Heute stelle ich Euch eine etwas größere Halbtagestour im Süden der Insel Malta vor: Wir werden mit ein wenig Sightseeing in einem idyllischen Fischereidorf beginnen, uns eine verlassene Höhle anschauen, ein TB-Hotel an den Klippen besuchen, die blaue Grotte erleben und zum Abschluß einen Spaziergang an einer alten Tempelanlage machen und dabei einen T4-Cache in einem Steinbruch heben.
Kommt mit auf die virtuelle Reise durch den Süden Maltas …
Inhaltsverzeichnis
Marsaxlokk, ein Fischerdorf
Wir beginnen unsere Rundfahrt mit einem Besuch von Marsaxlokk, einem kleinen Fischerdorf im Süden der Insel. Laut Reiseführer findet am Wochenende am Hafen ein großer Markt statt, den wir uns anschauen wollen. Wir haben jedoch nicht beachtet, dass heute Silvester ist und der Markt deshalb nicht stattfindet. Es ist noch recht früh am Morgen und in dem Dorf ist kaum was los.
Ich nutze die Zeit, um ein paar Fotos von den recht fotogenen Fischerbooten zu machen.
Diese typischen Boote werden von den Maltesern Luzzu genannt: Sie sind bunt verziert …
… und haben am Bug ein Paar Augen zum Schutz der Fischer vor Gefahren.
Ich schaue mir an einem Boot, welches gerade aufgebockt am Kai steht, diese Augen mal genauer an.
Die erinnern mich irgendwie an etwas Ägyptisches und ein Blick in Wikipedia bestätigt meine Vermutung: Die Augen stellen entweder das Horusauge oder die Augen des Osiris, des ägyptischen Totengottes, dar.
Mit einem kurzen Spaziergang zum Markplatz mit der Kirche beenden wir unseren Besuch in Marsaxlokk. Im Dorfkern gibt es leider keine Geocaches in Laufreichweite.
G?ar ?asan, the Lost Cave
In unserem Reiseführer ist über diese Höhle Folgendes zu lesen:
[…] ist touristisch nicht erschlossen und nur durch ein Loch im Maschendrahtzaun zugänglich. […] Der Zutritt erfolgt auf eigene Gefahr, die vorhandene Zuwegung wird samt Geländer ncht mehr gepflegt!
So eine Beschreibung macht uns natürlich neugierg und da wir schon mal in der Nähe sind, wollen wir uns die Sache mal etwas genauer anschauen. Wir parken auf einem Platz vor einer größeren Umzäunung an den Klippen und tatsächlich – im Zaun befindet sich ein sehr großes Loch. Dahinter beginnt ein betonierter Weg, der zum Rand der Klippen führt. Wir folgen ihm. Am Rand der Klippen führt uns der Weg über ein paar Stufen bequem nach unten.
Nach den Stufen kommt ein Geländer, welches nach meiner Ansicht noch gut in Schuss ist. Von hier können wir schon den Eingang der Höhle sehen, der nur 10-20 Meter tiefer als der Parkplatz liegt.
Die Höhle ist recht hoch, wir können beide bequem darin stehen. Wir ziehen unsere Stirnlampen an.
In dieser verlassenen Höhle gibt es sogar einen Tradi zu suchen. Hierzu müssen wir uns das Listing genau durchlesen, da es eine detaillierte Wegbeschreibung vom Eingang bis zur Dose enthält. Wir machen uns auf den Weg zum Geocache „Ghar Hasan„. Nach dem Eingang und vor der Absperrung biegt rechts ein Gang ab. Diesen nehmen wir.
Hier ist die Höhle schon nicht mehr so hoch – an einigen Stellen muss ich mich bücken. Wir erreichen ein Fenster mit Meerblick. Es macht Spaß die Höhle zu erkunden.
Nun müssen wir einen weiteren Gang nehmen, die tiefer in die Höhle führt. Der Gang wird immer kleiner …
Wir erreichen einen großen Felsbrocken, der im Gang liegt. Hier lasse ich saarzwerg den Vortritt – dank ihrer geringeren Größe ist sie besonders geeignet sich hier auf der Suche nach der Box zu machen. Ich setze mich auf einen Stein und gebe Anweiseungen aus dem Listing. Ich komme mir vor wie eine Sissi und der „zwerg“ kriecht auf allen Vieren auf der Suche nach der Dose in die Dunkelheit … dann kommt das erlösende „ich hab‘ ihn!“
Gemäß Listing hat saarzwerg den langen niedrigen Weg genommen – jetzt, wo sie die Dose in den Händen hält und ich sie von meinem Stein aus wieder sehen kann, nehme ich den bequemen, weniger schmutzigen Weg zum Logbuch: So macht Geocaching Spaß!
Das TB-Hotel an den Klippen
Wieder zurück am Auto sehe ich auf meinem Smartphone, dass noch ein TB-Hotel in der Nähe liegt: das „Malta Geocoin & Travelbug Hotel“ des hessischen Kollegen Lemonsurf! Herzliche Grüße an dieser Stelle. Von unserem Parkplatz geht es zunächst entlang der Straße, dann in einen kleinen Schotterweg hinein. Am Ende geht der Weg in einen Pfad über, der uns wieder entlang der Klippen führt.
Von hier haben wir einen schönen Blick auf’s Meer. Kurz vor einer größeren Bucht entdecken wir ein etwas verfallenes kleines Gebäude.
An diesen Koordinaten sollte das TB-Hotel liegen. saarzwerg wird fündig! Darin befinden sich ein paar Travelbugs, die wir weiter reisen lassen.
Wir genießen anschließend noch etwas den Blick über die Klippen und treten den Rückweg an. Dort finden wir auf dem Fahrweg etwas, was uns auf dem Hinweg gar nicht aufgefallen war …
… mitten auf dem Weg liegt ein plattgefahrenes Chamäleon. Scheinbar gibt es diese putzigen Tierchen hier in freier Wildbahn?!
Die Blaue Grotte
Das nächste Ziel von uns ist einer der bekanntesten Touristenspots auf Malta: die blaue Grotte, die von den Maltesern Ta?t il-?nejja genannt wird. Oberhalb dieser befindet sich ein Aussichtspunkt mit einem Parkplatz.
An der Stelle, wo wir den schönsten Blick auf die Blaue Grotte habe, liegen die Koordinaten des Earthcaches „The Blue Grotto – Il-Hnejja„, der recht einfach zu loggen ist. Natürlich machen wir auch das optionale Foto:
Irgendwie gelingt es mir nicht, die Blaue Grotte, saarzwerg und mich vernünftig auf das Selfie zu bekommen. Vielleicht hätte ich ein Deppenzepter (Selfiestange) mitnehmen sollen? Ein Blick nach unten offenbart uns die Blaue Grotte. Hier hat die Natur wieder was Beeindruckendes geschaffen.
Wir haben Glück – unten fährt gerade ein Touristenboot in die Grotte ein.
Ich hatte schon befürchtet, dass an Silvester hier keine Boote fahren? Aber die Fischer wollen wohl Geld verdienen. So entschließen wir uns auch eine Bootsfahrt in die Blaue Grotte zu unternehmen, wenn wir schon mal hier sind. Dazu müssen wir weiter der Straße folgen, bis wir hinunter in das kleine Fischerdorf Zurrieq kommen. Die sind auf Touristen vorbereitet: Der Parkplatz vor dem Dorf ist fast größer als das Dorf selbst.
Die Bootsfahrt kostet 8? pro Person. Heute ist trotz Silvester Einiges los – wir haben kaum Wartezeit und können gleich das nächste Boot besteigen. Hier herrscht Schwimmwestenpflicht!
Unser Kapitän fährt uns aus der kleinen Bucht des Dorfes heraus und unter dem alten Wachtturm vorbei.
Wir erreichen eine erste Grotte – es ist noch nicht die „Blaue“ …
Dann fahren wir in die Blaue Grotte …
… hier spiegelt sich die Felsdecke im Meer, was zu einer tollen Färbung führt.
Aber hiermit ist die Bootsfahrt immer noch nicht zu Ende .. der Bootsführer zeigt uns noch weitere Höhlen an den Klippen.
Kurz über dem Meeresspiegel gibt es einen rötlich-bläulichen Streifen. Er erklärt uns, dass dies Blaualgen sind. Dann fahren wir wieder zum Dorf zurück. Die ganze Tour auf dem Wasser hat eine gute halbe Stunde gedauert.
Bei den ?a?ar Qim Tempeln
Als letztes Ziel auf unserer heutigen Tour steuern wir die Tempel von ?a?ar Qim und Mnajdra an. Leider müssen wir vor Ort feststellen, dass diese an Silvester und Neujahr geschlossen haben. Trotzdem spazieren wir etwas über das Gelände und schauen uns die Tempel zumindest durch den Zaun an.
Hier wurde mit erheblichem finanziellem Aufwand den Tempeln ein futuristisches Dach verpasst, welches diese sehr alten Steine vor den Wettereinflüssen direkt am Meer schützen soll.
Wir folgen dem bequemen Spazierweg bis zur unteren der beiden Tempelanlagen. Dort haben wir einen guten Blick in das Innere.
Dann fällt mir auf meinem Smartphone der Tradi „Quarry Steps“ in der Nähe auf. Ein T4-Geocache in einem alten Steinbruch – das hört sich interessant an. Ein schmaler Pfad führt in die Nähe der Koordinaten. Von oben schaut das alles andere als trivial aus: Die Stufen haben gute zwei Meter und laut Hint soll sich die Dose an der Seitenwand befinden.
Ich suche mir einen Weg nach unten und erreiche die erste Stufe. Natürlich ist hier nix zu finden – schließlich ist es ja ein T4! Ich finde eine Möglichkeit die zweite Stufe zu erklettern … aber auch dort ist die Dose nicht zu finden …
Auch die dritte Stufe kann ich gerade noch so erreichen … und Bingo, hier werde ich fündig: Ein dickes rotes Ei aus Plastik enthält das Logbuch! Eine schöne Idee für einen Klettercache ohne Material.
Wir spazieren wieder zurück zu einem Gedenkstein, der an einen ehemaligen britischen Gouverneur von Malta erinnern soll.
Von hier oben haben wir einen schönen Blick auf die Bucht vor uns. Mein Smartphone zeigt mir an, dass ganz dort unten noch ein weiterer Tradi liegt. Zwischen uns und der Box befindet sich jedoch eine steile Felsstufe.
Der Weg nach unten würde einen riesigen Umweg bedeuten, den wir dann noch zweimal laufen müssten. Darauf haben wir nicht wirklich Lust. So haken wir den Tradi „Geocachers Private Bay“ ab.
Wieder zurück an unserem Parkplatz finden wir unmittelbar vor unserer Motorhaube diese Katze vor, die die Sonne am letzten Tag des Jahres genießt.
So ein Katzenleben ist doch schön!
Am Flughafen
Auf dem Rückweg zu unserem Hotel kommen wir ganz nah am Flughafen vorbei. Gerade landet ein großes Flugzeug, was ich mir genauer anschauen möchte. saarzwerg findet einen Parkplatz direkt am Flughafenzaun und ich mache ein paar Bilder …
Wow – das halte ich für eine Antonow, eines der größten Transportflugzeuge der Welt.
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Falls Ihr mehr Bilder von dieser Tour sehen möchtet, so werft doch bitte einen Blick in mein Webalbum.
Dieser Artikel ist Teil einer Serie von Reiseberichten über unseren Geocaching- und Sightseeing-Urlaub auf Malta. Eine Auflistung aller unserer Touren samt praktischen Tipps und Empfehlungen zu einer Maltareise findet Ihr in meinem Blogbeitrag „Geocaching auf Malta: Praktische Tipps und Tourempfehlungen„.
Wie hat Euch diese virtuelle Reise gefallen? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel!