Geocaching & Sightseeing in Jordanien – Jerash und Madaba

Im dritten Teil meiner Reisereportage berichte ich Euch von unserem Grenzübertritt von Israel nach Jordanien, von unserem Besuch im römischen Gerasa, welches in der Stadt Jerash liegt und von unseren Unternehmungen in der christlich geprägten Stadt Madaba.

Wir schauen uns die römischen Ruinen in Jerash und das berühmte Mosaik in Madaba genauer an. Geocaching kommt dieses Mal etwas kürzer. Kommt mit auf die virtuelle Reise durch Jordanien …

 

 

Unser Grenzübertritt nach Jordanien

Gegen halb acht Uhr starten wir mit unserem Bus in unserem Kibbutz am See Genezareth in Richtung Süden. Unser erstes Ziel ist der Grenzübergang bei Bet Sche’an, den wir ziemlich genau eine halbe Stunde später erreichen. Zunächst steigen wir ohne Gepäck aus und gehen in die erste Halle hinein, wo unsere Reiseführerin die Steuer für das Verlassen von Israel nach Jordanien und den Transfer nach Jordanien bezahlt. In Summe sind das pro Person etwa 30 €. Dann gehen wir durch die Passkontrolle, wo wir unsere rosafarbene Ausreisekarte bekommen.

Anschließend verlassen wir die Halle durch den Dutyfree-Bereich und gehen zur Bushaltestelle des Transferbusses. An diesem Grenzübergang dürfen wir nicht nach Jordanien laufen. Dort wartet auch schon unser Reisebus auf uns, damit wir unser Gepäck übernehmen können. Nach einiger Zeit kommt der Transferbus und fährt uns über die Grenze zur jordanischen Grenzstation.

Dort werden wir schon von unserem jordanischen Reiseführer Nasser erwartet, der uns in den nächsten Tagen zusätzlich zu unserer israelischen Reiseführerin begleiten wird. Er geht mit uns in die erste Halle zur Passkontrolle, wo wir unsere biometrischen Daten erfassen lassen und unseren Pass abgeben. Einige Zeit später bekommen wir die Pässe mit dem Einreisestempel zurück. Anschließend laufen wir mit unserem Gepäck zur Gepäckkontrolle. Nachdem auch das erledigt ist, verlassen wir die Grenzstation und steigen in unseren jordanischen Bus, der uns die kommende fünf Tage fahren wird.

Der komplette Grenzübertritt dauerte in unserem Fall etwa eine gute Stunde. In Jordanien stellt sich meine Uhr eine Stunde vor, da sich Jordanien im Vergleich zu Israel in einer anderen Zeitzone befindet. Dadurch wird es um diese Zeit abends auch nicht ganz so früh dunkel wie in Israel.

 

Die römischen Überreste von Jerash

Für die 80 Kilometer vom Grenzübergang bis nach Jerash mit einer kleinen Pause benötigen wir knapp zwei Stunden. Kurz vor elf Uhr kommen wir am Besucherzentrum der alten römischen Stadt Gerasa in Jerash an. Unser Guide kauft die Eintrittskarten für uns. Der Weg zur Ticketbude führt durch die große Halle des Besucherzentrums, in der ein großer Markt aufgebaut ist.

Als ich an den Verkaufsständen vorbeischlendere, fallen mir diese mit buntem Sand gefüllten Glasflaschen ins Auge. So eine haben wir uns schon vor vielen Jahren bei einem früheren Besuch in Jordanien gekauft.

Nachdem unser Guide die Tickets gekauft hat, beginnt er mit der Führung durch die alte antike Stadt Gerasa, die 64 v. Chr. unter römische Herrschaft geriet und von den Römern etwa ab der Mitte des ersten Jahrhunderts massiv ausgebaut worden ist. Dadurch gibt es heute noch viele Baudenkmäler aus dieser Zeit hier zu bewundern.

Wir beginnen unseren Rundgang am monumentalen Hadriansbogen, der sich damals außerhalb der Stadt befunden hat.

Gleich dahinter liegt das Hippodrome, in dem die Römer Pferde- und Wagenrennen veranstaltet haben sollen.

Wir laufen weiter immer Richtung Norden und erreichen nach kurzer Zeit das Südtor, welches den Zugang zur antiken Stadt ermöglichte.

Dahinter biegen wir nach rechts ab und steigen ein paar Treppen hoch, um auf einen riesigen ovalen Platz zu gelangen, der von Säulen umrahmt ist. Er wird als ovales Forum bezeichnet und hat eine Größe von 90 mal 80 Metern.

Über dem Oval thront auf der linken Seite der mächtige Zeustempel, der leider nicht Bestandteil unserer heutigen Führung ist.

Schräg gegenüber vom Zeustempel zweigt der Cardo Maximus ab, eine breite Prachtstraße, die von unzähligen Säulen gesäumt ist. Sie hat eine Länge von 800 Metern und verband einst den Marktplatz mit dem nördlichen Stadttor.

Wir laufen nun diese gepflasterte Straße entlang und schauen uns einige der Säulen rechts und links der Straße etwas genauer an.

Plötzlich hält unser Guide inne und biegt links ab. Wir kommen zu einem kleinen Platz, der ebenfalls von Säulen eingerahmt ist und den Namen Macellum trägt. Zu Zeiten der Römer war das die Markthalle der Stadt.

Im Brunnen liegt eine abgebrochene Säule mit griechischen Buchstaben. Der Text würdigt wahrscheinlich den Erbauer dieser Markthalle. Wir erfahren von unserem Guide, dass diese Markthalle ein paar Jahunderte später zu einer Werkstatt umgebaut wurde und im siebten Jahrhundert vermutlich zerstört wurde.

Nach diesem kurzen Abstecher gehen wir zurück auf die Prachtstraße und folgen dieser weiter in nördliche Richtung. Wir überqueren eine große Kreuzung, auf der heute fliegende Händler den Touristen allerlei Reiseandenken anbieten. Ein gutes Stück weiter kommen wir zu einem großen Bauwerk, zu dem eine breite Treppe hinaufführt. Wir sind am Nymphäum angekommen. Es ist ein monumentaler Brunnen, der der Wasserversorgung der Einwohner von Gerasa diente.

An der nächsten Kreuzung biegt unser Guide links ab und will zum nördlichen Theater gehen. saarzwerg und ich melden uns daraufhin kurz von der Gruppe ab. Nur 30 Meter entfernt befindet sich der einzige Geocache, den wir an diesem Tag spielen können werden. Wir laufen also schnell in Richtung des nördlichen Decumanus (Ost-West-Achse).

Schon nach wenigen Metern haben wir die Säule erreicht, die wir für den Earthcache Jerash Limestone benötigen. Die Antworten auf die Fragen sind schnell gefunden. Wir machen noch schnell ein Beweisfoto und laufen anschließend schnell zu unserer Gruppe zurück.

Die Gruppe lauscht inzwischen im nördlichen Theater den Ausführungen unseres jordanischen Reiseleiters. Ich nutze die Gelegenheit und gehe auf der Tribüne ganz nach oben, um mir das Theater mal im Überblick anschauen zu können.

Nachdem unser Guide Nasser alles über das Theater erzählt hat, verlassen wir dieses wieder und gehen nun in südlicher Richtung zum Tempel der Artemis.

Dort sind noch viele riesige Säulen erhalten geblieben. Der Grund, weshalb diese die Zeit überdauert haben, liegt in ihrer Bauweise, sie sind so gelagert, dass sie schwingen und damit Erschütterungen ausgleichen können. Unser Guide beweist uns das, indem er an den Fuß der Säule einen Löffel steckt und anschließend mit Körperkraft die Säule in Bewegung versetzt – der Löffel beginnt zu wippen.

Gleich neben dem Tempel der Artemis befinden sich die Überreste der Kirche des heiligen Georg. Hier können wir ein noch toll erhaltenes Fußbodenmosaik bewundern.

Anschließend laufen wir ein wenig und folgen dem Fußweg, der oberhalb von ovalen Forum verläuft.

Am Ende des Fußwegs erreichen wir den Eingang zum südlichen Theater. Da es sich in der Nähe vom Besucherzentrum befindet, ist hier natürlich mehr los.

Vor der Bühne wird Musik gemacht und anschließend um Spenden gebeten.

Nachdem wir der kurzen Aufführung gelauscht haben, verlassen wir das Theater wieder und gehen in Richtung unseres Busses.

Gleich neben dem Busparkplatz befindet sich das “old roman restaurant”, wo wir am Mittagsbuffet teilnehmen, was echt lecker ist! Nach dem Essen setzen wir unsere Busfahrt bis nach Madaba fort.

 

Vom Busparkplatz durch die Straßen von Madaba

In Madaba wollen wir das berühmte Mosaik mit der historischen Landkarte besuchen. Da sich der Busparkplatz etwas entfernt befindet, laufen wir zunächst eine kurze Strecke durch das Zentrum von Madaba. Unterwegs entdecke ich an einer Hauswand dieses Gemälde.

Etwas weiter kommen wir an diesem Haushaltswarenladen vorbei.

Kurz vor der Fußgängerzone machen wir vor einem Supermarkt halt. Hier legen wir eine Kaffeepause auf den eilends herbeigebrachten Hockern ein.

Wer keinen Kaffee möchte, kann sich auch an dem kleinen Wagen vor dem Supermarkt einen Granatapfelsaft pressen lassen.

Im Anschluss an die Kaffeepause schlendern wir durch die Fußgängerzone bis zur St. Georgskirche.

 

Das berühmte Mosaik einer Landkarte

Da es schon spät am Tag ist, ist zum Glück nicht mehr so viel los hier.

In einem Nebengebäude befindet sich eine Replik der Landkarte. Nasser, unser Guide erklärt uns den Aufbau der Karte, die aus dem 6. Jahrhundert stammen soll.

Danach betreten wir die Kirche, die im orthodoxen Stil geschmückt ist.

In einem abgesperrten Bereich ist auf dem Boden das Mosaik mit der Landkarte, bei der Osten oben ist, zu sehen.

Ich schaue mir Jerusalem genauer an.

Für mich ist es schon sehr beeindruckend zu sehen, welches Verständnis die Gelehrten schon im sechsten Jahrhundert von Geografie hatten. Zwar stimmen die Proportionen nicht, aber alle wichtigen Stätten der damaligen Zeit finden sich ungefähr an der richtigen Stelle!

 

Ein Abendspaziergang durch Madaba

Nach dem Besuch des Mosaikes suchen wir uns zunächst einen Geldautomaten, um uns mit Jordanischen Dinar zu versorgen. In diesem Land werden außerhalb der großen Städte kaum Kreditkarten akzeptiert. Hier ist Bargeld in Form von kleinen Scheinen notwendig! Dann beziehen wir unser Hotel, welches sich zum Glück in Laufreichweite der Altstadt befindet. Nach dem Abendessen ziehen saarzwerg und ich mit ein paar anderen aus unserer Reisegruppe nochmal los, um uns im beleuchteten Madaba etwas umzuschauen. Unterwegs kommen wir an diesem Kunstwerk vorbei, welches in einem Kreisel steht.

Ein paar Minuten später haben wir schon die St. Georgskirche erreicht, die um diese Zeit natürlich schon geschlossen ist.

Wir schlendern durch die Fußgängerzone, in der jetzt nach und nach die Läden schließen. Zwischen den Häusern sehen wir ein beleuchtetes Minarett. Da wollen wir als nächstes hingehen.

Nachdem wir mehrfach abgebogen sind, erreichen wir den Eingang der King Hussain Moschee, zu der das Minarett gehört. Ich gehe um die Moschee und frage, ob wir sie betreten dürfen. Die Angesprochenen sind sehr freundlich und bitten uns die Schuhe auszuziehen und hineinzugehen. Für die Frauen in unserer Gruppe bringen sie sogar ein paar Mäntel, um Beine, Schultern und Kopf zu bedecken.

Danach schauen wir uns in der großen und schön verzierten Moschee um.

In einer Ecke sitzen ein paar Männer und diskutieren. Sie nehmen keine Notiz von uns. Sogar fotografieren darf ich. Nachdem wir uns umgeschaut haben, verlassen wir die Moschee wieder und gehen zum Hotel zurück.

 

Übernachtungsempfehlung für Madaba

Für die eine Nacht, die wir in Madaba verbringen werden, hat unser Veranstalter das Mosaic City Hotel (Provisionslink) für uns gebucht. Das Hotel liegt fußläufig in der Nähe des Stadtzentrums. Das Hotel ist recht modern eingerichtet und sowohl unser Zimmer als auch das Badezimmer waren sehr geräumig und funktionell eingerichtet. Sowohl das Frühstück als auch das Abendessen wurden in Buffetform angeboten. Das WLAN war schnell und hat sehr gut funktioniert.

Falls ich nochmal nach Madaba kommen sollte, würde ich dieses Hotel jederzeit buchen wollen.

 

Interaktive Karte unserer Tour in Jerash und Madaba

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Besuche in Jerash und Madaba sehen. Auch die anderen Sightseing-Spots und der Geocache, den wir besucht haben, sind in der Karte zu eingezeichnet. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bitte beachtet, dass es sich bei den Links zu Unterkünften um Provisionslinks handelt: Ihr bezahlt bei einer Buchung über diesen Link nicht mehr und ich bekomme eine kleine Provision, die mir hilft meine Serverkosten zu decken.

Falls Euch unsere Reiseroute interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Dieser Beitrag gehört zu einer Artikelserie über eine geführte Rundreise durch Israel und Jordanien, die wir im Herbst 2022 unternommen haben. Der Übersichtsartikel “Zwei Wochen Rundreise Israel und Jordanien” erläutert den genauen Verlauf der Reise und verlinkt zu den weiteren Detailbeträgen, wo ich bestimmte Orte oder Aspekte genauer vorstelle.

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Wie hat Euch mein Erfahrungsbericht von Jerash und Madaba gefallen? Seid Ihr selbst schon dort unterwegs gewesen oder wollt Ihr mal dorthin? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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