Geocaching & Sightseeing in Israel – Totes Meer: am tiefsten Geocache der Erde

Im Rahmen meiner Beitragsserie über unsere Erlebnisse in Israel und Jordanien berichte ich Euch heute von unserer Tour entlang des Toten Meeres und unserem Besuch am tiefsten Punkt der Erde, an dem sich ein Virtual Cache befindet.

Auf dieser Tour unternehmen wir eine kleine Wanderung durch die Ein Gedi Nature Reserve, laufen 300 Höhenmeter zur ehemaligen Felsenfestung von Masada hinauf und entspannen mit Baden im Toten Meer. Kommt mit auf die virtuelle Reise entlang des Toten Meeres.

 

 

Durch das Ein Gedi Nature Reserve

Da der Wetterbericht für heute einige Regenschauer vorhersagt, ändert unsere Reiseführerin das Programm und wir fahren gleich am Morgen mit dem Bus von unserem Kibbuz-Hotel die vier Kilometer zum Eingang des Nationalparks Ein Gedi. Nachdem unser Guide die Eintrittskarten gekauft hat, wandern wir langsam in die Schlucht hinein.

Schon nach kurzer Zeit bemerken wir rechts und links des Wegs einige Steinböcke. Der Erste, den wir erblicken, hat mächtige Hörner.

Auf der anderen Seite schaut ihm ein Tier mit kleineren Hörnern nach.

Von uns nehmen sie kaum Notiz, als wir an ihnen vorbeiwandern. Wir folgen weiter der Beschilderung des Rundwegs und kommen zu einem ersten kleinen Wasserfall.

Dann trennt sich der Weg: Hier wurde ein Einbahnstraßensystem markiert, auf der rechten Seite der Schlucht steigt man hinauf und auf der anderen wieder hinunter.

Langsam wird der Weg steiler und wir gewinnen an Höhe. Nur wenige Minuten später stehen wir schon an dem nächsten kleinen Wasserfall.

Ich drehe mich um und schaue zurück: Wir haben schon einiges an Höhe geschafft und am Ende der Schlucht ist das Tote Meer zu sehen.

Danach kommen wir zu einer kleinen Engstelle. Hier hat das Schilfgras ein dichtes Blätterdach geschaffen und das Ganze schaut wie eine kleine Höhle aus, durch die der Bach hindurch fließt.

Nachdem wir die “Höhle” passiert haben, kommen wir an dem nächsten kleinen Wasserfall vorbei. Hier mache ich sicherheitshalber mal ein Selfie, da ich gerade dabei bin, die Fragen für den Earthcache En Gedi zu beantworten.

Noch etwas später erreichen wir das Ziel unserer kleinen Wanderung: der große Wasserfall.

Hier machen wir eine kleine Pause zum Fotografieren. Währenddessen kommt eine Rangerin den Weg hoch uns setzt sich an die Seite. Als es kurze Zeit später zu regnen beginnt, führt sie zunächst ein kleines Funkgespräch und bittet dann alle Touristen den Wasserfall zu verlassen und zu Besucherzentrum zurückzugehen. Die Parkleitung hat scheinbar Angst, dass durch den Regen sich die Schlucht mit Wasser füllt.

Wir verlassen den Wasserfall und folgen nun der Beschilderung für den Abstieg. Der Weg nach unten ist noch spannender als der Weg hinauf und meiner Meinung nach bei regen anspruchsvoller. Von oben sehen wir die Brücke, die wir im Aufstieg überquert haben.

Fast haben wir es geschafft und erreichen den ersten Wasserfall.

Danach folgt nur noch ein kurzer Betonweg und wir stehen unter dem Dach des Besucherzentrums im Trockenen. Unsere kleine Wanderung dauerte eine gute Stunde und wir haben dabei 2,2 Kilometer und etwa 80 Höhenmeter zurückgelegt.

 

Hinauf zur Felsenfestung von Masada

Wir steigen wieder in unseren Bus und fahren vom Nationalpark Ein Gedi zum Nationalpark von Masada. Für die 20 Kilometer benötigen wir 20 Minuten. Wir steigen an der Talstation der Seilbahn aus und laufen gemütlich in Richtung des Snake Path, also dem Fußweg, der die 300 Höhenmeter hinauf zur Felsenfestung Masada führt.

Unser Guide erklärt uns den Treffpunkt oben in der Festung und anschließend kann jeder von uns in seinem Tempo die vielen Serpentinen nach oben in Angriff nehmen.

Während wir Serpentine für Serpentine hinter uns lassen, nehmen die meisten Touriste die Seilbahn nach oben.

Ich bin jedoch ganz froh, dass wir wandern können. Zum Glück ist es heute mit etwas über 20 °C ja auch nicht so heiß wie an den vergangenen Tagen.

Im oberen Drittel machen wir ein Pause um den Tradi Half way up the Masada Snake Path zu suchen, was uns nach einiger Zeit auch gelingt. Durch diese Suche fallen wir an das Ende unserer Gruppe. Aber jetzt ist es ja nicht mehr weit. Wir sind schon an der Bergstation der Seilbahn angekommen.

Von dort sind es nur noch wenige Höhenmeter bis zum Eingangstor der Felsenfestung. Gleich hinter dem Tor an einem Modell von Masada wartet unser Guide bis alle oben angekommen sind.

Danach beginnt sie mit den Erklärungen, dass diese Festung von Herodes gebaut wurde und der letzte noch nicht von den Römern eroberte Ort der Jude darstellte. Die Römer belagert zunächst die Festung und ließen anschließend von ihren Sklaven eine riesige Rampe bauen, um die Mauern der Festung Masada mit Belagerungsgerät stürmen zu können. Einen Tag bevor dieser Sturm geschehen sollte, begingen fast alle Juden in der Festung Selbstmord, um der Unterjochung durch die Römer entgehen zu können.

Wow – was für eine Geschichte!

Wir beginnen unseren Rundgang durch die riesige Festung und gehen nach Norden.

Unterwegs kommen wir an einem Aussichtspunkt vorbei, von dem wir weit über das Tote Meer hinaus schauen können. Die Berge dahinter gehören schon zu Jordanien.

Wir gehen in einen Raum des nördlichen Palastes. Hier wurden Teile der Raumbemalung restauriert. Damals scheint alles recht bunt gewesen zu sein.

Etwas weiter wird ein Modell des nördlichen Palastes ausgestellt.

Wahnsinn, was die Juden hier oben alles in den Fels gebaut hatten. Heute sind leider meist nur noch die Grundmauern erhalten.

Zu meiner Überraschung gehen wir nicht zu den drei Palastteilen nach unten. Irgendwie fühle ich mich bei dieser Besichtigung schon wieder etwas gehetzt. Auch wenn es eine Wanderreise ist, so sollte doch genügend Zeit für Kultur sein, zumal für heute nur nach Baden auf dem Programm steht!

Stattdessen gehen wir in das alte Badehaus, welches nach dem Vorbild der Römer errichtet wurde. Gut zu erkennen ist der doppelte Fußboden durch den die heiße Luft geleitet wurde.

Danach laufen wir entlang der westlichen Mauer nach Süden. Von hier können wir in die Berge im Landesinneren schauen.

Das ist die Seite, von der die Römer die gigantische Rampe zum Sturm der Festung erbauen ließen. Sie ist auch heute noch gut zu erkennen.

Etwa auf dem halben Weg zum südlichsten Punkt der Festung verlassen wir die Mauer und biegen nach Osten zum südlichen Palast ab.

Hier dürfen wir noch ein erhaltenes Stück des ehemaligen Fußbodens bestaunen.

Danach informiert uns unser Guide, dass die Besichtigung nun zu Ende sei und wir den Abstieg beginnen wollen.

Da ich gerade im Abstieg schnell zu Fuß bin, melde ich mich kurz ab, um die noch fehlenden Stationen des Virtuals Masada ablaufen zu können. Das gelingt mir recht schnell und so beginne auch ich den Abstieg. Nach kurzer Zeit habe ich meine Gruppe schon wieder eingeholt. In der Talstation schauen wir uns noch schnell einen Film über Masada an und steigen danach wieder in den Bus.

 

Baden im Toten Meer

Gegen zwanzig nach ein Uhr erreichen wir eine Ansammlung von Bettenburgen und einen schönen Strand am Toten Meer.

Wir suchen uns eine schöne freie Stelle und lassen uns nieder. Zuerst packen saarzwerg und ich unser Picknick aus und essen erst einmal gemütlich bei einer tollen Aussicht. Ja, ich weiß, vor dem Schwimmen ist das natürlich keine gute Idee – aber hier kann man ja zum Glück nicht untergehen!

Danach geht zuerst der saarzwerg ins Tote Meer und ich mache schnell das obligatorische Foto mit Zeitung.

Anschließend machen wir es umgekehrt.

Da wir nach unserem Bad noch genügend Zeit bis zur Abfahrt des Busses haben, schaue ich mich in diesem Touristenzentrum mal etwas um.

Nicht weit von unserem Liegeplatz entfernt sehe ich auf meinem GPS den Tradi The Dead Sea Promenade, den ich recht schnell finden kann.

Nachdem das erledigt ist, wird es langsam Zeit zum Bus zurückzugehen. Unterwegs gönnen wir uns noch einen Kaffee und steigen dann in den Bus ein.

Der Virtual am tiefsten Punkt der Erde

Auf dem Rückweg zum Kibbuz bitte ich unseren Guide kurz an der Straße bei einer Einfahrt zu halten. Sie erfüllt mir meinen Wunsch. Wir steigen aus und stehen vor diesem Schild.

Es weist uns darauf hin, dass wir uns am tiefsten natürlichen Oberflächenpunkt der Erde befinden. Und natürlich gibt es dazu auch einen Geocache: den Virtual Lowest Virtual On Earth. Um den Cache Loggen zu dürfen, brauchen wir nur ein Bild vor diesem Schild.

Damit wäre diese Aufgabe auch erledigt und in unserer Statistik taucht nun die Diamant-Badge für “Head-in-the-Ground” auf.

 

Zwei Geocaches im Sperrgebiet

Aktuell gibt es noch zwei weitere Geocaches (LP Ein Gedi Dead Sea, Earth’s lowest point on land und Feel the Dead Sea), die an Punkten gelistet sind, die tiefer als 400 Meter unter dem Meeresspiegel liegen. Von dem Parkplatz unseres Kibbuz ist das Gelände, wo sich diese beiden Geocaches gut einzusehen: Es ist komplett eingezäunt und ist Sperrgebiet.

Wegen des Rückganges des Toten Meeres wurde das Salz vom Regenwasser aus dem Boden gespült und die so entstandenen Hohlräume sind eingestürzt oder können es jederzeit tun. Es entstanden die sogenannten Sinkholes, die sogar die Straße, die früher unmittelbar an Ufer entlang lief, zerstört hat. Daher ist das Betreten dieses Bereiches strikt verboten. Ich verstehe nicht, warum diese Geocaches nicht vom HQ archiviert werden oder zumindest der Earthcache verlegt wird?

 

Übernachtungsempfehlung für das Tote Meer

Da ich mich nicht wiederholen will, schaut bitte in den Beitrag Geocaching & Sightseeing in Israel – Durch die Wüste Negev, wo ich unsere beiden Übernachtungen im Kibbuz-Hotel von Ein Gedi ausführlich besprochen habe.

 

Interaktive Karte unserer Tour entlang des Toten Meeres

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Bustour entlang des Toten Meeres und die beiden Wanderungen im Naturschutzgebiet von Ein Gedi und hinauf zur Felsenfestung von Masada sehen. Ich habe alle Sightseing-Spots, die wir besichtigt haben und die Geocaches, die wir unterwegs besucht haben, in der Karte eingezeichnet. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bitte beachtet, dass es sich bei den Links zu Unterkünften um Provisionslinks handelt: Ihr bezahlt bei einer Buchung über diesen Link nicht mehr und ich bekomme eine kleine Provision, die mir hilft meine Serverkosten zu decken.

Falls Euch unsere Reiseroute interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Dieser Beitrag gehört zu einer Artikelserie über eine geführte Rundreise durch Israel und Jordanien, die wir im Herbst 2022 unternommen haben. Der Übersichtsartikel “Zwei Wochen Rundreise Israel und Jordanien” erläutert den genauen Verlauf der Reise und verlinkt zu den weiteren Detailbeträgen, wo ich bestimmte Orte oder Aspekte genauer vorstelle.

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Wie hat Euch mein Erfahrungsbericht vom See Genezareth gefallen? Seid Ihr selbst schon dort unterwegs gewesen oder wollt Ihr mal dorthin? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

2 Kommentare:

  1. Ein wirklich schöner und informativer Beitrag. Danke.😊

    Mich reizen die Länder so gar nicht 🙈

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