Geocaching & Sightseeing in Jordanien – Little Petra, Kloster & Schatzhaus

Heute berichte ich Euch von einer besonderen Wanderung, die uns von Little Petra über das Kloster, zur byzantinischen Kirche, entlang der Königswand, zum Schatzhaus und durch den Siq geführt hat. Intensiver kann man Petra wohl nicht erleben.

Unterwegs gibt es ein paar wenige Geocaches. Kommt mit auf die virtuelle Wanderung durch diese atemberaubende Kulisse!

 

 

Mit dem Bus zum Startpunkt

Wir starten pünktlich um 7:15 Uhr mit unserem Reisebus in Richtung Beida, welches auch “Little Petra” genannt wird. Unterwegs halten wir an einem Aussichtspunkt, von dem wir das vor uns liegende Tal und die Berge dahinter gut sehen können. Überall sind die Spuren der Nabatäer zu sehen, die hier ihre kolossalen Bauten aus dem Stein gemeißelt haben.

Von dieser Stelle ist fast ganz Petra zu sehen: Die Felsen im Vordergrund sind die Rückseite der Königswand, dahinter das Mosaik der byzantinischen Kirche (gut zu erkennen an dem weißen Dach), links daneben der römische Tempel und dahinter ein Felsen mit vielen Öffnungen und auf seiner Spitze die Ruinen einer Kreuzritterburg. Dahinter ein großer Berg mit der Moschee am Grab des Aaron.

 

Ein Kurzbesuch in Little Petra

Wir steigen wieder ein und fahren erneut nur ein paar Minuten. Schon haben wir Little Petra erreicht. Unser Guide kauft die Eintrittskarten für uns, die jeweils auf unseren Reisepass registriert sind und zwei ganze Tage für ganz Petra gültig sind.

Schon gleich am Eingang der engen Schlucht wurde die Front eines hohen Gebäudes aus dem Fels gehauen. Diese Arbeiten dauerten je nach Größe zehn bis zwanzig Jahre und wurden von oben nach unten ausgeführt. Fehler, also zuviel Herausgehauenes, konnten nicht mehr korrigiert werden. Es war folglich eine sehr anspruchsvolle Arbeit.

Wir gehen weiter in die Schlucht hinein, die um diese Zeit noch komplett im Schatten liegt. Auf der linken Seite kommt nun eine große Halle.

Kurz danach folgt auf der rechten Seite eine große Zisterne. Wasser war in der Wüste sehr wichtig und jeder Tropfen, der selten vom Himmel viel, wurde aufgefangen.

Zu meiner Überraschung schauen wir uns nur ein Gebäude mit Malereien an und verlassen dann schon wieder Little Petra. Bei unserem Besuch 2008 sind wir wesentlich weiter in die Schlucht hineingegangen, öfters mal rechts und links hochgestiegen und haben uns dort wesentlich mehr angeschaut!

 

Über den Fahrweg zum Hintereingang von Petra

Nachdem wir zum Ticketcontainer zurückgegangen sind, holen wir noch unsere Rucksäcke aus dem Bus und beginnen unsere Wanderung. Zunächst laufen wir recht unspektakulär über eine unbefestigte Fahrspur Richtung Petra.

Dabei werden wir von einigen großen Jeeps und LKWs überholt, deren Ladeflächen für Touristen umgebaut wurden und die nun ihre Gäste über diese staubige Piste zum interessanteren Teil der Wanderung bringen.

Ab und an kommen wir an einem Wegweiser vorbei: Wir sind auf dem Weg nach Ad Deir, welches auch als Kloster bezeichnet wird und meiner Meinung nach, neben dem Schatzhaus, das schönste Gebäude hier ist.

Langsam kommt die Sonne zum Vorschein. Natürlich gibt es auf unserer Wanderung kaum Schatten – gut, dass wir so früh gestartet sind.

Jetzt ist es nicht mehr so weit – so bald wir dahinten an den Felsen ankommen beginnt der interessante Teil der Wanderung.

Dazu müssen wir aber noch diesen kleinen Hügel in der prallen Sonne hoch laufen.

Übrigens wie auch die Touristen aus den Jeeps und LKWs – die parken nämlich am Fuß des Hügels und lassen ihre Gäste dort unten aussteigen. Wer fußfaul sein sollte, kann sich dort aber auch einen Esel mieten.

 

Durch die Felsen hinauf zum Ad Deir

Zunächst wandern wir über eine Treppe nach unten und anschließend über viele weitere Treppen wieder nach oben.

Der Wanderweg ist gut ausgebaut und schlängelt sich durch den Steilhang der Felsen.

Wir kommen zu einem Aussichtspunkt mit einem atemberaubenden Blick in die Schlucht, an der wir die ganze Zeit entlang gewandert sind.

Danach wird es wieder etwas gemütlicher, es geht recht flach weiter.

Immer wieder kommen wir an spektakulären Stellen vorbei, wo unser Wanderpfad auf besondere Weise durch den Steilhang verläuft.

Allmählich kommen wir höher. Unser Wanderpfad verlässt den Abgrund und quert ein Hochplateau. In der Ferne ist schon das erste Zelt zu sehen, welches auf einem der vielen Aussichtsfelsen errichtet wurde und in denen die Beduinen den Touristen kalte und warme Getränke anbieten.

Fast haben wir den ersten Teil unserer Wanderung geschafft: Zwischen zwei Felsen taucht die Spitze von Ad Deir auf.

Kurz hinter dieser Stelle öffnet sich die Landschaft erneut und wir wandern durch die inzwischen stark scheinende Sonne bis zum Kloster.

 

Etwas Freizeit am Kloster (Ad Deir)

Jetzt bekommen wir von unserem Guide eine Dreiviertelstunde Freizeit. Wir gehen zunächst zum Kloster hinüber.

Dort machen wir schnell ein Selfie für den Virtual Ad Dayr (The Monastery), der genau so gestaltet ist, wie ich mir einen Virtual im Urlaub wünsche: Einfach nur ein Foto vor Ort machen und der Geocache kann geloggt werden!

Da wir schon 2008 hier oben auf einem der Aussichtsfelsen mit Blick ins Jordantal waren, nutzen wir dieses Mal unsere Freizeit, um auf einen anderen Aussichtsfelsen mit Blick auf das Kloster hochzusteigen. Auch hier hat ein Beduine ein schattenspendendes Zelt errichtet und bietet Orangensaft zum Kauf an.

Wir nehmen Platz und bestellen Saft, der bei dieser tollen Aussicht doppelt so gut schmeckt.

Nachdem unsere Freizeit fast komplett aufgebraucht ist, treten wir den Rückweg an und steigen vorsichtig von diesem Felsen herunter. Kurz vor dem Treffpunkt mit unserem Guide gibt es eine Höhle in einem kleinen Felsen, die diesen tollen Blick auf das Kloster freigibt.

Auch wenn ich genau dieses Bild in 2008 schon mal aufgenommen habe, so muss ich es auch bei diesem Besuch wiederholen!

 

Hinunter ins Wadi

Unser Guide führt uns nun über den Haupttouristenweg nach unten. Auch dieser Weg ist gut ausgebaut und mit vielen Treppen versehen. Ab und an kommt ein Beduine mit seinem Esel hinauf geritten. An einer anderen Stelle bedauere ich den Esel, der gerade einen recht korpulenten Touristen die Treppe hochschleppt. Gegenüber 2008 hat sich viel verändert: Mittlerweile gibt es auf diesem Abstieg kaum noch eine Stelle, an der keine Verkaufsbude aufgestellt wurde. Schade eigentlich!

Auf den etwa 1,7 Kilometern Abstieg werden knapp 200 Höhenmeter überwunden. Wir brauchen dafür eine knappe Dreiviertelstunde.

 

Mittagspause am römischen Tempel

Im Tal angekommen befinden wir uns inzwischen in der Nähe des römischen Tempels.

Es gibt hier zwei Restaurants. Unser Guide führt uns in das “Nabatean Restaurant”, in dem es für kleines Geld leckere Sandwiches gibt. Wir machen eine knappe Stunde Mittagspause, bevor wir wieder aufbrechen.

 

Weiter zur byzantinischen Kirche

Schnell verlassen wir die römische Prachtstraße nach links und laufen einen kleinen Hang hinauf bis zu einer mit einem großen weißen Zelt überdachten Anlage. Wir gehen hinein und finden ein tolles Mosaik vor.

Dieses gehörte zu dem Fußboden einer byzantinischen Kirche, die sich einmal hier befunden hat.

 

Entlang der Königswand

Wir folgen weiter dem breiten Wanderpfad in Richtung der Felsen. Dort ist schon die monumentale Königswand zu sehen.

Zu meiner Überraschung schauen wir uns nur eines der vielen königlichen Gräber an, die sich in dieser Wand befinden: das Urnengrab. Wir gehen hinein.

Die Seitentüren und die Fenster wurden später bei einer Verwendung als Kirche aus dem Fels geschlagen. Wir verlassen das Grab wieder und steigen auf den vor der Königswand quer verlaufenden Weg ab. Auch hier hat es wieder endlose Verkaufsstände.

Wir folgen dem Weg wieder nach oben und kommen zu einer größeren Höhle, in der sich toll gefärbte Sandsteinrippen befinden.

Auch hier hat sich ein Beduine niedergelassen und bietet Kaffee an, den wir dankbar annehmen. Wir gönnen uns wieder eine Pause mit Aussicht.

Nach der Pause setzen wir unsere Wanderung wieder fort. Oberhalb der Höhle haben wir eine tolle Aussicht auf das gegenüberliegende Theater.

Weiter links ist schon der Eingang zum Siq (Felsenschlucht) zu sehen, in dem sich auch das Schatzhaus befindet.

Allerdings müssen wir zuerst einmal von hier oben recht mühsam den Pfadspuren folgen und vorsichtig nach unten ins Tal absteigen.

 

Weiter zum Schatzhaus

Zum Glück kommen wir unten heil an und laufen nun in die anfangs noch breite Schlucht hinein. Nach wenigen Minuten erreichen wir das Schatzhaus. Hier gibt es den Earthcache Petra Al Khaznah, den wir schon vor vielen Jahren loggen konnten und den Virtual The Treasury VR 2.0, für den ein besonderes Foto zu machen und eine Frage zu beantworten ist. Wir machen zur Sicherheit schon mal ein Selfie von uns beiden.

An ein schönes Foto vom Schatzhaus ist heute nicht zu denken. Der komplette Vorplatz ist mit allerlei Dingen gefüllt, die man für Geld einem Touristen andrehen könnte.

Nach gerade mal zehn Minuten Pause deutet unser Guide an, dass er nun den Rückweg durch den Siq antreten möchte.

 

Durch den Siq zurück zum Hotel

Auch wenn ich nun schon einige Male durch diese enge Schlucht sowohl bei Tag als auch bei Nacht gewandert bin, so empfinde ich es immer noch als etwas Besonderes. Gerade, wenn ich mir die Zeit nehme, um einen Moment abzupassen, an dem ich alleine zwischen diesen riesigen Felswänden stehe, so hat das meiner Meinung nach etwas Besonderes, vielleicht eine Form der inneren Zufriedenheit oder eines glücklichen Moments? Leider kann ich es nicht besser ausdrücken.

Natürlich sind solche Momente in der Schlucht äußerst selten, denn dieser Weg ist der Hauptzugang zum Schatzhaus und den restlichen Attraktionen von Petra.

Nach einem langen Wandertag erreichen wir gegen halb fünf Uhr müde, aber glücklich wieder unser Hotel.

 

Übernachtungsempfehlung für Wadi Musa (Petra)

Da ich mich nicht wiederholen will, findet Ihr meine Übernachtungsempfehlung im Beitrag Geocaching & Sightseeing in Jordanien – Dana und Petra by Night.

 

Interaktive Karte unserer Tour von Little Petra nach Petra

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Wanderung von Little Petra über das Kloster (Ad Deir), das Schatzhaus (Khazne al-Firaun) und durch den Siq zurück zum Hotel sehen. Auch die anderen Sightseing-Spots und die Geocaches, die wir besucht haben, sind in der Karte zu eingezeichnet. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bitte beachtet, dass es sich bei den Links zu Unterkünften um Provisionslinks handelt: Ihr bezahlt bei einer Buchung über diesen Link nicht mehr und ich bekomme eine kleine Provision, die mir hilft meine Serverkosten zu decken.

Falls Euch unsere Reiseroute interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Dieser Beitrag gehört zu einer Artikelserie über eine geführte Rundreise durch Israel und Jordanien, die wir im Herbst 2022 unternommen haben. Der Übersichtsartikel “Zwei Wochen Rundreise Israel und Jordanien” erläutert den genauen Verlauf der Reise und verlinkt zu den weiteren Detailbeträgen, wo ich bestimmte Orte oder Aspekte genauer vorstelle.

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Wie hat Euch mein Erfahrungsbericht von unserer Wanderung durch die historischen Stätten von Petra gefallen? Seid Ihr selbst schon dort unterwegs gewesen oder wollt Ihr mal dorthin? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

Ein Kommentar:

  1. Obacht beim Earthcache am Schatzhaus, der mittlerweile als Virtual gelöst werden kann: es muss ein Schild mit dem Cachernamen zu sehen sein. Das hatte ich überlesen. Und obwohl ich selbst gut sicht- und erkennbar auf dem Bild drauf war, wurde das Log gelöscht. :/

    Ansonsten ist das da unten eine tolle Gegend, für die man sich definitiv zwei Tage Zeit nehmen sollte!

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