Für unsere diesjährige Geobergtour 2013 hatte ich so meine Probleme mit der Vorbereitung. Erst wenige Wochen vor der geplanten Tour hat diese Idee bei mir im Kopf Gestalt angenommen: 2013 soll es mit Tower27 und Skampy in die Silvretta gehen. Als „Basecamp“ habe ich die Wiesbadener Hütte ausgesucht. Damit wird es auch die erste Geobergtour mit einer festen Hütte.
Im ersten Teil dieser dreiteiligen Artikelserie über die Geobergtour 2013 möchte ich Euch von der Vorbereitung, der Hütte und den Touren in der Silvretta berichten…
Die Vorbereitung und die Anreise in die Silvretta
Wie auch in den Jahren zuvor treffen wir uns gegen 6:30 morgens bei mir, um die laut Navigationssystem fünfstündige Reise in die Alpen anzutreten. Wir fahren über Ulm und den Bodensee nach Österreich. Unterwegs machen wir noch eine kurze Rast an der „TB + COIN RAKETE„, damit ich meinen täglichen Geocache einsammeln kann. Kurz vor der österreichischen Grenze kaufen wir noch eine Autobahnvignette für eine Woche. Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichen wir Partenen, wo die Silvretta-Hochalpenstrasse beginnt. Auch hier müssen wir wieder eine Straßengebühr entrichten. Nun fahren wir in endlosen Serpentinen hinauf zur Bielerhöhe – dabei sind fast 1000hm zur überwinden.
Wir fahren an den Hotels dieses beliebten Ausflugszieles vorbei, um an einem kleinen Parkplatz direkt am Stausee kostenlos unser Auto abzustellen. Nun heißt es für uns sich „bergfertig“ zu machen. Ab hier müssen wir Alles das selbst schleppen, was wir an den folgenden drei Tagen „dort oben“ noch brauchen werden.
Für diese Bergtour habe ich Tower27 und Skampy gewinnen können – mit den beiden habe ich im letzten Jahr schon gemeinsam die Similaun bestiegen.
Der Aufstieg zur Wiesbadener Hütte
Ich opfere mich als Erster und nehme das Seil. Es ist zwar für ein 50m Einfachseil recht leicht – wiegt aber immer noch knapp 3kg und ich bin mir sicher, es arg auf den nächsten 400hm zur Wiesbadener Hütte zu spüren. Vom Parkplatz aus sieht man noch die Hotels, die direkt an der Hochalpenstrasse liegen.
Schaut man in die andere Richtung, werden die Berge schon höher und sind im August noch immer schneebedeckt. Vom Parkplatz verläuft unser Weg zunächst eben am Seeufer entlang.
Wir lassen den See hinter uns. Von hier ist unser Weg zur Hütte noch mit 90 Minuten angegeben, mal sehen, ob wir diese Angabe mit all dem Gepäck halten können.
Nun beginnt der Weg immer mehr anzusteigen. Naja, die 400hm wollen ja auch irgendwann überwunden werden. Unterwegs liegen noch zwei Caches, die wir uns für den Rückweg aufsparen wollen – quasi als Notreserve, falls mit den geplanten Tagescaches der kommenden Touren was nicht klappen sollte…
Wir kommen den Eisriesen immer näher. Im Hintergrund sieht man den Piz Buin (3312m) – den wollen wir am zweiten Tour-Tag besteigen.
Kurz vor der Hütte wird der Weg richtig steil. Er kostet mich mit dem ganzen Gepäck und dem Seil doch mehr Kraft als erwartet. Dafür ist das Wetter super – strahlender Sonnenschein: Kaiserwetter!
Die Wiesbadener Hütte
Wir erreichen nach knappen zwei Stunden am frühen Nachmittag die Wiesbadener Hütte. Die Sonne scheint. Wir gönnen uns erst mal ein Radler auf der Terrasse. Danach beziehen wir unsere Lager. Wir haben Glück – unser Lager ist nur einstöckig und wir können uns sogar noch etwas ausbreiten.
Die Hütte hat eine sehr schöne Lage inmitten der Bergwelt. Von der Terrasse hat man einen schönen Blick auf den Ochsentaler Gletscher. Über diesen führt unser Weg auf den Piz Buin, den wir am zweiten Tour-Tag in Angriff nehmen werden. Auf der Webseite der Hütte gibt es ausführliche Beschreibungen von Berg- und Hochtouren, die man von der Hütte aus unternehmen kann. Neben einer guten Karte habe ich diese PDFs zur Tourplanung benutzt.
Blickt man in Richtung Silvretta-Stausee, so gibt es dort noch eine kleine Kapelle. Sie gibt ein tolles Fotomotiv her – findet Ihr nicht auch?
Nun schauen wir in die andere Richtung. Wir sehen den Anfang unseres Weges, den wir morgen gehen werden, um die Dreiländerspitze (3197m) zu erreichen. Bis zum Vermuntgletscher werden wir noch viel Moränengelände vor uns haben.
Die beiden Besteigungen
Von unserer Besteigung der Dreiländerspitze und des Piz Buin werde ich Euch noch ausführlich in zwei der nächsten Artikeln erzählen.
Der Abstieg
Nachdem wir diese beiden Gipfel erklommen und noch ein letztes Mal in der Hütte übernachtet haben, steht nun der Abstieg und die Rückfahrt an. Wir stehen wieder zeitig auf und frühstücken kurz nach sechs Uhr. Nachdem wir unsere Lager geräumt und alle Sachen gepackt haben, kommen wir endlich los. Draußen ist gerade die Sonne am Aufgehen…
Auf dem Weg nach unten können wir noch die Tradis „Pause am Ochsental“ und „Silvretta Stausee“ einsammeln.
Kurz vor dem Stausee halten wir kurz inne und gönnen uns einen letzten Blick zurück auf den Piz Buin, auf dem wir gestern oben waren. Wir sind schon ein wenig stolz auf uns! Für uns Flachlandtiroler ist so eine Hochtour schon was Besonderes und Seltenes.
Nun bleibt nur noch der lange Weg am See entlang bevor wir wieder das Auto erreichen.
Mein Fazit
Der Aufstieg zur Wiesbadener Hütte ist einfach und mit Gepäck etwas „länglich“ – ein Fahrweg, der sich über 400 hm zunächst flach und dann immer steiler ansteigend an einer Talseite zur Hütte hinauf windet. Unterwegs gibt’s zwei Tradis einzusammeln. Jeder, der etwas gut zu Fuß ist und gerne in den Bergen wandert, dem lege ich diese Wanderung zu Wiesbadener Hütte samt Übernachtung ans Herz. Dort oben ist man mitten in der Silvretta-Gletscherwelt. Wandert man von der Hütte noch etwas bergaufwärts, so kann man unschwierig entweder den Ochsentaler- oder den Vermuntgletscher erreichen. Für eine Querung derselben sind natürlich Hochtourenausrüstung und Erfahrung notwendig!
Über unsere Besteigung der Dreiländerspitze und des Piz Buin werde ich in zwei der folgenden Artikeln berichten…
In diesem Artikel habe ich auch Bilder von Skampy und Tower27 verwendet, dafür ein herzliches Danke an die beiden!
Hey, schöne Bilder geniale Berge- war bestimmt eine super Zeit. Ich hab mich durch alle 152 Bilder geklickt und muss sagen, toll. Macht Lust auf selber hochsteigen.
Schöne Grüße ans ganze Team!
Gabunz
Ich denke täglich mit viel Freude an die gelungene Tour zurück