Geocaching & Wandern: Schaumberg Tafeltour

Vor ein paar Wochen sind saarzwerg und ich den Premiumwanderweg Schaumberg Tafeltour gewandert. Unterwegs gibt es den Schaumberggipfel, Überreste aus der Römerzeit, schöne Wälder und Bachläufe zu sehen.

Das eisige und neblige Wetter hat der Tour einen besonderen Charme verliehen. Kommt mit auf die virtuelle und reich bebilderte Wanderung …

 

 

Die Schaumberg Tafeltour

Die Schaumberg Tafeltour wurde vom deutschen Wanderinstitut 2018 mit 70 Erlebnispunkten ausgezeichnet. Auf der Webseite des Wegbetreibers erfahre ich, dass die Wanderung eine Länge von 10,4 Kilometern hat und als mittelschwer eingestuft ist. Auf der Tour werden 485 Höhenmeter überwunden und als Dauer sind vier Stunden angegeben.

Der offizielle Start ist auf dem Schaumberggipfel. Dazu wäre es aber nötig, vom etwas tiefer gelegenen Parkplatz dorthin aufzusteigen und nach der Tour wieder den selben Weg zurückzugehen. Daher parken wir etwas weiter unten an dem Parkplatz, wo die Tafeltour die Zufahrt zum Schaumberg kreuzt. Unseren Parkplatz habe ich unten in der interaktiven Karte eingezeichnet.

Wie es sich für einen Premiumwanderweg gehört, ist die Strecke sehr gut mit Hinweisschildern, auf denen einen Kochmütze abgebildet ist, versehen worden.

Über die Strecke der Wanderung führt derzeit noch kein Wandermulti. Jedoch liegen fünf Tradis unmittelbar auf der Tour und ein Multi sowie zwei weitere Tradis können mit Umwegen eingesammelt werden. Auf diese haben wir jedoch verzichtet.

Am Ende unserer Wanderung hatte ich 11,1 Kilometer und 460 Höhenmeter auf meinem GPS. Wir haben mit Geocaching und zwei Pausen genau vier Stunden und elf Minuten benötigt.

 

Hinauf auf den Schaumberg

Kurz vor zehn Uhr starten wir am Parkplatz. Auf der Teerstraße müssen wir etwas aufpassen, da es spiegelglatt ist. Rund um den Schaumberggipfel ist es weiß, in der Nacht hatte es wohl geschneit. Wir wandern über einen breiten Forstweg leicht nach oben.

Kurze Zeit später biegen wir in einen Wanderpfad ein, der zu unserer Überraschung bergab verläuft.

Wir folgen diesem Pfad ein gutes Stück und gelangen so an den Ortsrand von Tholey. Hier befinden sich einige Schrebergärten und eine recht große Hütte. Von dort können wir recht weit auf die umliegenden Hügel schauen.

Kurz hinter der Hütte überqueren wir auf einer Brücke einen kleinen Bach. Anschließend steigt unser Pfad wieder an. Nun beginnt der Aufstieg auf den Schaumberg.

Unterwegs fällt mir diese interessante Markierung ins Auge. Hier hat wohl Jemand ein Wanderschild in 3D aufgehangen?!

Überhaupt scheinen hier in der Gegend einige Künstler unterwegs zu sein. In dem Wurzelwerk eines mächtigen Baums wurde dieser kleine Zwerg platziert. Gleich daneben finden wir noch einen zweiten.

In großen Serpentinen schraubt sich unser Wanderpfad den Berg hinauf. Plötzlich kommen wir zu einer Abzweigung, wo gleich zwei Wege mit dem Tafeltour-Schild versehen sind.

Eine kleine Tafel bringt Licht ins Dunkel: Hier können sich die Wanderer entscheiden, ob sie den längeren gemütlichen oder den kürzeren und steileren Aufstieg nehmen möchten.

Wir entscheiden uns für die schwere Variante, da der Weg mit den natürlichen Treppenstufen aus Wurzeln irgendwie interessanter ausschaut. Dieser Aufstieg ist schweißtreibend. Wir gewinnen schnell an Höhe. Je näher wir dem Gipfel kommen, um so zugiger und kälter wird es. Hier oben sind die Äste schon mit einer dünnen Eisschicht überzogen.

Nach vielen Serpentinen kommen wir zum Klapperstorchstein, der aus der vulkanischen Vergangenheit des Schaumbergs stammt und schon 250 Millionen Jahre alt ist. Das wäre doch ein schöner Platz für einen Earthcache, oder?

Auf diesem Teil des Wanderwegs wurden einige Informationstafeln aufgestellt, die etwas über die Römerzeit rund um den Schaumberg erzählen. Früher war hier in der Nähe eine römische Therme und ein kleiner Stützpunkt, der eine römische Straße geschützt hat.

Allmählich wird unser Wanderweg flacher und wir treffen auf die Zugangsstraße zum Gipfel.

Der Turm ist schon zu sehen, wenn auch wegen des dichten Nebels nicht sehr gut.

 

Auf dem Schaumberg-Gipfel

Leider befinden wir uns immer noch im Corona-Lockdown, sonst hätten wir sicher mal einen Blick in die Schaumbergalm geworfen und vielleicht auch etwas Warmes getrunken. Heute ist sie aber leider geschlossen. saarzwerg und ich beschließen auf jeden Fall nach Corona hier nochmal vorbeizuschauen und den Biergarten bei Sonnenschein auszuprobieren!

Links neben der Alm befindet sich ein kleiner Sky-Walk.

Normalerweise kann man von hier oben weit in die Ferne schauen. Heute ist aber außer den Bäumen, die unmittelbar unter dem Sky-Walk liegen, nichts zu sehen.

Da es hier oben recht zugig und bitter kalt ist, halten wir uns nicht lange auf und setzen unsere Wanderung fort. Den Multi Der Berg ruft schon wieder, der sich hier oben auf dem Gipfelplateau befindet, ignorieren wir daher auch!

 

Durch Wälder und Wiesen nach unten

Direkt neben dem Sky-Walk läuft unser Wanderpfad nun steil den Hang hinunter. Gleich zu Beginn finden wir diese schöne Holzschnitzarbeit.

In kleinen Serpentinen geht es zunächst steil bergab, dann wieder moderat nach oben und auf der anderen Seite des Hügels wieder nach unten. Dann öffnet sich der Wald und wir gelangen zu einem Aussichtspunkt. Aber auch hier ist heute nicht wirklich viel zu sehen.

Wir wandern über einen breiten und zum Teil auch recht matschigen Forstweg weiter, bis wir an dieses Gatter kommen. Scheinbar läuft dahinter ein Radweg vorbei und die Wanderer sollen vorsichtig sein. Als wir das Gatter durchschreiten, ist jedoch kein Mensch weit und breit zu sehen.

Hinter der nächsten Abzweigung wurde ein Picknickplatz angelegt und eine kleine Schutzhütte aufgestellt. Das ist für uns die ideale Stelle für unsere erste Pause mit heißem Tee.

Nach der kurzen Rast setzen wir unsere Wanderung fort und kommen an einigen Steinkreuzen vorbei.

Dann öffnet sich der Wald wieder und gibt die Sicht auf die umliegenden Hügel frei. Parallel zu einem breiten Forstweg folgen wir nun einem schmalen Wanderpfad.

An diesem hat Jemand eine kleine Krippe gebaut und ein paar Christbaumkugeln aufgehangen. Eine wirklich schöne Idee, die uns gut gefällt!

Auf diesem Teil des Wanderwegs gibt es insgesamt vier Tradis zu suchen, die zu einer kleinen Serie gehören und die ich Euch alle unten in der interaktiven Karte eingezeichnet habe. Alle waren für uns gut und schnell zu finden.

Der Weg führt uns an den Rand der Ansiedlung Blasiusberg, in der sich auch die gleichnamige Kapelle befindet.

 

Durch die Schlucht

Hinter der Ansiedlung geht es steil den Berg hinunter, zunächst über eine Teerstraße und später über einen Forstweg, der von der Straße in einer Kurve abzweigt. Er führt uns hinunter zu dem Fluß Theel und einem Bachlauf, der in diesen mündet. Dort dürfte der tiefste Punkt der Wanderung sein.

Wir folgen nun dem Bachlauf durch ein kleines Tal aufwärts. Auf der anderen Seite des Bachs liegen noch zwei weitere Tradis, die wir jedoch nicht angehen, da deren Weg nicht mehr auf unseren treffen wird – wir müssten daher einen Umweg laufen, auf den wir keine Lust haben.

Nach einiger Zeit des Wanderns verlassen wir das kleine Tal auf einem Weg, der rechts in den Hang hinaufsteigt.

Hier beginnt der lange Aufstieg zurück zu unserem Parkplatz.

 

Der lange Aufstieg

Der Weg wird nun wellig, mal steiler und mal moderat ansteigend – aber immer nach oben. Meist über breite Forstwege geht es kontinuierlich nach oben. Auf der Karte sehe ich, dass keine Schutzhütte mehr kommen wird. Daher suchen wir uns eine Bank mit Aussicht für unsere Mittagspause.

Es gibt belegte Brote und heißen Tee – genau das Richtige bei diesem beschiedenen Wetter. Obwohl wir uns nur wenige hundert Meter unterhalb des Schaumberggipfels befinden, ist hier wieder alles grün. Mal schauen, wann wir wieder in den Schnee kommen werden?

Nach der Pause wandern wir weiter, zunächst durch den Wald und später über Streuobstwiesen. Nach einer längeren Wanderung über breite Wege biegen wir endlich wieder in einen schmalen Pfad ab. Dieser ist aber wieder matschig und rutschig.

Er bringt uns zu einer Abzweigung mit einem Wegweiser zu einem Aussichtspunkt. Auf meiner Karte sehe ich, dass wir dazu nochmal einige Höhenmeter absteigen und später wieder aufsteigen müssten. Da heute die Aussicht eh nicht so gut ist, verzichten wir auf den Umweg.

Nun wandern wir leicht ansteigend durch einen Nadelwald. Der Wald wird immer dichter. Wir kommen zu einem Viehgatter mit einem Schild, dass hier Hunde an der Leine zu führen sind. Hinter dem Gatter beginnt die Weide. Heute sind aber keine Tiere zu sehen – die stehen wohl im warmen Stall?

Nun laufen wir die steile Wiese zur Kapelle hinauf.

Oben angekommen, schauen wir uns die Afrika-Kapelle etwas genauer an. Die Kapelle geht auf die Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg zurück, als die Gefangenen eines Lagers in Marokko dort die Ausstattung für eine Kapelle gefertigt haben. Als sie wieder freigelassen wurden, brachten sie eine geschnitzte Muttergottes mit zurück in die Abtei Tholey. Aufgrund eines Gelöbnisses der Gefangenen wurde 1957 mit dem Bau der Kapelle begonnen. Ein Jahr später konnte sie schon feierlich geweiht werden.

Wir gehen hinein. Sie ist schlicht und dennoch schön. Da gerade drinnen Jemand am Beten ist, verlassen wir die Kapelle wieder.

Nun ist es nicht mehr weit bis zu unserem Auto. Auf dieser Strecke sind keine Höhenmeter mehr zu überwinden.

Unterwegs kommen wir an dem Tradi Der Herzweg – 2014 vorbei, den wir trotz Spoilerbild leider nicht finden können. Naja, man muss ja auch nicht jede Dose loggen, oder?

Um kurz nach 14 Uhr steigen wir wieder ins Auto und fahren nach Hause …

 

Interaktive Karte der Wanderung

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Geocaching-Tour über die Schaumberg Tafeltour sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Falls Ihr auch gerne Geocaching mit Wandern verbindet, so werft doch mal einen Blick in den Saarland-Bereich der Reiseberichte. Dort findet Ihr noch viele weitere Empfehlungen für schöne Wanderungen im Saarland.

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Wie hat Euch diese Tourempfehlung gefallen? Seid Ihr selbst schon im Saarland unterwegs gewesen? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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