15. Deutsche Geocaching Meisterschaft: Neue Ideen! (Teil 2)

Heute geht’s weiter mit dem zweiten Teil meines Erfahrungsberichtes von unserer Teilnahme an der 15. Deutschen Geocaching Meisterschaft in Oerlinghausen.

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Ich zeige Euch die restlichen Zeit- und Zwischencaches und berichte von der Siegerehrung. Am Ende zeige ich Euch das offizielle Ergebnis und ziehe mein Fazit!

 

 

Die Wettbewerbscaches

Hier geht es weiter mit der Beschreibung der Caches, die wir bei der 15. Geocaching Meisterschaft in Oerlinghausen erleben durften. Falls Ihr den ersten Teil noch nicht gelesen habt, findet Ihr ihn unter „15. Deutsche Geocaching Meisterschaft: Neue Ideen! (Teil 1)„.

 

Zwischencache 2: Happy Hippos

Dann wandern wir die längste Strecke und kommen nach einem längeren Steilstück zu einem Turm. Dort finden wir die nächste Zwischenaufgabe. Wir sollen drei bestimmte mit Ü-Ei-Figuren bestückte Zellen identifizieren und aus deren Spalten und Zeilen die Koordinate der nächsten Station bestimmen.

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Schon bei Ankunft haben wir nur noch wenig Zeit. Wir  können die einzigen drei gleichen Elefanten finden. Aus den jeweiligen Zeilen und Spalten berechnen wir jedoch (laut den Stationshelfern) nur falsche Koordinaten.

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Als die Zeit fast rum ist, öffnen wir den Hint und liefern so eine weitere Null-Nummer ab. Später erfahren wir von Gerüchten, dass im Rätsel wohl ein Fehler war und so die richtigen Koordinaten gar nicht bestimmt werden konnten?!

 

Zeitcache 6: Eulenphobie

Ziemlich gehetzt kommen wir pünktlich an der nächsten Station an: ein klassischer Multi. Die Koordinaten vom Listing führen uns zu einer Alutafel im Wald. Dort sind verschiedene Rätsel zu lösen.

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Wir teilen uns auf – tower27 und der männliche Teil vom Team Spajk rennen zu den Außenaufgaben, dabei sind einige lange Treppen zu überwinden. Wir haben Funkgeräte dabei. Die ersten Antworten treffen ein. In der Zwischenzeit können wir drei Aufgaben am Schild lösen und die Antworten ins Listing eintragen. Auf meiner Uhr läuft die Zeit ab. Ich entscheide mich das Listing abzugeben und so zumindest die Teilpunkte zu sichern. Dieses Mal hat die Abstimmung in unserem Team wieder etwas besser geklappt.

 

Zwischencache 3: Fußgängerticket

Auf dem Weg zur nächsten Station finden wir einen weiteren Zwischencache – eine Letterbox. Wir nehmen uns einen Zettel heraus und folgen den Anweisungen. Treppe runter, geradeaus zum Brunnen, dreimal drum rum, Treppe rauf …

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tower27 entdeckt auf dem Zettel eine Markierung wie auf den Fahrscheinen, die entwertet werden müssen. Als wir am Ziel ein Bücherregal und darin eine „seltsame Holzkiste“ finden, ist schnell klar, was damit zu tun ist.

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Durch das Entwerten unseres Fußgängertickets werden die Koordinaten der nächsten Station auf unseren Zettel gestempelt. Eine echt schöne Idee und ein gelungener Zwischencache!

 

Zeitcache 7: Niklas vs. Heinz

An der nächsten Station haben wir eine komische Startzeit – wir müssen hier eine Viertelstunde länger als üblich warten. Da kommt schon das nächste Team zur Station … und dann wird es klar, warum – an dieser Station spielen zwei Teams gegeneinander. Dass hatten wir bisher auch noch nicht bei einer Meisterschaft.

Beide Teams haben jeweils einen abgesperrten Bereich für sich und die gleichen Aufgaben. Zunächst finden wir drei Metallschilder mit Fragen und auf der anderen Seite ein L, U und ein E. Die Fragen führen zu einer Ziffer. In der Mitte gibt es noch ein Metallschild, welches nur geöffnet werden kann, wenn ein vierstelliges Zahlenschloss geöffnet wird.

saarzwerg und ich kümmern uns um diese Aufgabe, während die anderen schon mal das restliche Gelände im abgesperrten Bereich unter die Lupe nehmen. Schnell ist mir klar, dass hier EULE geschieben werden kann – dabei wird die Zahl von ‚E‘ zweimal verwendet. Und nach einigem Probieren mit den gefundenen Zahlen bekommen wir die Tafel als erstes Team auf.

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Inzwischen haben die anderen von unserem Team die farbigen Pflöcke gefunden. Diese tragen jeweils eine Ziffer. Eingesetzt steht auch schnell die Finalkoordinaten da. Obwohl wir noch etwas Zeit übrig haben, können wir dort das Final nicht finden. Wir übersehen einen Pfahl mit dem Beweisgegenstand.

Schade – da es hier keine Teilpunkte gibt, liefern wir schon wieder eine Null-Nummer ab! „Fast geschafft“ ist eben doch nur „misslungen“. Übrigens – wenn Ihr Euch am Anfang beim Lesen des Briefings gefragt habt, wo die 13 Punkte von dem maximal 13.013 erreichbaren Punkten herkommen – der Sieger dieses Wettkampfes wurde mit 13 Zusatzpunkten belohnt!

 

Zeitcache 8: Das Haus Nr. 13

Wir laufen weiter durch den Ort bis zur nächsten Station. Hier erwartet uns ein 3D-Puzzle. Aus bereitliegenden Bauteilen müssen wir eine Hütte bauen. Dabei muss alles verbaut und die Anweisungen aus dem Listing beachtet werden.

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Wir schaffen die Aufgabe locker in der Zeit – wenn auch mal wieder nicht ohne uns anzuschreien. Irgendwie läuft es in diesem Jahr nicht wirklich rund bei uns. Die Stationsbetreuer fragen uns dreimal, ob wir sicher sind, dass wir fertig seien. Ich kontrolliere das Listing und gebe ab. Man weist uns darauf hin, dass wir die Wände vergessen hätten. „Wände?“  – Ich entgegne, dass unsere Hütte in Afrika steht, wo es warm ist – hilft aber auch nicht. Wir haben einen Stoffschlauch, den wir für die Abdeckung gehalten habe, nicht verbaut – dafür gibt es Punktabzug. Naja, wenigstens Teilpunkte!

 

Zwischencache 4: KimKo

Immer noch geht es durch die Altstadt von Oerlinghausen. Wir kommen zum nächsten Zwischencache – einem Multi.

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Der komische Name sagt uns zunächst nix. Team Spajk fällt auf, dass dort oben so was wie Kimme und Korn montiert ist. Wir nutzen das zum Zielen und identifizieren ein Schild in der Nähe. Dort angekommen stellen wir fest, dass dort die Koordinaten für unsere nächste und letzte Station zu finden sind. Der Hint ist unangetastet und die Punkte somit gesichert.

 

Zeitcache 9: KryptoPark

Wegen des Namens ahnen wir Schlimmes für unseren letzten Zeitcache: endlose Verschlüsselungen auflösen. Zum Glück ist es besser ;-) Nach etwas Suchen finden wir einen Kryptex und ein Aufgabenblatt mit Fragen. Die gefundenen Antworten stellen wir jeweils im Kryptex ein und können so das Innenleben Stück für Stück herausziehen.

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Zwei Antworten sind nach etwas Suchen schnell gefunden. saarzwerg schickt die dritte per Funkgerät. Dann müssen wir den Umfang der Sommerlinde bestimmen und deren iterierte Quersumme am Kryptex einstellen. Es fällt auf, dass wir noch einen Meter in der Kiste vom Kryptex haben. Team Spajk bringt ihn zu saarzwerg, die inzwischen die Sommerlinde gefunden hat. Leider klappt auch hier die Abstimmung wieder nicht. Ist aber auch egal – ich habe am Kryptex nun meine Ruhe und wegen der nötigen Wortlänge sagt mir meine Intuition, dass ich mal die SIEBEN einstellen sollte. Gerade als ich den Kryptex um eine weiteres Stück öffnen kann, trifft der Umfang per Funkgerät ein.

Da die Zeit fast abgelaufen ist – zu wenig, um eine weitere Frage zu beantworten  – gebe ich das Listing ab und beende so die Meisterschaft für unser Team. Auch hier bekommen wir wieder Teilpunkte! … und bis zum Auto ist es nicht mehr weit.

 

Die Strecke

Auf der folgenden interaktiven Karte zeige ich Euch den Streckenverlauf der 15. Deutschen Geocaching-Meisterschaft.

Die komplette Strecke wurde von allen Teilnehmern zu Fuß zurückgelegt. Die Länge der reinen Gehstrecke ohne die Wettbewerbscaches liegt bei ca. neun Kilometer. Für uns ging es zunächst durch den Wald und später durch die Stadt. Dabei haben wir ca 270 Höhenmeter zurückgelegt.

 

Die Abendveranstaltung

Wir fahren zum Duschen ins Hotel. Da es bis um 20:13 Uhr – da soll die Siegerehrung beginnen – noch genügend Zeit ist, entscheiden wir uns für ein gutes Restaurant im Nachbardorf. Hier ist TripAdvisor ein guter Reiseführer; wir wählen die Nummer eins aus und kehren im Gasthof Zur Post ein. Das Essen ist echt lecker, der Service aber leider noch sehr verbesserungswürdig.

Pünklich um 20:13 Uhr fahren wir auf dem Eventgelände vor. Dort erfahren wir, dass es gerade eine Durchsage gegeben hat, dass sich die Siegerehrung noch etwas verzögern wird. Damit reiht sich das Team 13 in die Tradition der vorangegangenen Meisterschaften ein. Ich habe bisher noch kaum eine Meisterschaft erlebt, bei der die Siegerehrung pünktlich begonnen hätte.

Letztendlich dauert es dann auch hier noch bis 21:15 Uhr bis es denn losgeht. Ich frage mich immer, was da so schwierig bei dem Aufaddieren der Punkte ist? Ich hoffe ja, dass es zu diesem Zeitpunkt keine Diskussionen mehr gibt, wofür Punkte verteilt werden. Schließlich sollte der Gewinner neutral und anonym nach einem vorher feststehenden Procedere ermittelt werden.

Dann geht es endlich los.

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Nach ein paar einleitenden Worten startet eine Powerpointshow mit den Platzierungen der Teams in umgekehrter Reihenfolge.

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Eigentlich hatten wir uns so etwa 6500 Punkte ausgerechnet. Um so mehr sind wir erstaunt darüber, dass wir doch 7210 Punkte geschafft haben und damit auf dem neunten Platz landen. Einstellig ist immer gut!

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Wir dürfen nach vorne und Lore vom Team Genußcacher Pfalz schießt unser Teamfoto. Herzlichen Dank dafür!

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Die „Pälzer“ sind in diesem Jahr besser als wir – das müssen wir neidlos anerkennen. Sie landen auf Platz sechs. Langsam wird es spannend. Immer mehr Teams werden mit Ihrer Platzierung aufgerufen. Am Ende sind nur noch das Team Hildesheim und die Düsselschläger übrig. Ich drücke dem Team aus Düsseldorf meine Daumen – schließlich wäre es für uns Saarländer mal wesentlich näher als in den vergangenen Jahren!

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Dann wird der Sieger verkündet. Das Team Hildesheim tanzt vor Freude. Aber nicht, weil sie gewonnen haben, sondern weil sie um die Arbeit herumgekommen sind, die nächste Meisterschaft zu organisieren.

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Verständlicherweise sind die Düsselschläger zunächst etwas sprachlos …

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Aber hey, ihr habt es geschafft: Ihr seid die Gewinner der 15. Deutschen Geocaching Meisterschaft 2018. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle nach Düsseldorf!

 

Das Endergebnis

Am Montagnachmittag wird das offizielle Endergebnis veröffentlicht. Hier der Screenshot mit den Platzierungen der einzelnen Teams von der Webseite des Veranstalters.

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Kurioserweise gibt es in diesem Jahr zwei dritte Plätze und keinen fünften. Die Erklärung liefert das Orga-Team:

Wir haben 2 Teams auf Platz 3 ! Warum? Was ist passiert? Wir haben leider erst nach der Verkündung der Platzierungen festgestellt, dass beim letzten Cache Team gegen Team (Niklas vs. Heinz) die Teams bzw. deren Punkte beim Eintragen auf die Liste vertauscht worden sind. Fairerweise haben Team Himmelblau und Schnickschnack Muddastadt uns darauf hingewiesen. Dadurch rutscht Himmelblau vom verkündeten Platz 5 auf den 15. Platz (den vorher Schnickschnack Muddastadt hatte). Schnickschnack Muddastadt hat nun aber nicht Platz 5, sondern sogar Platz 3 erreicht. Deshalb hat die 13 in Rücksprache mit Schnickschnack Muddastadt entschieden, dass sowohl Team Knüll als auch Team Schnickschnack Muddastatt sich Platz 3 teilen. Ein Verschieben des Platzes 3 hätten wir als unfair empfunden.

Nun hat die Ermittlung des Siegers so lange gedauert und trotzdem ist noch ein Fehler passiert. Aber was soll’s – schließlich sind wir doch alle nur Menschen, oder?

 

Mein Fazit

Meine inzwischen achte Teilnahme bei der Geocaching Meisterschaft hat mir gut gefallen. Ich habe gemerkt, dass sich die Organisatoren viele Gedanken gemacht haben. Die Gesamtkonzeption der Wettbewerbscaches hat mir in diesem Jahr sehr gut gefallen, da kaum Rennerei notwendig war und es nicht zu einem Sportwettkampf ausgeartet ist. Bei der Zahlespielerei hätte ich mir Hints gewünscht und bei Heinz vs. Niklas Teilpunkte. Die Idee der Zwischencaches auf der Strecke und die Gestaltung derselben als Schnitzeljagt bringt neuen frischen Wind in die Meisterschaft.

Nun würde ich mir noch wünschen, dass auch die Teilergebnisse und die Berechnungen zur Platzierung für die Teams veröffentlicht werden. Das schafft Transparenz und entschärft Diskussionen und Verschwörungstheorien.

Zusammenfassend: Eine tolle Meisterschaft mit neuen Ideen – bitte weiter so!

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Eine Übersicht mit allen meine bisherigen Teilnahmen mit den Links zu den jeweiligen Berichten zur Qualifikation und Meisterschaft findet Ihr auf der Seite „Meine Teilnahmen bei der Geocaching Meisterschaft„.

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Wie hat Euch mein diesjähriger Bericht gefallen? Habt Ihr selbst an der Meisterschaft teilgenommen? Wie ist es Euch dabei ergangen? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

4 Kommentare:

  1. Pingback:CF117 -NeuesVomSpocht - CacHeFreQueNz

  2. Danke für Deine Bericht der Meisterschaft. Klasse Fotos!. Für uns als cacherbande war es diese Jahr die zweite Meisterschaft – und dieses Mal sogar mit Hund und Katze. Unser Team war begeistert von der Durchführung und Orga. Wir starteten bei den Wasserspielen und waren gleich zu Anfang pitschenass :)

  3. Hat man eigentlich einen Vertrag unterschrieben, als Sieger die nächste Meisterschaft auszurichten oder könnte man als Sieger auch einfach „nö“ sagen?

    • Hi! Es ist Ehrensache, bei einem Sieg die nächste Meisterschaft auszutragen. Außerdem steht es so in die Spielregeln der Meisterschafft. Dazu muss man nichts unterschreiben.

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