Heute möchte ich euch mitnehmen in den Kosovo, wo wir Mitte dieses Jahres zwei ganze Tage verbringen durften. Wir besuchen die Altstädte von Peja und Prizren. Danach schauen wir uns ausgiebig in der Hauptstadt Pristina um.
Unterwegs besuchen wir die beiden mittelalterlichen Klöster Visoki Dečani und Gračanica. Bevor wir das Land wieder verlassen, besichtigen wir die Tropfsteinhöhle Gadime. Natürlich schauen wir auch nach Geocaches, die auf unserer Route liegen. Kommt mit auf die virtuelle Reise durch den Kosovo!
Inhaltsverzeichnis
- Geocaching im Kosovo
- Hotel- und Restaurantempfehlung für Peja
- Stadtbummel durch die Altstadt von Peja
- Besuch im Kloster Visoki Dečani
- Durch die Altstadt von Prizren
- Unsere Hotel- und Restaurantempfehlung für Pristina
- Durch die Hauptstadt Pristina
- Besuch im Kloster Gračanica
- Die Tropfsteinhöhle Gadime
- Interaktive Karte unseres Besuchs im Kosovo
Geocaching im Kosovo
Die Republik Kosovo hat eine Fläche von 10.908 km² und ist damit viermal so groß wie das Saarland. Die Unabhängigkeit des Kosovo ist völkerrechtlich umstritten. Von 115 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen wurde die Republik Kosovo bisher anerkannt, darunter die meisten EU-Staaten und die USA.
Umso erstaunlicher ist es, dass Groundspeak die Geocaches im Kosovo als Ländercaches von Serbien auflistet. Es kann derzeit also „nur“ das Ländersouvenir von Serbien erspielt werden. Schaut man sich die Geocaches im Kosovo auf der Karte an, so gibt es im Verhältnis zur Fläche nur wenige Caches.
Auf unserer zweitägigen Reise durch den Kosovo liegen nur drei Geocaches auf unserer Route, von denen einer laut Cachebeschreibung angeblich in Albanien liegt. Aber dazu später mehr!
Hotel- und Restaurantempfehlung für Peja
Nach einer langen Fahrt erreichen wir im Dunkeln die Innenstadt von Peja und checken im Hotel Benelux (Provisionslink) ein.
Unser Zimmer ist schon etwas in die Jahre gekommen, aber geräumig und gut ausgestattet. Das Badezimmer ist modern und funktionell. Zum Abendessen verlassen wir unser Hotel und gehen zwei Gebäude weiter ins Restaurant Kulla E Zenel Beut, wo ich mir zuerst ein lokales Bier bestelle, was richtig gut schmeckt!
Das Essen, was wir dort bekommen, zählt zu den Besten der ganzen Reise. Dieses Restaurant möchte ich Euch auf jeden Fall ans Herz legen, solltet Ihr mal nach Peja kommen.
Das Frühstück nehmen wir in einem Café ein, welches sich im Gebäude des Hotels befindet, aber nur von außen zugänglich ist. Statt einem Buffet dürfen wir hier à la carte bestellen.
Wir benötigen dafür recht viel Geduld, dafür ist es aber sehr lecker!
Stadtbummel durch die Altstadt von Peja
Um neun Uhr trifft sich unsere Reisegruppe vor dem Hotel und wir laufen in Richtung der Altstadt. Im Vergleich zu den Städeten in Montenegro schaut Peja schon ziemlich heruntergekommen aus.
Wir erreichen den zentralen Platz, an desen Seite das Hotel Korza steht. Es wurde 1929 gebaut und zählte damals wohl zu den ersten Adressen in Peja.
Von dort schlendern wir durch die Straße Toni Bleri, überqueren die Hauptstraße und schlendern durch den Basar, auf dem allerlei Dinge des täglichen Bedarfs angeboten werden.
Als der Basar sich etwas öffnet, stehen wir vor der Bajrakli-Moschee. Peja ist eine sehr osmanisch geprägte Stadt. Die Stadt gehört zu dem Teil Südosteuropas, der am längsten unter osmanischer Herrschaft stand. Erst nach dem Ersten Balkankrieg 1912/13 zogen die Türken ab und Peja wurde Teil des Königreichs Montenegro, während der Rest des heutigen Kosovo dem Königreich Serbien zugeschlagen wurde.
Wir ziehen unsere Schuhe aus und schauen uns die Moschee von Innen an.
Anschließend laufen wir wieder durch den Basar bis zu einem Hamam.
Nachdem es unserer Reiseführerin gelingt, jemanden aufzutreiben, der öffne, können wir uns das ehemalige Badehaus von Innen anschauen.
Hier ist noch viel zu tun, um es für den Tourismus herzurichten! Wir verlassen das Hamam und treffen uns am Hotel mit unserem lokalen Reiseführer, der uns jetzt im Kosovo begleiten wird.
Besuch im Kloster Visoki Dečani
Nach 45 Minuten Busfahrt kommen wir vor dem Kloster an. Das Kloster Visoki Dečani (kurz Dečani) ist ein mittelalterliches serbisch-orthodoxes Kloster im Kosovo. Es ist die Grabstätte des Königs Stefan Uroš III. Dečanski und ein wichtiger Wallfahrtsort. Der Sarg des Königs befindet sich im Hauptschiff vor der Ikonostase. In der Christus Pantokrator geweihten Kirche befindet sich der einzige vollständig erhaltene Freskenkomplex der byzantinischen Kunst aus dem Mittelalter. Das Kloster ist seit 2004 UNESCO-Weltkulturerbe.
Visoki Dečani wird von KFOR-Truppen bewacht. Zur Besichtigung müssen wir unsere Reisepässe abgeben. Meine große Spiegelreflexkamera muss ich im Bus lassen, weshalb ich hier nur Fotos mit meinem Smartphone machen kann.
Vor der Kirche werden wir von einem Gästeführer des Klosters begrüßt.
Drinnen erzählt er uns die Geschichte des Klosters und erläutert uns die tollen Wandmalereien.
Ich bin angenehm überrascht, dass ich in der Kirche mit meinem Smartphone (natürlich ohne Blitz) forografieren darf.
Nach der Führung bekommen wir etwas Freizeit, dich ich nutzen will, um meinen ersten Geocache in Serbien loggen zu können.
Leider wurde der Monastery Decane gemuggelt und ich mache ein Fotolog, wie die vielen Finder vor mir.
Durch die Altstadt von Prizren
Danach steigen wir wieder in den Bus und fahren nach Prizren, die zweitgrößte Stadt des Landes mit über 85.000 Einwohnern. Wir steigen in der Altstadt nahe am Fluß aus.
Nach einem gemütlichen Mittagessen beginnt unser lokaler Reiseleiter die Führung. Am zentralen Platz gibt es viele Geschäfte in bunten Häusern.
Etwas weiter befindet sich die Sinan-Pascha-Moschee. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt Prizren und zugleich das größte islamische Gotteshaus des Landes.
Auch hier bekommen wir die Gelegenheit uns die Moschee von Innen anschauen zu können.
Danach überqueren wir den Fluß und schlendern auf der anderen Seite zum Museum der Liga von Prizren.
Im Museum erfahren wir folgendes: Die Liga von Prizren, offiziell Liga zur Verteidigung der Rechte der albanischen Nation, war eine am 10. Juni 1878 im heute kosovarischen Prizren gegründete militärische und politische Widerstandsorganisation ethnisch-albanischer Führer. Die Liga strebte die Vereinigung der vier osmanischen Vilâyets Janina, Monastir, Shkodra und Kosovo zu einer autonomen Verwaltungseinheit mit der Hauptstadt Ohrid an.
Ich klinke mich kurz aus, da ich auf dem Gelände des Museums den Tradi „The League of Prizren“ suchen will, was mir zum Glück schnell gelingt.
Zu meiner Überraschung stelle ich fest, dass diese Dose in Albanien gelistet ist, was zwar zur Geschichte der Liga passt, aber aus Länderpunktsicht überhaupt keinen Sinn macht!
Anschließend gehen wir weiter und steuern das Mahmet Pasha Hamam an, welches jedoch wegen Renovierung für Touristen geschlossen ist.
Von dort ist es nicht weit, bis zur Helvetis-Tekke, einem Derwischkloster (Tekke). Das Bauwerk ist ein nationales Kulturdenkmal. Das heutige Klostergebäude stammt aus dem Jahr 1835, ist in traditioneller Steinbauweise errichtet und hat ein Ziegeldach. Der Komplex umfasst neben dem Kloster eine sechseckige Ritualhalle, Semihane genannt, als Hauptgebäude, ein mit vielen traditionellen Elementen ausgestattetes Residenzgebäude aus dem 17. An der Westseite befindet sich die Türbe, in der die Gräber des Gründers und der neun Fürsten des Halveti-Ordens untergebracht sind.
Wir dürfen uns die Gebäude nur von außen anschauen. Danach gehen wir zum Bus und fahren in die Hauptstadt.
Unsere Hotel- und Restaurantempfehlung für Pristina
Nach eineinhalb Stunden Fahrt erreichen wir die Hauptstadt Pristina, wo wir im Manami Hotel (Provisionslink) einchecken. Das Hotel ist sehr modern, unser Zimmer sehr geräumig und das Badezimmer top modern ausgestattet und befindet sich in fußläufiger Entfernung zur Fußgängerzone im Zentrum der Hauptstadt. Uns gefällt dieses Hotel sehr gut. Das Frühstück wird in Buffetform angeboten und bietet eine sehr große Auswahl an kalten und warmen Speisen.
Das Abendessen nehmen wir nach einem Stadtrundgang im Restaurant Pishat, welches sich in einer Seitenstraße der Fußgängerzone befindet. Dort ist das Essen landestypisch und sehr gut.
Durch die Hauptstadt Pristina
Gegen 18:30 starten wir mit unserem lokalen Reiseführer einen Spaziergang durch die Hauptstadt. Durch die Fußgängerzone laufen wir zur Mutter-Teresa-Kathedrale.
Da die Kirche um diese Zeit schon geschlossen ist, schauen wir uns den Innenraum erst am nächsten Morgen an.
Um diese Zeit ist jedoch noch eine Turmbesteigung möglich. Wir zahlen kleines Geld für den Fahrstuhl und werden ganz komfortabel ohne Anstrengung nach oben gefahren. Die Aussicht über Pristina ist atemberaubend.
Von hier oben ist die Nationalbibliothek gut zu erkennen. Sie ist unser nächstes Ziel auf unserem Rundgang.
Dort angekommen können wir uns drinnen umschauen. Eine Eintrittgebühr wird dafür nicht verlangt.
Wow – die Bibliothek hat eine ganz besonders gelungene Architektur, wie ich finde!
Nach der Besuch der Nationalbibliothek gehen wir zum Abendessen und anschließend zurück ins Hotel. Am nächsten Morgen fahren wir zur Königsmoschee. Die Moschee wird auch als Sultan-Mehmed-al-Fatih-Moschee bezeichnet.
Auch hier ist der Innenraum besonders verziert.
Die Nieschen an den Fenstern laden zum Studium des Koran geradezu ein.
Nach der Mosche halten wir kurz an der Kathedrale, um den Innenraum zu besichtigen und fahren danach weiter zu einem Kloster im Südosten der Stadt.
Besuch im Kloster Gračanica
Nach etwa zwanzig Minuten Fahrt kommen wir am Kloster an. Das Kloster Gračanica ist ein serbisch-orthodoxes Kloster zur Entschlafung der Muttergottes im Kosovo, das 1321 gegründet wurde. Aufgrund seiner in der mittelalterlichen serbischen Kunstgeschichte einzigartigen Architektur und seiner Lage auf dem Amselfeld ist es eines der bekanntesten Klöster der serbisch-orthodoxen Kirche.
Die Kreuzkuppelkirche mit fünf Kuppeln ist ein herausragendes sakrales Bauwerk. Sie ist im nationalen Register der Republik Serbien als UNESCO-Weltkulturerbe eingetragen.
Leider darf ich hier im Inneren nicht fotografieren. Die Gemälde an den Wänden sind sehr sehenswert!
Wir halten uns im Kloster eine knappe Stunde auf, bevor wir weiterfahren.
Die Tropfsteinhöhle Gadime
Bei unserem letzten Stopp im Kosovo besichtigen wir die Tropfsteinhöhle Gadime. Gleich gegenüber von Tickethaus befindet sich der Eingang.
Die Höhle ist beleuchtet und unser lokaler Guide führt uns durch die verzweigten Gänge.
Je weiter wir in die Höhle vordringen, je mehr Tropfsteine sind zu sehen.
In der Höhle spielen wir den Earthcache „Shpella Gadimës [Gadime – Marble Cave]„, dessen Fragen wir alle gut beantworten können. Natürlich machen wir auch das obligatorische Beweis-Selfie.
Anschließend gönnen wir uns einen kleinen Mittagsimbiss im Restaurant am Höhlenparkplatz und setzen dann unsere Reise noch Nord Mazedonien fort. Aber das ist eine andere Geschichte.
Interaktive Karte unseres Besuchs im Kosovo
Auf der folgenden Karte könnt Ihr die von uns geloggten Geocaches und die besuchten Sightseeing-Spots unserer Tour durch den Kosovo sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet sich das Listing durch einen Klick auf den Cachenamen. Bitte beachtet, dass es sich bei den Links zu Unterkünften um Provisionslinks handelt: Ihr bezahlt bei einer Buchung über diesen Link nicht mehr und ich bekomme eine kleine Provision, die mir hilft meine Serverkosten zu decken.
Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.
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Dieser Beitrag ist während unserer Rundreise durch zweiwöchigen Rundreise durch Albanien, Montenegro, Kosovo und Nordmazedonien entstanden. Alle Details zu unserer Rundreise findet Ihr in dem Beitrag „Zweiwöchige Vier-Länderreise mit Ikarus durch den Balkan„.
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Wie hat Euch diese Tour durch den Kosovo gefallen? Seid Ihr selbst schon in diesem Land unterwegs gewesen? Was sollte man dort auf jeden Fall gesehen haben? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag.