Geocaching & Sightseeing in Nordmazedonien: Matka-Canyon & Ohridsee

Heute nehme ich Euch mit in den Matka-Canyon. Danach fahren wir nach Tetovo, wo wir uns eine beeindruckende Moschee und eine Tekke anschauen. Anschließend verbringen wir zwei Tage am Ohridsee, wo wir in der Altstadt neben dem Sightseeing auch Geocaches suchen. Auch die nahe Knochenbucht mit ihren Pfahlbauten und das Kloster Naum besichtigen wir.

Kommt mit auf die virtuelle Reise durch Nordmazedonien, auf der wir eine atemberaubende Natur und viele historische Gebäude sehen werden!

 

 

Eine Bootsfahrt im Matka-Canyon

Nachdem wir die Hauptstadt Skopje nach dem Frühstück verlassen haben, fahren wir mit unserem Bus gerade mal 40 Minuten bis zum Matka-Canyon. Vom Parkplatz spazieren wir über eine asphaltierte Straße in Richtung des Stausees.

Der Matka-See ist der älteste künstliche See Nordmazedoniens. Er entstand durch den Bau eines Staudamms im Jahr 1938 und dient sowohl der Erholung als auch der Wasserversorgung der Region.

Hinter der Staumauer beginnt die enge Schlucht. An den Seiten türmen sich fast senkrecht die Felswände auf. Wir laufen über einen kleinen Fußweg, der hier in den Felsen gesprengt worden ist, bis zum Bootsanleger.

Anschließend werden wir mit einem der Boote tiefer in die Schlucht hineingefahren.

Der Matka-See ist recht groß. Allerdings dauert unsere Fahrt gerade mal eine halbe Stunde. Dabei wird die Höhle, die im hinteren Teil der Schlucht liegt, nicht angefahren. Schade eigentlich!

Wir verlassen unser Boot wieder und schauen uns die kleine Kapelle an. Drinnen war sie schön bemalt, die Gemälde sind jedoch mittlerweile vom Ruß der Kerzen ziemlich schwarz geworden.

Neben der Kapelle befindet sich das einzige Restaurant im Canyon. Wir gönnen uns einen Kaffee und laufen dann wieder zurück zu unserem Bus.

 

Die Altstadt von Tetovo

Tetovo hat eine lange Geschichte, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht, als die Stadt auf den Ruinen der antiken Stadt Oaeneon gegründet wurde. Während der osmanischen Herrschaft von 1438 bis 1912 entwickelte sich Tetovo zu einem wichtigen Handels- und Kulturzentrum. Viele osmanische Bauwerke wie die berühmte Šarena Džamija (Bunte Moschee) und die Arabati Baba Tekke wurden in dieser Zeit errichtet und sind noch heute wichtige Wahrzeichen der Stadt.

Die Bunte Moschee

Unser Bus lässt uns unmittelbar an der bunten Moschee aussteigen.

Wir gehen in den Hof der Moschee und schauen uns das toll bemalte Gebäude zunächst von außen an.

Anschließend ziehen wir unsere Schuhe aus und gehen in den Gebetsraum. Wow – der Raum ist mit vielen Ornamenten in leuchtenden Farben verziert.

Wir verlassen den Gebetsraum und steigen durch ein enges Treppenhaus im Minarett ein Stockwerk nach oben. Dort gehen wir durch den Vorraum zur Empore, die uns einen tollen Blick von oben in den Gebetsraum ermöglicht.

Danach verlassen wir die Moschee wieder und laufen durch den Stadtkern bis zu einer weiteren religiösen Stätte.

Die Tekke Arabati Baba

Nach einem Spaziergang von einem guten Kilometer durch Tetovo erreichen wir die Arabati Baba Tekke.

Arabati Baba Tekke ist eine historische Tekke (heilige Stätte), die 1538 von dem Derwisch Sersem Ali Baba gegründet wurde. Sie ist ein wichtiges Zentrum des Bektaschi-Islam, einer mystischen Strömung des Islam, die auf den Lehren von Haji Bektasch Veli basiert.

Die Anlage umfasst mehrere Gebäude, darunter die berühmte Mavi Konak (Blaue Residenz), die 1799 von Recep Paşa erbaut wurde. Diese Residenz wurde ursprünglich für seine kranke Tochter gebaut, um ihr eine gesündere Umgebung zu bieten. Heute ist die Tekke ein wichtiger Ort für die Bektaschi-Gemeinschaft in Nordmazedonien.

Zunächst machen wir einen kleinen Spaziergang zu den verschiedenen Gebäuden der Tekke.

In den Gebetsraum dürfen wir nicht, da Ungläubigen der Zugang verwehrt wird.

An der Mauer, die die Tekke umgibt, befindet sich ein kleiner Friedhof.

Anschließend werden wir von dem Imam der Tekke begrüßt und er erzählt uns ein wenig über die Geschichte der Tekke und über die Bektaschi-Gemeinschaft. Danach fahren wir weiter zum Ohridsee.

 

Durch die Altstadt von Ohrid

Insgesamt verbringen wir zwei Nächte und eineinhalb Tage am Ohridsee, einem der ältesten und tiefsten Seen Europas. An seinem Ufer liegt die historische Stadt Ohrid. Sie ist bekannt für ihre reiche Geschichte und kulturelle Bedeutung und wird oft als „Jerusalem des Balkans“ bezeichnet.

Ohrid wurde bereits in der Antike als Lychnidos gegründet und war ein wichtiges religiöses und kulturelles Zentrum. Im Mittelalter war Ohrid die Hauptstadt des Ersten Bulgarischen Reiches und später eine wichtige Stadt im Byzantinischen Reich.

Spaziergang durch die Altstadt

An der Flagge Nordmazedoniens treffen wir uns mit unserem lokalen Reiseführer, der uns die historische Altstadt zeigen möchte.

Wir schlendern durch die engen Gassen. Ein charakteristisches Merkmal der Altstadtarchitektur sind die Fassaden der Häuser, die oft mit traditionellen Balken- und Holzstrukturen verziert sind.

Etwas weiter kommen wir zur Kirche der Heiligen Sophia, die eine beeindruckende byzantinische Basilika aus dem 11. Jahrundert ist. Sie wurde auf den Fundamenten einer früheren frühchristlichen Kirche errichtet und diente als Kathedrale des Erzbistums Ohrid.

Danach schlendern wir durch die Gassen etwas den Berg hinauf und kommen zum antiken Theater, welches hier noch recht gut erhalten ist, obwohl es schon im 3. Jahrhundert v. Chr. während der hellenistischen Zeit erbaut wurde.

Anschließend laufen wir weiter über eine Straße bis ganz nach oben auf den Hügel.

Die Festungszitadelle

Die Burg von Ohrid, auch bekannt als Samuelfestung, ist eine beeindruckende mittelalterliche Befestigungsanlage auf dem Hügel Gorni Saraj oberhalb der Altstadt von Ohrid. Sie ist eine der größten und am besten erhaltenen Festungen in Südosteuropa.

Die Festung wurde während der Herrschaft von Zar Samuil (997-1014) erbaut und diente als Residenz und Hauptstadt des Ersten Bulgarischen Reiches.

Wir betreten die Festung und gehen gleich rechts die Treppen zur Mauer hinauf. Von dort oben haben wir einen tollen Ausblick auf die Altstadt und den See.

Ein großer Teild der Festungsmauer ist begehbar und wir gehen bis zu einem der großen Türme.

An der Metallleiter, die auf den Turm führt, loggen wir den Tradi „Samuil Fortress„. Beim Verlassen der Festung können wir noch die Frage des Labcaches „First Lab Adventure in North Macedonia : S3 3. Samuel’s Fortress“ beantworten.

Vorbei an den beiden Kirchen

Danach folgen wir dem Fußweg hinunter zu der Kirche der Heiligen Kliment und Panteleimon, einer beeindruckenden byzantinische Kirche. Sie ist dem Heiligen Kliment von Ohrid, einem Schüler der Heiligen Kyrill und Method, geweiht und wurde im 9. Jahrhundert auf den Fundamenten einer früheren Basilika errichtet. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrmals umgebaut und diente während der osmanischen Herrschaft zeitweise als Moschee. Die Kirche wurde im Jahr 2000 restauriert und ist heute ein bedeutendes historisches und religiöses Denkmal.

Um auf das Gelände zu gelangen, muss unser lokaler Reiseführer Eintritt für uns zahlen.

Wir gehen in die Kirche hinein, die drinnen sehr schön bemalt ist. Hier leuchten die Farben noch.

Nachdem wir die Kirche verlassen haben, folgen wir dem Fußweg weiter abwärts in Richtung des Sees. Schon von weitem ist die byzantinische Kirche St. Johannes von Kaneo zu sehen, die auf einem Felsvorsprung über dem Ohridsee steht. Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und ist dem Heiligen Johannes von Patmos geweiht, der als Autor der Offenbarung gilt.

Zunächst schauen wir uns die Kirche von Innen an und laufen anschließend auf den kleinen Hügel oberhalb der Kirche, die uns diesen traumhaften Blick auf die Kirche ermöglicht.

Danach steigen wir die vielen Treppen hinab bis zum Ufer des Ohridsees.

Zurück mit dem Boot

Am Ufer steigen wir in ein Boot und werden zum Hafen in der Nähe der Stelle, wo wir uns am Morgen mit unserem Reiseführer getroffen haben, gefahren.

Auf dem Weg dorthin bekommen wir tolle Ausblicke auf die Altstadt und die darüberliegende Festung.

 

Die Pfahlbauten der Knochenbucht

Nach unserem Stadtrundgang steigen wir wieder in den Bus und fahren ein kleines Stück am See entlang bis zu Knochenbucht, wo wir die Pfahlbausiedlung besuchen.

Diese Pfahlbausiedlung aus der Spätbronzezeit wurde 1995 von einem Taucher entdeckt, der Tierknochen und prähistorische Artefakte fand. Bei archäologischen Untersuchungen von 1997 bis 2005 wurden Reste von 6000 Holzpfählen entdeckt. Die Pfahlbauten in der Knochenbucht sind ein wichtiges Zeugnis der frühen menschlichen Besiedlung in der Region und bieten wertvolle Einblicke in das Leben und die Kultur der Menschen, die hier gelebt haben.

Wir schauen uns die Häuser und das kleine Museum an. Anschließend fahren wir wieder zurück in die Altstadt von Ohrid, wo wir den Nachmittag „frei“ bekommen.

 

Geocaching in der Altstadt von Ohrid

Am Nachmittag bekommen wir Freizeit und können die Zeit nutzen, um die Altstadt auf eigene Faust zu erkunden. saarzwerg und ich nutzen die Zeit, um intensiv Geocaching zu betreiben. Neben den beiden Caches, die wir schon auf dem Stadtrundgang am Morgen geloggt haben, warten noch weitere sechs Traditional Caches darauf von uns gesucht zu werden.

Unsere Geocaching-Tour führt uns am Bischofssitz und der zugehörigen Kirche vorbei. Von dort oben haben wir eine tolle Aussicht über die Altstadt und den See.

Anschließend loggen wir die Geocaches an der Stadtmauer und am antiken Theater und laufen dann hinunter zum See, um dort über den Steg zur Kaneo-Kirche zu spazieren.

Dort in der Nähe können wir zwei weitere Tradis loggen. Zum Abschluss unserer Tour laufen wir an der Stadtmauer entlang zu einem entlegenen Tradi und anschließend durch die Gassen wieder hinunter ins Zentrum der Altstadt.

Dort gönnen wir uns ein kühles Bier und treffen uns danach mit unserer Gruppe zum Abendessen.

 

Spaziergang durch das Kloster Naum

An unserem letzten Tag am Ohrid-See brechen wir am Morgen vom Hotel auf und fahren am See entlang bis zum Kloster Naum, das sich in der Nähe der albanischen Grenze befindet.

Das Kloster Sveti Naum wurde Ende des 9. Jahrhunderts vom Heiligen Naum, einem Schüler der Heiligen Kyrill und Method, gegründet. Mit Unterstützung der bulgarischen Zaren Boris I. und Simeon I. wurde das Kloster errichtet und diente als religiöses und kulturelles Zentrum.

Nach dem Tod des Heiligen Naum im Jahre 910 wurde das Kloster ihm geweiht und entsprechend umbenannt.

Wir gehen in die Kirche hinein. Dort findet gerade ein Gottesdienst statt.

Nachdem dieser vorüber ist, gehen wir in einen Seitenraum der Kirche, wo der heilige Naum beigesetzt wurde.

Anschließend schauen wir uns im Klostergarten um. Dort treffen wir diesen quirligen Pfau, der uns stolz sein Rad zeigt.

Damit geht unser Besuch in Nordmazedonien zu Ende und wir fahren über die Grenze zurück nach Albanien. Aber das ist eine andere Geschichte …

 

Unsere Hotel-Nichtempfehlung für Ohrid

Am Ohridsee verbringen wir gleich zwei Nächte im Hotel Villa Natali 2 (Provisionslink), welches zwar unmittelbar am Ohridsee liegt, aber sich so weit weg von der Altstadt befindet, dass diese nicht fußläufig erreichbar ist. Das „Hotel“ gleicht eher einem Apartmentblock statt einem Hotel.

Unser Zimmer ist sehr klein und verfügt noch nicht einmal über einen Tisch. Das Bad ist recht modern. Das Frühstück ist gut und wird in Buffetform angeboten. Auf Abendessen scheint das Hotel nicht eingerichtet zu sein: Das Essen, welches wir an einem Abend dort bekommen haben, war schon kalt und geschmacklich nicht wirklich lecker.

Sollte es uns noch einmal nach Ohrid verschlagen, so würde ich mir ein Hotel in der Nähe der Altstadt buchen wollen!

 

Interaktive Karte unserer Tour durch Nordmazedonien

Auf der folgenden Karte könnt Ihr die von uns geloggten Lab- und Geocaches und die besuchten Sightseeing-Spots unserer Tour durch Nordmazedonien, bei der wir den Matka-Canyon, Tetovo und den Ohridsee näher kennenlernen, sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet sich das Listing durch einen Klick auf den Cachenamen. Bitte beachtet, dass es sich bei den Links zu Unterkünften um Provisionslinks handelt: Ihr bezahlt bei einer Buchung über diesen Link nicht mehr und ich bekomme eine kleine Provision, die mir hilft meine Serverkosten zu decken.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Dieser Beitrag ist während unserer zweiwöchigen Rundreise durch Albanien, Montenegro, Kosovo und Nordmazedonien entstanden. Alle Details zu unserer Rundreise findet Ihr in dem Beitrag „Zweiwöchige Vier-Länderreise mit Ikarus durch den Balkan“ .

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Wie hat Euch diese Tour durch Nordmazedonien gefallen? Seid Ihr selbst schon in diesem Land unterwegs gewesen? Was sollte man dort auf jeden Fall gesehen haben? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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