Im letzten Teil meiner Irland-Serie stelle ich Euch Dublin vor. Wir waren einige Geocaches einsammeln und haben ein ehemaliges Gefängnis mit Lost Place-Feeling, das Schloss und das Trintity College mit dem Book of Kells besucht. Abends war die Einkehr in einem Pub Pflicht!
Insgesamt waren wir zwei Tage in der Hauptstadt und haben diese Zeit genossen. Vielleicht ist ja auch der ein oder andere Tipp für Euch dabei?
Inhaltsverzeichnis
Geocaching in Dublin
Nachdem wir unsere Unterkunft bezogen haben und der Mietwagen auf dem Parkplatz steht, sind wir mit dem Bus in die Innenstadt gefahren um etwas Dublin über seine Geocaches kennenzulernen. Unser erstes Ziel ist der Virtual „Stiffy By The Liffey“ – da kann man Nichts verkehrt machen…
… denn ein Foto vor dieser riesigen „Stange“ ist völlig ausreichend!
Von dort laufen wir weiter zur Webcam „Gardiner’s Treat“ – auch die ist kein großes Problem. Dank mobilen Internet ist diese Dose auch schnell geloggt. Wer keins hat, kann ja mal sein Glück mit dem öffentlichen WLAN der vorbeifahrenden Busse versuchen – sicher eine Herausforderung.
Unser nächstes Ziel ist ein weiterer Virtual: „Northside Pub Crawl“ – leider ist mir erst in Dublin aufgefallen, dass der 20 Stationen hat – das ist uns dann doch zuviel, zumal es schon langsam dunkel wird.
Dafür kommen wir am Fluss vorbei. Von der Brücke, über die wir ihn queren, haben wir einen tollen Ausblick.
Auf dem Weg Richtung Temple Bar kommen wir dann am Tradi „Art Deco Dublin: The Gas Co.“ vorbei, den wir gut finden können. Hier gibt es ein Art Deco-Haus zu bewundern.
Wir erreichen die Half-Penny-Brücke. Den Tradi, der dort versteckt sein soll, können wir nicht finden.
Ein paar hundert Meter weiter, gibt es den Tradi „The Bunkers“ zu suchen. Dank der Ausdauer von saarzwerg können wir auch hier einen Fund verbuchen. Weiter geht’s zur Bank of Ireland, wo der Tradi „The Waxies Dargle“ recht frech versteckt wurde. Auch diese Aufgabe meistern wir gut!
Nun spazieren wir in Richtung der Einkaufsstraßen. Unterwegs nehmen wir noch den Tradi „Art Deco Dublin: Burton’s Store“ mit, bevor wir in die eigentliche Einkaufsstraße kommen. Dort suchen wir auch gleich ein paar Mitbringsel für die Daheimgebliebenen!
In der Straße gilt es noch den Tradi „Grafton Street“ zu suchen. Leider brauchen wir da Geduld. Genau an der Stelle, wo er laut Spoiler versteckt wurde, lehnt ein Ire und telefoniert. Als er endlich weg ist, können wir das Logbuch signieren.
Etwas weiter befindet sich an einem Park der Tradi „Art Deco Dublin: Noblett’s Sweet Shop“ – hier gehen wir leider leer aus – trotz intensiver Suche können wir Beide ihn nicht finden!
Kilmainham Gaol, das ehemalige Gefängnis
Als ich bei der Vorbereitung unserer Tour im Reiseführer gelesen habe, dass man in Dublin ein altes Gefängnis besichtigen darf, war mir sofort klar – da will ich hin!
Vor Ort haben wir dann noch eine passende Busverbindung herausgesucht und sind den Rest gelaufen. Das Gefängnis liegt etwas außerhalb der Innenstadt.
Wir wussten, dass man nicht reservieren kann, daher sind wir schon kurz nach dem Öffnen hier. Vor dem Gefängnis wartet eine Schlange auf uns. Eine viertel Stunde später kaufen wir unsere Eintrittskarten. Nun müssen wir noch eine Stunde auf den Beginn unserer Führung warten, naja, hätte schlimmer kommen können.
Die Stunde verbringen wir im Museum – dort gibt es sehr viel über die Geschichte dieses Gefängnisses zu erfahren.
Dann wird endlich unsere Tour aufgerufen. Der Guide führt uns ins Gefängnis und versammelt alle in der ehemaligen Kapelle, wo wir uns einen Film anschauen.
Danach kommt der „rustikale Teil“ – die Führung durch die Gänge und Räume des Zellentraktes.
Um Krankheiten vorzubeugen wurde das Gebäude ohne Glas in den Fenstern errichtet – Frischluft soll ja gesund sein – leider aber auch kalt!
Es macht Spaß durch die schwach beleuchteten Gänge zu schlendern – bei mir kommt sowas wie Lost Place Stimmung auf.
Nachdem wir uns den Zellentrakt angeschaut haben, geht es nach draußen.
Dort besichtigen wir zum Abschluss unserer Führung noch den Innenhof, wo die Sträflinge arbeiten mussten. In einer Ecke bei dem Eingangstor gibt es noch eine Gedenkplatte für die Hingerichteten der Osteraufstände.
Für mich war diese Besichtigung eins der Highlights in Irland. Wenn Ihr mal Gelegenheit haben solltet – mein Tipp – besucht dieses Gefängnis!
Das Trinity College mit der Bibliothek und dem Book of Kells
Als zweites Ziel an diesem Tag besuchen wir das Trinity College zur Mittagszeit.
Um das Book of Kells und den ehemaligen Lesesaal dieser Universität zu besichtigen, müssen wir Schlangestehen und Eintritt zahlen. Nach ca. 20 Minuten dürfen wir in die Ausstellung der antiken Bücher. Leider darf ich dort nicht fotografieren.
Das berühmte Book of Kells ist kleiner als ich mir das vorgestellt hatte. Es fasziniert mich zu sehen, wie alt und dennoch gut erhalten dieses Buch doch ist.
Vom Ausstellungsbereich geht es über eine große Treppe nach oben in den ehemaligen Lesesaal der Bibliothek.
Wow – was für ein Anblick. So viele alte Bücher, die sorgfältig geordnet in vielen großen Regalen stehen…
Es macht mir große Freude hier fotografieren zu dürfen. Es gibt so viele kleine Details abzulichten.
Jede Perspektive ist anders – ich komme aus dem Schwärmen für diese Motive gar nicht mehr heraus.
Leider (oder zum Glück für die Bücher) darf man nicht in die Seitenbereiche gehen, um die Bücher näher zu betrachten oder gar anzufassen… wie gerne hätte ich mal so ein Buch in der Hand gehabt.
Das Schloss von Dublin und seine Unterwelt
Nach dem Besuch des Book of Kells wollen saarzwerg und ich uns das Schloss von Dublin anschauen. Früher war es eine Burg mit großen Türmen in jeder Ecke. Im Laufe der Geschichte wurde das Dublin Castle von einer Festung zu einem Schloss umgebaut und wird heute von der Irischen Regierung für offizielle Anlässe benutzt.
Wir betreten das Schloss durch das kleine Tor. Von dort laufen wir auf die Kirche zu und biegen nach rechts ab um zum Innenhof des Schlosses zu gelangen.
Dort kann man sich am Empfang für Führungen durch das ganze Schloss oder nur durch die State Apartments anmelden. Wir entscheiden uns für die große Führung, da dabei auch der Untergrund zu besichtigen ist.
Ähnlich dem Konzept der Kasematten im Saarbrücker Schloss wurden auch hier die Grundmauern freigelegt. Nur auf der Führung können wir diese besichtigen.
Dabei erzählt unser Guide sehr viel über die Geschichte dieser Burg.
Nach dem Untergrund gehen wir hinüber zur Kirche. Diese wird heute als Veranstaltungssaal genutzt. Im Holzgeländer des ersten Stockes sind die Wappen aller Gouverneure der englischen Besatzer eingeschnitzt.
Wir verlassen die Kirche und kommen zum Highlight auf dieser Besichtigungstour: den State Apartments. Diese Räume wurden früher vom englischen Gouverneur als Wohnung benutzt. Heute nutzt sie die Irische Regierung zu offiziellen Anlässen.
Die Räume sind heute noch sehr prunkvoll ausgestattet. Am meisten hat mich die St. Patrick’s Hall beeindruckt. Es ist der größte Raum hier und wurde früher als Ballsaal benutzt. Der ganze Raum ist in blau und gelb gehalten.
An der Seite hängen Fahnen mit Wappen – das unterstreicht die Wichtigkeit dieses Raumes.
Damit geht unsere Führung zu Ende – wir bedanken und verabschieden uns bei unserem Guide und haben nun noch Zeit die Räume der State Apartments in Ruhe alleine anzuschauen und zu fotografieren.
Die Christ Church Cathedral und ihre Krypta
Diese Kirche wurde schon in der Wikingerzeit erbaut. Auf dem Gelände der Kathedrale befindet sich der Earthcache „Christ Church Cathedral„. Wir haben dieses Mal keine Lust die viele Fragen zu beantworten und wollen in die Kirche.
Die Besichtigung der Kathedrale kostet Eintritt. Darin ist auch die Besichtigung der Krypta enthalten.
Der Innenraum ist recht groß. Vorne probt gerade eine Jugendkapelle.
Wir gehen auf der rechten Seite nach unten in die Krypta. Diese ist wie ein Museum hergerichtet. An einer Seite befindet sich ein Bildschirm, wo in einem Film in 20 Minuten die Geschichte der Kathedrale durch die Jahrhunderte erzählt wird.
Interessant finde ich die beiden Mumien von einer Katze und einer Ratte, die in einer Orgelpfeife gefunden wurden. Scheinbar hat die Katze die Ratte gejagt und dabei den Ausgang aus der Pfeife nicht mehr gefunden?
Die Krypta erstreckt sich unter der kompletten Kathedrale – sie ist sehr groß und hat auch Platz für ein kleines Bistro, was leider während unsres Besuchs schon geschlossen ist.
Nachdem wir ausgiebig diese Unterwelt besichtigt haben, geht es wieder nach draußen. Es wird langsam Zeit an das Abendessen zu denken.
Temple Bar und seine Pubs
Ein Stadtteil von Dublin nennt sich Temple Bar – es ist das Vergnügungsviertel der irischen Hauptstadt. Hier lohnt es sich abends einen Besuch abzustatten. Wir verbringen zwei Abende dort.
Von der Ha’penny Bridge ist es nicht weit bis zu der Straße, an der sich viele Pubs und Restaurants von Dublin aufreihen. Dort gibt es auch den Pub „Temple Bar“, in dem es bei unserem Besuch leider zu voll ist – wir müssen uns einen anderen suchen.
Nach einigem Suchen – hier sind die meisten Pubs mit Livemusik am Wochenende sehr voll – finden wir doch noch einen mit einem freien Sitzplatz in der hinteren Ecke. Dort genießen wir bei Irischer Musik unser Bier…
Am nächsten Abend suchen wir uns zum Essen einen kleinen Pub außerhalb dieser Vergnügungsmeile. Im Quarys werden wir fündig…
saarzwerg würde gerne mal Bangers & Mash probieren und hier ist es für wenig Geld auf der Speisekarte.
Hmmm – ich probiere es auch – und es schmeckt! Ich liebe Katoffelstampf mit Bratensoße und dazu zwei Würstchen. Und ja, es schmeckt wesentlich besser als es ausschaut!!!
Unsere Unterkunft in Dublin
OK – ich gebe es zu – wir sind mal wieder spät dran mit dem Buchen der Unterkünfte für unsere Irlandreise. Was außerhalb von Dublin einfach und günstig zu bewerkstelligen war, gestaltet sich in Dublin schwierig: Die Hotels, die ich mir in der Nähe der Altstadt anschaue, kosten an dem Wochenende 200-500? pro Nacht.
saarzwerg und ich entscheiden uns, auf ein günstigeres B&B mit guter Verkehrsanbindung außerhalb der Innenstadt von Dublin auszuweichen. Wir werden bei dem B&B Donnybrook Hall (Provisionslink), welches von Terry und seiner Frau betrieben wird, fündig. Es hat eine hervorragende Bewertung bei booking.com und bei Tripadvisor.
Wir werden nicht enttäuscht: ein kostenloser Parkplatz und kostenloses WLAN im Zimmer, eine tolle Auswahl an frisch zubereiteten (mehrgängigen) Frühstücken und ein sehr hilfsbereiter Terry, der uns auch bei der Planung unserer Aktivitäten unterstützt.
Nicht weit vom B&B befindet sich die Bushaltestelle um in ca. 20 Minuten in die Innenstadt zu gelangen. Auch der Airport-Coach zum Flughafen fährt dort ab.
Obwohl ich persönlich lieber Hotels bevorzuge, möchte ich Euch doch dieses B&B empfehlen, falls Ihr mal eine gute und günstige Unterkunft in Dublin sucht!
Der Rückweg zum Flughafen
Wir sind mit dem Mietwagen in Irland unterwegs gewesen und und müssen ihn noch vor unserem Rückflug am Flughafen zurückgeben. Da unser B&B im Süden der Stadt ist, fahren wir einmal mitten durch Dublin durch. Kurz vor dem Flughafen nehmen wir noch den Tradi „Dublin’s Stadia Series 1 – Morton Stadium“ mit.
Am Flughafen angekommen haben wir noch etwas Zeit. Ich schaue mal schnell auf meine Cache-Karte und kann noch ein paar Tradis in der Nähe finden. Wir beginnen unsere kleine spontane Cachetour beim Tradi „Dublin Airport Bug Hotel„. Von dort folgen wir der Ringstraße um das Flughafengelände zu einem Planespotting-Parkplatz, wo sich der Leitplanken-Tradi „Watching the Silver Birds II“ befindet. Zum Schluß machen wir noch an der „Big Green Box“ halt, bevor wir zum Mietwagenverleiher zurückfahren und unseren Rückflug antreten.
Mein Fazit
Mir hat der Aufenthalt in Dublin sehr gut gefallen. Um in Ruhe und ohne Zeitdruck die Stadt erleben zu können, empfehle ich einen Aufenthalt von mindestens zwei Nächten. Möchte man ausgiebig Geocaching betreiben und noch etwas Sightseeing, so wäre ein Tag mehr sicherlich hilfreich.
Für uns war Dublin der genaue Gegensatz zu den Wicklow-Mountains, wo wir in Einsamkeit Natur pur erleben konnten. Dublin ist eine quirlige und auch „volle“ Stadt mit vielen Menschen. Abends sollte man einen Rundgang durch Temple Bar nicht versäumen. In vielen Pubs gibt es irische Livemusik – hier lohnt sich eine Einkehr.
Mein persönliches Highlight war der Besuch des Kilmainham Gaol. Der Rundgang durch das ehemalige Gefängnis erweckte bei mir Lost Place Feelings.
Im großen Lesesaal des Trinity Colleges konnte ich meine Leidenschaft für Fotografie ausleben – es machte mir einfach großen Spaß dort zu fotografieren.
Geocaching in der Stadt ist nicht so meine „Welt“ – ich mag es nicht, vor „Muggels“ Dosen zu suchen. Die Geocaches in Dublin waren überwiegend clever versteckt und (mit dem Hint) fair zu finden.
Von Deutschland ist Dublin in unter zwei Stunden mit dem Flieger gut und günstig zu erreichen und bietet sich so auch für einen verlängerten Wochenendtrip an.
Wer gerne noch ein paar mehr Bilder von unserem Besuch in Dublin sehen möchte, findet diese im Webalbum.
Wie sind Eure Erfahrungen mit Dublin? Hattet Ihr schon Gelegenheit die irische Hauptstadt und Ihre Dosen zu besuchen? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare…
Wenn ich diese Irland-Berichte lese, bekomme ich schon wieder Sehnsucht nach der grünen Insel.
In Dublin kann man auch eine grüne Seite entdecken, entweder die kleinen Parks in der Stadt (http://coord.info/GCMTX1) oder im großen Phoenix-Park etwas außerhalb (http://coord.info/GC376R1). Empfehlenswert sind auch die HopOn-HopOff-Busse, um einen Überblick zu bekommen. Mit einem (Mehr-)Tages-Ticket kann man auch die öffentlichen Buslinien nutzen.
Und Kilmainham jail ist auch mein Dublin-Favorit. Unbedingt angucken!
Danke für deine Empfehlungen!