Geocaching & Sightseeing in Ägypten – Nilkreuzfahrt Assuan –> Luxor

Heute möchte ich Euch von unserer viertägigen Nilkreuzfahrt erzählen, die wir im Rahmen unserer Rundreise durch Ägypten unternommen haben: Wir sind mit der MS Tosca von Assuan nilabwärts nach Luxor gefahren.

Unterwegs besuchen wir die Tempel von Kom Ombo und von Esna. An einem Tempel gibt es sogar einen Lab- und einen Geocache. Kommt mit auf die virtuelle Reise über den Nil!

 

 

Die Nilkreuzfahrt mit der MS Tosca

Zu den Programmpunkten, der von uns gebuchten Rundreise durch Ägypten gehört auch eine viertägige Nilkreuzfahrt von Assuan nach Luxor auf der sehr luxuriösen MS Tosca, die zur Flotte der lokalen Reiseagentur Springtours gehört, die unsere Rundreise für den Reiseveranstalter Studiosus hier in Ägypten durchführt.

Unsere Kreuzfahrt beginnt nach dem Einchecken mit dem Mittagsbuffet am ersten Tag. Anschließend liegt das Schiff bis zum Mittag des Folgetages sehr zentral an der Nilpromenade von Assuan.

Von unseren Erlebnissen in Assuan habe ich Euch ja schon sehr ausführlich in dem Beitrag “Geocaching & Sightseeing in Ägypten – Assuan” berichtet. Grundsätzlich hätte ich mir von unserem Reiseveranstalter gewünscht, dass zumindest ein Teil dieses Programms am ersten Tag unserer Kreuzfahrt über den Nassersee angeboten worden wäre, da wir hier in Assuan uns sehr gut auf eigene Faust umschauen können.

Doch noch einmal zurück zur MS Tosca: Im Vergleich zur MS Prince Abbas haben wir es hier sehr gut getroffen. Wir freuen uns über ein sehr geräumiges Zimmer, was gefühlt mehr als doppelt so groß ist, wie auf dem anderen Schiff. Die Lage ist etwa in der Mitte des Schiffes und der Motor oder andere Aggregate sind nicht zu hören.

Selbst das Badezimmer ist riesig und verfügt über eine Badewanne und eine getrennte Dusche.

Bei unserem Zimmer handelt es sich dieses Mal um eine echte Außenkabine – die Fenster lassen sich öffnen und wir können während der Fahrt auf den Nil schauen.

Wie alle Flusskreuzfahrtschiffe verfügt auch die MS Tosca über ein großes Sonnendeck mit einem Pool. Hier verbringen wir die meiste Zeit und schauen auf das vorüberziehende Nilufer, wo es (im Gegensatz zum Nassersee) immer etwas zu sehen gibt.

Während der kompletten Kreuzfahrt sind Frühstück, Mittagessen und Abendessen inbegriffen. Bis auf zwei Mittagessen werden alle Essen in Buffetform angeboten. An zwei Tagen gibt es mittags? ein dreigängiges Menü. Die Auswahl und die Qualität der angebotenen Speisen ist sehr hoch!

An einem Morgen wird zusätzlich zum Frühstücksbuffet ein echtes ägyptisches Frühstück angeboten.

Auf der MS Tosca gefällt es uns sehr gut und wir hätten gerne noch ein paar Tage mehr auf diesem Schiff verbracht!

 

Über den Nil von Assuan nach Kom Ombo

Am Mittag des zweiten Tages legt die MS Tosca in Assuan ab und die eigentliche Flusskreuzfahrt beginnt. saarzwerg und ich verbringen den frühen Nachmittag auf dem Sonnendeck. Langsam verschwindet die “Skyline” von Assuan hinter einer Flussbiegung.

Die Landschaft jenseits des Nilufers ist abwechslungsreich. Nach kurzer Zeit ziehen sandige Hügel, die Dünen gleichen, an uns vorüber.

In Ufernähe ist die Landschaft grüner. Dort wo es eben ist, weiden Tiere und kommen fast bis zum Schiff an uns heran.

Dann wird der Nil wieder rauer und es ragen die Spitzen von Felsen aus dem Wasser. Vögel nutzen diese Stellen um nach Fischen ausschau zu halten.

Noch etwas später wird es auf der rechts und links des Nils gebirgiger. Das hält aber nicht lange an.

Danach kommen wir zu einer Baustelle: Mitten im Nil werden die Stützen einer neuen Brücke erreichtet. Einige Arbeiten winken uns zu, als unser Schiff den Pfeiler passiert.

Für die 44 Kilometer von Assuan nach Kom Ombo benötigt die MS Tosca gute zweieinhalb Stunden. Kurz nach vier Uhr erreichen wir die Anlegestelle in Kom Ombo.

 

Der Doppeltempel von Kom Ombo

Vom Sonnendeck aus bekommen wir einen ersten schönen Blick auf die Tempelanlage, als unser Schliff daran vorbeifährt.

Anschließend machen wir uns fertig für den Landgang und verlassen kurz vor halb fünf Uhr mit unserem Guide die MS Tosca. Von der Anlegestelle bis zum Eingang sind es nur wenige Minuten zu gehen. Nachdem unser Guide die Tickets gekauft hat, steigen wir die kleine Treppe hinauf und stehen vor der riesigen Tempelanlage.

Der Tempel von Kom Ombo wurde zwischen 304 und 31 v. Chr. gebaut und ist den beiden Gottheiten Sobek und Haroeris geweiht, weshalb er als „Doppeltempel“ bezeichnet wird.

Die Säulen und die Wände sind fast komplett mit Hieroglyphen und Darstellungen von Figuren überzogen, die vor über 2000 Jahren in den Stein gemeißelt wurden.

Wir beginnen unseren Rundgang durch den Tempel am Haupteingang.

Die Säulen in diesem Bereich sind noch fast vollständig erhalten und tragen auch heute noch Teile des Dachs. Die Kapitelle der Säulen sind besonders filigran gestaltet und alle unterschiedlich.

Der Tempel ist nicht symmetrisch aufgebaut – auf der linken Seite befindet sich ein langer Gang, der zwischen einigen Säulen und durch mehrere Tore verläuft.

Leider kann ich im Tempel kaum vernünftig fotografieren, da er komplett überfüllt von Reisegruppen ist. Ich gehe hinaus und schaue mir an der linken Seite des Tempels das Nilometer an, an dem die Priester den Pegelstand des Nils ablesen und so die fruchtbare Nilflut vorhersagen konnten.

Danach bekommen wir von unserem Guide etwas Freizeit und schauen uns noch etwas im Tempel um, wo wir die Fragen des Labcaches Temple Run : S1 Temple of Kom Ombo und des Earthcaches Temple of Kom Ombo beantworten.

 

Im Kokodil-Musseum von Kom Ombo

Anschließend treffen wir uns wieder und gegen gemeinsam die hundert Meter zum kleinen Museum am Ausgang. Darin sind Mumien von Krokodilen ausgestellt. Der ägyptische Gott Sobek, der im Tempel von Kom Ombo verehrt wurde, war der Herrscher über das Wasser und wurde ebenfalls als Fruchtbarkeitsgott verehrt. Er wird mit einem Krokodilskopf dargestellt, was die Mumifizierung der Krokodile, die hier gefunden wurden, erklärt.

Im Museum befindet sich diese Steinplatte, auf der links Sobek abgebildet ist.

Wir verlassen das Museu wieder und gehen zurück zu unserem Schiff.

 

Die Übernachtung in Edfu

nachdem wir von unserem Tempelrundgang zurück sind, gehe ich auf das Sonnendeck und schaue mir das Spektakel an, das entsteht als unser Schiff, welches dem Quai am nächsten liegt, ausparkt. Vorher müssen die beiden anderen Schiffe, die an uns angelegt haben, ebenfalls kurz ihre Position verändern. es ist sehr beeindruckend zu sehen, wie hier die vielen Schiffe auf engstem Raum manövrieren.

Anschließend fährt die MS Tosca in knapp vier Stunden die 70 Kilometer bis Edfu, wo sie gegen 23 Uhr festmacht. Zum Glück ist unsere Kabine sehr leise und wir hören den Motor fast überhaupt nicht. Als wir am nächsten Morgen aufwachen, sind wir schon wieder am Fahren. Laut meinem GPS sind wir wohl 54 Kilometer gefahren, um fünf Uhr in der Nacht gestartet und erreichen, während wir frühstücken, gegen 8:15 Uhr Esna, wo wir anschließend anlegen.

 

Der Tempel von Esna

Gegen neun Uhr verlassen wir zusammen mit unserem Guide das Schiff und laufen durch den kleinen Suq bis zum Tempel.

Das einzige verbliebene Gebäude des Tempels, der sogenannte Pronaos (die Vorhalle des Tempels), steht heute ein gutes tiefer als das Niveau der umliegenden Straßen. Über eine kleine Treppe steigen wir hinab zum Tempel.

Vor dem Eingang erklärt uns der Guide, dass der Tempel dem widderköpfigen Chnum geweiht war, der als Schöpfer von Menschen und Göttern fungierte. Das Gebäude hat heute noch ein Dach, welches von riesigen Säulen getragen wird.

Die Außenseite des Tempels ist mit Hieroglyphen und figürlichen Darstellungen verziert.

Als wir hineingehen, bin ich total überwältigt, von den Farben, die noch aus der Zeit der Ägypter stammen, nach einer Restaurierung strahlen sie heute wieder in vollem Glanz.

Besonders toll finde ich die Kapitelle der Säulen.

Selbst die Decke dieser ehemaligen Vorhalle ist bunt verziert mit Hieroglyphen und Szenen aus dem alten Ägypten.

Dort finde ich sogar noch diese gut erhaltene Darstellung eines Skarabäus.

Die Vorhalle ist sehr hoch und rechts und links des Hauptdurchgangs stehen jeweils zwölf riesige (3×4) Säulen. Als ich mir zu Hause das Bild anschaue, welches ich vom saarzwerg aufgenommen habe, werden mir die Dimensionen erst so richtig klar.

Eine knappe Stunde verbringen wir im Tempel, bevor wir ihn wieder in Richtung Schiff verlassen.

 

Die Händler von Esna

Auf unserem Weg zur MS Tosca laufen wir erneut durch den kleinen Suq von Esna. Mittlerweile sind mehr Geschäfte geöffnet und wir werden wiederholt angesprochen, ob wir nicht etwas kaufen möchten.

Ein Laden wirbt sogar damit, dass man darin als Tourist nicht “belästigt” wird!

Nachdem wieder alle Gäste zurück auf dem Schiff legt die MS Tosca ab und fährt langsam in Richtung der Schleuse. Währenddessen kommt ein kleines Ruderboot mit einem Händler, der seine Dinge, die er zum Verkauf anbietet, einfach nach oben auf das Sonnendeck wirft. Da keiner etwas kaufen möchte, fliegen die Dinge wieder zurück ins kleine Ruderboot. Das funktioniert recht gut!

Als wir den Damm und die Schleuse passieren, stehen ebenfalls wieder wurfstarke Händler an der Seite und bieten ihre Waren an.

Das Schauspiel ist zu Ende, nachdem wir wieder etwas schneller über den Nil fahren.

 

Weiter über den Nil nach Luxor

Nach dem Mittagessen gehen wir wieder auf das Sonnendeck und schauen uns die vorbeiziehende Landschaft an. Vor Luxor tauchen in einiger Entfernung an beiden Ufern kleine Berge auf.

Leider ist es sehr diesig in der Mittagshitze, sodass ich keine vernünftigen Bilder von den Bergen machen kann.

Gegen halb fünf Uhr erreichen wir unsere Anlegestelle in Luxor, die sehr weit außerhalb des Zentrums liegt.

 

Die Ankunft in Luxor

Gleich neben uns fällt mir dieser Schaufelraddampfer ins Auge.

Die S.S. Karim, die schon 1917 gebaut wurde, gehört heute ebenfalls der lokalen Agentur Springtours und wird für Kreuzfahrten auf dem Nil genutzt. Am Abend besuchen wir den Luxortempel (wovon ich Euch im Beitrag über Luxor Ost erzähle), übernachten und frühstücken noch ein letztes Mal auf der MS Tosca, bevor wir “unser” Schiff verlassen.

 

Interaktive Karte unserer Nilkreuzfahrt

Auf der folgenden Karte könnt Ihr die von uns besuchten Sightseeing-Spots unserer Nilkreuzfahrt von Assuan nach Luxor sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Die an den Sehenswürdigkeiten vorhandenen Lab- und Geocaches habe ich ebenfalls in der Karte eingezeichnet.

Bitte beachtet, dass es sich bei den Links zu Unterkünften um Provisionslinks handelt: Ihr bezahlt bei einer Buchung über diesen Link nicht mehr und ich bekomme eine kleine Provision, die mir hilft meine Serverkosten zu decken.

Falls Euch unsere Reise interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Dieser Beitrag gehört zu einer Artikelserie über eine geführte Rundreise durch Ägypten, die wir im Frühjahr 2023 unternommen haben. Der Übersichtsartikel “Zwei Wochen Rundreise Ägypten mit Flusskreuzfahrt” erläutert den genauen Verlauf der Reise und verlinkt zu den weiteren Detailbeträgen, wo ich bestimmte Orte oder Aspekte genauer vorstelle.

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Wie hat Euch diese Beschreibung unserer Kreuzfahrt von Assuan nach Luxor über den Nil gefallen? Habt Ihr selbst vor, diese Region zu besuchen? Was sind Eure Tipps für Besuche während einer Nilkreuzfahrt? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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