Pauschalreisen und Geocaching – Macht das Sinn?!

In diesem Artikel versuche ich die Frage zu klären, ob Pauschalreisen und Geocaching gut zusammenpassen. Dabei bewerte ich die Reiseveranstalter, mit denen ich bisher das Vergnügen hatte und lasse meine eigenen Erfahrungen in die Beurteilung einfließen.

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Passen Geocaching und Pauschalreisen zusammen? Meine Antwort darauf: „Kommt darauf an …“

 

Einleitung

Bei einer Pauschalreise (englisch „package tour“) bekomme ich vom Reiseveranstalter in einem Paket mehrere Reiseleistungen verkauft, deren Erbringung nun in der Verantwortung dieses Reiseveranstalters liegt.

Das ist gerade bei einer Kombination aus Bahn, Flug, Transfer und Hotel praktisch, denn wenn hier im Ablauf etwas schief läuft, kümmert sich im Allgemeinen der Reiseveranstalter darum, mich doch noch irgendwie zu meinem Hotel zu bringen. Je nach Ziel und Art der Reise kann dieses „fertige“ Paket sogar noch günstiger sein als wenn man die einzelnen Bestandteile selbst im Internet bucht.

Rundreisen gefallen uns beiden so gut, weil wir dabei viel über Land und Leute erfahren und so Sightseeing mit Geocaching kombinieren können.

saarzwerg und ich haben in den letzten Jahren einige Reisen innerhalb und außerhalb von Europa unternommen und dabei einige Reiseveranstalter kennengelernt. Diese Veranstalter und unsere Erfahrungen mit ihnen möchte ich Euch nun im Folgenden vorstellen und dabei auch die Vor- und Nachteile, so wie ich sie empfinde, besprechen und darstellen, wie gut wir dabei auf Dosensuche gehen konnten.

Unter Reiseberichte findet Ihr die Reisen, die wir bisher erleben durften.

 

L’TUR / TUI

Bei Reisen zu den typischen Urlaubszielen und bei Städtereisen werfen wir immer auch einen Blick auf die Angebote von L’Tur und TUI. Hier buchen wir die Flüge und das Hotel. Wenn wir außerhalb unseres Zieles noch mobil sein möchten, mieten wir noch ein Auto. Schon bei einigen Reisen war diese Kombination um Einiges günstiger als wenn wir das Hotel und die Flüge selbst bei den gängigen Plattformen gebucht hätten.

Wenn klar ist, dass wir für unsere nächste Reise diese Veranstalter wählen, so erledigen wir die Buchung nicht über das Internet, sondern gehen in das Reisebüro unseres Vertrauens. Das ist bei uns im Saarpark-Center der l’tur-Shop Neunkirchen. Jessica kennt sich sehr gut mit den Hotels und den Fluggesellschaften aus und hat oft einen guten Tipp für uns.

Mietwagen buchen wir in den letzten Jahren fast ausschließlich über „billiger-mietwagen.de“, da wir hier günstige Preise und guten Service bekommen. Die Autos sind bis kurz vor Abflug noch stornierbar und Fragen werden vom Service-Team schnell und freundlich vor und nach der Buchung beantwortet.

Diese Art von Reise ist ideal für Geocaching, da wir jeden kompletten Tag unser eigenes individuelles Programm verwirklichen können. Unsere Reisen nach Malta, Mallorca, Teneriffa und Irland haben wir über dieses Reisebüro gebucht und waren meist zufrieden. Einziger Kritikpunkt: Trotz frühzeitiger Buchung unseres Hotels in Malta mussten wir ca. 4Wochen vor der Reise wegen vorhersehbarem Baulärm umbuchen und da war kaum noch etwas Vernünftiges zu vergleichbaren Preisen zu bekommen. TUI war bei der Suche nach einem Ersatz weder hilfsbereit noch kulant – das ist dann der Nachteil eines großen Konzerns!

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Berge & Meer / Fox-Tours

Wenn es etwas weiter weg gehen soll, werfen wir auch gerne einen Blick auf die Rundreisen von Berge & Meer. Neben Flug und Hotel gehört hier auch das Ausflugsprogramm zum Reisepaket. Dabei werden meist die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Zielregion besucht. Auf der Webseite der Reise ist unter „Reiseverlauf“ detailliert zu lesen, welche  Orte während der Reise besucht werden. So können wir uns vor der Buchung informieren, ob und wie viele Geocaches suchbar sein werden. Der Nachteil bei diesen Rundreisen ist natürlich, dass man keinen oder kaum Einfluss auf den Ablauf der Reise hat. So könnte ein Cache, der nur 2-3 Kilometer entfernt liegt, mangels Zeit unerreichbar sein.

Berge & Meer erscheint uns im Vergleich zu dein anderen Reiseveranstaltern als günstig. Man sollte sich aber im Detail die Leistungen vor der Buchung genau anschauen. Während der Reise werden meist Reiseleiter von örtlichen Agenturen eingesetzt.

Wir waren mit Berge & Meer auf einer Rundreise durch die Türkei und zu zwei griechischen Inseln. Auf die Frage, ob wir bei Ankunft unserer Fähre nicht noch eine halbe Stunde im Ort vor der Rückfahrt ins Hotel verbringen können, war die Antwort des Reiseleiters: „Das haben Sie nicht gebucht – das bekommen Sie nicht!“.

Vergleichbar zu Berge & Meer ist auch der Reiseveranstalter Fox-Tours. Die Reiseauswahl ist dort wohl etwas geringer, dafür haben wir aber gute Erfahrungen mit dem Service von Fox-Tours gemacht. Bei unserer Rundreise durch Syrien und Jordanien war ein Hotel nicht der Leistungsbeschreibung entsprechend. Unsere Reklamation wurde sehr freundlich aufgenommen und mit einer hohen Ausgleichszahlung aus der Welt geschafft. Solch eine Kulanz hätte ich nach lediglich einer Mail nicht erwartet.

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Wikinger-Reisen

Für etwas aktivere Rundreisen ist Wikinger-Reisen aktuell immer noch unser präferierter Reiseveranstalter. Inzwischen waren saarzwerg und ich schon 10 Mal mit Wikinger-Reisen unterwegs – viele dieser Reisen haben wir jedoch noch vor Geocaching-Zeiten unternommen. Wikinger bietet vor allem Wander- oder Radreisen mit einem oder mehreren Standorten an. Zu Fuß oder mit den Fahrrad erlebt man die Zielregion viel intensiver, kommt aber dafür auch nicht so viel „rum“.

Auf der Webseite der Reise gibt Wikinger nicht nur den genauen Reiseverlauf, sondern auch die Hotels an, in denen übernachtet wird. Dies ermöglicht die Planung eigener Events während der Reise. Bei den Wanderungen und besonders bei den Radtouren ist ein kleiner Umweg, um eine nahe Dose zu finden, meist kein Problem. So waren wir z.B. mit Wikinger über einen Jahreswechsel auf Mallorca und konnten jeden Tag bei unserer Wanderung ein bis mehrere Dosen finden.

Viele von unseren Wikinger-Reisen wurden von deutschsprachigen Reiseleitern, die im Jahr nur wenige Reisen nebenberuflich organisieren, durchgeführt. Bei den Sehenswürdigkeiten wird meist zusätzlich noch ein einheimischer Reiseführer eingesetzt. Bisher haben wir nur gute Erfahrungen mit diesen Reiseleitern gemacht: Sie sind freundlich, informiert und zuvorkommend. Pro Woche gibt es einen freien Tag für die Reiseleiter, an dem dieser aber bisher immer Alternativ-Angebote für das Ausflugsprogramm gemacht hat. Die Freizeit kann man natürlich auch zur Dosensuche nutzen …

Die ausgesuchten Hotels sind meist kleiner und der Kategorie Mittelklasse zuzuordnen. Wer Geocaching gerne mit geführten Wanderungen oder Bergtouren verbinden will, dem möchte ich Wikinger-Reisen empfehlen.

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Studiosus / Marco Polo

Unsere letzten beiden Fernreisen (Indochina und die Höhepunkte Südamerikas) haben wir mit Sudiosus unternommen. In der Vergangenheit war Studiosus für mich ein Reiseveranstalter aus dem Premium-Segment: geführte Studienrundreisen in sehr guten Hotels.

Während dieser beiden Fernreisen haben wir von den besuchten Ländern sehr viel gesehen. Bei beiden waren auch einige Inlandsflüge enthalten. So kommt man gerade in großen Ländern komfortabel herum und bekommt viel zu sehen. Auf der Webseite der Reise wird auf den Tag genau der Reiseverlauf dargestellt und auch die Hotels sind vor der Buchung schon bekannt. Die ausgesuchten Hotels waren auf unseren Reisen mindestens 4-Sterne-Hotels und in einigen Fällen sogar 5-Sterne Häuse bekannter Hotelketten. Die Hotels haben meist viele Zimmer und bieten einen entsprechenden Komfort. Studiosus arbeitet mit einem deutschsprachigen Reiseleiter, der die komplette Reise betreut. Dazu kommt jeweils an den einzelnen Standorten noch ein einheimischer Guide der örtlichen Agentur. In dieser Kombination haben wir sehr viel über Land und Leute erfahren.

Dieser Leistungsumfang hat natürlich seinen Preis. Die beiden Reisen mit Studiosus waren für unsere Verhältnisse recht treuer.

Durch die detaillierte Reisebeschreibung konnte ich auf beiden Reisen unser „Geocaching-Programm“ optimal vorbereiten. Vor Ort hat der Reiseleiter immer mal wieder geschmunzelt, wenn ich mich mal kurz zur Dosensuche abgemeldet habe. Bedingt durch den Studiencharakter der Reise wird viel erklärt – ich hätte mir öfter mal einen Treffpunkt mit Zeitangabe gewünscht, damit ich mich für einige Zeit aus dem Besuchsprogramm hätte ausklinken können.

Wie schon im Reisebericht unseres Rio de Janeiro Besuchs erwähnt, habe ich mich dort etwas gehetzt gefühlt und hätte mir bei der Stadtrundfahrt gewünscht, auch mal aus dem Bus aussteigen zu dürfen.

Die Reiseleiter beider Reisen habe ich – im Vergleich zu den Reiseleitern von Wikinger – weniger hilfsbereit und verfügbar erlebt. Die in der Reisebeschreibung angebotenen Extratouren werden selten vor Ort erwähnt und bei einer hatten wir den Eindruck, dass der Reiseleiter uns nicht wirklich bei der Durchführung unterstützt. Auf diese Extratouren sollte man sich daher bei der Planung der Geocaches nicht verlassen.

Auch hatte ich bei der Buchung eine längere Diskussion mit der Service-Abteilung, die mir die Mehrkosten für die frühere Anreise wegen nicht verfügbaren Flügen komplett in Rechnung stellen wollte. Kundenfreundlichkeit schaut da meiner Meinung nach anders aus. Gerade diese letzte Reise mit Studiosus hat mich zum Nachdenken über deren Preis-Leistungs-Verhältnis gebracht. Ich hoffe, es war nur ein einmaliger Ausreißer?!

Wer diese Reisen etwas günstiger bei weniger komfortablen Hotels und nur einem lokalen Guide haben möchte, der sollte einen Blick in das Angebot von Marco Polo werfen. Studiosus hat diesen Reiseveranstalter aufgekauft und bietet seine Fernreisen dort günstiger mit weniger Leistung an.

Links

 

Transparenzhinweis

Diese Bewertung beruht auf meiner subjektiver Einschätzung und unseren Erfahrungen mit diesen Reiseveranstaltern. Keiner der hier aufgeführten Reiseveranstalter hat uns eine Reise geschenkt oder uns diese verbilligt angeboten. Dieser Artikel drückt nur meine persönliche Meinung aus.

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Wie hat Euch diese Vorstellung unserer bisherigen Reiseveranstalter gefallen? War sie nützlich für Euch? Wo geht Eure nächste Reise hin? Unternehmt Ihr dort auch Geocaching? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

Ein Kommentar:

  1. Wir nutzen auch gerne pauschale Urlaube zum Cachen. Letztes Jshr haben wir zum ersten Mal eine „Cache-Kreuzfahrt“ gemacht… in relativ kurzer Zeit einige Länder besucht. Ohne diese Art des Reisens/Cachens hätten wir wohl Länder wie den Oman oder Jordanien nie besucht und auch keine Caches dort (ohne eigene Events zu veranstalten) loggen können. Wir haben dieses Jahr gleich wieder eine KF gebucht (aber diesmal gibts nur 2 neue Länderpunkte ;) ebenfalls ohne Event )

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