T5-Alpin: Silvretta – Die Besteigung des großen Piz Buin (3312m)

Im letzten Teil meiner kleinen Artikelserie über unsere Geobergtour 2013 in der Silvretta möchte ich Euch heute über unsere Besteigung des großen Piz Buin berichten. Um diesen Gipfel zu erreichen müssen Skampy, tower27 und ich zunächst den Ochentaler Gletscher überqueren – ein anstrengendes aber auch schönes Unterfangen.

Blick auf den Piz Buin bei T5-Geocaching-Tour Silvretta

Von der Wiesbadener Hütte führen zwei Wege auf den Piz Buin. Auf der Tourenseite der Hütte konnte ich jedoch schon während meiner Vorbereitung lesen, dass von der Strecke über das Wiesbadner Grätle wegen stark brüchingem Fels abgeraten wird – so war für uns schnell klar, dass wir für den Hin- und Rückweg über den Ochsentaler Gletscher wandern müssen…

Die Vorbereitung

Auch an diesem Morgen stehen wir wieder bei Zeiten auf – gegen 6:00 Uhr morgens sind wir schon alle unterwegs Richtung Frühstück. Danach werfe ich einen Blick vor die Hütte. Leider ist das Wetter nicht mehr so gut wie am Vortag, wo die Sonne die Berge über dem Ochsentaler Gletscher in ein warmes Licht getaucht hat.

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Heute morgen ist alles wolkenverhangen und es nieselt leicht. Aber was soll’s – der Wetterbericht verspricht für heute gutes Wetter und bis zum Gipfel werden wir noch ein paar Stunden wandern müssen…

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Auf der Terrasse der Wiesbadener Hütte machen wir machen uns fertig. Wie auch am Tag zuvor ziehen wir die Klettergute und Gamaschen schon an, damit es am Gletscher schneller geht. Wir lassen noch ein letztes Gruppenfoto von uns machen und verlassen die Hütte.

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Wie wählen die Route zum Piz Buin, die auch auf der Webseite der Wiesbadener Hütte beschrieben ist.

Unser Weg zum Piz Buin

Kurz hinter der Hütte zweigen wir von dem Weg ab, den wir gestern zur Dreiländerspitze genommen haben. Es geht zunächst leicht ansteigend über eine Moräne  und dann leicht absteigend zum Bach hinunter, den wir komfortabel auf einem Holzbrett überqueren können. Nun beginnt der erste kleine aber steile Aufstieg zur Grünen Kuppe. Im Hang haben wir wieder einen schönen Blick auf den Silvretta-Stausee.

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Hinter dem grünen Buckel geht zunächst wieder hinuter auf die Ausläufer des Ochsentaler Gletschers – hier müssen wir zwei Gletscherzungen überqueren um anschließen in ein Bachtal, welches vom Ablauf des Geltschers gebildet wird, hinabzusteigen und die andere Seite zu erreichen.

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Hier beraten wir, ob wir die Steigeisen anziehen und nach jeder Überquerung wieder ausziehen. Wir entscheiden uns für die Steigeisen – ist sicherer, wenn auch nervig.

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Der Abstieg zum Bach stellt sich als schwieriger als erwartet heraus. Der ganze Hang ist rutschig, da unter den Steinen sich noch Gletschereis befindet. Wir müssen sehr vorsicht sein. Inzwischen sind einige Tourengruppen hier angekommen. Alle wählen den Abstieg zum Bach.

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Wir erreichen die andere Seite und beginnen mit dem Aufstieg zum Gletscher. Im unteren Teil ist spaltenfreies Blankeis – also schon wieder die Steigeisen anziehen. Bis zum Erreichen des Firm steigen wir ohne Seil auf. Es beginnt zu Regnen – unsere Stimmung wird schlechter: Erste Überlegungen umzukehren – aber der Wetterbericht hat uns doch gutes Wetter versprochen? Wir seilen uns an. Nun kommt eine Steilstufe. In engen Serpentinen verläuft die Spur am rechten Gletscherrand aufwärts bis es allmählich wieder flacher wird. Wir haben den Ochsentaler Gletscher nun erreicht.

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Zum Glück läßt der Regen allmählich nach. Wie wandern durch die Firnauflage über den Gletscher. Der Weg ist weit. Vom Beginn des Eises bis zur Buin-Lücke, wo der Aufstieg zum Piz Buin Gipfel beginnt, sind wir gute zwei Stunden auf dem Gletscher unterwegs.

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Immer wieder machen wir eine Pause – zum Verschnaufen und um einen Blick zurück zu werden. Vom Gletscher hat man einen tollen Blick auf den Silvretta-Stausee.

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Wir erreichen gegen 10:30 die Buin Lücke, eine flache Stelle zwischen dem kleinen und dem großen Piz Buin. Hier machen wir zunächst eine „Mittagspause“ und stärken uns für den Aufstieg. Wir entscheiden uns, die Rucksäcke, Steigeisen und das Seil hier zu lassen um den Aufstieg besser geniesen zu können.

Gipfelsturm des Piz Buin

In steilen Serpentienen geht der Pfad über Schotter steil nach oben. Inzwischen ist der Himmel aufgerissen und die Sonne läßt sich blicken.

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Kurz vor dem Erreichen der Kletterstelle werden wir noch einen Blick auf die „andere Seite“ zum kleinen Piz Buin hinüber.

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Wir erreichen die Kletterstelle – laut Führer bis zu UIAA II – mir fällt diese Rinne heute wesentlich leichter als der Aufstieg zur Dreiländerspitze. Die Aussicht wir immer besser. Von hier kann man gut die Spur über den Gletscher erkennen, die in Richtung der Spaltenzone verläuft. Das wird unser Rückweg werden.

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Nach der Kletterstelle haben wir nur noch Schotter bis zum Gipfel vor uns. Noch liegt der Gipfel etwas im Nebel.

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Nach einer knappen Stunde Aufstieg erreichen wir gegen 11:40 Uhr das Gipfelkreuz. Wir ruhen uns etwas aus und geniesen den Ausblick.

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Auch auf diesem Gipfel ist die Aussicht grandios. Und nun scheit auch noch die Sonne… Hier oben bin ich einfach nur glücklich!

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… und das zeige ich den beiden anderen auch gerne!!!

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Schnell noch ein weiteres Teil-Gruppenfoto, bevor wir gegen 12:00 Uhr den Abstieg vom Gipfel antreten.

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Vorher hat Götz aber noch die Gipfeldose als erster entdeckt und so können wir alle den „9 Summits – Vorarlberg“ loggen. Das dieser Cache nur als T4,5 gelistet wurde, ist natürlich ein Witz – das ganze ist eine hochalpine Unternehmung die viel Erfahrung und Ausrüstung benötigt.

Nun nehmen wir den Abstieg in Angriff – in der Rinne verteige ich mich etwas, muss ein paar Meter wieder zurück um auf dem richtigen und leichteren Weg nach unten zu gelangen.

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In der Buin-Lücke angekommen, machen wir noch eine Brotzeit, bevor wie uns für den Rückweg über den Gletscher wieder ins Seil einbinden.

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 Der Rückweg über den Ochsentaler Gletscher

Kurz vor 13:00 Uhr laufen wir los und der Weg über den Gletscher ist weit.

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Im oberen Teil ist unsere volle Aufmerksamkeit gefordere. Hier hat es immer wieder tiefe Gletscherspalten. Eine müssen wir auf einer Schneebrücke überqueren – das läßt das Adrenalin im Körper etwas steigen…

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Eine Stunde später erreichen wir schon die große Spaltenzone an der Steilstufe des Gletschers.  Abwärts gehts doch leichter und schneller. Wie suchen uns einen weg hindurch. Da der Gletscher hier Blankeis hat, sieht man die Spur fast nicht mehr.

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Wir überlegen eine Abkürzung durch den Steilhang zu gehen um den Abstieg ins Bachbett zu vermeiden. Leider finden wir nicht den richtigen Weg.

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Der Gletscher ist hier sehr beeindruckend: Tiefe Spalten und sich auftürmendes Eis, welches in verschiedenen blautönen schimmert.

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So langsam zehrt diese Tour an unseren Kräften. Wir erreichen den Abstieg ins Bachbett. Hier müssen wir die Steigeisen wieder ausziehen. Auf Fels läßt sich darin nicht gut gehen… Der Aufstieg aus dem Bachbett ist wieder schwierig: Steine rutschen oft nach unten weg – das ist mühsam!

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Auch hier kämpfen wir uns durch und überwinden noch die beiden Gletscherzungen. Danach kommt nur noch ein kleiner Aufstieg auf die grüne Kuppe und ab dort geht es unschwierig zur Hütte zurück. Der Weg ist gut mit vielen kleinen Steinmännlein markiert.

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Gegen 16:00 Uhr erreichen wir wieder die Wiesbadener Hütte und sind platt aber glücklich. Die vielen Eindrücke dieseer Tour bleiben mir noch lange in Erinnerung.

Mit Tower27 und Skampy machen solche Touren einfach großen Spaß. Auch für kommendes Jahr wollen wir wieder eine Geobergtour planen.

Wer gerne noch ein paar mehr Bilder von dieser Tour: vom Basecamp, der Besteigung von Dreiländerspitze und Piz Buin sehen möchte, dem lege ich mein Webalbum von der Geobergtour 2013 ans Herz.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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