Endlich ist es soweit: Wir haben vier Übernachtungen in Siem Reap im Programm und damit drei ganze Tage, um uns ein paar der vielen Tempel von Angkor anzuschauen. Darunter natürlich auch den bekanntesten: Angkor Wat!
Obwohl es eine Katalogreise in einer Gruppe ist, finden wir noch Zeit den ein oder anderen Geocache anzugehen. Kommt mit auf die virtuelle Reise in diese atemberaubende Tempellandschaft aus vergangenen Zeiten!
Inhaltsverzeichnis
Siem Reap und Geocaching
Die dem gewaltigen Tempel-Areal von Angkor am Nächsten gelegene Stadt heißt Siem Reap, hat einen internationalen Flughafen und über 200.000 Einwohner. Dort befinden sich auch die großen Hotels für die Touristen, die sich während der Saison hier dicht drängen.
Nach den Ausflügen, die auf unserem Reiseprogramm stehen, nutzen wir die Zeit an den späten Nachmittagen, um etwas Geocaching zu betreiben. Wir schlendern mehrmals durch die Stadt …
Bei unserem ersten Ausflug steuern wir ein kleines Hotel an. Irgendwie habe ich Probleme mit den Koordinaten, die mich immer auf die Terrasse im zweiten Stock des Gebäudes leiten wollen. Das kommt mir komisch vor – also gehe ich mal an die Rezeption und frage auf englisch nach dem Geocache „Yesteryear„. Und tatsächlich, der nette Angestellte versteht, wovon ich rede und deutet auf einen Topf mit einer Palme vor dem Eingang und darin werden wir dann auch fündig:
Damit ist der Tagescache mal wieder gerettet!
An einem anderen Nachmittag schlendern wir wieder in die Stadt – heute wollen wir den Traditional „Event Horizons“ suchen. Auch hier befindet sich die Dose auf Privatgelände – dieses Mal in einer Grünfläche neben den Tischen eines Cafés. Dank Spoilerbild finden wir den Cache schnell – jedoch nicht unbeobachtet. Ein Angestellter des Cafés fragt, ob wir Geocacher seien und ob wir nicht was Trinken möchten … hier hat einer Geocaching entdeckt, um sein Geschäft anzukurbeln. Wir kommen nett ins Gespräch und verabschieden uns nach einer Weile …
Auf nach Angkor
Von Siem Reap bis nach Angkor Wat sind es nur gute fünf Kilometer. Die Straße in diese Richtung ist schon morgens gut gefüllt.
Bevor wir auf Tempelerkundung gehen können, muss unsere Reisegruppe Tickets kaufen. Dazu ist auf halber Strecke ein großes Gebäude, welches an eine Autobahnmautstelle erinnert. Obwohl noch früh am Morgen, ist hier schon Einiges los. Wir müssen uns alle in die Schlange einreihen, da die Tickets mit dem Foto des Inhabers personalisiert werden.
Von unserem Reiseleiter erfahre ich, dass die kompletten Tempelanlagen an eine private Firma namens Apsara verpachtet wurden, die im Gegenzug dafür hier die notwendige Infrastruktur (Straßen, Toiletten, Ticketschalter, Verwaltung, …) aufbaut.
Nun bin ich an der Reihe und blicke in eine kleine Kamera … eine Minute später bin ich schon fertig und kann weiter gehen.
Nachdem unser Guide alles bezahlt hat, verteilt er im Bus die Tickets. Meins ist doch schön geworden und zu Hause ein nettes Andenken an diese Reise!
Wir haben für 40$ ein Drei-Tages-Ticket gekauft bekommen. Diese Zeit benötigt man mindestens, wenn man auch nur ein paar der unzähligen Tempelanlagen hier anschauen will. In diesem Artikel nehme ich Euch mit auf die ersten eineinhalb Tage durch dieses riesige Areal. Auf Google Earth habe ich die Tempel markiert, die wir uns nun gemeinsam virtuell anschauen werden.
Ihr seht – das Gelände ist riesig. Vom Tempel Banteay Srey im Norden bis zum Prasat Bakong im Süden sind es 30 Kilometer Luftlinie.
Prasat Lolei
Wir beginnen unsere Besichtigung bei den Tempeln der Rolous-Gruppe mit dem Prasat Lolei. Diese Tempel gehören zu den ältesten in ganz Angkor. Sie wurden um ca. 800 nach Christus gebaut.
Dementsprechend baufällig ist diese Anlage inzwischen. Doch es tut sich hier etwas – überall wird restauriert.
Beeindruckend finde ich die Steinarbeiten: Die Figuren und die Verzierungen drumherum sind sehr filigran gearbeitet. Auch heute gibt es noch ein kleines Kloster in unmittelbarer Nähe zum Tempel. Hier in diesem offenen Raum findet oft Unterricht statt.
Gerade scheinen jedoch die Vorbereitungen zum Mittagessen gemacht zu werden.
Mit diesen Eindrücken verlassen wir unseren ersten Tempel in Angkor und steigen wieder in den Bus ein.
Preah Ko
Der nächste Tempel, den wir heute besichtigen, ist der „Preah Ko“. Auch er gehört zur Rolous-Gruppe und wurde ca. im Jahre 800 erbaut. Hier ist noch etwas mehr als nur ein einzelner Turm erhalten.
Auch hier erkennt man wieder gut den damaligen Baustil: Die Grundform wurde mit Laterit-Ziegeln gemauert und anschließend mit Sandstein verkleidet.
Am Busparkplatz zeigt ein Kind, wie gut es mit Hammer und Meißel umgehen kann: Es verziert eine Kupferplatte.
Überall, wo viele Touristen sind, gibt es auch Händler (-kinder), die irgend etwas verkaufen wollen …
Prasat Bakong
Anschließend fahren wir weiter zum letzten Tempel der Rolous-Gruppe, den wir besichtigen werden. Auch er ist im 8-ten Jahrhundert erbaut worden. Er ist der prunkvollste von den dreien.
Die Tempelanlage ist von einem großen quadratischen Wassergraben umgeben. Über eine Brücke gelangen wir zum inneren Bereich, wo eine Art Pyramide zum Himmel strebt. In ihrer Mitte thront ganz oben ein Turm.
An einer Ecke des inneren Bereiches gibt es ein paar moderne Gebäude. Ich nehme an, dass es sich auch hier um ein kleines Kloster handelt.
Von der Brücke über das Wasser führt unser Weg geradeaus auf die Spitze des Prasat Bakong zu.
Der Weg nach oben ist zugänglich – wir steigen die Stufen hinauf bis zum mittleren Turm. Dieser hat einen Eingang und dahinter einen einzelnen kleinen Raum. Dort ist eine Art Altar mit einer Buddha-Figur aufgebaut.
Nach einer guten Stunde ist auch diese Besichtigung vorüber.
Mittlerweile habe ich mich schon an die Verkäufer gewöhnt, die den Touristen beim Einsteigen noch schnell etwas verkaufen wollen. Besonders beliebt sind National Geographic Bücher über Angkor, die hier für wenige Dollar (wenn man handelt) in allen Sprachen erhältlich sind.
Banteay Srey
Am Mittag fahren wir mit unserem Reisebus an den nordöstlichen Rand des großen Tempel-Areals von Angkor, um die hinduistische Tempelruine Banteay Srei zu besuchen. Sie wurde komplett aus rotem Sandstein im 10. Jahrhundert erbaut.
Neben den vielen Touristen sind hier einige Mönche unterwegs. Auch sie fotografieren gerne …
Über eine lange Gerade , die von Säulen eingefasst ist, nähern wir uns dem Tempel. Doch bevor wir in den inneren Teil hineingehen, machen wir erst einen Spaziergang um den Wassergraben, der auch hier das Innerste umgibt.
Von hier habe ich einen schönen Blick auf die Ruine, die sich toll im Wassergraben spiegelt. Nach der Umrundung erreichen wir wieder den Eingang, als gerade ein Mönch seinen Besuch beendet.
Wow – die Ruine ist zwar nicht sehr groß – dafür aber sehr schön verziert. Hier haben die Steinmetze ihre Arbeit zur Kunst erhoben.
Ich schaue mir jedes Detail genau an und suche nach Stellen, um interessante Fotos zu machen, was heute hier nicht einfach ist. Dauernd latscht irgendeiner der vielen Touristen ins Bild.
Affen mit Hut in einem hinduistischen Tempel? Das kann ja eigentlich nur der Gott Hanuman sein.
Rund um das Allerheiligste mit den drei Türmen gibt es noch einige kleinere Gebäude, die aber nicht weniger verziert sind. Wie lange die Steinmetze wohl an diesen Ornamenten gearbeitet haben?
Entwicklungshilfe in Kambodscha
Auf dem Rückweg von Banteay Srei besuchen wir noch ein Entwicklungshilfe-Projekt: das „Angkor Well Project„, welches versucht, sauberes Wasser zu den Armen in dieser Region zu bringen, indem es den Bau von Brunnen fördert. Dieser hier wurde zum Beispiel von dem Amerikaner Howard Zuker aus Chicago unterstützt.
Wir dürfen uns etwas in diesem Dorf umschauen. Eine alte Frau macht Pause im Schatten ihres Hauses …
Auf der Wiese daneben legt ein Junge frische Reiskörner auf Bastmatten zum Trocknen in die Sonne …
Im Dorf gibt es auch Haustiere. Zwei junge Welpen sind neugierig und schauen, wer hier durch das Dorf läuft.
Rund um das Dorf sind die Reisfelder, auf denen die meisten der Einwohner arbeiten.
Wir verlassen das Dorf wieder und kehren am Nachmittag in unser Hotel zurück. saarzwerg und ich verbringen die Zeit bis zum Abendessen mit der Suche nach einer Dose. Aber davon habe ich Euch ja schon erzählt.
Angkor Wat
Am nächsten Morgen starten wir sehr früh – um sechs Uhr sitzen wir schon in den kleinen Elektro-Bussen. Heute ist es endlich soweit, der bekannteste Tempel des ganzen Areals steht auf dem Besichtigungsprogramm: Angkor Wat, was soviel heißt wie Tempelanlage der Stadt.
Unser Guide will so früh starten, damit in Angkor Wat noch nicht ganz so viele Touristen unterwegs sind. Eine Viertelstunde später sind wir schon am Hintereingang des großen Tempels. Wie üblich werden beim Betreten auch schon um diese Zeit unsere Tickets kontrolliert.
Unser Weg führt uns vom Parkplatz über einen breiten Weg über den Wassergraben hin zu einem ersten Gebäude. Ein paar Treppen führen hinauf zu einem Tor. Dahinter haben wir das erste Mal einen Blick auf die bekannten Türme von Angkor Wat.
Auf der anderen Seite verläuft der breite Weg geradewegs weiter auf das Innere der Tempelanlage zu. Unterwegs sind einige Affen damit beschäftigt sich gegenseitig zu entlausen.
Die Kerlchen sind sehr zutraulich und zeigen kaum Angst. Unser Guide warnt uns alles Lose festzuhalten …
Und dann stehen wir davor und haben die Sonne im Rücken. Es war eine gute Idee von unserem Guide die Anlage durch den Hintereingang zu betreten – so können wir ein paar schöne Fotos machen.
Rund um die fünf Türme verläuft eine Galerie, die auf der einen Seite Säulen hat und auf der anderen einen riesiges umlaufenden Fries, welcher viele Geschichten aus der damaligen Zeit erzählt. Unser Reiseleiter beginnt an einer Stelle und möchte den kompletten Bilderfries erklären.
Das ist mir zuviel – ich klinke mich aus, um die Ruine auf eigene Faust zu erforschen und in Ruhe ein paar Bilder zu machen. Ich nehme die Treppen nach oben. Irgendwann unzählige Stufen später bin ich im oberen Hof angelangt. Dort hat sich schon um diese frühe Zeit eine Schlange von Touristen gebildet, die hinauf zum Allerheiligsten möchten.
Ich denke mir, dass es später bestimmt noch schlimmer wird und stelle mich an. 30 Minuten später darf ich nach oben! Der höchste „Hof“ wird von vier Türmen, in jeder Ecke einer, begrenzt. In der Mitte steht noch ein weiterer Turm. So entsteht das bekannte Bild von Angkor Wat auf den Geldscheinen oder der Nationalflagge.
Der innerste Turm ist zugleich der höchste …
Von hier oben habe ich einen tollen Ausblick Ausblick auf die riesige Tempelfläche. Zwischen dem inneren Tempel und der äußeren Mauer gibt es ein paar Seen und ein paar Gebäude. Am Horizont kann man einen Gasballon besteigen und von dort gegen eine Gebühr die Tempel aus der Luft anschauen. Der Ballon hängt an einem Seil und wird nur aufsteigen lassen und anschließend wieder eingeholt.
Ich gehe wieder nach unten. Im vorderen Teil des inneren Tempels treffe ich auf diese Mönche, die sich gerne fotografieren lassen.
Nicht weit davon entfernt ist ein kleiner Altar aufgebaut.
Es wird langsam Zeit die Reisegruppe wieder suchen zu gehen. Nach etwas Suchen finde ich sie vor dem Tempel wieder. Von hier habe ich einen schönen Blick auf die Türme von Angkor Wat.
saarzwerg und ich schauen uns eins der Gebäude vor dem Tempel an – es wurde mal als Bibliothek genutzt. Ich spiele etwas mit der Kamera und mache ein Fensterfoto …
Es macht mir großen Spaß diese Tempelanlage mit der Kamera zu erforschen. Aber langsam geht unser erster Besuch hier zu Ende.
Nun spazieren wir zum Vordereingang über einen breiten und gepflasterten Weg. Der Wassergraben vor der äußeren Mauer wird von einer großen steinernen Brücke überspannt. Davor warten die Elektrobusse auf uns.
Ausblick auf den zweiten Teil
Im zweiten Teil unseres Besuchs in Angkor und gleichzeitig letzten Teils meiner Indochina-Reiseberichte, erzähle ich Euch von unserem Besuch im Urwald-Tempel Ta Prom, der durch Lara Croft im Film Tomb Raider bekannt geworden ist, Geocaching inklusive. Weiter geht’s mit einem Besuch in Bayon, dem Tempel mit den vielen Gesichtern. Zum Schluss werden wir zur Sonnenuntergangszeit noch einen weiteren Besuch in Angkor Wat unternehmen.
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Seid Ihr schon in Angkor gewesen? Wie haben Euch die Tempel gefallen? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Arktikel.
Danke für die schönen Bilder und vor allem die schöne Erinnerung. Ich war 2009 in Cambodia für ein verlängertes Wochenende. Leider wusste ich damals noch nicht, was geocachen ist. Aber gebloggt habe ich damals auch :
http://memalaysiaandi.blogspot.com/search/label/Cambodia