Lavendel Zorn – kein Geocaching-Krimi (Buchbesprechung)

Nachdem jetzt schon der fünfte Band der Provence-Krimi-Serie unter dem Namen “Lavendel Zorn” erschienen ist, hat uns die Autorin wieder angeschrieben und gefragt, ob wir nicht Lust hätten eine Rezension zu verfassen.

Da die Carine Bernard eine Geocacherin ist, machen wir das natürlich gerne. saarzwerg hat das Buch gelesen und wird es Euch in diesem Beitrag vorstellen. Schaut doch mal rein!

 

 

Die Buchbesprechung von saarzwerg

Zwei Warnungen vorneweg:
Erstens – ja, bei Lavendel-Zorn handelt es sich nicht um einen Geocaching-Krimi, sondern um einen Krimi, der von einer professionellen Autorin geschrieben wurde, zu deren Hobbys Geocaching gehört: Unter dem Nicknamen austriaka ist sie die Ownerin von über 100 Caches, von denen 72 derzeit noch aktiv sind. Mit Geocaching hat der Krimi Lavendel-Zorn im Gegensatz zum Lavendel-Coup (aka Lavendel-Tod), bei der die ebenfalls cachende Ermittlerin Molly Preston im Mittelpunkt stand, die ihr “Leben”als Protagonistin eines Mystery-Caches begonnen hat, bevor sie zur Romanfigur wurde, aber keinerlei Berührungspunkte. Wer daher nicht weiterlesen möchte, sollte an dieser Stelle aufhören den Artikel zu lesen.
Zweitens – ich kenne grundsätzlich nur zwei Arten von Büchern: Die, die scheinbar nie enden, weil man sich beim Lesen durch Seite um Seite quälen muss (und die dann für den Leser unter Umständen wirklich nie enden, weil er sie vor dem Ende frustriert in die Ecke wirft) und die, von denen man möchte, dass sie nie enden, was dann aber leider diametral im Gegensatz zur Summe der in einem Rutsch verschlungenen Seiten steht – wodurch diese Bücher dann eben gerade viel zu früh enden. Lavendel-Zorn gehört für mich in diese zweite Kategorie. Zum Glück ist es aber bereits der vierte von fünf bislang erschienenen Provence-Krimis, bei der die Kommissarin Lilo Braque im Mittelpunkt steht. Daher kann ich zumindest hoffen, dass es noch weitere Krimis mit ihr geben wird, nachdem ich zu Beginn von Band 4 der Provence-Krimi-Reihe fürchten musste, dass ihre Story auserzählt sei, was aber zum Glück nicht der Fall gewesen ist:

So stand zu Beginn von Band 4 der Lavendel-Krimis, Lavendel-Grab, im Raum, dass die Kommissaranwärterin Lilou nach Ende ihrer Ausbildung nach Paris versetzt werden sollte. Damit wäre fraglich gewesen, ob die Reihe oder zumindest die Geschichten um Lilou als Ermittlerin weitergegangen wären.  Diese Frage hat sich dann aber im Verlauf der Handlung geklärt, weil sich die Gelegenheit ergab, dass Lilou eine Stelle als Kommissarin in Carpentras antreten konnte. Im gerade erschienenen Lavendel-Zorn dürfen wir daher Lilou bei ihren ersten eigenverantwortlichen Ermittlungen als Kommissarin begleiten und gleichzeitig mitverfolgen, wie sich die Beziehung zu ihrem Freund Simon weiterentwickelt, die bei einer Versetzung nach Paris auf der Kippe gestanden hätte.

Aber auch so ist die Beziehung der beiden Prüfungen ausgesetzt: Nicht nur, dass Lilou und Simon, der ein eigenes Restaurant eröffnet hat, aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen ihrer Berufe kaum noch Zeit miteinander verbringen – wenn sie es dann tun, stolpern sie prompt am Lac du Péty über die Leiche einer jungen Frau. Zunächst sieht es so aus, als handle es sich um einen Badeunfall oder einen Suizid, als dann aber auch der Chef der Toten, der Notar Sousteron, tot in seinem von innen verschlossenen Büro gefunden wird, ist das für Lilou ein Suizid zuviel und ihr Ermittlerinstinkt erwacht. Dass Lilous Ermittlungen dann ausgerechnet ins Restaurant von Simon führen und sie ihm sogar an einem Abend das Lokal im laufenden Betrieb schließt, ist der Beziehung auch nicht gerade förderlich. Daneben muss Lilou noch damit zurechtkommen, dass sie jetzt Verantwortung trägt und dass sie als neue Vorgesetzte nicht bei allen Kollegen, die sie vorher ja bereits als Praktikantin kennengelernt haben, gut ankommt. Das nimmt aber nie überhand, sondern die Krimihandlung, die logisch entwickelt wird, bleibt immer im Fokus.

Insgesamt ist die Handlung “fluffig” (um einen Begriff aus der Danksagung zu zitieren) geschrieben und erzählt, sodass es sich locker leicht lesen lässt, was dann leider eben dazu führt, dass man viel zu schnell am Ende des Buches anlangt. Gleichzeitig ersteht beim Lesen durch die Ortsbeschreibungen und die kulinarischen Einsprengsel vor dem inneren Auge ein sehr lebendiges Bild der Provence – man merkt, dass Karin sich dort sehr gut auskennt – was dem Lesen des Buches nochmal ein I-Tüpfelchen verleiht. Für mich ist es der ideale Krimi, den man auf der Terrasse bei einem Gläschen Wein aus der Provence verschlingen und sich auf einen Urlaub einstimmen kann. Wenn noch Jemand ein Geschenk für Muttertag sucht, ich hätte da einen Vorschlag!

 

Über das Buch

Lavendel-Zorn: Ein Provence-Krimi (Die Lavendel-Morde, Band 5)
Carine Bernard
Taschenbuch: 277 Seiten
Verlag: Knaur TB; 1. Edition (3. April 2023)
ISBN-13: 978-3426529744

 

Der Preis für das Buch

Das Buch gibt es bei Amazon als Paperback, als eBook für den Kindle und als Hörbuch. Aktuell kostet das Paperback 10,99 € und die Version für den Kindle 9,99 €.

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Transparenzhinweis

Dieses Buch wurde mir als Paperback für diese Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt und ich darf es anschließend behalten. Wer mich kennt, weiß, dass dies unsere Objektivität bei diesem Testbericht nicht beeinflusst. Die Besprechung beschreibt die ehrliche Meinung von saarzwerg zu dem Buch “Lavendel Zorn”.

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Kennt Ihr dieses Buch schon? Wie ist Eure Meinung darüber? Wie immer freuen wir uns über Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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