Wandermulti: Lecker Pfädchen mit drei Genussstationen

Anfang April machten saarzwerg und ich uns auf, die relativ neue Traumschleife „Lecker Pfädchen“ in Thalfang im Hunsrück zu erwandern. Auf der Strecke liegen insgesamt 23 Geocaches und 5 Labcaches, die während der Wanderung eingesammelt werden können.

Das Besondere an dieser etwa 11 Kilometer langen Wanderung sind jedoch die drei Genussstationen, die auf der Strecke liegen und an denen der Wanderer sich für kleines Geld erfrischen darf. Kommt mit auf die virtuelle Wanderung über das Lecker Pfädchen!

 

 

Die Traumschleife Lecker Pfädchen

Im Mai 2022 wurde die Traumschleife Lecker Pfädchen eröffnet und vom Deutschen Wanderinstitut mit 78 Erlebnispunkten als Premiumwanderweg zertifiziert. Laut Wegbetreiber hat der Wanderweg eine Länge von 11,1 Kilometer und dabei werden nur 207 Höhenmeter überwunden. Die reine Gehzeit ist mit vier Stunden angegeben. Die Traumschleife startet in Thalfang, einem 1800-Seelen-Dorf im Hunsrück in Rheinland-Pfalz. Über die Wanderstrecke sind drei Genussstationen verteilt, an denen Ihr Euch während der Wandersaison von April bis November mit passendem Geld Getränke kaufen könnt.

Als wir am Ostermontag kurz vor 10 Uhr dort ankommen, sind noch genügend Parkplätze frei.

Vom empfohlenen Parkplatz sind es nur wenige Meter bis zum Portal des Wanderwegs.

Gleich daneben befindet sich die Informationstafel, die den Wegverlauf und die besonderen Dinge, die es unterwegs zu erleben gibt, zeigt.

Der Wegverlauf ist vorbildlich, mit den violetten Saar-Hunsrück-Schildern markiert.

Wie bei Traumschleifen üblich sind auch auf diesem Wanderweg Markierungen pro Kilometer vorhanden.

saarzwerg und ich waren ziemlich genau sechs Stunden mit mehreren Pausen und extensivem Geocaching unterwegs gewesen. Am Ende zeigte mein GPS 12 Kilometer und 330 Höhenmeter an.

 

Die Lab- und Geocaches auf der Strecke und im Ort

Über die komplette Wanderroute verläuft der Multi Traumschleife Lecker Pfädchen, für den an insgesamt neun Stationen jeweils eine Frage zu beantworten ist. Hinzu kommen noch zwanzig weitere Geocaches (Tradis und Multis), die unterwegs mit einer Angel vom Baum geholt werden können. Auch der BONUS Lecker Pfädchen ist ein Angelcache. Als ob das noch nicht genug wäre, gibt es auf diesem Wanderweg auch noch ein LabAdventure, welches aus fünf Labcaches besteht und für die jeweils unterwegs an den Selfie-Fenstern eine einfache Frage zu beantworten ist.

Normalerweise bin ich kein Freund davon, Wandercaches mit Angeln zu verbinden, da meiner Meinung nach dabei das Wandererlebnis leidet. In diesem Fall habe ich jedoch meine Angel an den Wanderrucksack gehängt und konnte unterwegs bis auf einen Cache alle Dosen finden und auch loggen. Jedoch war es oft recht stressig den Multi, das LabAdventure und die einzelnen Tradis gleichzeitig unter einen Hut zu bringen. Dabei ist es auf jeden Fall hilfreich mittels lab2gpx die Positionen der einzelnen Labs zu ermitteln und zusammen mit den Stationen des Multis auf das GPS zu speichern.

Nach der Wanderung gibt es auch in Talfang noch ein paar Labs und Geocaches zu suchen. Am Ende des Tages konnte ich so 37 Punkte für Funde erreichen. Hätte ich ein Android-Telefon gehabt, hätte ich auch noch ein paar Labs mehr, für die NFC erforderlich ist, suchen.

 

Vorbei am See und weiter über kleine Pfade nach oben

Ich befestige meine Angel am Rucksack und wir wandern los. Zunächst laufen wir an einem schönen See vorbei.

Anschließend verläuft unser markierter Weg durch das breite Tal des Thalfanger Baches.

Nach etwa 1,3 Kilometern biegen wir links in einen kleinen Waldpfad ein und folgen diesem nach oben. Unterwegs angeln wir immer mal wieder eine Dose, die, wegen den derzeit noch fehlenden Blättern, gut zu finden ist.

Unser Weg führt uns kontinuierlich nach oben. Eine Stelle, an der vor kurzem Rodungsarbeiten durchgeführt wurden, ist dabei besonders idyllisch.

Kurze Zeit später verlassen wir den Wald und wandern über eine offene Wiesenlandschaft, wo wir einen schönen Weitblick auf die umliegenden Dörfer bekommen.

Am Ende der Wiese wurde ein Fenster aufgestellt, welches zu Selfies einlädt. Dort ist auch die erste Frage für das LabAdventure zu beantworten.

 

1. Genussstation „Bäscher Genusshöhe“

Noch etwas weiter oben stoßen wir auf eine große Wegkreuzung, an der sich die erste Genussstation unserer heutigen Wanderung befindet. In einer großen Kiste werden regionale Biere und nicht alkoholische Getränke angeboten.

Die Preise sind zwar nicht ganz so niedrig, wie ich sie von den Getränkestationen aus dem Schwarzwald kennen, aber dennoch fair, wie ich finde.

Neben der Kiste befindet sich ein großes Fass. Natürlich schaue ich auch dort hinein.

Darin befindet sich verschiedene Weine, die ebenfalls zum Kauf angeboten werden. Auch Gläser können dort geliehen werden. Mit Preisen um die 10 Euro finde ich das nicht mehr ganz so günstig. Auch gefällt mir nicht so gut, dass nur große Flaschen angeboten werden. Gerade wenn man nur zu zweit unterwegs ist, empfinde ich eine große Flasche als einfach zu viel! Von anderen Wanderwegen kenne ich die Praxis, dass auch kleine oder zumindest halbe Flaschen zum Verkosten angeboten werden.

Falls Ihr diese Genussstationen nutzen wollt, so solltet Ihr genügend Kleingeld einstecken, da der Preis in eine Vertrauenskasse geworfen werden muss. Ein Wechseln ist dabei natürlich nicht möglich.

Vor der Kiste und dem Fass befinden sich zwei Sitzgruppen mit Tisch und Bänken und dahinter ein paar Fässer, die als Stehtische umgebaut worden sind. Da am Ostersonntag, als wir dort ankommen, schon recht viel los ist, sind die Bänke besetzt und wir weichen an die Stehtische aus.

 

Weiter durch Wald und Wiesen zur Burg

Nach unserer Pause an der Genussstation folgen wir einem kleinen Waldpfad parallel zu einem Hang.

Kurze Zeit später biegt unser Weg in den Hang ab, wo er in Serpentinen nach unten zu einem Forstweg verläuft. Die steilen Stellen sind mit dicken Seilen gesichert.

Unten angekommen, folgen wir dem Forstweg weiter bis zu einer kleinen Straße.

Nachdem wir diese gequert haben, wandern wir leicht wellig durch eine offene Wiesenlandschaft.

Nach einem kurzen Stück durch den Wald, kommen wir zum nächsten Selfie-Fenster, wo wir wieder eine Frage zu unserem LabAdventure beantworten.

Die Aussicht von hier oben auf das kleine Dorf Dhronecken, welches unten im Tal liegt, ist sehr schön.

Nun geht es wieder nach unten. In großen Serpentinen steigen wir nach Dhronecken hinunter.

Am Weg befinden sich viele Schilder, die die jeweiligen dort gepflanzten Obstbäume erklären. Diese Schilder werden benötigt, um das Final des Multi 10 Lecker Pfädchen zu berechnen.

 

2. Genussstation an Burg Dhronecken

Im Tal angekommen, ist es nicht mehr weit bis zur Burg Dhronecken, bei der ich die zweite Genussstation befindet. In zwei Kühlschränken wird Bier, Wein und nicht alkoholische Getränke angeboten.

Heute haben wir Glück: Am Ostersonntag wird in der Scheune daneben Schwenkbraten und Bratwürste frisch vom Grill angeboten. Obwohl wir eigentlich unser Picknick dabei haben, gönnen wir uns eine Wurst und dazu eine Flasche Weißwein, die wir aber natürlich nicht leeren und den Rest in den Rucksack packen.

Danach erhalten wir von der netten Dame des örtlichen Tourismusbüros einen Wahlschein, mit dem wir an der Wahl zum schönsten Wanderweg Deutschlands 2023 teilnehmen können. Das Lecker Pfädchen gehört dabei zu den zehn nominierten Wanderwegen. Da es etwas zu gewinnen gibt, nehmen wir gerne an der Wahl teil ;-)

Nach einer ausgedehnten Mittagspause steigen wir auf den Turm hinauf und loggen dabei den Tradi Burg Dhronecken.

Anschließend laufen wir in den Innenhof der Burg, die schon um 1300 das erste Mal erwähnt wurde.

Im ersten Gebäude auf der rechten Seite ist eine öffentliche Toilette ausgeschildert, die – als wir dort vorbeischauen – sehr sauber ist.

Vier verlassen die Burg durch das große Tor …

… und laufen danach ein Stück durch diesen schönen Ort.

 

Weiter durch Wald und Wiesen

Kurz vor Ortsende biegen wir rechts in einen Waldpfad ein, der im Folgenden steil nach oben führt. An manchen Stellen wurde sogar Stufen in den Boden gegraben und dicke Seile befestigt, um den Aufstieg zu erleichtern.

Nach dem Anstieg erreichen wir eine kleine Landstraße, die wir überqueren. Anschließend wandern wir recht eben durch eine weite Wiesenlandschaft. Unterwegs kommen wir dabei an einem weiteren Selfie-Fenster vorbei.

Bedingt durch die offene Landschaft können wir wieder weit zu den umliegenden kleinen Dörfern blicken.

Langsam beginne ich meine Angel am Rucksack zu merken – sie hat doch für eine Wanderung einen echt ungünstigen Schwerpunkt. Mehrfach werden wir auf der Wanderung angesprochen, warum wir denn eine Angel mitnehmen würden …

Nach einiger Zeit beginnt der Weg anzusteigen und wir wandern in einem großen Bogen auf einen grünen Hügel hinauf.

 

3. Genussstation „Burtscheid“

Wir laufen um einen Wasserbehälter herum und kommen zur dritten und letzten Genussstation dieser Wanderung. Neben zwei Sitzgruppen mit Tisch und Bänken steht dort ein solarbetriebener Kühlschrank, den ich persönlich sehr innovativ empfinde.

Gerade als wir dort ankommen, wird der Kühlschrank neu aufgefüllt. Oben liegen die nichtalkoholischen Getränke und unten die Biere und Radler, die es aber ebenfalls in einer nichtalkoholischen Form gibt.

Auch hier gönnen wir uns eine Trinkpause.

 

Über Wiesen zurück zum Ausgangspunkt

Im Anschluss daran wandern wir wieder weiter. Das Gelände bleibt weiter offen und wir laufen über Feldwege, die zwischen Wiesen und dem Waldrand verlaufen.

Wir steigen in ein breites Bachtal hinab und kommen zu dem letzten Selfie-Fenster dieser Wanderung.

Danach folgen wir weiter dem Bachtal, bis wir den Ort Thalfang erreichen.

Von hier aus ist es dann nicht mehr weit bis zum Parkplatz, wo wir unser Auto geparkt haben. Nach sechs Stunden kommen wir wieder dort an. Die Tour mit dem überwiegend offenen Gelände, der tollen Burg und den drei Genusstationen unterwegs, hat uns sehr gut gefallen. Hier kommen wir sicher noch einmal wieder!

 

Interaktive Karte der Wanderung

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Geocaching-Wanderung über die Traumschleife „Lecker Pfädchen“ sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com. Das Final des Wandermultis und der weiteren Multis und Mysterys und der Weg zu ihnen, habe ich natürlich aus dem Track entfernt.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Wie hat Euch unser Bericht der Wanderung gefallen? Kennt Ihr diese Tour und wäre sie etwas für Euch? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

Ein Kommentar:

  1. Mal den Geocaching Aspekt aussen vor gelassen finde ich diesen Hype um die Traumschleifen und Premium-Wanderwege ziemlich daneben.
    Wozu das führt kann man hier ja sehen. Klar ist so eine Station Mal nett, aber um hier in einer virtuellen Wertung vorne zu liegen gibt es ganz schöne Auswüchse! Waren z.B. die Stufen uns Seile an diesen „Steilstellen“ nötig? Ich hatte es auch Mal da war neben/parallel zur wenig befahrenen Straße extra ein Grünstreifen ausgemäht um das Lauferlebnis nich zu schmàler. Mittlerweile sind diese Wege nur noch ein Auswüchse der Vermarktung, gepusht vom DWI und außerdem geografisch sehr einseitig in D verteilt.
    Schade das es sowas überhaupt braucht…

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