Geocaching in Teneriffa: Original Lost oder Ventanas Secretas

Eine besondere Wanderung auf Teneriffa, die ich bisher noch in keinem Wanderführer gefunden habe, führt zu den „ventanas secretas“, was übersetzt soviel wie „geheime Fenster“ heißt. Die Tour verläuft an einem verfallenen Kanal entlang und führt mittels einiger Tunnel durch eine Steilwand hoch über Guimar.

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Kommt mit auf die virtuelle Reise in eine längst vergessene Welt …

 

 

Die Anfahrt

Zunächst fahren wir nach Guimar und dann weiter über die TF-28 immer den Berg hinauf bis zum Tradi „Mirador Entrance for ‚Ventanas Secretas‘„. Er liegt an einem schönen Aussichtspunkt. Unweit davon zweigt eine kleine Teerstraße ab, die zum Teil sehr steil in Richtung der unteren großen Antenne führt. Der Parkplatz an einem unbefestigten Weg ist im Listing des Multis „Ventanas Secretas (Mil Ventanas)-(Original Lost)“ angegeben und liegt kurz hinter der ersten Antenne. Dieser Multi ist unser heutiges Ziel!

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Als wir gegen kurz vor zehn Uhr dort ankommen, sind wir das zweite Auto, welches dort einen Parkplatz sucht. So haben wir noch die freie Auswahl am Pistenrand. Wir machen uns fertig für die Wanderung und laufen los. Nun folgt der anstrengendste Teil der ganzen Wanderung. Von den Parkkoordinaten geht es gute 200 Höhenmeter über eine steile Piste den Berg hinauf bis zur oberen Sendestation an der großen Antenne.

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Heute ist der wärmste Tag der ganzen Woche. Langsam wandern wir den Berg hinauf.

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An der oberen Antenne angelangt machen wir eine kurze Rast und genießen die Aussicht über Guimar und den Blick auf das Meer. Ab hier ist unser Weg nicht mehr so steil. Dort, wo der kleine Pfad vom Hauptweg abzweigt, steht mal wieder ein Verbotsschild. Nun wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg zum Kanal sind.

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Aber hier geht es zunächst leicht bergab zwischen dichten Sträuchern hindurch. Kurze Zeit später erreichen wir den Kanal.

 

Balance-Akt

Im Gegensatz zu den beiden Kanälen vom Vortag ist dieser hier jedoch schon recht kaputt. am Anfang liegen noch einige Deckenplatten auf dem Kanal, über die sich gut wandern lässt.

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Kurze Zeit später kommen jedoch viele Stellen, an denen die Platten fehlen. Hier laufen wir entweder rechts vom Kanal auf einem kleinen Trampelpfad oder müssen dort, wo die Büsche schon bis an den Kanal herangewachsen sind, auf seiner rechten Wand balancieren.

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Gestern war das Wandern im Kanal angenehmer und kraftschonender.

 

Der abgestürzte Bagger

Wir erreichen den ersten Tunnel. Unmittelbar davor liegt das Wrack eines abgestürzten Baggers, der mit Stahlseilen an dieser Stelle fixiert wurde – das ist wohl billiger als ihn zu entsorgen?

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Am Wrack suchen wir den Tradi „Crash ? Bonus to cache ‚Ventanas Secretas‘-GC2FD9B„, den wir dank Spoilerbild schnell und gut finden können.

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Hier machen wir wieder eine kleine Rast ,um unsere Helme und Stirnlampen aus den Rucksäcken zu holen.

 

Durch die Tunnel

Leider scheinen die Mineure, die diesen Tunnel gebaut haben, etwas kleiner als wir gewesen zu sein. In der Mitte dieses Tunnels muss schon doch gebückt gehen, um nicht an der Decke anzustoßen. Hier bin ich froh über meinen Helm.

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Kurze Zeit später haben wir den ersten Tunnel hinter uns gebracht. Ich sammele die Gruppe und mache ein Gruppenfoto.

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Es ist ein sehr sonniger Tag, aber leider auch etwas diesig. Langsam wird der Hang, durch den unser Kanal verläuft, etwas steiler und erlaubt an manchen Stellen interessante Tiefblicke.

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Etwas weiter voraus kommt wieder eine Steilwand. Ich erkenne an den Löchern den Verlauf unseres Kanals durch den nächsten Tunnel.

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Und schon erreichen wir den nächsten Eingang.

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In diesem können wir weitestgehend aufrecht gehen. Dafür gibt es ein anderes kleines Problem: Er ist sehr feucht. Im Kanal hat sich schon viel Schlamm angesammelt. Im Schein unserer Stirnlampen suchen wir uns den besten Weg hindurch, mal im Kanal und mal daneben.

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Im weiteren Verlauf wechseln sich immer wieder Tunnel mit Passagen im Hang ab.

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Wir betreten den nächsten Tunnel. Ab und an sind hier drinnen Fenster nach außen gebohrt worden, damit etwas Licht hineinfällt. Trotzdem ist eine Taschen- oder Stirnlampe in den Tunneln dringend angeraten.

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Hinter dem Tunnel erreichen wir eine kleine Kletterstelle, da es öfter wegen der dichten Vegetation nicht möglich ist unmittelbar neben dem Kanal zu laufen. An diesen Stellen führt ein schmaler Pfad um den Bewuchs zunächst etwas den Steilhang hinunter und anschließend wieder hoch. Es sind meist nur kurze Passagen, die aber auf Dauer etwas an den Kräften zehren. Um dieses Mal wieder zum Kanal zurück zu gelangen, müssen wir die Hände zu Hilfe nehmen – im Aufstieg ist die Stelle aber gut zu bewältigen.

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Danach wird es wieder etwas gemütlicher – neben dem Kanal verläuft ein gut ausgetretener Pfad. Etwas aufpassen müssen wir aber schon, schließlich geht es rechts sehr tief und steil hinunter. Dafür hat man aber eine tolle Aussicht bis zum Meer.

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Vor dem nächsten Tunnel machen wir eine Pause und essen eine Kleinigkeit. Danach heißt es wieder „Lampen an und hinein in die Dunkelheit“!

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Dieser Tunnel ist größer und heller als die anderen. Wieder sind Fenster in die Wände gebrochen. Ich kann aufrecht gehen.

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Neben dem Kanal läßt sich gut laufen: ein breiter ebener Weg. Durch die Fenster kann ich schon den nächsten Tunnel sehen. Es kann nicht mehr weit bis zu den Ventans Secretas sein.

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saarzwerg und ich halten inne und lassen tower dieses Foto von uns machen. Die Spannung steht uns ins Gesicht geschrieben … Dann kommen uns noch ein paar Spanier entgegen, nur Wanderer und keine Geocacher – scheinbar ist das hier ein beliebtes Wanderziel.

 

Am Multi-Cache

Wir erreichen die Stelle, die im Listing des Multis beschrieben ist. Der GPS-Empfang ist hier total bescheiden. Doch die Beschreibung im Listing, wie die Dose zu finden ist, stellt sich als sehr gut heraus.

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Wenige Minuten später hat saarzwerg die Dose in der Hand und kann uns alle ins Logbuch eintragen.

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Damit ist der Geocaching-Teil unserer Tour für heute schon erledigt!

 

Am Ziel: die Ventanas Secretas

Durch das Fenster am Cache können wir in das verlassene Tal blicken. Dies ist ein Lost Place der besonderen Sorte.

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In der Steilwand ist der weitere Verlauf des Kanals an den vielen herausgebrochenen Fenstern gut zu erkennen.

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Wir befinden uns an einer Seite eines Talabschlusses. Der Kanal verläuft hier U-förmig um das Tal. Daher kann ich von der einen Seite gut die Fenster auf der anderen Seite sehen.

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Ich beschleunige meinen Schritt und laufe vor. Ab und an muss ich etwas aufpassen – die Fenster sind zum Teil bis in den Boden herausgebrochen worden. Hier besteht an wenigen Stellen Absturzgefahr.

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Ich erreiche die Mitte das „U“s.

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Und weiter geht’s bis zur anderen Seite. Durch die Fenster ist gut der Kanal zu erkennen. Der größte Teil unserer Gruppe ist dort noch unterwegs.

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Auf der anderen Seite gibt es eine kleine Abzeigung. Hier wurde der Kanal wohl zunächst entlang der Wand weitergebohrt, dann aber abgebrochen. Die so entstandene kleine Sackgasse wird im hinteren Teil als Toilette genutzt. Der Kanal selbst geht wieder in einen langen Tunnel über, der den Berg durchsticht.

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An dieser Stelle warte ich auf den Rest unserer Gruppe.

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Auf der gegenüberliegenden Seite sind noch saarzwerg und einer unseren beiden Muggels unterwegs. Als wir wieder alle an der Abzweigung zusammen sind, beschließen wir unsere große Mittagspause mit Picknick einzulegen. Wir haben frisches Baguette, Aioli, Oliven, Iberico-Schinken und Käse dabei. Wir genießen unser mediterranes Picknick.

Einige Zeit später kommt noch ein deutsches Wanderpärchen bei uns vorbei. Ebenfalls wieder keine Geocacher, sondern Wanderer. Sie erzählen mir, sie wollen noch weiter durch den Tunnel und anschließend den Wanderweg nach oben nehmen. Auf seiner Karte kann ich sehen, dass mit „nach oben“ ein Aufstieg von mehreren hundert Höhenmetern gemeint ist.

Das wollen wir uns nicht zumuten und beschließen den gleichen Weg, den wir gekommen sind, auch wieder zurück zu wandern.

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Nach einer guten Stunde Mittagspause treten wir den Rückweg an. Von der Mitte der Ventanas Secretas erlauben wir uns noch einen letzen Blick in das verlassene Tal, zu dem „original Lost“ richtig gut passt.

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Mir gefällt die Atmosphäre hier drinnen richtig gut. Ich kann gar nicht mehr aufhören zu fotografieren. Es geht mal wieder so richtig „durch“ mit mir!

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Wieder am anderen Ende zurück, versuche ich die Weite und Höhe dieser Stelle irgendwie auf das Foto zu bannen. Aber egal, ob ich das Foto nun horizontal …

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… oder hochkant aufnehme – mit meinem aktuellen Reiseobjektiv von 24-105mm habe ich keine Chance die Stimmung, die ich gerade hier erlebe, festzuhalten.

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Wir lassen diese Stelle noch etwas auf uns wirken …

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… bevor wir dann im Tunnel verschwinden und die Ventanas Secretas endgültig verlassen.

 

Der Rückweg

Wie schon erwähnt – wir nehmen den gleichen Weg zurück, den wir auch auf dem Hinweg genommen haben.

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Das hat auch den Vorteil, dass wir nun genau wissen, was noch auf uns zukommt. Die schwierigste Stelle ist unsere „Kletterstelle“, die wir nun im Abstieg meistern müssen. Wir lassen uns Zeit und achten auf die Konzentration – so kommen wir wieder heil zu den Autos zurück.

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An dieser Stelle noch vielen Dank an tower27 für die Möglichkeit einige seiner tollen Bilder für diesen Bericht nutzen zu dürfen!

 

Die gpx-Datei unserer Tour „Ventanas Secretas“

Auf der folgenden interaktiven Karte könnt Ihr nochmal den Verlauf unserer Wanderung zu den geheimen Fenstern oberhalb von Guimar sehen. Die zugehörige .gpx-Datei könnt Ihr hier herunterladen.

 

Mein Fazit

Wow – während ich diesen Artikel schreibe, werden wieder die ganzen Erinnerungen an diese Tour wach. Sie ist irgendwie ganz anders als die übrigen Wandertouren, die wir auf Teneriffa unternommen haben. Es ist eine Wanderung abseits der ausgetretenen Pfade, welche zu einem besonderen Lostplace führt: zu einem verlassenen Kanal, der dabei ist langsam zu zerfallen. Für mich war es ein kleines Abenteuer.

Dennoch rate ich Euch diese Tour nicht zu unterschätzen. Auch hier sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine gewisse Kondition gefragt. Aber wie schon gesagt, die Strapazen lohnen sich und der Multicache ist dann das Sahnehäubchen obendrauf.

Diese Tour war auch gleichzeitig unser letzter Tag auf Teneriffa. Daher haben wir uns für unseren Abschlussabend ein schickes Restaurant mit gutem Essen in Puerto de la Cruz gesucht. Durch Zufall sind wir im Ihuey Tasca gelandet und wurden sehr angenehm überrascht. Falls Ihr mal in dieser Stadt ein Restaurant sucht, so möchte ich Euch dieses ans Herz legen: Der Koch versteht sein Handwerk sehr gut, der Service ist flink und zuvorkommend und das Ambiente ist toll.

Nach diesem tollen Abend war dann leider unser kleiner Gruppenurlaub auch schon zu Ende!

Einen Überblick über alle unsere Touren auf Teneriffa aus 2017 findet Ihr in dieser Übersicht und die Touren aus 2012 findet Ihr hier.

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Möchtet Ihr mehr Bilder von dieser Tour sehen? Dann werft doch mal einen Blick in das zugehörige Webalbum. Wie hat Euch diese virtuelle Wanderung zu den „Ventanas Secretas“ bei Guimar gefallen? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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