Kletterspaß auf der Häntzschelstiege

Du suchst nach einem unvergesslichen Kletterabenteuer mit grandioser Aussicht? Die Häntzschelstiege bietet dir genau das – einen authentischen Steig, bei dem dich der finale Aufstieg durch eine tiefe Felskluft mit atemberaubenden Blicken belohnt!

Lass dich von den detaillierten Beschreibungen, praktischen Tipps und beeindruckenden Fotos inspirieren und entdecke selbst, warum dieser Klettersteig für erfahrene Bergsportler:innen ein unverzichtbares Ziel ist.

 

 

Die Häntzschelstiege

Die Häntzschelstiege in der Sächsischen Schweiz zählt zu den authentischsten Klettersteigen der Region. Ihre Entstehung ist bemerkenswert: In den 1960er-Jahren schuf der in Invalidität pensionierte Rudi Häntzschel die Route eigenhändig und ohne offizielle Genehmigung. Erst im Jahr 1998 erfolgte die offizielle Sanierung und Erweiterung. Der bis zu B bewertete Steig gliedert sich in zwei Sektionen und ist durch eine Vielzahl von Trittstiften, Griffeisen und partiell gespannten Sicherungsstahlseilen gesichert. Ein besonderes Highlight ist der finale Aufstieg zum Horn, der durch eine tiefe Felskluft verläuft. Trotz der Gefahr, an sonnigen Wochenenden stark frequentiert zu sein, ist dieser Steig ein unverzichtbares Ziel für erfahrene Bergsportler:innen, die eine obligatorische Eigensicherung (Klettersteigset) verwenden müssen, um die beeindruckende Naturkulisse zu erleben.

Eine Topo des Klettersteigs, die den genauen Verlauf und die Verteilung der Schwierigkeiten zeigt, habe ich bei bergsteiger.com gefunden.

Nur am Einstieg liegt ein Geocache – diesen habe ich jedoch vergessen zu suchen. Auf dem restlichen Klettersteig war bis zu meinem Besuch noch nichts versteckt worden. Eigentlich würde sich der obere Ausstieg für eine T5-Dose eignen, falls es dafür die Genehmigung der Parkverwaltung gibt.

 

Anfahrt

Da die Parkplätze im Kirnitzschtal recht knapp sind und dort auch an den meisten Stellen Parkgebühren erhoben werden, möchte ich euch für die Anfahrt die Kirnitzschtalbahn ans Herz legen. Eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn ist ein Erlebnis!

Um zur Häntzschelstiege zu kommen, steigt ihr am besten an der Haltestelle Beuthenfall aus.

Die Haltestelle ist bei einem verlassenen Gebäude. Gleich gegenüber gibt es eine Brücke über die Kirnitzsch.

Von dort sind es etwa 800 Meter Luftlinie bis zum Einstieg. Es gibt mehrere Wege. Wir entscheiden uns für den längeren, aber gemütlicheren Weg durch den Dietrichsgrund.

 

Die untere Häntzschelstiege

Sobald ihr am Felsen angekommen seid, haltet ihr euch rechts und folgt weiter dem Weg, der am Felsen entlang verläuft.

Zunächst geht es über einige Stufen aufwärts, immer am Felsen entlang.

Folgt dem gut ausgebauten Weg ca. 200 Meter, bis ihr zu einer großen Kluft kommt.

Wenn ihr diese Hinweistafel seht, folgt dem Pfad, der jetzt nach links verläuft.

Es geht über Treppen und Leitern weiter nach oben.

Spätestens jetzt solltet ihr euer Klettersteigset anlegen, denn gleich kommt die recht gut griffige Einstiegswand. Das Sicherungsseil für den Klettergurt beginnt, wie ihr auf dem folgenden Bild sehen könnt, erst etwas weiter oben.

Anschließend folgt ihr dem Sicherungsseil und den U-Eisen-Tritten immer weiter nach oben durch diese breite Kluft. Vergesst nicht, immer mal wieder nach hinten zu schauen und die Aussicht zu genießen.

Die versicherten Stellen sind nach meinem Gefühl recht einfach. Ihr solltet jedoch keine Höhenangst haben, da an manchen Stellen doch etwas Luft unter dem Hintern ist.

Es geht an den Kletterstellen recht steil nach oben. Danach kommen aber auch immer mal wieder Stellen, an denen ich mich ausruhen kann.

Verlaufen konnten ich mich nicht, durch das Sicherungsseil ist die Wegführung recht klar.

Im Folgenden kommt eine spannende Stelle, wo ich durch eine Engstelle mit Trittplatten gehe.

Kurz danach folgt eine gut einliegende hohe Wand, die wegen der vielen Tritteisen jedoch kein Problem darstellt.

Nachdem auch diese überwunden ist, wird das Gelände flacher und offener. Ihr habt die untere Häntzschelstiege geschafft. Dort lohnt es sich zu verschnaufen und die grandiose Aussicht zu genießen.

Ich folge den Trittspuren zum Teil über Felsen …

… bis zu einer Leiter, die mich eine Stufe höher bringt.

Auch hier genieße ich die Aussicht. Der Blick von hier oben auf die umliegenden Felsen ist einfach atemberaubend.

Auf diesem Felsplateau gibt es eine Kreuzung, wo rechts und links Wege abzweigen. Falls ihr jedoch noch die obere Häntzschelstiege klettern möchtet, so solltet ihr möglichst geradeaus zum Felsen gehen.

 

Die obere Häntzschelstiege

Jetzt kommt das Highlight des gesamten Klettersteigs: der Aufstieg durch den tiefen Spalt, den ihr auf dem folgenden Bild sehen könnt. Bedauerlicherweise kommt die Höhe auf diesem Bild nicht wirklich zur Geltung.

Der Spalt ist anfangs recht eng, ich muss mich mit meinem Rucksack förmlich durchquetschen.

Aber keine Angst, im Inneren ist er breiter und ich habe genügend Platz, um die U-Eisen hochzusteigen und die Karabiner meines Klettersteigsets umzuhängen.

Nachdem ich das obere Ende des Spalts erreicht habe, wird es Zeit für ein Selfie!

Zudem muss ich etwas warten, da hinter der Querung im Schlussanstieg gerade ein Kletterer unterwegs ist.

Dann bin ich an der Reihe: zunächst quere ich die Wand auf den U-Eisen, dann wechsele ich die Wandseite und steige dann die U-Eisen hinauf.

Oben angekommen, schaue ich mich um: wieder eine tolle Aussicht.

Ich laufe ohne Sicherung über eine Felsplatte, die mir wieder eine grandiose Aussicht bietet.

Ein weiterer kleiner Spalt wird von einer kleinen Brücke überwunden. Anschließend folgt die letzte Sicherung bis hinauf auf ein kleines Plateau.

Dort ziehe ich mein Klettersteigset aus und verstaue es in meinem Rucksack. Die obere Häntzschelstiege ist jetzt auch geschafft!

 

Der Rückweg

Von dem Felsplateau verläuft ein kleiner Wanderpfad nach Süden. Dem folge ich und komme dabei noch an ein paar kleineren Felsen vorbei.

Danach verläuft er recht idyllisch durch den Wald.

Es folgt eine Abzweigung: geradeaus geht es auf dem kürzesten Weg zum Carolafelsen, wo ihr durch die grüne Hölle absteigen könnt. Ich biege hier jedoch links ab, da ich mich mit meiner Wandergruppe treffen will, die außen herumgewandert ist. Mein Weg führt mich durch eine kleine Schlucht …

… und an ein paar Felsen vorbei.

Danach komme ich zu einer Felswand.

Mein markierter Weg führt durch eine kleine Öffnung in der Wand. Ein echtes Abenteuer zum Schluss!

Kurze Zeit später erreiche ich eine breite Schlucht.

Hier führen die Treppen vom Königsweg hinauf, der Weg, wo meine Wandergruppe auf mich warten sollte … aber das ist eine andere Geschichte!

 

Interaktive Karte des Klettersteigs

Auf der folgenden Karte könnt ihr den genauen Verlauf unserer Klettertour über die Häntzschelstiege sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei dem Geocache öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com.

Falls euch unsere Tour interessiert, so könnt ihr hier meine gpx-Datei mit allen Wegpunkten und Geocaches herunterladen.

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Dieser Beitrag ist Teil einer Artikelserie über meinen achttägigen Wanderurlaub in der Sächsischen Schweiz. Unter „Geocaching & Wandern: 8 Tage in der Sächsischen Schweiz“ findet ihr den Überblicksartikel mit vielen Tipps und den Links zu weiteren Detailbeiträgen.

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Wie hat euch diese Tourempfehlung gefallen? Seid ihr selbst schon in der Sächsischen Schweiz unterwegs gewesen? Was sind eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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