Geocaching & Sightseeing in Jordanien – Opferplatz & Kreuzritterburg in Petra

An unserem letzten Tag in Petra wandern wir über einsame Pfade durch eine atemberaubende Felslandschaft zum Hohen Opferplatz mit seiner grandiosen Aussicht. Anschließend steigen wir durch das Wadi Farasa ab und verbringen unsere Mittagspause nahe des römischen Tempels. Nach dem Essen bekommen wir Freizeit und bei uns kommt so richtig Indiana-Jones-Feeling auf: Wir suchen einen Tradi in einer verlassenen Ruine einer Kreuzritterburg mitten in Petra.

Kommt mit auf die virtuelle Wanderung mit tollen Ausblicken auf beeindruckenden Pfaden!

 

 

Kurzer Spaziergang zum Eingang des Siq

Um acht Uhr morgens starten wir unsere Wanderung am Hotel bei angenehmen 20°C. Kurze Zeit später erreichen wir schon das Besucherzentrum von Petra, wo ich schnell ein Foto vom in der Sonne liegenden Schriftzug mache.

Anschließend werden unsere Eintrittskarten kontrolliert und wir machen uns zusammen mit unzähligen anderen Touristen auf zum Eingang des Siq.

Unterwegs kommen wir an Djinn-Blöcken vorbei, von denen kaum bekannt ist, wofür sie gebaut wurden.

 

Über den Al Madras-Trail

Kurz vor dem Eingang in den Siq verlassen wir den Touristenstrom und biegen links in einen kleinen Wanderpfad ein. Er ist kaum markiert und an dieser Stelle nur an den Fußspuren im Sand zu erkennen. Ich drehe mich ein letztes Mal um und schaue zum Eingang des Siq hinüber.

Anschließend steigen wir langsam den Hang hinauf und wandern zwischen interessant geformten Felsen hindurch.

Dort, wo wir über Felsplatten laufen, wurde die Wegspur mit Steinen eingesäumt. An diesen Stellen ist der Weg leicht zu erkennen.

Wir erreichen eine erste erhöhte Stelle und sehen in der Ferne Wadi Mousa, das Städtchen, in dem sich unser Hotel und das Besucherzentrum befinden.

Weiter folgen wir unserem Wanderweg über riesige Steinplatten, immer leicht ansteigend.

Kurze Zeit später kommen wir zu einem spiralförmigen Einschnitt. Wir folgen ihm nach oben. Oben angekommen frage ich mich, was an dieser Stelle wohl passiert, sollte es hier einmal ordentlich regnen? Gut, dass wir das nie erfahren haben!

Nachdem wir die “Spirale” gemeistert haben, kommen wir zu einem kleinen Plateau mit einer tollen Fernsicht. Unten im Sand ist schon der Pfad zu erkennen, zu dem wir jetzt absteigen wollen.

In kleinen Serpentinen steigen wir ab. Gut unten angekommen, drehe ich mich um und schaue mir an, wo wir hergekommen sind.

Ich schaue auf meine Uhr – wir sind jetzt eineinviertel Stunden unterwegs, die Temperatur liegt immer noch bei angenehmen 20°C und wir sind schon 2,6 Kilometer gewandert.

 

Weiter zur “Raststätte”

Wir lassen die Felsen hinter uns und durchqueren eine kleine Ebene, die fast nur aus Sand besteht. Dahinter erreichen wir einen Canyon, in den wir hinabsteigen. Wie zu befürchten war, steigen wir gleich auf der anderen Seite wieder hinauf. An einem Aussichtspunkt machen wir eine kleine Pause.

Ich blicke in die enge Schlucht. Unser Reiseleiter erzählt mir, dass sich am Ende der Schlucht ein Aussichtspunkt befindet, von dem man das Schatzhaus sehen kann. Der Weg dorthin sei aber mühsam. Er meint, ich wär ja schnell und könnte dorthin laufen und anschließend unsere Gruppe sicher wieder einholen. Ich lehne das Angebot dankend ab. Wir wandern gemeinsam weiter und kommen kurze Zeit später zu einem Aussichtspunkt mit einem Beduinenzelt. Hier machen wir Pause und gegen eine (große) Gebühr werden Kaffee oder Orangensaft angeboten.

Nach der Pause setzen wir unsere Wanderung fort, umgehen eine kleine Felswand und steigen in einen trockenen Flusslauf hinab, dem wir etwas folgen. Dann taucht über uns ein erster Obelisk auf – der hohe Opferplatz ist wohl nicht mehr sehr fern?

Wir biegen links ab und steigen über viele Treppen zu einem Plateau hinauf.

 

Am Hohen Opferplatz

Hier oben ist schon mehr los: Viele Touristen haben sich aus dem Siq über eine kurze und dafür recht steile Treppe hier herauf gequält. Wir biegen rechts ab und wandern den Rundweg über den hohen Opferplatz ab.

Inzwischen ist es wärmer geworden und die Sonne knallt. Mein GPS zeigt eine Temperatur von nun schon 27 °C an.

Wir gehen zur obersten Plattform. Wow – was für eine spektakuläre Aussicht! Alleine dafür lohnen sich die Strapazen hier hinaufzusteigen!

Unser Guide zeigt uns den besten Weg über die Steinplatten und geht mit uns zum nördlichen Ende des Opferplatzes. Dort hat ein Beduine sein Zelt aufgeschlagen und bietet kalte und heiße Getränke gegen Gebühr an. Unsere Wandergruppe lässt sich für eine Pause nieder.

Ich nutze die Gelegenheit, um nach dem Tradi Petra Hoher Opferplatz – High Place zu schauen. Nach einer kleinen Klettereinlage halte ich ihn in meinen Händen und trage uns ins Logbuch ein.

Anschließend gehe ich wieder zu unserer Wandergruppe zurück und genieße bei einem Granatapfelsaft noch etwas die tolle Aussicht auf die Königswand.

Nach der Pause schließen wir den Rundweg ab und gehen schnell zu den Obelisken hinüber, wo ich mich kurz von der Gruppe trenne, um den Tradi Obelisk Cache (Petra) zu suchen, was mir leider nicht gelingt. Aus kurz wird lang und meine Gruppe ist nicht mehr zu sehen. Ich frage ein paar Beduinen-Frauen, ob sie unseren Guide gesehen haben und sie deuten auf den Abstieg ins Wadi Farasa.

 

Hinunter ins Wadi Farasa

Ich gebe Gas und nach einer Kurve kann ich ein paar Leute aus unserer Gruppe ein paar Serpentinen unter mir sehen. Das beruhigt mich und ich beginne den Abstieg schnell und dennoch trittsicher.

An einigen Stellen kann ich in die Tiefe schauen – es ist schon sehr beeindruckend zu sehen, was die Nabatäer hier alles aus dem Fels geschlagen haben!

Ich hole meine Wandergruppe ein. Irgendwie ist keinem aufgefallen, dass ich gefehlt habe. Naja, ist ja mal wieder alles gut gegangen. Unser Wanderpfad wird nun immer beeindruckender: Er wirkt als wäre es einfach aus der Steilwand gehauen worden.

Wir steigen unter einigen Felsendächern hindurch über viele Treppenstufen immer nach unten.

Nach einiger Zeit kommen wir unten im Tal bei den aus dem Fels gehauenen Bauwerken an. Als erstes besichtigen wir den Gartentempel.

Drinnen ist es angenehm kühl. Ein Beduine hat darin seinen Verkaufsstand aufgebaut. Ich werfe einen Blick in einen zweiten Raum weiter hinten und erkenne, dass er scheinbar hier übernachtet, auf einer Felsenbank wurde ein Nachtlager hergerichtet.

Bei uns dürften sicher keine Einheimischen in Denkmälern übernachten – hier in Jordanien gehören die Beduinen einfach dazu, zumal sie vor der Wiederentdeckung von Petra hier in dem Vermächtnis der Nabatäer gelebt haben. Wir gehen weiter zum nächsten Tempel weiter unten. Drinnen sind noch Nischen und Säulen zu erkennen, die aus dem farbigen Sandstein herausgehauen wurden.

Die Eingangwand ist jedoch ziemlich durchlöchert. Gegenüber ist schon das nächste Bauwerk zu erkennen.

Wir wandern weiter und erreichen eine weite sandige Ebene.

 

Durch die Wüste zur Mittagspause

Nun liegen gute 1,3 Kilometer bis zu “unserem” Restaurant vor uns, auf denen es kaum noch etwas zu sehen gibt. Die Sonne knallt und die Temperatur hat sich bei etwa 32°C eingependelt.

Als der römische Tempel auftaucht, der inzwischen nicht mehr betreten werden darf, haben wir es fast geschafft.

Um 13 Uhr beginnen wir unsere Mittagspause. Nach dem Essen verabschiedet sich unser Guide und wir haben den Rest des Tages frei!

 

Rund um den Al Habis

Gut gestärkt starten wir um 13:45 Uhr zu unserer kleinen Wanderung zum Tradi Petra. Dazu steigen wir die Treppen hinter unserem Restaurant hoch und folgen zunächst der Beschilderung zu einem Museum. An diesem laufen wir vorbei und biegen links um die Ecke zu einem spektakulären Pfad, der hier durch die Steilwand verläuft.

Von dort haben wir tolle Ausblicke in das Tal darunter.

Kurze Zeit später erreichen wir ein Felsplateau mit einem Restaurant, dass wir links liegen lassen. Dahinter beginnt eine breite Fahrspur, der wir nun weiter um den Berg folgen.

 

Indiana-Jones-Feeling bei der Cachesuche

Dieser Fahrweg bringt uns auf der anderen Seite zu einer Abzweigung, die ich mir in meinem GPS markiert habe.  Hier startet ein verlassener und inzwischen wohl nicht mehr gepflegter Fußweg zu einer Ruine einer Kreuzritterburg. Da wollen wir hin. Wir folgen den von Geröll übersäten Treppen nach oben und kommen zu einem riesigen Felsplateau mit atemberaubender Aussicht.

Ich drehe mich um und schaue in die andere Richtung: Hier muss ich hinauf, wenn ich den Tradi loggen will. Bei genauerem Hinsehen erkenne ich, dass hier abwechselnd nach rechts und dann wieder nach links ein Weg in die Wand gebaut wurde.

Wir folgen den Treppen weiter nach oben und kommen zu diesem “Übergang”: Ein Abgrund, der nur von ein paar zusammengenagelten Planken überbrückt wird. Na ja, da ich von uns beiden der schwerste bin, wage ich einen Versuch.

Ich halte den Atem an und steige vorsichtig über die Bretter auf die andere Seite. Passt, und es hat noch nicht einmal geknarrt. Wir steigen weiter über die Treppen nach oben und werden mit einer tollen Fernsicht belohnt.

Nach etwas Suchen können wir sogar die Dose in der Hand halten. Zu meiner Überraschung finde ich einen Eintrag von zwei Freunden von uns, die wohl gerade erst kurz vorher hier gewesen waren. Wie klein die Welt doch ist!

Nach dem Loggen genießen wir noch etwas die Aussicht auf die Königswand.

Gegen 14:30 Uhr beginnen wir unseren Abstieg über den gleichen Weg wie bei Aufstieg zurück zur Abzweigung.

Der kleine Umweg zum Columbarium

Ab der Abzweigung folgen wir nun dem kleinen Trampelpfad entlang der Felsen nach unten. Nach kurzer Zeit kommen wir zu einem besonderen Gebäude, welches hier aus dem Fels geschlagen wurde.

Eine leider schon etwas zerstörte Tafel informiert uns, dass wir vor einem Columbarium stehen. Hier haben die Römer die Urnen ihrer Toten aufbewahrt. Die Urnen wurden in die vielen kleinen Nischen gestellt. Ab hier müssen wir uns enttäuschenderweise etwas durch Unrat und unwegsames Gelände kämpfen, bis wir unten den Hauptweg erreichen.

 

Über die römische Straße zurück zum Schatzhaus

Um 15 Uhr erreichen wir die Hauptstraße und beschließen langsam in Richtung des Schatzhauses zu laufen.

Diese Hauptachse von Petra ist toll zu laufen, da wir immer die imposante Königswand im Blick haben.

Kurz vor dem Schatzhaus machen wir an einem der vielen Beduinenzelte eine Pause und trinken einen frischgepressten Orangensaft. Bei der Gelegenheit schaue ich mir an, was ich genau für den Virtual tun muss und bereite ein kleines Gemälde mit einer Deutschlandflagge vor.

Danach gehen wir zum Schatzhaus und wir machen dieses Selfie für den Virtual The Treasury VR 2.0.

Damit wäre auch dieser Geocache geloggt.

 

Hinauf zum kleinen Aussichtspunkt

Gleich gegenüber vom Schatzhaus gibt es einen leicht zu erreichenden Aussichtspunkt. Der Zugang führt durch eine Engstelle zwischen Steinquadern. Jugendliche Beduinen bewachen diesen Zugang, um von den Touristen Geld abzuzocken. Ich muss einen von ihnen mit meiner Körperkraft aus dem Weg schieben. Danach können wir unbehelligt aufsteigen. Und für diesen Blick lohnt sich doch das Ungemach, oder?

Nach dem Foto steigen wir wieder ab.

 

Durch den Siq zurück zum Hotel

Wir beschließen unseren Besuch in Petra zu beenden und betreten den Siq. Ich suche mir noch eine schöne Stelle, um ein letztes Foto vom Schatzhaus zu machen.

Dann drehen wir uns um und laufen durch die enge Schlucht!

Gegen 17:20 Uhr erreichen wir nach einem langen und sehr aufregenden Tag wieder unser Hotel. Morgen werden wir Petra schon verlassen.

 

Übernachtungsempfehlung für Wadi Musa (Petra)

Da ich mich nicht wiederholen will, findet Ihr meine Übernachtungsempfehlung im Beitrag Geocaching & Sightseeing in Jordanien – Dana und Petra by Night.

 

Interaktive Karte unserer Tour über den Opferplatz und zur Kreuzritterburg

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Wanderung von unserem Hotel zum Hohen Opferplatz, hinunter ins Wadi Farasa, weiter zur Ruine der alten Kreuzritterburg und wieder zurück zum Hotel sehen. Auch die anderen Sightseing-Spots und die Geocaches, die wir besucht haben, sind in der Karte zu eingezeichnet. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bitte beachtet, dass es sich bei den Links zu Unterkünften um Provisionslinks handelt: Ihr bezahlt bei einer Buchung über diesen Link nicht mehr und ich bekomme eine kleine Provision, die mir hilft meine Serverkosten zu decken.

Falls Euch unsere Reiseroute interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Dieser Beitrag gehört zu einer Artikelserie über eine geführte Rundreise durch Israel und Jordanien, die wir im Herbst 2022 unternommen haben. Der Übersichtsartikel “Zwei Wochen Rundreise Israel und Jordanien” erläutert den genauen Verlauf der Reise und verlinkt zu den weiteren Detailbeträgen, wo ich bestimmte Orte oder Aspekte genauer vorstelle.

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Wie hat Euch mein Erfahrungsbericht von unserer Wanderung hinauf zum hohen Opferplatz von Petra und weiter zur verlassenen Ruine der ehemaligen Kreuzritterburg gefallen? Seid Ihr selbst schon dort unterwegs gewesen oder wollt Ihr mal dorthin? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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