Heute möchte ich euch einen Blog aus dem Hohen Norden vorstellen: „FerrariGirlNr1s Geocaching-Blog“, in dem Lisa schon seit Mitte 2010 über Geocaching berichtet.
Sie ist nun schon mehr als sieben Jahre als Geocacher und fünf Jahre als Bloggerin unterwegs. Sie hat schon viel gesehen und erzählt hier über ihre Art des Bloggens…
FerrariGirlNr1 / Liz / Lisa, wie heißt Dein Blog und wo findet man ihn im Internet?
Mein Blog heißt (ganz simpel) „FerrariGirlNr1s Geocaching-Blog“ und man kann ihn über www.ferrarigirlnr1.de erreichen.
Seit wann bist Du Geocacher und wann hast Du angefangen zu bloggen?
Ich cache seit Mai 2008 (wow, schon sieben Jahre!) und habe zwei Jahre später, im Juni 2010, meinen ersten Blogeintrag geschrieben.
Wie bist Du auf die Idee zu Deinem Blog gekommen?
Ich habe schon immer gern von meinen Erlebnissen berichtet und mir ist auf Events oder bei Freunden aufgefallen, dass ich alles mehrfach erzählen muss und es mit Materialien (also Bildern und Kartenansichten) viel schöner zu untermalen wäre. Daraus entstand dann die Idee, das alles in einem Blog zu speichern und zu veröffentlichen, damit ich diese Blogeinträge einfach an Interessierte „verteilen“ kann. Außerdem schreibe ich sehr gerne Texte und mache gerne Fotos, auch das kann ich in meinem Blog sehr schön verwirklichen.
Gab es von der Idee bis zur Umsetzung irgendwelche Schwierigkeiten und wenn ja, wie bist Du damit umgegangen?
Da ich zuvor zwar einige Webseiten gestaltet, aber noch nie einen Blog verwaltet habe, war das „Schlimmste“ die Wahl des Anbieters. Da ich viele tolle Blogs auf Basis von Blogspot von Google gesehen habe, habe ich mich relativ spontan dafür entschieden und bin seitdem dort geblieben.
Blogs über Geocaching gibt es ja inzwischen viele. Wie unterscheidet sich Dein Blog von den anderen?
Als ich mit dem Bloggen angefangen habe, waren das längst nicht so viele wie heute. Außerdem blogge ich zwar auch über allgemeine Dinge, die das Geocachen bzw. die Geocaching-Community betreffen, wie zum Beispiel spezielle Souvenirs und Änderungen auf geocaching.com oder auch Technik und Austüstung, aber im Kern möchte ich weiterhin von meinen Erlebnissen beim Geocachen erzählen.
Was kostet Dich Dein Blog im Jahr? Wie finanzierst Du den Blog? Wie stehst Du zu Werbung auf Deinem Blog? Hast Du Partner oder Sponsoren?
Der Blog selbst kostet nichts, weil ich auf blogspot.com geblieben bin. Da kostenlose Hosting-Webseiten für Bilder und Ähnliches langfristig gesehen doch umständlich waren, habe ich mir inzwischen etwas eigenen Webspace und eine .de Domain angeschafft, was im Monat ca. 5 EUR kostet. Es gibt über google zwar die Möglichkeit mit Werbung Geld einzunehmen, aber das habe ich bewusst nicht gemacht, da mich selbst Werbung auch nur nervt. Sponsoren habe ich also nicht direkt, allerdings habe ich schon ein paar Mal bei Reviews mitgemacht, in denen ich z.B. neue Taschenlampen testen und die Testmuster als Dankeschön behalten durfte.
Wie schaut das Team hinter Deinem Blog aus? Bist Du ein Einzelkämpfer oder hast Du Unterstützung?
Da mein Blog mein persönliches Hobby ist, bin ich wohl ein „Einzelkämpfer“. Ich schreibe die Texte, mache und bearbeite Bilder selbst und frische ab und an mein Layout und Design auf – immerhin habe ich einen eigenen Lektor, der die letzten groben grammatikalischen Schnitzer ausmerzt bevor ich einen Blogeintrag veröffentliche.
Wieviel Zeit investierst Du/Ihr in den Blog?
Zu wenig! Ich habe oft mehr Ideen für Blogeinträge als ich verwirklichen kann. Das ist zwar schade, aber es gibt doch einige Dinge, die vorgehen und so berichte ich von einigen Reisen und Erlebnissen halt ein bisschen später als geplant. Nachdem das MEGA am MEER Event, bei dem ich Teil der Orga war, erfolgreich über die Bühne gegangen ist, habe ich mir aber fest vorgenommen, mehr Zeit in Blogeinträge zu investieren.
Wie findest Du die Themen für Deine Artikel?
Da ich hauptsächlich von dem berichte, was ich erlebe, kommen die Ideen für Blogeinträge sehr spontan. Wenn ich irgendwo außerhalb meiner Homezone Urlaub mache oder einen Kurztrip unternehme, blogge ich oft darüber, um es für Interessierte festzuhalten. So wurden aus dem Bericht zu meinem Quasi-Einmal-Umme-Ostsee Roadtrip vier lange Artikel, die unerwartet viele Leser hatten, die dadurch inspiriert wurden. Mein Blog besteht aber ja nicht nur aus Reisen; wenn ich mich mit neuen Navi-Geräten befasse oder es neue tolle Taschenlampen gibt, schreibe ich auch darüber – allerdings eher unregelmäßig, mein Blog soll ja kein vollständiges Newsportal sein.
Wann schreibst Du deine Artikel? Hast Du einen bestimmten Rhythmus oder schreibst Du nur, wenn Dir gerade danach ist?
Ich schreibe in 90% der Fälle nur, wenn mir gerade danach ist und mir etwas einfällt. Auf Zwang sind die Texte meist auch weniger lesenswert, da lasse ich es lieber gleich. Die restlichen 10% sind der Druck, den ich mir selbst mache, um kurz vorher geschehene Erlebnisse doch „auf Papier“ zu bringen, bevor die Erinnerungen verblassen und ich eventuell etwas Wichtiges oder Lustiges vergesse.
Hast Du bestimmte Schwerpunktthemen? Wenn ja, warum liegen Dir gerade diese Themen am Herzen?
Definitiv meine Reisen und ähnliche Dinge. Wie bereits erwähnt, habe ich beschlossen, zu bloggen, um von meinen Erlebnissen zu berichten und sie festzuhalten. Wenn ich alte Beiträge nach Jahren wieder lese, werden direkt meine persönlichen Erinnerungen wach und das finde ich sehr schön. Mein Blog ist sozusagen mein Tagebuch für schöne Geocaching-Erlebnisse, deshalb versuche ich mich weiterhin darauf zu fokussieren und nicht nur von den Dingen zu berichten, über die bereits zehn andere Geocaching-Blogs berichtet haben.
Wie gehst Du beim Schreiben Deiner Artikel vor? Alles ?frei Schnauze? oder verfolgst Du ein bestimmtes Konzept?
An und für sich schreibe ich das, was mir gerade in den Kopf kommt und der Rest kommt ganz von selbst. Ich habe aber schon immer gern Texte geschrieben, früher auf Papier, inzwischen eigentlich nur noch digital (so alt bin ich doch noch gar nicht!) und es macht mir viel Spaß. Mein einziges Konzept ist darauf zu achten, dass auch Leser, die nicht so ganz intensiv im Thema sind, meine Berichte verstehen. So schreibe ich lieber noch einen Satz mehr, der erklärt, wieso eine gewisse Änderung auf geocaching.com gerade gut oder schlecht ist oder warum ein bestimmter Geocache so wichtig für mich war.
Welche Medien nutzt Du in deinem Blog? Bevorzugst Du kurze oder lange Texte? Machst Du Deine eigenen Bilder oder gar Videos?
Als ich anfing mich mit dem Bloggen und Berichten zu beschäftigen, stellte ich schnell fest, dass ich nicht wirklich der Vlog-Typ bin. Videos machen zwar auch mal Spaß, um zum Beispiel die Bedienung einer Taschenlampe zu zeigen, aber ich verwirkliche mich deutlich lieber mit schön zu lesenden Texten und passenden Fotos – die dürfen je nach Thema auch gern etwas länger sein.
Wie ist das bisherige Feedback Deiner Nutzer? Gibt es viele Kommentare zu Deinen Artikeln? Gibt es Wünsche oder Verbesserungsvorschläge?
Ich habe festgestellt, dass persönliche und individuelle Blogeinträge viel mehr Leser und Kommentare erhalten als „Einheitsbrei“ zu Groundspeak-Updates und neuen Souvenirs, von dem man inzwischen sehr oft liest. Ich habe zum Beispiel letztes Jahr aus aktuellem Anlass ganz spontan einen Artikel zur Problematik von Caches auf Spielplätzen geschrieben – einfach so aus meinen Gedanken runtergetippt sozusagen – und dieser Eintrag hat viel positives Feedback erhalten. Wünsche oder Verbesserungsvorschläge habe ich noch nicht gelesen, wobei ich auch noch nicht danach gefragt habe. Der Hauptkritikpunkt wäre vermutlich mein veraltetes Blog-Layout, aber da fehlt mir immer wieder die richtige Inspiration ;)
Schaust Du auch nach den anderen Geocaching-Blogs und -Podcasts? Wenn ja, welche liest Du? Wie hältst Du Dich im Thema Geocaching auf dem Laufenden?
Ich bin ja offen gesagt kaum auf Facebook unterwegs, dafür umso aktiver auf twitter. Dort gibt es auch einige Accounts wie @GCBlogsDE oder @GCSchnack, die News aus dem Geocaching-Bereich automatisiert twittern sobald etwas Neues veröffentlicht wurde. Dadurch lese ich eigentlich Beiträge auf allen möglichen Blogs und wenn es die Zeit zulässt, höre ich auch Podcasts wie ein Quantum Prost, Cachepodcast, Podcache und natürlich die Dosenfischer (die das Podcasten nun ja leider auf Eis gelegt haben), aber ich lese deutlich lieber als zu hören.
Wie gefällt Dir die aktuelle Geocaching-Blogger-Szene?
Seit ich mit dem Bloggen begonnen habe, ist die „Szene“ deutlich gewachsen, was ich eigentlich gar nicht schlecht finde. Es gibt viele Blogs und Podcasts, die ich gern höre und die sehr interessant sind – aber mit der Vielfalt kamen leider auch manche Seiten, auf denen sich praktisch nur negativ über alles Mögliche ausgelassen wird. Sei es hier ein neuer Powertrail, dort ein schlecht recherchierter Zeitungsbericht… alles Negative wird aufgegriffen und ausgeschlachtet. Solche Beiträge ignoriere ich inzwischen nur noch, da ich lieber von schönen Dingen lesen möchte anstatt mich über solche Sachen aufzuregen.
Bei Berichten und Kommentaren zu kritischen Themen liest man oft das Killer-Argument ?Hört auf zu diskutieren und geht lieber raus Dosen suchen.? Wie ist Deine Antwort darauf?
Ich finde sachliche Diskussionen wichtig, aber leider hat das Internet den Nachteil, dass man nicht persönlich miteinander spricht, sondern viel Anonymität existiert. So vergreifen sich manche Menschen leider im Ausdruck und nehmen zu wenig Rücksicht, denn sie brauchen keine direkte Konsequenz zu fürchten. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass manche Geocaching-Themen zu ernst genommen werden, deshalb stimme ich dem Killer-Argument schon gewissermaßen zu, aber ich würde das nicht pauschalisieren. Eine Diskussion hilft auch die Sichtweisen von anderen zu verstehen und konstruktiv Lösungen zu finden – sofern alle bereit sind sich an gewisse Umgangsregeln zu halten. Wer das nicht kann, soll dann wirklich lieber Dosen suchen ;)
Gibt es bei Dir eine Netiquette für Kommentare oder darf Jeder Alles schreiben? Wie gehst Du damit um, wenn sich Jemand daneben benehmen sollte?
Ich habe in den fünf Jahren, die ich schon Blogeinträge schreibe, natürlich auch negative Kritik und einige unsachliche bis persönlich angreifende, gemeine Kommentare erhalten. Ich versuche trotzdem, abgesehen von Spam, alles freizuschalten und sachlich darauf zu antworten. Die Kommentarprüfung gibt es bei mir nur, weil ich auch anonyme Kommentare zulasse (man soll zum Kommentieren kein Google Konto benötigen) und keinen Spam veröffentlichen lassen möchte.
Was glaubst Du, wie sich Geocaching in den nächsten fünf Jahren verändern wird? Welche Auswirkungen wird das auf die Geocaching-Blogs haben?
Die größte Schwierigkeit beim Bloggen besteht – analog zu fast allen anderen Hobbybeschäftigungen auch – im konsequenten Dabeibleiben. Viele Blogs, die nach meinem Blog entstanden sind, wurden schon lange nicht mehr aktualisiert. Das ist vielleicht ganz gut mit so manchen Geocaching-Accounts zu vergleichen. Da ich die Geocaching-Blog-„Szene“ nicht akribisch auf Neuzugänge verfolge, kann ich nicht sagen, ob es in den nächsten Jahren mehr werden oder es in etwa gleich viele aktive Blogs zum Thema Geocaching geben wird. Schließlich ist ein Blog auch Arbeit und man muss Zeit und Lust haben, Artikel zu schreiben, Bilder zu bearbeiten und auf Kommentare zu antworten.
Nun noch zu Dir – ganz kurz, wie bist Du zum Geocaching gekommen und was machst Du so, wenn Du nicht gerade eine Dose suchst?
Ich cache, wie gesagt, seit 2008. Damals kamen meine Kommilitonen Peter (Pidi88) und Christian (Christyan) fast zeitgleich dazu, das Buch „Aufzeichnungen eines Schnitzeljägers“ von Bernhard Hoëcker (der übrigens kleiner als ich ist :D) zu lesen. Natürlich sollte dieses Geocaching dann auch gleich ausprobiert werden – ich war ehrlich gesagt skeptisch und wusste nicht, was das alles soll. Im Endeffekt bin ich jetzt aber diejenige von uns Dreien, die am aktivsten beim Hobby geblieben ist. Damals gab es nur eine Handvoll Caches und niemand hatte ein Smartphone. So cachten wir mit Papierausdrucken von der Geocaching Karte und den Listings oder mit dem Garmin-Navi von Peters Vater, das eigentlich für Wanderungen gekauft worden war.
Neben dem Geocachen habe ich bis 2012 studiert, inzwischen arbeite ich als Softwareingenieurin. Daneben bin ich sehr gerne auch ohne Geocaching draußen unterwegs und habe mir Anfang 2014 endlich eine DSLR-Kamera gekauft, deshalb würde ich neben dem Cachen die Fotografie inzwischen zu meinem größten Hobby zählen.
Lisa, ich danke Dir für dieses Interview. Möchtest Du noch einen Gruß loswerden?
Ich grüße an dieser Stelle Alle, die meine Blogeinträge lesen – denn schließlich führe ich den Blog für meine Leser, sonst wäre es ja verschwendete Zeit. Ich freue mich immer wieder, wenn mich fremde Cacher ansprechen und mir sagen, wie toll sie meine Beiträge, Themen und Bilder finden. Genau dafür ist mein Blog ja da :)
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