Vom Sterben der Geocaching-Blogs

Als ich letzten Freitag auf einem Geocaching-Blog las, dass dieser sich verabschiedet, habe ich das Posting zum Anlass genommen mal zu schauen, welche Geocaching-Blogs meines Aggregators überhaupt noch aktiv sind und wie viel sie in der letzten Zeit gepostet haben.

In diesem Beitrag findet Ihr eine Liste der noch aktiven Geocaching-Blogs und meine Gedanken zum langsamen Sterben der Blogs …

 

 

Der Anlass

Am letzten Freitag ist mir das Posting “Die Blümchen Geo Blog verabschieden sich und sagen Danke!” eines mittlerweile recht bekannten Geocaching-Blog ins Auge gefallen. In diesem Beitrag führen “die Blümchen” aus, dass mittlerweile Geocaching nicht mehr zu ihren Top10 Freizeitbeschäftigungen gehört. Im Weiteren schreiben sie:

Vieles haben wir bereits gesehen und mal ehrlich, es ist wirklich schwer uns noch zu überraschen.

Das ich bei knapp bemessener Freizeit Prioritäten bei der Freizeitgestaltung setzen muss und möchte, kann ich absolut nachvollziehen. Dass Geocaching im Laufe der Zeit immer unwichtiger wird oder werden kann, ebenfalls – Haken dran!

 

Meine Meinung zum Geocaching

Dass man aber glaubt, beim Geocaching nur noch “schwer” überrascht werden zu können, kann ich persönlich nicht wirklich nachvollziehen. Auch ich habe schon viel gesehen, würde mich aber nie trauen zu behaupten, dass ich “wirklich schwer” zu überraschen bin. Ich habe Vertrauen in die Kreativität der Owner und mir persönlich gefällt Geocaching, weil es doch so vielfältig ist. Und damit meine ich nicht nur die sehr gehypten Kalendercaches mit tausenden von Favoritenpunkten. Auch “normale” Bastelarbeiten können mich noch überraschen und unterhalten. Ein gutes Beispiel dafür sind meiner Meinung nach die Geocaches vom Owner Schlurie.

Selbst wenn der Geocache nichts Besonderes ist, so gefällt es mir auf Reisen an schönen Orten auch mal unterwegs nach einer Dose zu suchen. Und selbst dabei werde ich immer noch überrascht, von Dingen, die ich an dieser Stelle nicht erwartet hatte. Hierzu möchte ich z.B. den Stadtmulti von Orange oder die Wanderung zu den 1000 Fenstern erwähnen.

Mir gefällt, wenn sich Owner etwas Besonderes ausdenken oder mich mit einer Dose zu besonderen Orten locken. Bitte liebe Owner – ich schätze eure Arbeit sehr – bitte überrascht mich weiter!

 

Die (noch) aktiven Geocaching-Blogs

Um zu sehen, wie es um die Geocaching-Blogs aktuell bestellt ist, habe ich mal einen Blick in die Daten meines Geocaching-Blog-Aggregators geworfen und geschaut, welcher Blog in diesem Jahr schon ein paar Beiträge veröffentlicht hat. Natürlich ist mir bewusst, dass die Anzahl der veröffentlichten Posts noch nichts über die Qualität aussagt. Dennoch ist es ein gutes Indiz, um zu schauen, wie aktiv der jeweilige Geocaching-Blog noch ist.

Leider haben nur ein Bruchteil aller knapp fünfzig Blogs, die ich derzeit in meinem Aggregator führe, in diesem Jahr schon etwas veröffentlicht:

  • Die schweigende Mehrheit 2 1/2 (>= 20 Posts)
  • Neues für Nerze, Stoff für Mettwurst (>= 20 Posts)
  • Saarfuchs on Tour! (>= 20 Posts)
  • …noch ein Geoblog (13 Posts in 2022)
  • Opencaching.de – Teamblog (13 Posts in 2022)
  • wandercach.es (9 Posts in 2022)
  • frischluft-junkie (6 Posts in 2022)
  • Röbüs Geocaching Blog (6 Posts in 2022)
  • Kocherreiter auf (Geocaching) Tour (4 Posts in 2022)
  • FerrariGirlNr1s Geocaching-Blog (3 Posts in 2022)
  • Geocacher Hoher Norden (3 Posts in 2022)
  • Unterwegs mit Ronald (3 Posts in 2022)
  • GeocachingBW (2 Posts in 2022)
  • hmichel777 (2 Posts in 2022)
  • DL3BZZ’s Blog (2 Posts in 2022)
  • RoofTopCacher – Homezone ist überall (2 Posts in 2022)
  • GC-Lausitz (1 Post in 2022)
  • Die Welt von kati1988 (1 Post in 2022)
  • Schmelli online – mein Wohnmobil, Geocaching und ich! (1 Post in 2022)
  • www.MudMen-GER.de – Geocaching, Fotografie und mehr (1 Post in 2022)
  • find the silence (1 Post in 2022)

Die Beiträge aller dieser Blogs findet Ihr natürlich in meinen Geocaching-News übersichtlich dargestellt und verlinkt. Falls Ihr noch weitere aktive Geocaching-Blogs kennt oder sogar regelmäßig lest, so würde ich mich über einen kurzen Kommentar unter diesem Beitrag freuen!

 

Meine Prognose für die Zukunft

Unter einem aktiven Geocaching-Blog verstehe ich persönlich, dass ein Blogger mindestens zwei Beiträge pro Monat veröffentlicht. Lege ich diesen Maßstab zu Grunde, so bleiben aus der obigen Liste gerade mal noch fünf Blogs übrig. Dazu kommen noch 15 Blogs, die zumindest sporadisch etwas veröffentlichen. Vergleiche ich dies mit den Jahren zuvor, so ist die Zahl und die Aktivität der Geocaching-Blogs abnehmend. Manche Blogs, die ich in der Vergangenheit verfolgt habe, wechselten den Inhalt ihres Blogs weg von Geocaching und hin zu anderen Themen.

Auch bei mir stelle ich eine gewisse Müdigkeit fest: Es fällt mir leichter ein paar Bilder auf Facebook zu posten als einen umfangreichen Blogbeitrag, der zum Teil auch etwas Recherche erfordert, zu veröffentlichen. Dazu kommt, dass ich – seit ich zu Beginn von Corona mein Projekt Tagescache nach 3333 Tagen Geocaching beendet habe, fast nur noch am Wochenende oder im Urlaub auf Dosensuche gehe. Wenn ich den Zahlen von Projekt-GC trauen kann, so hat die Anzahl der Geocacher in Deutschland (in der Auswertung vom 1. Januar bis 11. Juli) sogar um 21% im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Falls das Interesse an Geocaching in Deutschland am Abnehmen ist, wäre es auch verständlich, dass die Anzahl derer, die über dieses Thema schreiben (wollen) rückläufig ist.

Meine persönliche Prognose für die Zukunft ist, dass Geocaching in Deutschland seinen Höhepunkt überschritten hat und daher das Thema “Geocaching” unwichtiger wird. Auch glaube ich, dass die noch bestehenden Blogs es immer schwerer haben werden neben den Social-Media-Seiten
und -Kanälen zu bestehen. Ich erwarte, dass in absehbarer Zeit – genau so wie es den Geocaching-Foren passiert ist – auch die Geocaching-Blogs immer weniger werden werden. Was meint Ihr?

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Wir hat Euch dieser Beitrag gefallen? Lest Ihr selbst regelmäßig in Geocaching-Blogs? Was ist eure Erwartung an solche Blogs? Werden sie in Zukunft noch einen Platz neben Facebook & Co haben? Ich freue mich über Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

7 Kommentare:

  1. Die Tendenz ist mir tatsächlich auch aufgefallen. Ich hatte früher mal ein paar Gastartikel auf einem GC-Blog geschrieben, der ist mittlerweile tot. Blogs, die ich neulich gegoogelt habe, waren auch größtenteils inaktiv. Der Podcast des Berufsgeocachers, den ich vor Jahren immer wieder hörte, scheint auch weg zu sein.

    Spannend ist zu hören, dass die Aktivität generell zurückgeht. Aber alles hat halt seine Zeit. An und für sich ist das aber auch nicht schlimm für den ein oder anderen Cache, wenn es nicht zu überlaufen ist.

  2. Pingback:DSM 2 1/2 – Folge 045 – Urlaub | Die schweigende Mehrheit 2 1/2

  3. ...noch ein Geoblog

    Auch bei mir hat sich eine gewisse Müdigkeit eingestellt, ich gehöre zu den “sporadischen”, die Frequenz von mind. 1 Post / Monat kann (und will) ich nicht mehr halten.
    Es gibt einfach zu wenig zu erzählen, keine neuen Trends und die Community ist auch sehr still geworden.
    Klar wird es auch weiter Postings geben und es sind auch schon welche in Vorbereitung.
    Aber es stimmt, es sind wieder einige verstummt.

  4. Ich muss selbst sagen, dass mich teilweise auch die einfachen Tradis in einem Gebüsch mich manchmal regelrecht zum Staunen bringen. Was jedoch aber nicht selbst an der Gestaltung der Dose liegt, sondern wegen der Landschaft selbst. Ich selbst habe vor Jahren mit dem Geocaching angefangen, um so meine neue Heimat besser kennen zu lernen. Und noch heute komme ich zu Orten, dank eines Tradis, welchen ich vorher so nicht entdeckt hätte.

    Was das Bloggen angeht, muss ich leider gestehen, dass ich selbst mal angefangen habe, jedoch aufgrund meines Burnout alles zum Stillstand kam. Nun arbeite ich gerade an meinem Blog herum und möchte dieses ab August wieder starten. Jedoch muss ich gestehen, dass sich bei mir nicht alles ums Geocaching dreht, sondern auch von Wandertouren, bishin zu kleinen, spontanen Abenteuern. Ich will jedoch schauen, dass die Themen jedoch im Wechsel veröffentlich wird, damit für jeden etwas dabei ist. Ob mir das gelingt, muss ich schauen bei meiner kurzen freien Zeit. Ich arbeite nämlich in der Gastro und gerade jetzt im Sommer ist die Hölle los. Einen normalen 8 Stunden-Tag gibt es somit nicht, und mein Wochenende findet auch unter der Woche statt. Aber trotzdem freue ich mich aufs Bloggen. Und wenn nur 1x im Monat etwas über das Geocaching veröffentlicht wird, bin ich schon sehr zufrieden.

    Viele liebe Grüße aus Franken vom Weltenspatz Shelly

  5. Interessanter Bericht. Die wenigsten der im Artikel erwähnten Blogs waren mir bisher bekannt. Dafür um so mehr ein recht aktiver und unterhaltsamer Vlog des „GeocachingVlogger“ bei YouTube. Vielleicht sollte ich de deutschsprachigen Blogs mehr Aufmerksamkeit schenken, da sicher zahlreiche spannende Beiträge darunter sind.

    Bisher dachte ich, mir die Überschreitung des Geocaching Zenit eingebildet zu haben, da ich mich die letzten Jahre etwas weg von diesem Hobby entwickelt hatte.

    In meiner Homezone wurden in den vergangenen Monaten recht wenige neue Caches veröffentlicht und selbst die mir bekannten (ex) Hardcore Dosenjunkies sind auch schon länger nicht mehr so aktiv wie einst.

    Ob bzw. inwieweit die Corona Pandemie mit dem allgemeinen Schwund hierzulande zu tun hat, vermag ich nicht zu sagen. Etwas, dass die Gemüter der Alteingesessenen im Vergleich zu Neulingen schon länger zu erhitzen und enttäuschen scheint ist wohl, dass Groundspeak die Adventure Labs immer weiter voran zu treiben scheint bzw. fast schon forcieren will. Dabei ist dieses Format im “Mobilfunk-Entwicklungsland Deutschland” durch den online Zwang für die Nutzung spielen einfach noch nicht SO attraktiv und ausgereift, wie es gerade die alten Hasen erwarten. Die offline Nutzbarkeit der App bzw. deren Adventures würde so viel mehr Möglichkeiten zum Beispiel in tiefen Wäldern oder im Auslandsurlaub zulassen. Kritik und Anregungen auf verschiedenen Kanälen bekommen von Interessierten meiner Meinung nach viel Zuspruch, doch Groundspeak hält unbeirrt an dessen Vision fest.

    Ich für meinen Teil versuche in nächster Zeit wieder aktiver zu sein und meine Begeisterung erneut zu entflammen.

  6. Ist ja meiner gar nicht dabei ;)

    • Gut dass Du Dich gemeldet hast – Deinen Wandercaches-Blog hatte ich noch gar nicht in meinem Aggregator, hab’ ich mal schnell nachgeholt und natürlich auch im Beitrag ergänzt!

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