu veröffentlichen. An diese Stelle ein herzliches Dankeschön an sie und die Verwaltung der Barbarossahöhle!
Die Führung hat etwa eine Stunde gedauert und hat uns sehr gut gefallen. Ich hatte genügend Zeit mit alles anzuschauen und ein paar Bilder zu machen. Die Führung ist als Einbahnstraße konzipiert – Ihr kommt an einer anderen Stelle aus der Höhle als Ihr hineingegangen seit. In der Höhle herrschen nur neun Grad Celsius – Ihr solltet also eine Jacke mitnehmen.
Vom Ausgang bis zum Infozentrum ist es nur ein kurzer Spaziergang von wenigen Minuten. Vom Weg könnt Ihr die Aussicht genießen.
Die Barbarossa hat eine eigene Webseite, auf der Ihr die Öffnungszeiten und aktuellen Eintrittspreise finden könnt.
Das Kyffhäuserdenkmal
Von der Höhle bis zum Denkmal sind es ca. 10 Minuten mit dem Auto über eine gut ausgebaute Straße. Falls Ihr den Multicache machen wollt, empfehle ich Euch Euer Auto auf dem hinteren Parkplatz abzustellen. Auch hier kostet die Tagesgebühr 2? pro Auto. Die Burg mit dem Denkmal liegt ca. 50 Höhenmeter über dem Parkplatz.
Wer nicht nach oben laufen möchte, kann den kostenlosen Shuttle nutzen. Er startet in der Mitte des Parkplatzes.
Wir spazieren nach oben zum Eingang mit der Kasse. Auch hier kostet der Eintritt für einen Erwachsenen 7,50?. An der Kasse liegt ein Flyer zum Denkmal aus, der hilfreich bei der Beantwortung der Fragen zum Multi „Nationaldenkmal Kyffhäuser“ ist. Von der Plattform vor dem Denkmal haben wir einen tollen Ausblick auf die goldene Aue, also das Tal zwischen Kyffhäuser und Harz.
Wir schauen uns das Denkmal mal etwas genauer an. Vom Vorplatz wirkt es sehr mächtig. Wir gehen die Treppen hinauf.
Von dort sehen wir zum ersten Mal König Barbarossa auf seinem Thron sitzend. Unter den Torbogen ist es bei dem sonnigen Wetter angenehm kühl.
Wir gehen zum Geländer, um Barbarossa aus der Nähe betrachten zu können.
Aber nicht nur der König wurde sehr filigran aus dem Sandstein herausgehauen. Auch an den Bögen gibt es allerlei Figuren zu fotografieren:
ein Löwe und ein Ritterkopf mit Flügeln.
Wenn wir schon mal hier sind, nutzen wir die Gelegenheit zu einem kleinen Selfie.
Anschließend machen wir uns auf den Weg nach oben. Hinter dem Denkmal ist der Eingang zum Treppenhaus. Innen ist eine große Halle mit einer Gedenkstätte und einer Ausstellung auf der linken Seite.
Nach oben sind es echt viele Stufen. Aber der Aufstieg lohnt sich. Man hat eine grandiose Rundumsicht von hier oben! Hier der Blick zur Burg …
… und auf der anderen Seite der Blick über den Vorplatz.
An den Seiten der kleinen Balkone sind jeweils Tafeln angebracht, damit Ihr erkennen könnt, in welche Richtung ihr gerade schaut.
Dann wird es Zeit wieder nach unten zu gehen. Schließlich wollen wir noch zwei Geocaches angehen.
Die Geocaches rund um das Denkmal
Nachdem wir die vielen Stufen im Innern des Denkmales wieder hinabgestiegen sind, wollen wir uns jetzt um die Geocaches kümmern. Wir beginnen mit dem Earthcache „Die Geologie des Kyffhäusergebirges„. Am Brunnen gibt es mehrere Informationstafeln, auf denen die gesuchten Daten schnell zusammengetragen sind.
Der Brunnen ist etwas ganz Besonderes: Er ist der tiefste Burg-Brunnen der Welt! Für unsere Log fertigen wir schnell noch ein Selfie an.
Anschließend ist der Multi „Nationaldenkmal Kyffhäuser“ an der Reihe. Zum Glück habe ich am Kassenhäuschen den Flyer vom Denkmal mitgenommen. Darin finden wir fast alle notwendigen Informationen, die wir zum Berechnen des Finals benötigen.
Auf der Bank mit Blick auf das Denkmal rechnen wir alles aus. Das Final liegt glücklicherweise auf dem Weg zum Parkplatz und so verabschieden wir uns vom Nationaldenkmal Kyffhäuser und treten den Rückweg durch den schattigen Wald an. Am Final mache ich mir das Leben unnötig schwer – ich klettere den Hang hinauf, was nicht unbedingt notwendig ist. Nachdem sich die Koordinaten eingependelt haben, ist das Finden der Box kein Problem mehr.
Unterwegs kommen wir noch an der Unterburg vorbei. Von dort einige hundert Meter den Hang hinauf gibt es noch einen weiteren Earthcache, den „GeoPark Kyffhäuser – Das Konglomerat„. Da die Zeit schon fortgeschritten ist und wir noch einen weiten Rückweg ins Saarland haben, entscheiden wir diesen Cache nicht mehr anzugehen.
Mein Fazit
Der Morgen am Kyffhäuser hat mir sehr gut gefallen. Für mich war es die ideale Mischung zwischen Geocaching und Sightseeing/Kultur. Die Eintrittspreise von Höhle und Denkmal sind zwar nicht gerade billig – für uns hat es sich aber gelohnt. Die Barbarossahöhle fand ich sehr interessant, zumal sie von den üblichen Tropfsteinhöhlen abweicht – sowas hatte ich bisher noch nicht gesehen. Das Denkmal ist sehr voluminös und bietet von seiner Spitze aus einige tolle Rundblicke ins umliegende Land. Als Sahnetüpfelchen auf der Tour geb es noch einige Earthcaches und einen schönen Multi dazu … was will man mehr?
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Wie hat Euch diese virtuelle Reise über den Kyffhäuser gefallen? Seid Ihr selbst schon mal dort gewesen? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!