Es ist nun schon meine vierte Teilnahme an der Geocaching-Meisterschaft: In diesem Jahr sind wir im Landschaftspark Duisburg-Nord zu Gast. Das Team Nachtpott hat dort eine hervorragende Meisterschaft für 18 Teams auf dem Gelände eines ehemaligen Stahlwerks organisiert. Für unser Team sind neun Wettbewerbs-Caches in einer tollen Lost-Place-Landschaft zu absolvieren. Wie auch im letzten Jahr besteht unser Team „Find‘ ich gut!“ aus dev46, Skampy, Team Owen Meany, cybye und mir.
In diesem Artikel möchte ich Euch meine persönliche Sicht auf dieses besondere Event schildern und erklären, was mir gut gefallen hat und warum wir am Ende dann doch etwas traurig waren. Mit unserem 8. Platz bin ich sehr zufrieden. Unser Team hatte soviel Spaß wie schon lange nicht mehr beim Geocachen…
Inhaltsverzeichnis
Die Location
Unsere Spielwiese für die diesjährige Geocaching-Meisterschaft ist der Landschaftspark Duisburg-Nord, in dessen Zentrum sich das stillgelegte Meidericher Hüttenwerk befindet. Um die Hütte gibt es noch weitere Industriehallen und sehr viel Wald und Grünflächen. Der Park ist kostenlos zugänglich. Auf dem weitläufigen Gelände wurden die neun Stationen der Wettbewerbscaches platziert. Dabei konnte die unmittelbare Umgebung der Stationen für den Wettbewerb abgesperrt werden um Störungen durch Muggels zu verhindern.
Im Landschaftspark befindet sich eine Jugendherberge, die gut und relativ günstig ist. Viele der Meisterschaftsteilnehmer sind dort abgestiegen. So konnte man schon beim Frühstück gemeinsam plaudern.
Die ehemaligen Kohlebunker wurden von der DAV-Sektion Duisburg zu einem Kletterpark umgestaltet. Sogar eine Alpenvereinshütte ist dort eingerichtet worden. In der Nähe des Kletterparks gibt es eine schöne Rutschbahn, wo das Kind in mir erwacht ist – zweimal Rutschen hab ich mir gegönnt!
Mein persönliches Highlight im Landschaftspark ist jedoch der Aussichtspunkt auf dem Hochofen 5. In mehr als 70 Metern Höhe hat man dort einen tollen Rundblick über das ganze Gelände. Schon der Aufstieg über die zum Teil außenliegende Leiter ist ein Erlebnis.
Abends ist die ehemalige Hütte illuminiert. In vielen Farben werden die verbliebenen stummen Zeugen aus vergangenen Zeiten angestrahlt. Auf dem Gelände findet man zu allen Uhrzeiten viele Fotografen, die sich hier an den vielen Motiven austoben können.
Auch ein Hochseilgarten ist hier vorhanden. Vom Ort des Meisterschaftsevents aus konnten wir sehen, wie jemand in über 60 Meter Höhe über ein Stahlseil geklettert ist.
Ich denke, ich werde hier in der Jugendherberge nochmal ein verlängertes Wochenende verbringen um diese Location und den Ruhrpott auf mich wirken zu lassen!
Hier einige (Handy-) Impressionen von diesem tollen Gelände…
Die Regeln
Eine Geocaching-Mannschaft besteht aus 4-5 Teilnehmern. Jede Mannschaft hat die gleichen 9 Wettbewerbscaches zu absolvieren. Ein Wettbewerbscache besteht aus mehreren Stationen und einer vorgegebenen Zeitspanne, in der dieser Cache gelöst werden muss. Oft gibt es an den Stationen und am Final Beweisgegenstände, die ins Ziel gebracht werden müssen. Überschreitet man die Zeitspanne, werden an den bisher erreichten (Teil-) Punkten für diesen Cache pro Sekunde 4 Punkte abgezogen. Pro Cache sind maximal 1000 Punkte zu erreichen. Überschreitet ein Team das vorgegebene Zeitlimit um mehr als 250 Sekunden (also 4:10 Minuten), so gibt es für diesen Wettbewerbscache keine Punkte. Oft gibt es für gelöste Stationen auch Teilpunkte. Für das Öffnen eines Hints gibt es Minuspunkte. Das Zeitlimit ist sehr ehrgeizig gesetzt, so dass man selten genügend Zeit hat um alle Rätsel zu lösen und die Wegstrecke gemütlich zurückzulegen.
Wichtig ist hier den richtigen Punkt zu erwischen, wo es mehr Sinn macht, die Teilpunkte für schon gelöste Stationen sicher ins Ziel zu bringen und dafür auf den Final zu verzichten. Genau dieser Zeitdruck macht das Ganze so spannend. Die Zeit beginnt ab der Aushändigung des Listings zu laufen, was oft dazu führt, dass wir das Listing nicht vollständig und genau genug lesen. Für mich ist das irgendwie mit Biathlon vergleichbar – unter Zeitdruck lassen sich manchmal die einfachsten Rätsel nicht lösen…
Für alle Wettbewerbscaches können also maximal 9000 Punkte erreicht werden. Das Siegerteam erreichte in diesem Jahr 5268 Punkte.
Die Wettbewerbs-Caches
Im Folgenden stelle ich Euch die neun Geocaches der Geocaching-Meisterschaft 2014 vor. Jeweils zwei Teams starten nacheinander an einem Cache. Danach wird rotiert, so dass am Ende jedes Team alle Caches absolviert hat. Unser Team startet beim Cache „Stromhäuschen“, so dass wir am Anfang eine der weitesten Laufstrecken zu unserem Startcache haben.
Speed
Hier sehen wir zu Beginn schon gleich das Final: Eine Munitionskiste, die an einem Stahlseil hoch oben aufgehängt ist. An der Seite eine Kurbel zum Ablassen der Box. Die Kurbel ist mit einer Kette und einem vierstelligen Zahlenschloss gegen Ablassen gesichert. Die Koordinaten der ersten Station führen uns zu einem Zaun mit sehr vielen Koordinaten. Jede einzelne Koordinate führt zu einer Teilinformationen um den Code für das Zahlenschloss zu bestimmen. Wir müssen viel rennen. Wir sind noch nicht eingespielt und unsere Abstimmung klappt nicht. Die Zeit läuft unbarmherzig. Am Ende müssen wir erkennen, dass wir das Zahlenschloss nicht öffnen können. Für diesen Cache bekommen wir null Punkte.
Eisenverhüttung
Dieser Cache hat drei Stationen und das Final. Gleich zu Beginn geht es den Berg hinauf. Wir rennen, um keine Zeit zu verlieren. An Station eins finden wir einen kleinen „Hochofen“ mit verschiedenen Öffnungen und Murmeln. Wir sollen die richtige Reihenfolge der Zutaten der Eisenverhüttung herausfinden. Wir stehen auf dem Schlauch – hätten nur die Murmeln gleichzeitig in den Hochoffen werfen müssen. Die Reihenfolge der austretenden Murmeln wäre die richtige gewesen. Egal – wir finden die Station 2 auch so. Eine Installation mit Rohren und Absperrventilen. Im Listing ist die Rede von „Anblasen“… Christopher kommt auf die Idee, mit einer PET-Flasche Luftdruck auf das System zu geben und der Hinweis für Station drei fliegt heraus… Wir haben keine Zeit mehr und so rennen wir zum Ziel und sichern wenigstens die Punkte für Station 2.
Danach zeigen uns die Owner die Station drei – hier hätten wir einen Draht auf dem Amboss platt schmieden müssen um an den Beweis zu kommen – eine schöne Idee!
Chaos in Stromhaus Ost
Für mich war dieser Cache das Highlight des Tages: ein Indoor-Cache. In einer abgedunkelten Werkshalle ist ein Nachtcache aufgebaut. Vor dem Zeitstart hören wir uns die Eingangsgeschichte vom mp3-Player an. Es ist dunkel – wir laufen mit Stirnlampen durch die Halle. An Station 1 finden wir einen Schaltkasten – wir müssen die Stecker in die Steckdosen stecken um die richtigen Verbindungen herauszufinden. Wir haben mal wieder keine Idee. UV-Licht bringt uns weitere Erkenntnisse. Wir öffnen das einzige Mal bei dieser Meisterschaft den Hint (-200 Punkte). Parallel ist die andere Hälfte unseres Teams schon im Keller an Station 2 zugange. Ein Laser muss anhand der Infos von Station 1 ausgerichtet werden. Die Infos waren wohl nicht nötig – Götz schafft es auch ohne weitere Infos von uns den Laser korrekt auszurichten. Nun noch das letzte Rätsel lösen und der Weg zum Final ist frei. Inzwischen haben wir oben auch die Station 1 gelöst… Leider dauert alles irgendwie zu lange… Als ich im Ziel ankomme sind gerade noch 88 Punkte übrig. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht.
Nach der Arbeit das Vergnügen
An den ehemaligen Klärbecken der Hütte erwartet uns ein Multi mit 4 Stationen. Zu Beginn müssen wir erkennen, dass es sich bei der Werkzeugwand um eine Segmentanzeige handelt, die uns vier Zahlen liefert. Wir benötigen sie an Station 2, wo wir damit ein Zahlenschloss öffnen um an eine Angel zu kommen. Wir haben die Wahl zwischen verschieden großen Fischen. Christoph, unser Angler, fischt schnell den kleinsten mit den meisten Punkten. An Station drei können wir das Bilderrätsel nicht lösen und so geben wir schnell ab, um noch die Teilpunkte zu retten…
Anne Bude
Wie bekommen viele Koordinaten, die jeweils zu einem Mast am Wegesrand führen. Dort finden wir kleine Schildchen mit Symbolen und Zahlen darauf. Schnell wird mir klar, dass wir sechs verschiedene Zahlen berechnen oder zusammensetzen müssen. Die Zahlen sind schnell gefunden und bestimmt. Danach laufen wir zu einem Kiosk, wo die Owner sitzen. Wir finden hier sechs Flaschen, die wir mit Wasser füllen müssen – genau soviel Milliliter, wie die gefundenen Zahlen vorgeben. Dann müssen wir ein Lied darauf spielen und erkennen, was es ist. „Freude schöner Götterfunken“ schreit jemand aus dem Team. Dann bekommen wir noch eine Tüte mit Beweisgegenstände und müssen den Richtigen raussuchen. Auch das klappt letztendlich. Leider sind wir etwas über der Zeit und haben bei einer Zahl eine Fehler gemacht… Später erfahren wir, dass wir eines der wenigen Teams waren, die diese Station komplett lösen konnten.
Großes Tennis
Bei diesem Cache sind Ziel- und Startort verschieden. Wir kommen gerade am Start an, als ein Gewitter losbricht. Im Pavillon haben wir genug Zeit etwas mit den Ownern zu plaudern. Wir bekommen das Listing und rennen los. Station 1 ist ein Lost Place. Hier müssen wir außen zwei Hinweise finden. Schnell gelingt es uns mit den Zahlen A und B die nächste Station zu bestimmen. Wir kommen dort an und finden an einem Mast einen montierten Ausleger in etwa 4 Meter Höhe. An der Spitze hängt ein Petling, den wir mit drei Tennisbällen herunter werfen sollen. Wir klettern auf die erste Querverstrebung und wollen einen Rucksack werfen, als wir freundlich aufgefordert werden, das zu lassen, da wir sonst disqualifiziert werden. Auch unsere Frage, ob wir die auf dem Boden liegende Stange verwenden dürfen, wird mit NEIN beantwortet. Einen Hinweis im Listing, dass Klettern zur Disqualifikation führt, überlesen wir unter Zeitdruck. Wir werfen die Tennisbälle und Markus schafft es irgendwann den Petling regelgerecht herunter zu bekommen. Mit der Information im Petling finden wir das Final und schaffen es noch in der Zeit mit dem Beweis ins Ziel. Noch glauben wir 1000 Punkte erreicht zu haben…
Das verlorene Zahnrad
Hier erwartet uns ein Multi mit einer Station und dem Final. Es gibt zum Listing noch einen Magneten und eine laminierte Spielanleitung. An Station 1 finden wir zwei Arbeiter mit verschiedenfarbiger Kleidung und Helm. Mit dem Magneten können wir nichts anfangen. Die Spielanleitung verstehen wir nicht. Christoph schaut sich alle Koordinaten an und kann nach dem Auschlussprinzip eine vielversprechende aussortieren. Die dazu passende Teilenummer schreibe ich aufs Listing. An den Koordinaten finden wir wirklich eine Kiste – Wow, wir haben auch so das Final gefunden. Wir müssen Zinn über dem Gaskocher schmelzen und so den Beweis herstellen. Im Ziel sind vier fast zwei Minuten über der Zeit, können aber noch 600 Punkte bei diesem Cache einfahren.
Kühlwasser
Dieser Multi mit zwei Stationen und dem Final ist knapp in der Zeit bemessen. Uns stehen nur 11 Minuten zur Verfügung. Alles dreht sich hier um Wasser. An Station 1 müssen wir einen Petling aus einem Rohr aufschwimmen lassen. Das Rohr hat aber Löcher. Wir benötigen alle Team-Hände um hier genug Wasser in der Röhre aufsteigen zu lassen. Es klappt – wir bekommen den Hinweis für Station 2. Dort ist mit einem Eimer von einer Brücke Wasser aus dem Bach zu entnehmen. Mit Dosen, die auf langen Stangen montiert sind, müssen wir in einer Kette Wasser zu einer weiteren Röhre bringen, um dort die Koordinaten des Finals zu bekommen. Am Final muss nur noch der Beweis entnommen werden und dann ab zum Ziel… 15 Sekunden vor Zeitende schaffen wir den Beweis ins Ziel. Hier haben wir die volle Punktzahl verdient!
Stromhäuschen
Unser erster Cache. Hier benötigen wir am Anfang kein GPS. Vier ehemalige Stromhäuschen sind hier entlang eines kleinen Pfades vorhanden. In jedem ein Rätsel, was zu einer Zahl führen soll. Wir schaffen es alle Rätsel zu lösen und die Zahlen zu finden. Am Final haben wir Probleme. Wir verstehen das Rätsel nicht und müssen so alle gegebenen Koordinaten ausprobieren. Das Final ist eine Kiste, die sich nur an den richtigen Koordinaten öffnet. Eine echt coole Bastelarbeit! Wie haben schon drei Koordinaten ausprobiert, als uns die Zeit davon läuft… wir entscheiden, die Teilergebnisse zu sichern und geben ab! Wenigstens ein paar Punkte für unseren ersten Cache…
Die Siegerehrung
Für die Abschlussveranstaltung wird die gleiche Location wie für das Vorglüh-Event am Freitag benutzt: das kleine Amphitheater im Landschaftspark, was bestens dafür geeignet ist.
Kurz vor der Siegerehrung erblicken wir dieses Transparent der Rübennasen, die ebenfalls an der Geocaching-Meisterschaft teilgenommen haben. Eine schöne Geste, wie ich finde..
Während unserer Meisterschaft wurde für die Besucher ein Mittelmäßigkeitswettbewerb ausgetragen. Alle Teilnehmer der Meisterschaft dürfen dieses Event ebenfalls loggen. Leider erlauben die Regeln von Groundspeak nicht mehr, ein zweites Event nur für Teilnehmer zu veröffentlichen. Aber so können auch wir uns wenigstens in ein Logbuch eintragen.
Dieses Mal schaffen es die Organisatoren wie geplant pünktlich um 19:30 mit der Veranstaltung zu beginnen. Zunächst ein paar Worte zur Begrüßung. Dann werden die Sieger des Begleitevents von Nachmittags geehrt.
Anschließend werden alle Owner der Wettbewerbscaches auf die Bühne gebeten und vorgestellt.
Dann ist es endlich soweit. Die Spannung steigt bei uns…
Der 18. Platz wurde nicht vergeben, das das dritte Saarländische Team nicht angetreten war.
Auf dem 16. Platz landet unser anderes saarländisches Team: die saarsucher. Herzlichen Glückwunsch!
Nachdem einige andere Teams auf die Bühne gerufen wurden, werden die Platzierungen nun einstellig. Noch sitzen wir auf der Bank.
Auf dem 8. Platz ist das Team „Find ich gut!“ höre ich den Sprecher sagen. Hä?? Das sind wir. Meine Hochrechnung der Punkte hat mindestens 1000 Punkte mehr ergeben? Wir schauen uns fragend an. Aber egal – es hat Spaß gemacht und ein 8. Platz von 17 gestarteten Teams ist in Ordnung. Wir gehen auf die Bühne und empfangen unsere Urkunden.
Es geht weiter… die ersten drei Plätze werden gemeinsam auf die Bühne gebeten. Es bleibt spannend. Team Bärlin schafft es auf den dritten Platz. Nun sind nur noch zwei Plätze übrig. Wer wird gewinnen und muss die nächste Meisterschaft austragen? Der zweite Platz geht an „DreiZeh´n“ und somit heißt der Geocaching-Meister 2014: Team Hildesheim! Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!
Mein Fazit
Irgendwie ist es schwer meine Emotionen bei dieser Geocaching-Meisterschaft zu sortieren und zu beschreiben. Es war nun meine vierte Teilnahme. Die Teams, in denen ich teilgenomen habe, sind immer irgendwie im Mittelfeld gelandet. Bisher habe ich immer mit meiner „Buchführung“ während der Meisterschaft gut getroffen und der Platz war keine Überraschung. Dieses Mal jedoch waren mehr als 1000 Punkte Unterschied zwischen meinen Aufzeichnungen und dem offiziellen Endergebnis.
Unsere Disqualifikation
Also habe ich einfach den Veranstalter angemailt. Markus vom Team Nachtpott war sofort sehr hilfsbereit und hat meine Aufzeichnungen mit dem offiziellen Ergebnis abgeglichen. An einer Stelle hatte ich eine falsche Zeit aufgeschrieben. Bei der offiziellen Messung waren wir langsamer – also wurden dort mehr Punkte abgezogen.
Dann kam für mich jedoch der Schlag in die Magengrube – in seiner Antwortmail konnte ich lesen, dass wir wegen unerlaubten Kletterns beim Cache „Großes Tennis“ disqualifiziert wurden?! Sofort schossen mir viele Fragen durch den Kopf: Wo stand das? Warum war kein Verbotsschild am Mast? Warum wurden wir am Start nicht darüber informiert? Warum war kein Betreuer am Mast? Warum hat uns im Ziel keiner gesagt, dass wir disqualifiziert wurden?
Als wir uns im Team darüber austauschten wurde klar – ja, wir waren auf der ersten Sprosse gestanden. Aber wir waren nicht oben, am Ausleger oder gar am Petling. Es war eine Betreuerin des Caches in der Nähe, die unseren Kletterer informierte, wenn wir den Rucksack werfen oder weiter klettern, werden wir disqualifiziert. Nach dieser Ansage haben wir den Cache regelkonform in der vorgegebenen Zeit beendet.
Uns war unter dem Zeitdruck nicht aufgefallen, dass Klettern hier verboten war. Der Hinweis war nur auf dem Listing, was wir in der Eile nicht vollständig gelesen hatten.
Jetzt, wo die Ergebnisse veröffentlicht wurden, kann ich einschätzen, was diese Disqualifikation für uns bedeutet hat. Mit 1000 Punkten mehr wären wir auf dem dritten Platz gelandet, wie der folgende Teil-Screentshot von der Webseite der 11. Geocaching-Meisterschaft zeigt:
Markus von Orga-Team bot mir noch am gleichen Abend ein Telefonat an. Erstmal die Emotionen sacken lassen. Heute morgen haben wir dann telefoniert. Er konnte unseren Frust und meine Sicht der Dinge nachvollziehen, und hat sich im Namen der Veranstalter bei uns entschuldigt, dass wir nicht umgehend über die Disqualifikation informiert wurden.
Auch nach vielen Diskussionen empfinde ich heute noch die Disqualifikation an diesem Cache als ungerechtfertigt. Auch hatten wir durch den Kletterversuch keinen Vorteil – im Gegenteil, wir haben noch zusätzlich Zeit verloren.
In diesem Punkt verstehe ich auch die Konzeption dieses Wettbewerbscache nicht: meiner Meinung nach ist er so angelegt worden, dass die Wahrscheinlichkeit für Disqualifikationen gegeben ist. Und dass am Ende insgesamt drei Teams disqualifiziert wurden, bestätigt mich noch in dieser Annahme.
Daher mein Rat an kommende Veranstalter:
Bitte vergesst nicht, dass die Geocaching-Meisterschaft der Unterhaltung dient. Eine Disqualifikation sollte nur das letzte Mittel sein. Die Wettbewerbscaches sollten so gestaltet sein, das eine Disqualifikation „normalerweise“ ausgeschlossen ist. Hier hätte ein einfaches Schild oder ein warnendes Gespräch durch die Cachebetreuerin für gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Teams sorgen können und die Disqualifizierungen von insgesamt drei Teams unnötig gemacht.
Das lachende Auge
Trotz dieses Vorfalles war die 11. Geocaching-Meisterschaft 2014 für mich die beste Meisterschaft bisher. Auch die anderen haben Spaß gemacht. Aber diese Meisterschaft hat eine tolle Location gehabt, wo es überall viel zu sehen und zu erleben gab. Alle Wettbewerbscaches waren zu Fuß erreichbar. Unsere Team-Begleiter konnten bei fast allen Caches aus der Nähe zuschauen. Bei manchen Stationen durften sie in Begleitung eines Cachebetreuers sogar mit auf die Strecke. Die Geocaches waren alle irgendwie lösbar. Auch wenn es bei uns nicht immer geklappt hat, hinterher war schnell klar, dass wir hätten darauf kommen können. Dann eine tolle (und pünktliche) Siegerehrung in einer passenden Umgebung. Das Amphitheater war klasse dafür!!
Daher:
Liebes Team Nachpott, DANKE für diese grandiose 11. Geocaching-Meisterschaft! Ich habe sie genossen…
Weitere Bilder dieser 11. Geocaching-Meisterschaft findet ihr in meinem Webalbum.
Hallo Joerg,
hallo an alle, die das hier noch lesen werden.
ich kann dir bei allem, was du schreibst zustimmen. Ich habe im Team Saarsucher mitgekämpft und uns hat ein ähnliches Debakel am Cache „Großes Tennis“ erwartet.
Auch wir hatten in der Eile den Hinweis im Listing, dass Klettern zur Disqualifikation führen würde, überlesen und einen Kletterversuch gestartet. Im Gegensatz zu euch wurden wir allerdings direkt disqualifiziert. („aus Sicherheitsgründen“ sei das Klettern verboten – warum durften wir es dann aber tun und es wurde nicht vorher unterbunden?).
Ja, auch ich meine, eine Absperrung oder ein klarer Hinweis hat hier gefehlt. Ein hämischer Hinweis „es steht doch im Listing, sogar mit Attribut“ hat den Ärger nur schlimmer gemacht.
Unser Team war nach der Disqualifikation sehr getroffen, ich war sogar kurz davor, ganz abzubrechen. Ja, ich bin immer noch verärgert und aufgewühlt darüber.
Es soll doch ein Spiel sein, aber hier wurde ganz bewusst eine Falle aufgebaut, in die man rein tappen sollte. Ok, das ist unseren Teams gelungen, da rein zu tappen…..
Aber am Ende stimme ich zu: es hat Spass gemacht, ich bedanke mich bei den Organisatoren und auch ich bitte alle zukünftigen Organisatoren: „vermeidet Disqualifikationen“
Viele Grüße
Thomas
Hi Jörg,
erstmal Glückwunsch zu eurem tollen 8.Platz….wie damals bei unserer ersten Meisterschaft.
Was mit deinem weinenden auge is kann ich verstehen…..ich hatte nochmehr emotionen vor Ort.
Diese Trulla…….tzzzz…naja.Egal im nachhinein.
Ihr habt einen tollen Platz und so soll es sein.
lg