Mitte Februar verbringe ich ein Wochenende auf der Burg Lichtenberg und übernachte zweimal in der Jugendherberge Thallichtenberg, die sich innerhalb der Burg befindet. Mein primärer Grund für die Tour war der Besuch der Veranstaltung „Hexen, Henker und Narrenmord“.
Natürlich habe ich das Wochenende genutzt, um mir die Burg genauer anzuschauen, ein paar Lab- und Geocaches zu loggen und in der Umgebung etwas Sightseeing und Wandern zu betreiben. Schaut doch mal in den Beitrag – vielleicht wäre die Burg ja auch etwas für Euch?
Inhaltsverzeichnis
Die Burg Lichtenberg
Die Burg Lichtenberg ist eine der größten Burgruinen Deutschlands. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und diente als Residenz der Grafen von Veldenz und später der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und ausgebaut, aber im Jahr 1799 durch einen Brand größtenteils zerstört. Heute sind noch einige Gebäude der Burg gut erhalten, weil sie im 20. Jahrhundert sorgfältig restauriert und regelmäßig instand gehalten wurden. In der Burg gibt es ein Museum und sie ist ein beliebtes Ausflugsziel. Man kann dort viel über die Geschichte und das mittelalterliche Leben erfahren.
Am frühen Freitagnachmittag komme ich in der Burg Lichtenberg an, wo ich auf den beiden großen Parkplätze mühelos eine Möglichkeit finde, mein Auto abzustellen. Mit meinem kleinen Koffer und einem Rucksack beladen, gehe ich zum (ersten) Burgtor.
Warum schreibe ich zum ersten Burgtor? Na, weil die Burg Lichtenberg insgesamt drei hintereinander liegende Burgtore hat. Das erste Tor hat einen Aufgang, der ins Obergeschoss führt. Von dort habe ich einen tollen Blick auf das zweite Tor und die dahinter liegenden Gebäude.
Anschließend gehe ich weiter zum zweiten Tor. Von dort schaue ich gerade aus dem Tor zurück zum ersten.
Dann drehe ich mich um und kann das dritte Tor sehen, welches mit dem Gebäude der Landschreiberei mit dem markanten Turm verbunden ist. Heute ist in dem Gebäude das Burgrestaurant untergebracht.
Nachdem ich auch das dritte Tor passiert habe, befinde ich mich endlich im Inneren der Burg. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Jugendherberge.
Die Jugendherberge Thallichtenberg
Die Jugendherberge Thallichtenberg wurde im Jahr 1922 eröffnet. Seitdem hat sie zahlreiche Renovierungen und Modernisierungen erfahren, um den Gästen einen komfortablen Aufenthalt zu bieten.
Kurz nach halb fünf Uhr checke ich an der Rezeption ein. Der Empfang ist sehr freundlich und warmherzig. Ich bekomme meinen Schlüssel und gehe in mein Zimmer, welches groß und hell ist. Ich habe drei Fenster, durch die ich einen herrlichen Ausblick habe. Es ist doch von Vorteil, dass die Burg auf einem Bergrücken mit Aussicht erbaut wurde.
Mein Bett hat schon ein Laken. Kissen und Decke beziehe ich noch schnell selbst.
Da ich ein barrierefreies Zimmer bekommen habe, ist mein Bad riesig.
Nachdem ich mich eingerichtet habe, werfe ich noch schnell einen Blick ins Bistro, wo ich mir am Abend noch ein Glas Wein gönnen möchte.
Da es erst gerade mal kurz vor fünf Uhr ist, will ich die Zeit bis zum Abendessen für einen Spaziergang nutzen.
Lab- und Geocaching in der Burg
Ich laufe los und schaue auf mein Smartphone: In der Burg gibt es das LabAdventure Burg Lichtenberg – mit fünf Lab-Stationen ohne Reihenfolge. Ich beginne an der Kirche, wo ich an deren Wetterfahne etwas ablesen soll.
Anschließend schlendere ich am Kräutergarten vorbei in die untere Burg.
Schön, dass die Tage langsam wieder länger werden. So kann ich mir die Burg bei den letzten Sonnenstrahlen des Tages anschauen. Mein nächstes Ziel ist der große Brunnen in der Unterburg.
Nachdem auch diese Frage richtig beantwortet ist, will ich meinen Rundgang in der Oberburg fortsetzen. Leider muss ich feststellen, dass die beiden Zugänge aktuell wegen Bauarbeiten gesperrt sind. Da aber freitags um diese Zeit mit Sicherheit keiner mehr arbeitet, werfe ich mal einen kurzen Blick hinein.
Als Nächstes soll ich an der Tür des Bergfrieds die Eisennägel in der Holztüre zählen. Aber genau dort scheinen gerade die Renovierungsarbeiten stattzufinden.
Ich mache mich auf in die Richtung, die mir mein Smartphone anzeigt. Aber schon von Weitem ist zu erkennen, dass die Holztür des Bergfrieds weder zugänglich noch sichtbar ist.
Also muss ich die Frage mit Probieren beantworten, was echt mühselig ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit wird meine Antwort akzeptiert. Meine letzte noch zu lösende Lab-Station befindet sich an einem der drei Bugtore.
Die gesuchte Information kann ich schnell finden und ablesen. Damit kann ich mein LabAdventure erfolgreich abschließen.
Danach rechne ich noch schnell den Bonus aus, muss aber leider feststellen, dass er sich ein gutes Stück außerhalb der Burg befindet. Den zu suchen, habe ich dann keine Lust mehr!
Daher schaue ich mal, was es sonst noch innerhalb der Burg gibt und werde fündig: Vor dem Museum befindet sich der Earthcache Geoskop, Burg Lichtenberg.
Die Fragen kann ich schnell anhand der aufgestellten Schilder beantworten. Zum Abschluss mache ich noch ein Beweis-Selfie, dass ich auch hier war. Ansonsten gibt es innerhalb der Burg noch eine Letterbox, die mir für diesen Abend jedoch zu aufwendig erschien.
Abendessen in der Jugendherberge
Nach meinem Geocaching-Spaziergang gehe ich zurück zur Jugendherberge. Ab 18 Uhr gibt es Abendessen und ich habe für meine erste Übernachtung Vollpension gebucht. Ich bin einer der ersten Gäste an dem Abend und kann so gemütlich nach dem Tischschild mit meinem Namen suchen.
Dann hole ich mir ein kostenloses Getränk aus dem Spender und gehe zum Büffet. Ich beginne damit mir einen Salatteller zusammenzustellen.
Nachdem ich den gegessen habe, gehe ich noch einmal nach vorne, um mir Spaghetti zu holen. Ich habe die Auswahl zwischen drei Soßen und entscheide mich für die Bolognese mit Hackfleisch.
Für den recht geringen Aufpreis für die Vollpension, schmeckt es mir richtig gut – und ein Nachschlag ist auch noch drin!
Abendspaziergang durch die beleuchtete Burg
Bevor ich mich auf ein Glas Wein ins Bistro setze, will ich mir noch etwas die Beine vertreten. Ich mache einen kleinen Spaziergang zu den Burgtoren, um sie mal mit Beleuchtung zu fotografieren. Ich bin immer wieder überrascht, welche guten Bilder mein aktuelles iPhone 15 Pro Max doch hinbekommt – findet Ihr nicht auch?
Danach stelle ich mich in das dritte Tor und fotografiere in Richtung des zweiten … mit Beleuchtung bekommt das Bild doch eine ganz andere Atmosphäre.
Anschließend gehe ich weiter zum zweiten Tor.
Und danach vor das Erste.
Nachdem ich alle meine Bilder gemacht habe, gehe ich zurück in die Jugendherberge und setze mich ins Bistro. Leider gibt es hier keine regionale Weinkarte und so muss ich mir einen der üblichen Weine aus der Bistrokarte bestellen – schade eigentlich.
Stadtbummel in Kusel
Am nächsten Morgen bekomme ich mein Lunchpaket, zu dem ich mir meine Brötchen beim Frühstück selbst belegen darf. Dann breche ich auf zu einer Wanderung im Hunsrück, die ich mir herausgesucht habe. Aber das ist eine andere Geschichte …
Da ich am Nachmittag wieder recht zeitig zurück bin, mache ich noch einen kleinen Ausflug in die Altstadt des nahen Kusel. Dort befindet sich das 5er LabAdventure Mein Kusel – „Ein kleines Nest in der Pfalz“. Dort angekommen, kann ich mühelos eine freie Parkbox am Straßenrand finden. Dann mache ich einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt von Kusel, in der an einem Samstagnachmittag so überhaupt nichts los ist. Unterwegs komme ich an dem einzigen offenen Café vorbei: Torten von Elise, was sich als echter Glücksgriff herausstellt. Anschließend laufe ich zu den fünf Lab-Station, von denen ich vier ohne Probleme abschließen kann. Einzig der Hutmacherbrunnen ist abgedeckt und daher die gesuchte Information nicht zugänglich. Ich muss mehrfach mit dem Owner mailen, bis ich zwei Tage später das Adventure erfolgreich abschließen kann.
Abendprogramm: Hexen, Henker und Narrenmord
Am späten Nachmittag fahre ich dann wieder hinauf zur Burg und gehe zurück in die Jugendherberge. Für meine zweite Übernachtung habe ich mir nur Frühstück geordert. Daher gehe ich zum Empfang und bestelle ich mir noch schnell ein Lunchpaket für den nächsten Morgen, damit ich vor meiner Rückfahrt noch eine weitere Wanderung machen kann.
Heute Abend esse ich nicht in der Jugendherberge, denn ich habe ein Ticket für ein Theaterdinner, welches in der Zehntscheune auf dem Gelände der Burg stattfindet.
Treffpunkt ist um 18:30 Uhr am Burgtor, wo ich zusammen mit weiteren Besuchern von einem mittelalterlich gekleideten Priester empfangen werde. Über mehrere Stationen tauchen wir so ins Mittelalter ein und werden zur Scheune geleitet, wo das Theaterdinner stattfindet. Alles ist gut organisert, nachdem mein Ticket kontrolliert wurde, werde ich zu meinem Platz geleitet.
Dann beginnt das Theaterdinner – dabei wechseln sich kurze Darstellungen mit den Gängen des Dinners ab.
Die Theaterdarbietungen sind zu Beginn recht gut gemacht und führen die Verurteilung einer Hexe vor. Dabei erfahren wir viele Details aus dem Hexenhammer, der damals die Grundlage der Hexenprozesse war.
Leider verliert sich die Handlung etwas im Laufe des Abends und geht allmählich in Klamauk über, was mir zunehmend weniger gefällt.
Das Dinner gefällt mir dafür zunehmend besser. Am Platz steht frisches Brot mit einer Kräutercreme. Dazu bestelle ich mir eine Flasche Scheurebe und eine Flasche Wasser zu einem echt fairen Preis.
In der ersten Theaterpause folgt eine etwas aufgeppte Erbsensuppe. Eigentlich so gar nicht meine Fall – diese hier schmeckt selbst mir aber recht gut!
Anschließend kommt ein gut gemachter Salatteller. Danach folgt dann der Hauptgang, der aus zwei Scheiben saftigem Spießbraten gefüllt mit herzhaftem Brät und Lauch und drei Rösties besteht.
Obwohl ich ein guter Esser bin, habe ich Mühe diese Portion zu schaffen. Für mich hätten die Rösties gerne etwas knuspriger sein dürfen. Zum Abschluss des Abends folgt ein winterlicher Apfelstrudel mit einer zarten Vanillesauce.
Würde ich dieses Theaterdinner nochmal besuchen wollen? Trotz des gten Essens glaube ich nicht – der Theaterklamauk war einfach nicht mein Ding. Aber das ist sicher Geschmackssache …
Kurz nach 22 Uhr ist die Veranstaltung zu Ende und ich gehe die paar Schritte zurück zur Jugendherberge.
Als ich um acht Uhr in den Speisesaal komme, bin ich echt überrascht, was hier aufgefahren wird. Der Bruch wird nur im Rahmen einer Veranstaltung angeboten, die ich nicht gebucht habe. Dennoch ist er für alle Gäste offen, was mich sehr freut: Es gibt Rührei, Fleischkäse, Rinderhackbraten, Speck, Rostwürstchen und Minifrikadellen.
Dazu kommt noch das übliche Frühstück, was es an allen Tagen gibt.
Auch die Bestellung meines Lunchpakets hat problemlos funktioniert – die Papiertasche steht schon gut gefüllt an meinem Platz.
Dazu mache ich mir noch zwei Brötchen mit Fleischkäse, die ich in einer mitgebrachten Brotdose verstaue.
Kaum bin ich mit dem Frühstück fertig, legt der Koch nochmal nach … es gibt überbackene Schnitzel. Leider bin ich schon satt, schade eigentlich!
Nach dem Frühstück checke ich aus und fahre zum Startpunkt einer weiteren Wanderung. Aber das ist ebenfalls eine andere Geschichte …
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Wie hat Euch die Vorstellung dieser Jugendherberge gefallen? Habt Ihr selbst schon in einer Burg übernachtet? Was sind Eure Empfehlungen? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Beitrag!