Ein charmanter Cosy Crime aus der englischen Provinz: Wenn die Blumenpracht eines Dorfwettbewerbs von zwei Morden überschattet wird, muss Ex-Scotland-Yard-Ermittlerin Helen Franklin nicht nur mit ihrer eifersüchtigen Chefin, sondern auch mit ihrem plötzlich auftauchenden Exfreund klarkommen.
Lass dich von Geocacherin austriaka alias Karen Finch nach Rutland entführen – mit einer Tasse Tee und dieser herrlich britisch-skurrilen Krimikomödie!
Inhaltsverzeichnis
Die Buchbesprechung von saarzwerg
Es gibt mal wieder einen neuen Krimi der Cacherin austriaka, die, nachdem sie als Carine Bernard und Karina Ewald bereits Krimis veröffentlicht hat, die in Frankreich bzw. Österreich spielen, nochmals unter einem weiteren Pseudonym und in einem weiteren Verlag eine neue Protagonistin in Erscheinung treten lässt. Und natürlich, wie es das Pseudonym Karen Finch bereits nahelegt, spielt dieser Krimi in England. Auf der Autoreninfo der Verlagswebseite erfahre ich dann, dass auch diese Region Bezüge zu Karin selbst hat: Während ich wusste, dass sie Frankreichurlaube liebt und in Österreich geboren ist, wusste ich noch nicht, dass sie „angeheiratete englische Wurzeln“ hat und „viel Zeit im beschaulichen Rutland“ verbringt, wo auch der Krimi mit dem Titel „Was früher blüht, ist länger tot“, spielt. Also weiß sie auch bei diesem Buch, worüber sie schreibt. Und das merkt man!
Worum geht es? Nun, zunächst einmal um etwas typisch Britisches: um einen Wettbewerb! Das Dörfchen Humbleham beteiligt sich an „Britain in Bloom“ und möchte das schönste Dorf im County werden. Damit das Wettbewerbskomitee dann auch nur den besten Eindruck vom Dorf bekommt, sorgt die Bürgermeisterin kurzerhand dafür, das während der Begehung die Zufahrt zur Main Road gesperrt wird, damit kein lärmender Durchgangsverkehr den idyllischen Eindruck stört. Dazu lässt sie durch Dorfbewohner kurzerhand die Zufahrt mit rot-weißen Zaunelementen sperren und eine Umleitung ausschildern, ohne dies mit ihrer Freundin, der Dorfpolizistin Helen Franklin, abzusprechen, aber der Zweck heiligt eben die Mittel – eine ganz schön britische Sichtweise. Nur leider nützt das alles nichts, wenn am Ende der Ortsbegehung im Park des Herrenhauses von Sir Anthony Schüsse fallen und das Jury-Mitglied Pete Stanford, ein Parlamentsabgeordneter, tödlich getroffen wird. Und als ob das nicht schon genug wäre, wurde die Polizistin Helen kurz vor dieser Tat ins örtliche Pub gerufen, wo man den Besitzer ermordet aufgefunden hat. Sowas gibt es in Humbleham normalerweise nicht, normal gäbe es dort ja noch nicht einmal eine Polizeistation. Aber Helens Mutter Lydia, die im Dorf wohnt, brauchte nach einem Schlaganfall Hilfe und ihre Tochter Helen hat ihre Stelle bei Scotland Yard aufgegeben und sich als Police Constable in ihre Heimatregion ersetzen lassen. Da der leitende Beamte für die Region mit Lydia befreundet ist, hat er dafür gesorgt, dass in Humbleham ein Polizeiposten eingerichtet wird und Helen dorthin abgeordnet. So muss sie nicht mal ins Polizeirevier nach Oakham fahren, um dort unter DI Jennifer Sharing, der sie unmittelbar unterstellt ist, zu arbeiten. Diese Sonderbehandlung macht für Helen den Umgang mit ihrer direkten Vorgesetzten nicht gerade einfach und das jetzt auch noch Morde vorgefallen sind, für deren Aufklärung Helen aufgrund ihrer beruflichen Vergangenheit bei Scotland Yard besser qualifiziert ist als ihre Vorgesetzte, verbessert die Situation auch nicht. Dass dann Ben Baxter von Scotland Yard auftaucht und die Ermittlungen leiten soll, ist für Helen einerseits ja ganz schön – bezieht er Helen doch in die Ermittlungen ein, was als Police Constable andernfalls gar nicht in ihren Kompetenzbereich fiele, aber andererseits sorgt dies neben weiteren Spannungen mit Helens Chefin für Spannungen anderer Art: Ben Baxter ist Helens Exfreund und eigentlich eher als die Erkrankung ihrer Mutter der Grund, aus dem diese bei Scotland Yard gekündigt hat.
Die Story des Krimis entwickelt sich britisch skurril und schlüssig, dieses Mal wäre ich bis zum Ende nicht auf den Täter gekommen, die Beziehungsgeschichte zwischen Helen und Ben nimmt wenig Raum ein, was ich gut fand, legt aber, gerade weil aus meiner Sicht hier Fragen offen bleiben, den Schluss nahe, dass es auch mit Helen Franklin und Karen Finch weitergehen könnte. Neugierig wie ich bin, habe ich daher mal geschaut et voilà (oder in diesem Fall besser: indeed, my dear!): Im Mai kommenden Jahres soll der zweite Band der Reihe erscheinen. Bis dahin ist es aber noch eine Weile hin, inzwischen empfehle ich euch „Was früher blüht, ist länger tot“ zu lesen, am Besten bei einer schönen Tasse Tee und vielleicht ein paar Scones und euch nach England versetzen zu lassen – es lohnt sich!
Über das Buch
Was früher blüht, ist länger tot
Karen Finch
Taschenbuch: 304 Seiten
Herausgeber: HarperCollins Taschenbuch (27. Mai 2025)
ISBN-13: 978-3365009840
Der Preis für das Buch
Das Buch gibt es bei Amazon (Provisionslink) als Paperback. Aktuell kostet das Buch 14,00 €.
Transparenzhinweis
Dieses Buch wurde mir von der Autorin als Paperback kostenlos für diese Rezension zur Verfügung gestellt und ich darf es anschließend behalten. Wer uns kennt, weiß, dass dies die Objektivität von saarzwerg oder mir bei diesem Testbericht nicht beeinflusst. Die Besprechung beschreibt saarzwergs ehrliche Meinung zu dem Buch „Was früher blüht, ist länger tot“ von Karen Finch.
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Kennt Ihr diesen Krimi von der bekannten Geocacherin austriaka schon? Wie ist eure Meinung darüber? Wie immer freue ich mich über eure Kommentare unter diesem Beitrag!