LP: Ghost Church – die verlassene Kirche mit Geocache

Auf der Rückreise vom Giga in Tschechien hatte ich die Gelegenheit einen besonderen Ort zu besichtigen, der unter dem Namen „Ghost Church“ bekannt ist: eine verlassene Kirche, die im Verfallen begriffen ist und in der sich eine Kunstinstallation befindet.

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Diese „Geister“ retten vielleicht noch besagte Kirche, da sie Besucher und Spenden bringen. Dieser besondere Ort wurde natürlich auch mit einem Geocache markiert … kommt mit auf die virtuelle Reise!

Sonntags um die Mittagszeit erreichen wir das Dorf , das laut Wikipedia gerade mal 700 Einwohner hat. Es geht an wenigen Häusern vorbei über eine kleine und enge Straße. Dann erreichen wir eine alte Kirche, die auf einer kleinen Anhöhe steht.

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Die St. Georgskirche schaut schon etwas baufällig aus. Aber das darf sie auch sein – schließlich stammt sie aus dem 14. Jahrhundert. Das letzte Mal wurde sie 1968 benutzt, als bei einer Beerdigungs-Zeremonie ein Stück aus der Decke gefallen ist und die Leute rausgerannt sind.

Am Dach werden gerade Reparaturarbeiten durchgeführt. Annette, die Reiseleiterin, hat sich im Vorfeld um eine Besichtigung bemüht – den dazu notwendigen Kontakt findet Ihr auf der Webseite dieser Kirche. Wir müssen nicht lange warten bis jemand kommt und uns die Kirche aufsperrt.

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Drinnen blättert der Putz von den Wänden. An manchen Stellen kann ich noch die alte Bemalung erkennen.

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Auch die Decke ist nicht mehr im besten Zustand: Es gibt schon ein paar Löcher, wo der Putz herunter gefallen ist. Das blaue Deckengemälde mit den Sternen lässt nur erahnen, wie schön es hier mal gewesen sein muss.

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Am Seitenaltar befindet sich eine große Statue aus Holz – eines der wenigen Dinge, die sich noch in der Kirche befinden.

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Auf der anderen Seite steht ebenfalls noch ein weiterer Seitenaltar. Dort sind einige Fotos aus vergangenen Zeiten ausgestellt.

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Auch eine Mappe liegt dort, die uns Besucher informiert, wie die Kirche in diesen Zustand gekommen ist und wie es ein Kunststudent geschafft hat, Besucher und Spenden hierher zu bekommen:

Er hat (passend zur Atmosphäre) Geister in der Kirche platziert.

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Dazu hat er seine Mitstudenten in Nylonfolie und Regenjacken gehüllt und mit Tüchern bedeckt. So sind die fast 30 Geister hier drinnen entstanden. Und auf mich wirken sie sehr echt …

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Sie stehen im hinteren Bereich der Kirche und einige von ihnen sitzen in den Bänken …

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… man könnte meinen, es sei gerade ein Gottesdienst im Gange!

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Ich finde diese Kunstinstallation sehr gelungen! Sie stammt von Jakub Hadrava, einem Kunststudenten, der hier seine Bachelor-Arbeit erbracht hat.

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Beim Schreiben dieses Artikels merke ich, dass es mir nicht gelingt diese „Geister“ und die besondere Atmosphäre in der Kirche in Worte zu packen. Daher noch ein paar weitere Impressionen ohne Worte …

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Nachdem wir alles ausgiebig betrachtet und viele Fotos geschossen haben, bleibt noch eine Aufgabe übrig: Der Geocache „Na konci cesty“ will noch gefunden und signiert werden. Dieser Cache hatte es schon im April 2017 zum Geocache of the Week im Blog von geocaching.com geschafft.

Im Listing ist zu lesen (wenn man es denn übersetzt), dass sich die Dose weder in der Kirche noch auf dem Friedhof befindet.

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Wie laufen etwas und schauen uns aufmerksam um. Im Listing steht ja auch noch, dass es nicht weit weg wäre …

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… und wir werden fündig. Eine schöne Bastelarbeit. Ein Kreuz und darunter eine kleine Plastikdose mit Logbuch. Bei dem, was es hier zu sehen gibt, ist der Cache eigentlich nebensächlich. Dennoch glaube ich, dass er weitere Besucher bringen wird, die vielleicht auch noch etwas spenden?! So kann die Kirche nach und nach renoviert werden …

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Wie hat Euch der Artikel gefallen? Habe ich Euch ein wenig neugierig gemacht? Wer von Euch möchte mal dahin fahren? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Artikel.

 

 

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

2 Kommentare:

  1. Pingback:Durch Tschechien und Polen – Giga, Virtuals und Geschichte – Teil 1 | Neues für Nerze, Stoff für Mettwurst

  2. Annette Esselborn

    Ich wollte schon seit langer Zeit hier in die Kirche. Gut informiert war ich auch, unzählige Bilder hatte ich gesehen.
    Aber das Gefühl beim Betreten der Kirche war viel stärker als erwartet! Wie Jörg schreibt: man kann es nicht vollständig in Worte fassen! Ein heftiges, echtes Gefühl, das ich so nicht erwartet hatte. Nicht gruselig, eher positiv berührt. Die Figuren sind soooo echt! Auf jeden Fall einen Besuch wert!

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