Geocaching auf Island: Der Osten

Um den Osten von Island mit dem Mietwagen zu erkunden lassen wir uns zwei Tage Zeit: Wir starten in Höfn und folgen der Ringstraße gen Osten. Wir besichtigen einige Wasserfälle, einen Leuchtturm, ein kleines Dorf im Fjord, fahren über einen abenteuerlichen Pass und übernachten in Seyðisfjörður .

Island-4-67.jpg

Am zweiten Tag geht es nach Bakkagerði, um die Papageientaucher zu besuchen und schließlich in die große Einöde … kommt mit auf die virtuelle und reich bebilderte Reise in den Osten Islands!

 

 

Am Seefahrer-Denkmal in Höfn

Wir beginnen unsere Tour am Hafen in Höfn. Dort wollen wir den Tradi „EDEs lighthouse XVIII – Hvanney (Höfn)“ suchen. Leider wird gerade an der Straße gebaut und so müssen wir etwas laufen.

Island-4-3.jpg

Eigentlich kein Problem für uns – jedoch haben wir an diesem Morgen mit einem extrem starken Wind zu kämpfen. Naja, immer noch besser als der starke Regen des letzten Tages.

Island-4-5.jpg

Am Denkmal werden wir schnell fündig, …

Island-4-6.jpg

… genießen kurz die Aussicht, machen ein paar Fotos und gehen schnell zurück zu unserem „windsicheren“ Auto.

 

Fotospot am Meer

Wir verlassen Höfn über die Ringstraße nach Osten. Heute scheint zwar die Sonne, aber der Wind ist hier am Meer immer noch sehr stark.

Island-4-9.jpg

Wir parken unser Van an einem Leuchtturm, um den Tradi „Hvalnesviti“ zu suchen. Dazu müssen wir hinunter zur Küstenlinie spazieren.

Island-4-12.jpg

Durch den starken Wind ist das Meer sehr aufgewühlt. Bei der Suche zwischen den Klippen müssen wir aufpassen weder nassgespritzt noch weggeweht zu werden. Letztendlich finden wir die Dose und tragen uns ein.

 

In Djúpivogur

Es wird Zeit für eine kleinere Pause. Wir unterbrechen unsere Tour in einem kleinen Fischerort am Fjord.

Island-4-19.jpg

Wir drehen eine kleine Runde am Hafen, um die Idylle auf uns wirken zu lassen.

Island-4-17.jpg

Dann geht es wieder weiter über die Ringstraße.

 

Am Sveinsstekksfoss

Als wir den Parkplatz am Sveinsstekksfoss erreichen, ist es bereits Mittag.Wir entschließen uns zu einem Picknick, zumal inzwischen der Wind merklich nachgelassen hat. Von unserem erhöhten Parkplatz haben wir einen tollen Ausblick über den Fjord.

Island-4-26.jpg

Nach dem Essen wollen wir uns den Wasserfall anschauen. Ein Schild weist uns darauf hin, dass wir das auf eigenes Risiko tun?

Island-4-27.jpg

Naja – der Aussichtspunkt wird gerade  erneuert und ist eine Baustelle. Zum Fotografieren suche ich mir eine Stelle ohne Bauzaun, was nicht einfach ist.

Island-4-30.jpg

Dort gibt es den Earthcache „Berufjoerdur, Giant Kettles„, für den ich noch schnell ein Beweisfoto mache.

Island-4-32.jpg

Bei den Antworten muss ich etwas raten, da es hier keine Informationstafel gibt.

 

Über den Öxi-Pass

Wir fahren weiter. Die Straße verläuft nun parallel zum Berufjörður. Ein Hinweisschild kündigt das Ende der Teerstraße an. Wohlgemerkt, wir befinden uns immer noch auf der Ringstraße. Dann ist es soweit – wir fahren auf einer Schotterpiste. Die maximal erlaubte Geschwindigkeit wird von 90 Kilometer pro Stunde auf 80 heruntergesetzt.

Im nächsten Ort verlassen wir die Ringstraße, da wir nicht den Umweg weiter am Fjord entlang fahren wollen. Die Abkürzung spart uns etwa 60 Kilometer und führt uns über den 500 Meter hohen Öxi-Pass. Ein echtes Erlebnis! In engen Serpentinen schlängelt sich die Schotterpiste den Berg hinauf. Nach einiger Zeit erreichen wir ein Hochplateau mit einer Aussicht auf schneebedeckte Berge.

Island-4-37.jpg

Nun geht es allmählich  hinunter Richtung Egilsstaðir, die mit fast 2400 Einwohnern die größte „Stadt“ im Osten der Insel ist.

Island-4-40.jpg

Unterwegs halten wir noch kurz am Tradi „Öxi Cache„, der uns eine schöne Aussicht auf einen kleinen Wasserfall beschert.

 

Am Lagarfljót

Das Hauptziel dieses Tages ist der Wasserfall Hengifoss. Dazu müssen wir an einem See vorbeifahren, der mich doch sehr an den Loch Ness erinnert.

Island-4-43.jpg

An einem Parkplatz fällt uns dieses sonderbare Schild auf. Wir halten an.

Island-4-42.jpg

Hier gibt es angeblich ein Monster zu sehen. Naja – zumindest verspricht das der Tradi „The Lake Monster of East Iceland„, den wir recht gut finden können. Aus Neugier folge ich dem Pfad ein Stückchen den Hang hinunter und unter der Brücke hindurch.

Island-4-46.jpg

Dort finde ich diesen schönen Felsbogen, den sich der Bach hier gegraben hat.

Island-4-49.jpg

Wir fahren weiter am See entlang, bis wir diesen auf einer Brücke überqueren können. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Wanderparkplatz am Hengifoss.

 

Wanderung zum Hengifoss

Vom Parkplatz unten am Bach können wir oben auf dem Berg den Wasserfall schon deutlich sehen. Die Wanderung ist gut ausgeschildert und dauert je nach Kondition 30-45 Minuten (einfacher Weg). Dabei sind auf einer Strecke von ca. zwei Kilometern knapp 300 Höhenmeter zu überwinden.

Island-4-47.jpg

Auf dem Weg zum Hengifoss kommen wir auch an diesem schönen Wasserfall (Litlanesfoss) vorbei, der sich über Basaltsäulen ergießt.

Island-4-52.jpg

Weiter oben wird unser Wanderweg flacher und führt uns in eine Talenge hinein. Über die Talwand fällt der Hengifoss ca. 118 Meter in die Tiefe. Damit ist es der höchste Wasserfall, den wir auf unserer gesamten Tour sehen können.

Island-4-56.jpg

Leider ist der Zugang zum Hengifoss auf den letzten Metern gesperrt. Verbotsschilder weisen darauf hin. Wir halten uns daran.

Island-4-59.jpg

So mache ich mein Beweisfoto für den „Hengifoss Earthcache“ von dieser etwas entfernteren Stelle aus.

 

Über den Berg in den Fjord

Inzwischen ist es Nachmittag geworden und so steuern wir unsere Unterkunft in Seyðisfjörður an. Dazu müssen wir von fast Null Höhenmeter über eine fast 600 Meter hohe Anhöhe in den Fjord fahren.

Island-4-64.jpg

An der höchsten Stelle liegt der Heiðarvatn, ein See, auf dem auch jetzt noch (Ende Juni) Eisplatten schwimmen. Hier oben ist es auch merklich kühler geworden.

Island-4-99.jpg

Dann geht es wieder hinunter. Im oberen Teil der Serpentinen halten wir an einem Aussichtspunkt.

Island-4-66.jpg

Von hier oben haben wir eine tolle Aussicht auf den Fjord und die kleine Stadt Seyðisfjörður. Auch einen Geocache können wir an dieser Stelle suchen: den Tradi „Gate of Iceland„. Ein passender Name, denn wer mit der Fähre von Dänemark übersetzt, der kommt hier im Fjord an und muss diese Pass-Straße hinauffahren, um Island kennenzulernen.

 

Seyðisfjörður

Nachdem wir unser Hotel bezogen haben, ist noch etwas Zeit bis zum Abendessen. Diese nutzen wir für einen kleinen Spaziergang durch den Ort, der sich um einen Teil des Fjordes anordnet.

Island-4-73.jpg

Im Zentrum steht diese kleine Kirche. Für den Ort ist sie wohl groß genug – schließlich hat Seyðisfjörður nur ca. 650 Einwohner.

Island-4-71.jpg

Am nächsten Morgen suchen wir einen Geocache am Ortsausgang.

Island-4-85.jpg

In der Nähe einer alten Telefonzelle werden wir fündig und loggen den Tradi „Í hverjum munðu hringja?„.

 

Bakkagerði

Das Hauptziel dieses Tages ist der Vogelfelsen bei Bakkagerði. Von Seyðisfjörður aus beträgt die Fahrstrecke ca. 100 Kilometer, obwohl die beiden Punkte nur 33 Kilometer auseinander liegen. So müssen wir zunächst aus dem einen Fjord heraus über den Berg, dann außen herum  zum nächsten Berg und wieder rein in einen anderen Fjord. Das letzte Drittel der Strecke ist nur noch eine Schotterpiste. Nach einer guten Stunde Fahrt erreichen wir den kleinen Ort Bakkagerði, der recht idyllisch zwischen den Bergen und dem Meer liegt.

Island-4-119.jpg

Im Ort gibt es ein altes Torfhaus, welches ein tolles Fotomotiv darstellt.

Island-4-147.jpg

Am Ortsrand bei der Fischfabrik machen wir eine Kaffepause im Álfacafé. Dort gibt es eine tolle Fischsuppe und auch Lachs auf Brot. Beides möchte ich Euch empfehlen, falls Ihr mal dort seid. Sehr lecker und für Island recht günstig.

Island-4-129.jpg

Geht mal um die Fischfabrik herum. Auf der Rückseite findet Ihr große Holzgerüste, an denen Fisch getrocknet wird.

Island-4-128.jpg

Als wir dort sind, hängen jedoch nur noch die Köpfe – der Rest wurde wohl schon verarbeitet?!

 

Vogelbeobachtung

Wir folgen weiter der Straße bis zum Hafen von Bakkagerði. Dort ist ein großer Parkplatz. Die Felsen hinter dem Hafen sind voll mit Möwen und Papageientauern. Parkplatz und Vogelfelsen sind kostenlos.

Island-4-131.jpg

Auf dem Weg zum Vogelfelsen suchen wir den Tradi „Lundahöfn„, den wir recht schnell finden können. Dann spazieren wir über den Vogelfelsen. Der Weg darf nicht verlassen werden und führt über Holztreppen ganz nahe an die Vögel heran. Hier einige Impressionen von unserem Besuch.

Island-4-134.jpg

Island-4-138.jpg

Island-4-146.jpg

Island-4-136.jpg

Island-4-142.jpg

Für mich war das ein echtes Erlebnis. Mit dem Teleobjektiv konnte ich viele Vögel „einfangen“ ohne sie dabei zu stören.

 

Geirsstaðakirkja

Dann ist wieder Fahren angesagt. Bis zum Mývatn ist es noch weit. Unsere Route führt uns über Schotterpisten. Kaum sind wir wieder auf einer Teerstraße, als wie diese kleine Torfkirche entdecken. Wir halten an und machen Fotos.

Island-4-156.jpg

Hier frage ich mich, warum bisher noch keiner auf die Idee gekommen ist, hier einen Geocache zu platzieren? Wir haben diesen schönen Ort eher zufällig gefunden.

 

Durch die Einöde

Nun ist wieder Fahren angesagt. Es geht landeinwärts immer nach Westen Richtung Mývatn. In der Vorbereitung dieser Tour war mir ein Mystery aufgefallen, der mein Interesse geweckt hat: „Viewpoint Honeymoon„. Auf dem Satellitenbild ist der Parkplatz schnell gefunden und die Koordinaten im Navi gespeichert.

Als wir den Parkplatz erreichen, bin ich von der tollen Aussicht dort überrascht.

Island-4-161.jpg

Am Rand des Parkplatzes gibt es zwei Holzstühle, auf denen ich die Seele baumeln lassen kann.

Island-4-162.jpg

Hier irgendwo ist also der Petling versteckt? Wir beginnen zu suchen und zu suchen … alle Steinhaufen in der Nähe und auch die, die weiter weg sind, untersuchen wir – vergebens!

Island-4-164.jpg

Kurz vor dem Aufgeben habe ich Glück und erwische den richtigen. Ich rufe die Anderen und wir tragen uns ins Logbuch ein!

 

Übernachtung in Seyðisfjörður & Restaurantempfehlung

Wir haben uns in Seyðisfjörður ein zentrales Hotel mit einer sehr guten Bewertung herausgesucht: das Hótel Snæfell (Provisionslink). Diese Hotel hat recht kleine Zimmer mit einem funktionellen Bad – alles im Landhausstil. Das Einchecken und das Frühstück findet im Hotel-Restaurant Aldan statt. Das dortige Frühstücksbuffet ist umfangreich und toll!

Island-4-81.jpg

Dieses Restaurant ist auch meine Empfehlung für Euer Abendessen in Seyðisfjörður: mehrere gemütliche Gasträume mit einer wirklich sehr guten Küche. Beim Einchecken wurden wir gefragt, ob man uns einen Tisch reservieren soll – zum Glück haben wir dies bejaht. Ich habe dort ein tolles Lamm gegessen. Und mein Geheimtipp: In dem hinteren Gastraum habt Ihr den Blick auf den Fjord.

 

Interaktive Tour-Karte

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Fahrt durch den Osten Islands sehen. Die Karte ist interaktiv – Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken.

Falls Euch dieser Tourabschnitt interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

 

Mein Fazit

Unsere Tour durch den Osten von Island hat mir sehr gut gefallen. Sie war sehr abwechslungsreich in einer grandiosen Natur: schwarze Strände am Meer, durch Fjorde tief eingeschittene Berge, Schotterpisten, Vulkanlandschaften, Seen und Wasserfälle. Zum Glück hatten wir endlich Sonnenschein an beiden Tagen. Die Übernachtung in der kleinen Hafenstadt Seyðisfjörður mit ihrem tollen Restaurant und dem idyllischen Ortskern wird mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben.

** ** ** ** **

Dieser Blogbeitrag ist Teil einer Artikelserie über unsere 10-tägige Rundtour in Island. Eine Übersicht mit allgemeinen Informationen über Island und den Links zu allen detaillierten Tourbeschreibungen findet Ihr in meinem Beitrag: „Geocaching auf Island: 10 Tage mit dem Mietwagen„.

** ** ** ** **

Mehr Bilder dieser Tour findet Ihr im Webalbum.

Wie hat Euch diese virtuelle Reise durch den Osten Islands gefallen? Wäre das auch etwas für Euch? Was hat Euch an Infos noch gefehlt? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert