Letztens habe ich mir selbst eine kleine Challenge gestellt: alle Landkreise in Hamburg besuchen und dabei noch ein paar besondere Geocaches loggen.
Herausgekommen ist eine kleine Tour mit 15.000 Favoritenpunkten. Unterwegs war ich nur mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und es hat mir großen Spaß gemacht …
Inhaltsverzeichnis
Die Planung
Da ich beruflich für zwei Tage nach Hamburg musste und klar war, dass ich an beiden Tagen jeweils ein paar Stunden Freizeit haben würde, überlegte ich mir, welche Geocaches ich suchen könnte. Hamburg hat insgesamt sieben Landkreise. Nur in einem davon, in Hamburg-Mitte, habe ich bisher Dosen geloggt.
Und so entstand schnell die Idee alle Landkreise zu besuchen und dort mindestens einen Geocache zu loggen. Bei der Auswahl der Dosen achtete ich darauf, dass sie jeweils in der Nähe eine U- oder S-Bahn-Bahnhofs liegen und das der Geocache etwas Besonderes ist. Dabei ist mir öfters der Ownername „Mystphi“ begegnet, der leider inzwischen viel zu früh verstorben ist.
Nach und nach stellte ich mir so eine Liste von Geocaches zusammen, die ich während meinem Besuch abarbeiten wollte. In Summe sind so Geocaches mit mehr als 15,000 Favoritenpunkte zusammengekommen. Nur im Landkreis Hamburg-Harburg habe ich keinen passenden Geocache gefunden und so einfach einen Tradi in der Nähe der U-Bahn geplant.
An dieser Stelle noch ein herzliches Danke an die CaWaBande die mich mit Cacheempfehlungen und als Telefonjoker unterstützt hat!
Die öffentlichen Verkehrsmittel
An jeder U- oder S-Bahn-Station, an der ich vorbeigekommen bin, habe ich einen Fahrkartenautomaten gesehen. Dort kaufe ich mir jeweils an den beiden Tagen eine 9-Uhr-Tageskarte-AB für den Innenraum. Sie kostet 6,50 € und damit kann ich ab neun Uhr morgens alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Darin eingeschlossen sind sogar die Hafenfähren.
Auf meinem Smartphone installiere ich mir die App „HVV“, mit der ich sehr einfach die schnellte Verbindung von meinem aktuellen Standort bis zum nächsten Geocacher heraussuchen lassen kann.
Hamburg-Nord
In diesem Landkreis habe ich mir gleich zum Start meiner Tour einen besonderen Geocache herausgesucht: den Multi „Voss-Margarine“ , der mit 6798 Favoritenpunkte derzeit die meisten Punkte in ganz Hamburg hat. Der Geocache stammt vom Owner Mystphi.
Mit der Linie U3 fahre ich bis zur Habichtstrasse. Von dort sind es nur ein paar hundert Meter bis zu den Listingkoordinaten. Zunächst muss ich zählen, um die Koordinaten der nächsten Station zu bestimmen. Dort angekommen öffne ich ein vierstelliges Zahlenschloss und nehme alles heraus, was ich darin finde. Leider fehlt mir das Werkzeug und die Schriftrolle mit den weiteren Informationen. Nach intensiver Suche und dem Nutzen meiner Handylampe kann ich zumindest das Werkzeug bergen, dass viel zu tief im Versteck sitzt.
An dieser Stelle ist klar, dass ich so nicht mehr weiterkomme – ich kontaktiere meinen Telefonjoker und komme so an die Informationen, die ich benötige, um das Final zu finden. Ich laufe dorthin und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ein sehr dreistes Versteck. Bedauerlicherweise ist das Werkzeug nicht mehr komplett funktionsfähig. Nur mit Mühe gelingt mir die Bergung und später auch das weitaus schwierigere Zurücklegen.
Mein Fazit: ein toller Cache, dessen Technik etwas in die Jahre gekommen ist und von dem neuen Cachepaten mal gewartet werden müsste ….
Hamburg-Eimsbüttel
Ich setze meine Tour fort. Mit der S21 fahre ich bis Eidelstedt. Dort möchte ich der Letterbox „Erhard“ einen Besuch abstatten. Auf dem Weg von der S-Bahn bis zur Dose kann ich noch einen kleinen Tradi als Beifang loggen. Die Letterbox ist in einem Vorgarten installiert. Im Listing finde ich alle Informationen, die nötig sind, dieses schöne Versteck zu öffnen. Alles läuft nach Plan und ich trage mich im Logbuch ein.
Anschließend verschließe ich wieder alles ordnungsgemäß und setzte meine Tour fort.
Mein Fazit: ein wirklich toller Vorgarten-Geocache, der gut gewartet ist!
Hamburg-Altona
Mit der Linie U3 fahre ich bis zur Feldstrasse und laufe die wenigen hundert Meter bis zum Tradi „Alles, damit’s gelingt!„. Ein Tradi mit knapp 3000 Favoritenpunkte hat mich schon in der Planungsphase neugierig gemacht. Vor Ort finde ich einen mit zwei vierstelligen Zahlenschlössern verschlossener Briefkasten, der recht auffällig an einem Pfosten befestigt ist.
Dem Listing entnehme ich, dass ich von einem Namen die ersten vier und die letzten vier Buchstaben in Zahlen umwandeln muss, um die Schlösser zu öffnen. Ich versuche verschiedene Namen, aber keines der Schlösser lässt sich öffnen. Nach weiteren Möglichkeiten komme ich zu dem Schluss, dass ich hier grundsätzlich etwas falsch machen. Ich studiere die Logs und plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen! Mit der neuen Erkenntnis kann ich die Schlösser öffnen und mich ins Logbuch eintragen.
Mein Fazit: ein wacher Geist hat es hier leichter! Eine tolle Idee wurde hier umgesetzt!
Hamburg-Wandsbek
Am nächsten Tag setzte ich meine Tour fort. Mein erster Geocache für heute soll der Tradi „Zielinskissimus Agetatio“ werden, der ebenfalls vom Owner Mystphi stammt und schon mehr als 2,600 Favoritenpunkte einsammeln konnte. Dazu fahre ich mit der Regionalbahn R81 vom Hauptbahnhof nach Tonndorf. Unmittelbar am Bahnhof befindet sich der „Tradi“.
Leider bin ich hier total blind. Erst mein Telefonjoker öffnet mir die Augen. Dabei wäre alles so einfach gewesen und ist auch bestens in Schuss!
Nachdem ich endlich verstanden habe, was zu tun ist, laufe ich zunächst zur Hilfsstation und erhalte dort das notwendige Werkzeug. Danach wieder zurück zum Tradi und das Logbuch aus seinem Versteck befreien. Eigentlich ist dieser Tradi ein Multi!
Da die Regionalbahn nur zweimal pro Stunde fährt, muss ich hier einige Zeit warten, bis ich wieder in die Innenstadt von Hamburg zurückkomme.
Mein Fazit: ein toller und gut machbarer Geocache für den man jedoch etwas Zeit mitbringen sollte.
Hamburg-Harburg
Ich setze mich in die S3 und fahre bis Harburg-Rathaus. Enttäuschenderweise habe ich in diesem Landkreis hier keinen „schönen“ Geocache gefunden, der mit vertretbarem Zeitaufwand gut zu erreichen gewesen wäre. So bleibt für mich nur der nächste Tradi bei der S-Bahn-Station zu suchen. Ich logge den „Zwangsstörung – ein Klassiker“ und setze mich anschließend gleich wieder in die S-Bahn!
Mein Fazit: Kann man machen, muss man aber nicht ;-)
Hamburg-Bergedorf
Mit der Linie S2 fahre ich bis zur Haltestelle Billwerder Moorfleet. Ursprünglich wollte ich dort den Tradi „UmGEOungskarte Moorfleet“ machen – dazu müsste ich jedoch zusätzlich noch den Bus nehmen. Da ich hier nicht zu viel Zeit verlieren will, folge ich dem Rat von CaWaBande und versuche mich an dem Multi „Die große Dürre“ , der auch schon knapp 750 Favoritenpunkte einsammeln konnte und auch von Mystphi gelegt wurde.
Zunächst muss ich 600 Meter bis zu ersten Station laufen. Das Wetter ist heute klar und so kann ich mühelos alles ablesen und die Finalkoordinaten berechnen. Irgendwie war ich da eben schon mal: Ich laufe wieder zurück zur S-Bahn-Station. An den Koordinaten werde ich dann fündig. Ich muss klettern. In einem unbemerkten Moment schnappe ich mir das Logbuch und signiere es. Geschafft!
Mein Fazit: eine schöne Idee und ein dreistes Versteck – hier solltet Ihr keine Hemmungen haben!
Hamburg-Mitte
Ich fahre mit der Linie S1 zu den Landungsbrücken. Von dort aus will ich mich zu ältesten aktiven Geocache in ganz Hamburg aufmachen, dem Virtual „1stHH„. Die Aufgabe ist recht einfach: Ich muss vom Wasser aus an den Koordinaten ein Selfie machen mit der Köhlbrandbrücke im Hintergrund.
Nach etwas Recherche finde ich heraus, dass die Line 61 der Hamburger Hafenfähren genau die richtige ist – sie wird mich zu den Koordinaten bringen. Der Fahrpreis ist schon im Tagesticket AB inkludiert. Die Fahrt von den Landungsbrücken bis nach Neuhof und wieder zurück dauert knapp eine Stunde. Aktuelle Informationen und den Fahrplan zu den Hafenfähren findet Ihr auf der HADAG-Webseite.
Ich habe Glück und die Sonne scheint. Die Fähre bringt mich in Position und ich kann mein Beweis-Selfie machen.
Auf der Rückfahrt färbt sich der Himmel bedrohlich dunkel. Zum Fotografieren ist das toll – die Bilder haben dadurch eine besondere Stimmung.
Mein Fazit: Ein schöner alter Cache mit gemütlicher Bootsfahrt – ein würdiger Abschluss für meine Tour!
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Wie hat Euch meine Geocaching-Tour durch alle Landkreise von Hamburg gefallen? Mit welchen Geocaches würdet Ihr die Tour verbessern? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel!
Schade, dass du „UmGEOungskarte Moorflet“ nicht gemacht hast. Da hast du was verpasst.
Hamburg lohnt sich immer wieder zum Cachen. Wir werden uns noch einiger deiner Hamburg Funde selbst anschauen. Viele fehlen nicht
Die Bahnfahrer
Danke fürs Spoilern. Nicht.