Geocaching unternimmt erste Schritte aus der Corona-Krise

Seit ein paar Tagen werden in einigen Bundesländern wieder neue Geocaches veröffentlicht. Ich habe mir mal angeschaut, wo das der Fall ist und wie es zur Zeit um die favorisiertesten Geocaches in Deutschland bestellt ist.

Wenn Euch meine Sicht der Dinge interessiert – so werft doch mal einen Blick in diese Analyse …

 

 

Die Zahlenbasis

Nach den ersten Posts in den verschiedenen Social-Media-Kanälen habe ich mir die Frage gestellt, in welchen Bundesländern wie viele Geocaches veröffentlicht werden. Um die Frage zu beantworten, habe ich gestern gegen 13 Uhr eine Suche auf geocaching.com durchgeführt. Für diese Suche habe ich einen Filter verwendet, der die Ergebnisse auf Deutschland einschränkt und nur die Geocaches zeigt, die ein Versteckdatum nach dem 30. April haben. Diese Suche zeigt mir 145 Geocaches. Da mir das etwas wenig erschien, habe ich die Suche mit einem Versteckdatum nach dem 31. März wiederholt. Dieses Mal wurden mehr als 1000 Geocaches angezeigt, was jedoch zuviel für eine Bookmarkliste ist. Daher habe ich den Filter ein weiteres Mal auf ein Versteckdatum nach dem 8. April verändert. Daraus erstellte ich eine Bookmarkliste mit 857 Geocaches. Schade, dass ich in der Suche nur nach dem Versteckdatum und nicht nach dem Veröffentlichungsdatum filtern kann. Aus der Bookmarkliste erstellte ich im Folgenden eine gpx-Datei und konvertierte diese mit GSAK in eine Datei, die ich für die Auswertung in Excel importieren kann.

Das gleiche Vorgehen habe ich gewählt, um mir eine Liste der Geocaches in Deutschland mit mindestens 2000 Favoritenpunkte zu erstellen.

 

Neue Veröffentlichungen pro Bundesland

In Excel erstelle ich mir nun eine Pivottabelle, um zu sehen, wie viele Geocaches seit dem 8. April eingereicht und veröffentlicht wurden. Im Folgenden seht Ihr diese Auswertung:

Auffällig ist, dass in den östlichen Bundesländern die Reviewer inzwischen begonnen haben Geocaches im größeren Stil zu veröffentlichen. In Rheinland-Pfalz und in Baden-Württemberg (Letzteres gehört laut den vom RKI veröffentlichten Daten zu den am schwersten von Corona betroffenen Bundesländern.) jeweils nur ein Earthcache gepublished wurde. Damit scheint es so zu sein, dass in allen westlichen Bundesländern derzeit noch keine Geocaches mit physischen Behältern veröffentlicht werden. Auf die Veröffentlichungen in Berlin kann ich mir nicht wirklich einen Reim machen, da dort zehn normale Traditionals gepublished wurden. Auf mich wirkt diese Zahl recht klein. Also schaue ich mal auf den Webseiten der deutschen Reviewer nach, ob ich dazu etwas finde?

Und ja, ich werde fündig und finde eine aktuelle Aussage zur aktuellen Situation in den Bundesländern. In dieser Aussage gibt es eine schöne und übersichtliche Tabelle, die sich mit meinen ermittelten Daten deckt:

Screenshot www.gc-reviewer.de vom 6.05.2020

Leider ist es mir nicht gelungen auf der Seite der reviewer eine Erklärung zu finden, warum gerade in Berlin wieder Geocaches veröffentlicht werden und in Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Bremen nicht, obwohl diese Bundesländer im Corona-Dashboard des RKI als weniger betroffen als Berlin dargestellt werden.

Screenshot Robert Koch-Institut: COVID-19-Dashboard vom 6.05.2020

Es wäre schön zu lesen, aus welchen Gründen im jeweiligen Bundesland die Reviewer jeweils Entscheidungen treffen. Transparenz ist meiner Meinung in solchen besonderen Situationen äußerst wichtig!

 

Geocaches mit mehr als 2000 Favoritenpunkten

Als Nächstes habe ich mir mal angeschaut, wie es um die Geocaches steht, die in Deutschland die meisten Favoritenpunkte haben und daher auch sehr beliebt bei den Geocachern sind. Dazu habe ich mir eine Liste aller deutschen Geocaches mit mindestens 2000 Favoritenpunkten erstellt und diese nach den Bundesländern ausgewertet. Hier nun die Auswertung:

Diese Suche liefert mir insgesamt 78 Geocaches, von denen derzeit nur 7 (statt der im Bild gezeigten 8) deaktiviert sind. Auch ist nicht jeder dieser 7 Geocaches wegen Corona deaktiviert:

  • Voss-Margarine – Defekte Station
  • Hart am Wind – echte Seebären gesucht! – Gesperrter Wald wegen Sturmschaden
  • Das Müssmannhaus – auf ungewisse Zeit geschlossen
  • Zielinskissimus Agetatio – Logbuch gemuggelt
  • Vergissmeinnicht – Wegen Corona deaktiviert
  • 1932 Alois Bloms Reise durch die Zeit – Wegen Corona deaktiviert
  • ✈Hannover Airport (HAJ) TB-Hotel*****✈ – Wurde während des Schreibens dieses Artikels wieder aktiviert
  • Ich bin doch nicht micro! (Advanced Version) – Mechanik beschädigt

Damit sind die meisten tollen Geocaches in Deutschland wieder besuchbar. Bitte beachtet die Hygieneauflagen der jeweiligen Bundesländer und Hygienewünsche der Owner, die entsprechende Notes in ihren Geocaches geschrieben haben!

 

Mein Fazit

Diese Auswertungen zeigen meiner Ansicht nach, dass es langsam, aber sicher wieder aufwärts mit Geocaching geht. Die Übersicht der deutschen Reviewer gefällt mir sehr gut und sie erlaubt es auf den ersten Blick zu sehen, was im eigenen Bundesland passiert. Etwas mehr Transparenz bei den Entscheidungen wäre schön.

Natürlich ist die Corona-Krise noch lange nicht vorbei und auch beim Geocaching gelten die jeweiligen Auflagen der Bundesländer und (wie sonst auch) die Wünsche und Anweisungen der jeweiligen Owner. Gerade in dieser Situation sollte nicht der gängige Spruch fallen: „Wir sind Geocacher – wir dürfen das!“

In diesem Sinne – habt Spaß beim Geocaching in der freien Natur und bleibt gesund!

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Wie ist Eure Meinung zur schrittweisen Lockerung bei Geocaching? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

4 Kommentare:

  1. Du schreibst in deinem Fazit „Diese Auswertungen zeigen meiner Ansicht nach, dass es langsam, aber sicher wieder aufwärts mit Geocaching geht.“

    Das impliziert, es ist schlecht bestellt um Geocaching. bgesehen davon, dass es für ein paar Wochen keine Publishes gab und der eine oder andere Cache tatsächlich durch wirklich wirksame Maßnahmen aus dem Verkehr gezogen wurden, hat sich eigentlich nichts geändert. Die Leute cachen genauso viel oder wenig wie vorher. Die top-favorisierten Caches werden geloggt wie sonst auch. Und die Cacher die sich sonst um nichts scheren, tun das jetzt auch nicht.

    Im Vergleich zum Vorjahr gibt es sogar in allen Belangen eine Steigerung, und das obwohl zigtausende Logs durch nicht stattgefundene MEGAs „fehlen“.

    Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, dass sich Geocaching aus einer Krise befreien muss. Mit der Logauswertung pro Datum von project-gc sieht man ganz deutlich, dass die GC-Aktivität in Deutschland in den letzten Wochen hoch war und ist.

    • Lieber Micha,

      vielen Dank für Deine Meinung. Leider hast Du mein Fazit gründlich mißverstanden und aus dem Kontext gerissen. Wie schon aus der Überschrift zu sehen ist, geht es nicht um eine Geocaching-Krise, sondern um die Corona-Krise. Wie auch viele andere Dinge, so war auch Geocaching davon betroffen und hatte unter Einschränkungen zu leiden. Diese werden nun langsam aufgehoben. Nicht mehr und nicht weniger wollte ich dazu schreiben …

      VG
      Jörg

  2. Schöne Ausarbeitung!
    Vielen Dank dafür. Insbesondere die Ampelübersicht hatte ich noch nicht entdeckt.
    Ich verstehe nicht ganz, warum nicht zumindest überall ein Review ohne Publish erfolgt..dann ist es später nur ein Knopfdruck.

  3. Hallo Saarfuchs,
    ich möchte ergänzen, dass die Reviewer der einzelnen Regionen / Bundesländer auch Wiki-Seiten mit weiteren Informationen bereitstellen: https://wiki.groundspeak.com/display/GEO/Germany
    Dort findet mal mal mehr und mal weniger aktuelle Informationen zum regionalen Geschehen.

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