Der neue Newsletter – ist nicht Euer Ernst, oder?

Als zahlender Kunde bei geocaching.com habe ich auch den wöchentlichen Newsletter abonniert. Vor zwei Wochen wurde dieser auf ein neues Format umgestellt.

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Dieses gefällt mir überhaupt nicht mehr, da es kaum noch echte Informationen enthält und zu allem Übel noch jeden einzelnen Klick auf den Newsletter registriert und diese Daten sammelt.

Alle folgenden Bilder sind aktuelle Screenshots von den geocaching.com-Newslettern, die mir zugeschickt wurden und Beiträge im geocaching.com-Blog, die mit den Newslettern in Verbindung stehen.

Doch langsam – alles der Reihe nach:

 

Der alte Newsletter

Ich habe mir mal einen der letzen Newsletter noch im „alten“ Format herausgesucht. Oben gibt es einen kleinen Header, der neben dem Geocaching-Logo auch die Social-Media-Kanäle der geocaching.com Plattform auflistet. Darunter folgen mehrere Artikel, die aus dem Geocaching.com-Blog stammen und meist komplett abgedruckt waren. Der folgende Artikel hat zum Beispiel laut wordcounter 151 Worte.

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Schaue ich mir diesen Artikel im Geocaching-Blog an, so finde ich dort auch nicht mehr Information. Beide Artikel sind gleich.

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Im unteren Teil des alten Newsletters finde ich dann noch Hinweise auf kommende Mega-Events und normale Events in meiner Nähe. Naja, um ehrlich zu sein ist das relativ – normalerweise fahre ich keine 279 Kilometer zu einem Event. Aber die Informationen zum den (Mega-) Events sind vollständig und für mich nützlich.

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Unter den Events gab es sogar noch ein paar Hinweise auf neue Geocaches in meiner Nähe. Da ich nicht zu den FTF-Jägern gehöre, habe ich diese Zusammenfassung immer gerne gelesen.

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Am Ende des alten Newsletters gab es noch den Link zur Megaevent-Bookmarkliste und ein paar Hinweise auf das Copyright und wie ich den Newsletter abbestellen kann. Alle Links im Newsletter waren Links, die keine Informationen über meine Identität übertragen.

 

Der neue Newsletter

Doch schauen wir uns mal den neuen Newsletter an, den ich inzwischen zweimal bekommen habe. Im Hauptteil finde ich wieder Artikel aus dem Geocaching-Blog. Schauen wir uns mal den Artikel zum Dönerstag genauer an:

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Er bringt es doch tatsächlich auf ganze 44 Worte! Schaue ich nun mal in den Blog und dort in den Text, so finde ich einen Artikel mit 286 Worte.

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Für mich heißt das, dass im neuen Format nur noch kurze Teaser erscheinen, die mich immer dazu zwingen auf die Webseite zu gehen, um den Artikel dort zu lesen.

Darunter folgen im neuen Newsletter nun einige Grafiken, die alle mit einem Link hinterlegt sind.

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Diese Links habe ich mir mal genauer angeschaut: In beiden Newslettern sind die Links identisch. Das heißt für mich, diese Links kann ich auch in einer Bookmarkliste speichern und aufrufen – dazu brauche ich keinen Newsletter.

Darunter folgt dann noch eine Fußzeile, in der Links für die hauseigene Geocaching-App platziert sind und die Liste der Social-Media-Kanäle von geocaching.com gezeigt wird.

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Ganz unten befinden sich dann noch die Copyright-Hinweise und die Möglichkeiten sich vom Newsletter abzumelden und die Datenschutzhinweise einzusehen. Im Kopf und in der Fußzeile befindet sich noch ein Hinweis auf die aktuelle Umfrage zum neuen Newsletter.

 

Die Links im neuen Newsletter

Doch nochmal zurück zu den Links, die sich im neuen Newsletter befinden. Ich habe mal im Firefox auf einen dieser Links geklickt und habe die folgende Warnung angezeigt bekommen:

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Daraufhin habe ich mir die im Newsletter platzierten Links mal genauer angeschaut – alle Links beginnen so oder so ähnlich:

https://lnk.ie/1QAA9/e=SaarFuchs@gmx.net/

Also: Alle Klicks auf Links im Newsletter laufen über die Domäne „lnk.ie“ und dorthin wird neben der ID für den Link („1QAA9“) auch noch meine bei geocaching.com registrierte Emailadresse übertragen. Somit kann gespeichert werden, wann und wie oft ich auf welchen Link im Newsletter geklickt habe. Das finde ich natürlich nicht sehr prickelnd!

Besonders kurios finde ich, dass auch der Link zu den Datenschutzinformationen so dekoriert ist.

Dann habe ich mir mal angeschaut, was sich auf der Webseite „lnk.ie“ befindet:

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Leider bestätigt das meine Einschätzung – scheinbar handelt es sich hier um ein Programm zum Verwalten von Mailinglisten und dem zugehörigen Tracking der darin enthaltenen Links. Daran ist per se nichts Verwerfliches – aber dann doch bitte anonymisiert!

 

Mein Fazit

Ich denke, wenn der Newsletter in diesem Format bleibt und weiterhin alles Links tracked, werde ich Ihn abbestellen. Für mich bietet er keinen Nutzen mehr. Die Artikel kann ich genauso gut im Geocaching-Blog lesen und die Links im unteren Teil des Newsletters speichere ich mir in der Bookmarkliste meines Browsers …

Wie seht Ihr die Sache? Ist das Linkstracking für Euch ein Thema? Wie gefällt Euch der „neue“ Newsletter? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

 

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

7 Kommentare:

  1. Pingback:CF062 – DerAutomatischeKlaus – CacHeFreQueNz

  2. Hast du auch Chris Ronan über deine Ansichten informiert? Er ist ja PR-Manager bei geocaching.com und schreibt uns Blogger auch an.

    Was die Datenweitergabe, speziell der E-Mail-Adresse angeht bin ich auch kritisch. Aber wir wissen alle, dass sich die Amis nicht um Datenschutz scheren. Im Marketing, und nichts anderes ist der GC Newsletter, ist Tracking nun mal essentiell um den Erfolg zu messen, da geht’s schließlich um Geld.

    Achja…die Facebook-Buttons und Co. sind auch Datengrabber, und zwar von der ganz üblen Sorte. Die sammeln schon Daten bevor man drauf klickt. Das gilt auch für sämtliche Apps von Facebook: Facebook, Whatsapp, Messenger, Instagram. Alle diese Apps lesen z.B. dein Smartphone aus und übertragen Daten ohne es dir zu sagen. Facebook sammelt auf diese Weise jede Menge Kontaktdaten, und zwar von DEINEN Kontakten, und verwendet dieses fürs Targeting.

    Ich setze in meinem Blog Shariff ein, damit habe ich auch Social-Media-Buttons, aber anonymisiert. Und vor allem geht nichts davon an Facebook & Co.!

    Und ich verwender Facebook Apps nicht nur nicht, sondern habe sie auf meinem Phone deaktiviert. Sicher ist sicher ;).

    • Hi Micha,

      Chris zu kontaktieren ist eine gute Idee – hab‘ ich gerade mal angeschrieben.

      Die anderen Punkte hab‘ ich jetzt ja auch schon ausfühlich in meiner Antwort auf Annikas Kommentar weiter unten beantwortet …

      Viele Grüße aus dem Saarland
      Joerg

  3. In Zeiten von Big Data ist das sammeln von allerhand Daten doch völlig normal. Und das diese Daten personalisiert gesammelt werden ist in diesem Fall wohl dem Umstand geschuldet, dass es sich um ein amerikanisches Unternehmen handelt.

    Bist du sonst auch so kritisch, was den Datenschutz anbelangt? Im Internet bekommst du personalisierte Werbung angezeigt, weil deine Bewegungsmuster/Cookies gespeichert werden – sogar hier in deinem Blog, bekommt man als Leser diesen Hinweis ganz oben groß angezeigt (und kann so nicht mal direkt das Impressum ansteuern). Wenn man dann dein Impressum unter dem Cookie-Hinwesi gefunden hat, sieht man, dass du auch Google Analytics und Facebook-Like-Buttons benutzt und damit auch selbst Daten sammelst (und vermutlich noch mehr davon den Unternehmen Preis gibst ohne das man wirklich weiß, was die damit anstellen). Das sind wohl die „schlimmeren“ Datenkraken. Vermutlich nutzt du dein Google-Konto auch für dein Android-Telefon? All das ist eine riesige Ansammlung persönlicher Daten. Vielleicht noch eine Smartwatch dazu? Und Payback und Co schicken inzwischen direkt nach dem Einkauf mit der Karte Mails. Macht da nun der eine Newsletter von Groundspeak den Unterschied? Wenn ja: Einfach den Abbestellen-Link anklicken… Ganz einfach, ganz schmerzfrei…

    Und was die Länge des Newsletters anbelangt: Ich lese schon lange keine seitenweisen Newsletter mehr. Ich möchte kurz informiert werden, was es neues „in der Welt“ gibt und dann per Klick entscheiden, ob mich das Thema interessiert oder nicht. Und dafür möchte ich auch nicht erst x Websites ansteuern, sondern freue mich über die bequeme Lieferung ins Postfach. Und wenn mir ein Newsletter zu langweilig wird, melde ich mich eben wieder ab.

    • Liebe Annika,

      ich freue mich über dein Feedback und deine Fragen, da sie mir Gelegenheit geben Position zu beziehen:

      Das amerikanische Unternehmen gerne Daten sammeln ist bekannt – macht diesen Umstand aber meiner Meinung nach nicht besser!

      Und ja, ich bin auch sonst kritisch, was den Datenschutz anbelangt, da ich mit diesem Thema auch beruflich zu tun habe. Daher bemühe ich mich auch den Empfehlungen der Datenschutzbeauftragen zum Einsatz von Google-Analytics zu folgen. In meinem Blog gibt es einen Hinweis auf den Einsatz von Cookies (EU-Cookie-Richtlinie) und ich verwende Google-Analytics mit der empfohlenen Anonymisierung der IP-Adresse – somit gibt es keinen Personenbezug bei den erhobenen Daten. Ferner nutze ich keine Widgets der üblichen Social-Media-Kanäle sondern biete nur Links zu deren Teilen- und Linkfunktionalität an, die nur dann zu diesen Seiten verzweigt, wenn der Benutzer bewußt darauf klickt.

      Und genau dieses Verhalten würde ich mir auch von geocaching.com wünschen!

      Es ist ja nichts dabei anonymisierte Daten über die Nutzung von Newsletter und dessen Links zu erfassen. Dadurch kann man ja auch die Qualität verbessern. Dazu benötige ich KEINEN Bezug zur konkreten Person. Mich stört – und das habe ich versucht in meinem Artikel auszudrücken – die Erfassung des Personenbezugs beim Lesen des Newsletters. Warum will/muss geocaching.com wissen, dass gerade ICH einen bestimmten Artikel gelesen oder einen Link angeklickt habe?

      Auch finde ich nicht gut, dass meine Email-Adresse an eine Domaine übertragen wird, die die aktuelle Version von Firefox als „gefährlich“ einstuft.

      Deine Anmerkung zur Länge des Newsletters kann ich nachvollziehen – wenn mir der Newsletter nicht gefällt, dann kann ich ihn ja abbestellen. Und in der Tat, wenn sich an den Links und am Inhalt nichts ändert, werde ich das wohl auch in Zukunft tun. Von einem Newsletter erwarte ich, dass er mich informiert. Dazu gehört aber auch ein Mindestmaß an Information und nicht nur der Hinweis, dass ich doch, wenn mich das Thema interessiert, auf einen bestimmten Link klicken kann …

      Just my 2 cents
      Jörg

  4. Ich habe mir den neuen Newsletter noch nicht genauer angeschaut, aber werden die mit der Email übertragen oder nachgeladen?
    Im letzteren Fall könnte der Absender sogar sehen, das die Email gelesen wurde.

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