Letzte Woche fand in der Scheune Neuhaus, dem Zentrum für Waldkultur, ein interessanter Vortrag mit dem Thema „Geocaching – eine neue Gefahr für die Umwelt?“ statt. Natürlich war ich neugierig und habe mir den Vortrag angeschaut. Dieser Vortrag von Marion Geib hat mir gut gefallen – ich wurde sogar für den ein oder anderen Punkt sensibilisiert. Ich möchte sagen, meine anfangs geringen Erwartungen wurden angenehm übertroffen…
Die Location
Mit der Scheune Neuhaus wurde eine passende Örtlichkeit für den Vortrag „Geocaching – eine neue Gefahr für die Umwelt?“ ausgesucht. Dieses Zentrum für Waldkultur dient als Informations- und Aktionszentrum. Das aktuelle Veranstaltungsprogramm findet Ihr auf den Webseiten des Saarforst.
Dort dient eine Scheune als Vortragsraum.
Sie wurde innen umgebaut und bietet ein schönes Ambiente: Laptop, Leinwand und Beamer in einer rustikalen Umgebung…
Der Vortrag
Im Veranstaltungskalender wurde dieser Vortrag folgendermaßen beschrieben: „… vermittelt Wissen darüber, wie diese gewiss reizvolle Sportart funktioniert.“ Dabei sollen die positiven Ansätze und negativen Auswirkungen dieses sich immer weiter ausbreitenden Hobbys dargestellt werden. Als Referentin wird Marion Geib vom NABU genannt.
Zu Beginn des Vortrages stellt sich Marion Geib vor. Sie betont, dass dieser Vortrag nur ihre eigene Meinung zum Geocaching sei und kein offizieller Vortrag des NABU. Sie selbst interessiert sich für Geocaching, wenn es auch kein Hobby ist, das sie oft betreibt.
Danach beginnt sie mit ihrem Vortrag „Geocaching – eine neue Gefahr für die Natur?“.
Auf ihren ersten Folien erklärt sie ausführlich, wie Geocaching funktioniert, was es für Typen von Caches gibt, wie die Caches in Schwierigkeit und Terrainwertung beurteilt werden, was ein Logbuch ist und wie der typische Ablauf beim Suchen eines Geocaches ist. Den Schwerpunkt legt sie dabei auf die geocaching.com -Plattform. Sie geht auf die Aufgaben der Reviewer ein und zeigt Möglichkeiten auf, wie man „unerwünschte“ Caches entfernen lassen kann.
Interessant fand ich ihre Auflistung der kommerziellen Veranstalter und Anbieter, die mit Geocaching Geld verdienen wollen. Hier fallen Namen wie Jochen Schweitzer, mydays und Querfeldeins.
Danach stellt sie aus ihrer Sicht kritische Verstecke vor. Hier zeigt sie am Beispiel der beliebten Nistkästen (Vogelhäuschen), zu welchen Problemen es bei der Suche kommen kann. Da von Geocachern Nistkästen verwendet werden, wird auch dort, wo der Cache nicht gleich gefunden wird, in echten Nistkästen der näheren Umgebung gesucht, was die brütenden Vögel stören kann. Auch das Zukleben der Geocaching – Nistkästen hält Vögel von deren Nutzung nicht ab, ein Kleiber – so führt sie aus – kann mühelos mit seinem Schnabel das Klebeband von der Öffnung entfernen.
Auch auf T5-Caches in schwierigen Felswänden, wo bisher die Vögel ungestört brüten konnten, geht sie ein. Hier sind die Felssperrungen während der Brutzeit einzuhalten. An solchen Wänden sind die Konflikte mit den Naturschützern natürlich vorprogrammiert.
Danach geht sie noch auf die Lostplace – Caches ein. Sie weist auf das dafür oft notwendige unerlaubte Betreten von Privateigentum hin. Dabei geht sich auch auf die anderen Geocaching – Plattformen ohne Reviewer wie Extremcaching ein.
Natürlich erwähnt sie auch die Nachtcaches und deren Konfliktpotential mit den Jägern. Hier hebt sie lobend die positiven Ansätze im Nordwestsaarland hervor, wo es Geocachern gelungen ist, sich mit den Jägern dergestalt zu einigen, dass Caches in einem bestimmten Zeitraum des Mondphasenzyklus nicht gesucht werden dürfen – dafür aber mit Einverständnis der Jäger in der übrigen Zeit. Der genaue Zeitraum ist in den Listings erwähnt und wird von den jeweiligen Ownern überwacht.
Für mich überraschend schätzt sie Powertrails als weniger gefährlich für die Natur ein. Ich habe da persönlich eine andere Meinung – vor kurzem habe ich den Husky-Powertrail am Nonnweiler Stausee gemacht und konnte feststellen, dass man dort – wegen der ausgeprägten Cacherautobahnen – kaum noch ein GPS benötigt…
Am Ende des Vortrages zieht Marion Geib auf ihrer letzten Folie ihr Fazit, welches mich persönlich nach diesem bisher gelungenen Vortrag doch etwas überrascht hat.
Auf dieser letzten Folie stellt sie ausschließlich die Probleme des Geocachings dar.
Mein persönliches Fazit
Hier habe ich mich gefragt, warum sie in ihrem Fazit nicht auch nochmal auf die positiven Ansätze eingeht? Auch ich sehe, dass sich das Geocaching an einem Scheideweg befindet. Dennoch habe ich die Hoffnung, dass es noch mehr positive Ansätze geben wird, das Konfliktpotential zu mildern. Hierzu ist meiner Meinung nach aber Aufklärung und Kommunikation zwischen allen Beteiligten notwendig. Nur wenn es gelingt, die Naturschützer, die Jäger und die Geocacher in einen offenen und konstruktiven Dialog zu bekommen, werden alle sensibilisiert und können auch in Zukunft Spaß am Geocaching haben…
Servus,
mit einem „negativen“ Fazit werden die positiven Punkte ausgemerzt. Somit bleiben die „negativen“ Punkte in Erinnerung. Du, als Geocacher hättest die „positiven“ Aspekte als Fazit eingebracht.
Wenn ich mal die Frage in den Raum werfen dürfte: In wie weit wird denn Extremcaching in dem Vortrag dargestellt? Eher positiv, oder eher negativ? Tatsächlich ist es ja so, dass es bei EC bisher noch kein einziges Vorkommnis gab. Auch keinerlei Anfragen, Beschwerden u.s.w. Die Frau Geib ist ja, wie ich das so rauslesen konnte u.a. vom NABU. Da sie mich nicht gefragt hat, wie wir EC hinter den Kulissen betreiben, würde mich das mal interessieren. Es ist nämlich schwierig, so eine Plattform in die richtige Richtung zu lenken, wenn man sich öffentliche Meinungen mühselig zusammensuchen muss.
LG
Hendrik EC-Admin
Hallo Hendrik,
Extremcaching wurde eher am Rande erwähnt im Kontext von schweren und Lost Place Caches. Hier wurde als Beispiel ein Extremcache unter der Funkstation des Langer Kopfes in der Pfalz genannt. Bei Lost Places im Allgemeinen hat sie auf das Betretungsverbot hingewiesen, da sich diese Caches oft auf Privatgelände befinden und eine Erlaubnis des Eigentümers nicht vorliegt.
VG,
Jörg
nene…das musste ich net berichten.
es waren die gleichen folien und zu 100% der gleiche vortrag.
und…man muss auf die „anderen“ hinweisen.da dies viel schlimmer is.
wir haben uns nichts zu schulden kommen lassen.das weis ich.und andere cacher auch.
also fand ich diesen vortrag doch etwas…naja….unnötig ohne das mal waldarbeiter und andere von der zunft dabei sind oder waren.
aber es ist wie immer….geocacher und pilzsucher….die verwüsten ganz deutschland.
Husky Powertrail am Losheimer Stausee?
…da muss ich was verpasst haben…
Danke für deinen Hinweis – hier ist mir ein Fehler unterlaufen – natürlich meinte ich den Nonnweiler Stausee, was ich auch gleich im Text korrigiert habe…
wir waren auch bei diesem vortrag…nur in ZW.
leider wurde ich völlig endtäuscht.
da sie eigentlich nur schlechte beispiele zeigte was geocacher machen und tun.
aber wenn man bei uns hier überall in den wald geht dann sieht man wer hier der natur schadet.
neue wege……mit bulldozern oder ähnlichem erzeugt…einfach alles was im einzugsgebiet ist oder war abgeholzt und liegen gelassen.
es sieht wie nach einem angriff hier überalll aus…….vogelnester….vogelhäuse…….höhlen uvm…einfach zerstört und liegen gelassen.
aber wir bösen geocacher.
ich verstehe diese ganze sache nicht.deswegen habe ich auch nicht von diesem schlechten vortrag berichtet.
war nix neues und ja…wie immer…..wir sind es die geocacher und vllt noch die pilzsammler.
naja….wers braucht.
Ich kann natürlich nichts über den Vortrag in Zweibrücken sagen – da konnte ich leider nicht teilnehmen. Für den Vortrag in Neuhaus kann ich jedoch sagen, dass die Referentin auch die positiven Dinge zur Sprache gebracht hat – einzig Ihr Fazit hat mir nicht gefallen!
Auch finde ich es wichtig zu überlegen, was man selbst besser machen kann, statt darauf hinzuweisen, dass die „anderen“ ja viel mehr Schaden anrichten.
… und wenn ich schon ankündige, dass ich über einen Vortrag berichte, dann möchte ich auch alles versuchen, dies zu tun!
Daher … ich hab‘ den Vortrag gebraucht! ;-)