Chris Race – Wir sind das Saarland!

Heute möchte ich Euch Chris Race vorstellen, mit dem ich zu Beginn meiner Geocaching-„Laufbahn“ schon die ein oder andere Geocaching-Tour unternommen habe. Dabei waren auch T5er, wo wir uns oft über Sicherheit, Technologie und wie man nun am besten die T5-Dose erreichen kann, ausgetauscht haben. Was Geocaching angeht, ist es inzwischen etwas „ruhiger“ um Chris Race geworden…

Der Geocacher "Chris Race", die ich hier im Interview habe...

Warum das so ist und wie er über Geocaching denkt, könnt Ihr nun in seinem Interview nachlesen. Viel Spaß dabei…

Chris Race, wie lange bist Du schon Geocacher?

Seit März 2008.

Wie bist Du zum Geocaching gekommen?

Das war ein dummer Zufall: Ich hatte ein GPS-Gerät (ein Etrex Vista Hcx) geordert, um es an dem dem ebenfalls bestellten neuen Fahrrad zu nutzen. Leider konnte das Fahrrad erst später geliefert werden, so dass ich eines Abends ganz blöd die Google-Suche benutzt habe, was man mit einem GPS-Gerät noch so alles machen kann, außer es ans Fahrrad zu tackern. Da kam dann Geocaching bei raus.

Wie viele Caches hast Du bisher gefunden?

Wenn ich meiner GSAK-Statistik glauben darf, dann müssten es 1203 sein. 1173 bei GC, der Rest OC-only.

Was ist Deine Homezone?

Alles, was rund um den Bostalsee liegt. In nicht näher definierter Entfernung.

Welches ist Dein aktueller Lieblingscache? Warum ist er es?

Schwierige Frage, da würde ich mich ungern auf einen einzigen festlegen wollen. Um es trotzdem ansatzweise einzugrenzen:

Wobei diese Liste ganz sicher nicht abschließend ist und ich vermutlich den einen oder anderen Cache vergessen habe, bei dem ich ordentlich Spaß hatte. Das können durchaus auch die kleinen und unscheinbaren sein, wenn ansonsten in genau dem Moment alles passt: Wetter, Örtlichkeit, Zeit, Lust, Gesellschaft oder eben nicht.

Um der Frage wenigstens einigermaßen gerecht zu werden, habe ich jetzt bewusst nicht meine komplette Fund-Liste durchgesehen (da wäre die Aufzählung deutlich länger geworden) sondern einfach aus dem Bauch (bzw. Kopf) heraus aufgeschrieben. Was mir spontan noch im Gedächtnis ist, muss ja irgendwie gut gewesen sein.

Welches ist der Cache, der Dir bisher am wenigsten gefallen hat und warum?

Da lässt mich meine Erinnerung jetzt leider im Stich, aber es war irgendeiner, bei dem ein mickriger Nano im Wald zu suchen war und ich bestimmt 5 x vor Ort war ? leider erfolglos. Als ich dann später wusste, wo dieser zu suchen war, war er schon archiviert. Aber ich hab wirklich keine Ahnung mehr, wie der hieß.

Welches war Dein verrücktestes Erlebnis beim Geocachen?

Irgendwann ziemlich am Anfang, bei ?Nachtcache: Der Spunk im Wald (GC16EZK)“. Da war für damalige Verhältnisse auf einen Schlag plötzlich viel los im Wald, weil sich 3 voneinander unabhängige Grüppchen trafen. Das uferte dann spontan zu einem kleinen geselligen Beisammensein aus. Richtig verrückt wurde es aber, als wir später gegen 3:00 Uhr nachts noch beim Owner im Wohnzimmer saßen. Ungeplant.

Das mag ich am Geocachen:

Ich mochte mal das etwas Konspirative daran. Die Tatsache, dass man vor seinem geistigen Auge eine Mission hat, die es möglichst unerkannt zu erfüllen galt. Vor allem bei Caches, bei denen sich der Owner was dabei gedacht und das Listing auch entsprechend spannend gestaltet hat. Da ging es nicht um den schnellen Punkt, sondern um das Abenteuer auf dem Weg dorthin. Es wurde eine Geschichte erzählt, an die man sich auch noch lange nach der eigentlichen Cachesuche erinnern konnte.

Damals war es auch so, dass man, ohne den Owner tatsächlich zu kennen, mit der Zeit ungefähr gewusst hat, was einen erwartet, wenn wieder mal ein neuer Cache von ihm rauskam. Man konnte sich ein Bild machen (oder glaubte, es zu können), wie der Owner tickt. Einige waren Garanten für tolle Locations, andere für spannende Geschichten ? manche auch für beides zusammen.

Auch der Menschenauflauf hielt sich damals in Grenzen. So man es denn wollte, konnte man regelmäßig völlig alleine unterwegs sein, Treffen mit anderen Suchern waren eher rar gesät.

Das mag ich am Geocachen weniger:

Die Masse!
Sowohl die an Caches als auch die an Geocachern. Hinz und Kunz kommt plötzlich auf die Idee, an den sinnlosesten Stellen ein Vitaminröhrchen auszuwerfen und krönt das Ganze dann noch mit einem zweizeiligen Listing mit 5 Rechtschreibfehlern.

Groundspeak!
Was sich der Oberguru von überm Teich so alles an krudem Zeugs hat einfallen lassen, geht mittlerweile auf keine Kuhhaut mehr. Wenn der heute einen Furz quer hat, wird der Quatsch morgen halbherzig umgesetzt und übermorgen auf die Cacher losgelassen. Die sich dann auch noch ? von wenigen Ausnahmen abgesehen ? wie Bolle über den Driss freuen.

Flachcaches!
Ohne Frage, jeder hat mal angefangen. Und Fehler sind da, um gemacht zu werden. Alles tolerierbar, solange eine gewisse Mühe seitens des Cacheowners erkennbar ist. Und es ist auch klar, dass die tollen Locations nicht gerade auf Bäumen (nach)wachsen. Aber wenn wirklich gar nichts passt, weder die Location, noch die Story, noch die Dose, noch das Listing ? was soll das dann sein? Früher habe ich mich oft gefragt, was sich der Owner dabei wohl gedacht hat. Heute braucht man bei einem Großteil der Caches die Frage nicht zu stellen, denn die Antwort ist klar: Nichts!

Kommerzgedöns!
Geoschmuck, Geocaching-Abzweigdosen, Bücher, Gewinnspiele, Tralala ? Hauptsache Klicks, Likes und Einnahmen.

Und weil ich so vieles eben nicht mehr mag, bin ich in letzter Zeit vom Geocaching eher abgekommen (mein letzter Fund war 2013, der einzige übrigens in 2013). Ob sich das mal wieder ändert? Keine Ahnung, wir werden sehen.

Das darf in meiner Cacherausrüstung nicht fehlen:

Zigaretten, Feuerzeug, Messer.

Hast Du eine eigene Webseite oder bist Du in den sozialen Medien unterwegs um über Dein Geocaching zu berichten?

Jepp, hab? ich: www.chrisrace.de. Wobei es da nie ganz speziell nur um Geocaching ging, sondern auch um alles Andere, was mich gerade so interessiert oder bewegt.

Hast Du einen Linktipp für uns? Eine Geocaching-Webseite, die man kennen sollte?

Ich hätte da eher ein paar, die man ganz klar nicht kennen muss ?

Wieviele Geocoins besitzt du und welches ist Deine Lieblingscoin?

Irgendwo hab ich noch eine noch nicht aktivierte, die mal als FTF-Geschenk in einem Cache drin war. Das war?s dann auch schon. Ansonsten mache ich mir da nichts draus. Am Anfang habe ich dann und wann mal den einen oder anderen Reisenden bewegt, das war mir aber relativ schnell zu umständlich.

GPS-Gerät oder Smartphone?

GPS-Gerät, ganz klar. Zum einen deshalb, weil das überhaupt der Grund war, mit dem Geocaching anzufangen (siehe oben) und zum anderen, weil ich mich bislang noch mit keiner App ausreichend auseinandergesetzt habe, um damit wirklich auf die Suche zu gehen. Außerdem würde es mich nerven, dass der Akku dann ruckzuck schlappmacht. Und auf Nabelschnur oder dergleichen habe ich auch nur eingeschränkt Bock.

Tradi oder Mystery?

Je nach Laune, Rätsel, Owner.

Travelbugs – mitnehmen oder liegen lassen?

Liegenlassen (siehe oben). Das mag aber ein Jeder handhaben wie er will.

Wie wichtig sind Dir Meilensteine und weißt Du schon, welchen Cache Du an Deinem nächsten machen willst?

Meilensteine oder dergleichen sind mir relativ egal, ich kann mich erinnern, dass ich sogar mal aus Protest gegen diese ausufernde Meilenstein-Sucherei ganz bewusst einen 0815-Cache als Meilenstein gemacht habe. Wenn ich mich um Statistik kümmere dann nur deshalb, weil mir von Zeit zu Zeit solche Zahlenspielereien und Auswertungen Spaß machen. Und es im Nachhinein ganz interessant ist, was dabei so rauskommt.

Dein Tipp für Leute, die mit dem Geocaching anfangen wollen?

Fangt nicht an!

* * *

Allgemeine Informationen und eine Übersicht über alle bisher geführten Interviews findet Ihr auf der Seite der Interview-Serie. Dort könnt Ihr auch nachlesen, was zu tun ist, falls auch Ihr Euch als Cacher des Saarlandes vorstellen möchtet!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

3 Kommentare:

  1. „Hinz und Kunz kommt plötzlich auf die Idee, an den sinnlosesten Stellen ein Vitaminröhrchen auszuwerfen und krönt das Ganze dann noch mit einem zweizeiligen Listing mit 5 Rechtschreibfehlern.“

    FullACK. :-)

  2. Das was ChrisRace da als „Mag ich nicht am Geocachen“ vorbringt und weshalb er kaum noch cacht, das kenne ich. Allerdings habe ich dann einen kompletten Schwenk auf Opencaching.de gemacht und seither wieder richtig viel Spaß am Cachen. Bald jährt sich dieser Entschluß und dann werde ich sicher auch etwas umfangreicher darüber berichten, soviel kann ich aber schon jetzt sagen: Das was ich derzeit fernab des Groundspeak’schen Dosenrummels erlebe, das ist das Geocaching das ich auch erleben durfte, als ich mit diesem schönen Hobby angefangen habe.

    Aber ich schließe mich ebenso der „Fangt gar nicht erst an!“ Aussage an. Denn machen wir uns nichts vor, die meisten landen ohnehin bei Groundspeak, die landen bei der Masse, die landen bei der Bespaßung grenzdebiler Großstadtkinder…

  3. Dein Tipp für Leute, die mit dem Geocaching anfangen wollen?

    Fangt nicht an!

    100% ack !

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