Cacheempfehlung: Bootje varen 1+2 (einfache Mietboot-T5er)

Am ersten Oktoberwochenende trafen saarzwerg und ich uns mit der GöttingerGöttin und BernhardGruber zum Bootfahren in Friesland in den Niederlanden. Ziel unserer Geocaching-Tour waren die beiden T5-Bootsrunden, die dort leicht mit einem Mietboot gefahren werden können

In diesem Beitrag schildere ich unsere Erlebnisse und gebe Euch Tipps zum Boot mieten, zur Übernachtung und zum Essen. Schaut doch mal rein!

 

 

Die beiden Bootje-varen-Runden

Mitte 2020 wurden in Grou, einem kleinen Dorf in Friesland, zwei Bootsrunden veröffentlicht, die alle aus T5-Mystery-Caches bestehen. Wie Ihr weiter unten auf der interaktiven Karte sehen könnt, sie die “Ratehaken” als Geoart angeordnet. Die erste Runde (#1.1 Bootje varen) bildet einen Fisch und die zweite Runde (#2.1A Bootje varen) ein kleines Boot ab. Um an die Final-Koordinaten der 56+46 Mysterys zu kommen, müsst Ihr leider 102 immer größer werdende Online-Puzzle lösen.

Um ehrlich zu sein, hatte ich schon nach dem fünften Puzzle keine Lust mehr und habe mich unter meinen Freunden umgehört, wer es denn schon gelöst hat … zum Glück wurde ich fündig!

Laut meinem GPS sind wir beim ersten Teil 25,4 Kilometer mit dem Boot gefahren und haben dafür ziemlich genau fünf Stunden ohne größere Pausen benötigt. Die zweite Runde ist kürzer: Hier waren nur 19 Kilometer unterwegs, wofür wir 3:40 Stunden benötigten. Unser gemietetes Whaly-Boot über einen Außenbord-Verbrennungsmotor und schaffte eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 9 km/h.

Nach meiner Einschätzung wird die optimale Bootbesatzung aus mindestens drei (besser vier) Geocachern gebildet: einer fährt, einer hält das Boot am Rand fest, einer nimmt das Logbuch und loggt oder übergibt es einem vierten zum Loggen.

 

Der Bootsverleih und das Boot

In der Nähe der ersten Dosen befindet sich der Bootsverleih Anja.

Dort haben wir online ein sogenanntes Whaly-370-Boot für zwei Tage gemietet. Vollgetankt, was bei uns für die beiden Tage ausreichend war, kostete es uns 95 €. Nach der Buchung kann diese nicht mehr storniert werden. Der Bootsverleih bietet ab an, falls das Wetter so schlecht sein sollte, dass Ihr nicht gefahrlos fahren könnt, einen neuen freien Termin innerhalb eines Jahres zu buchen.

Das Boot bietet Platz für maximal sechs Personen und ist sehr robust – also ideal für Euer Geocaching-Abenteuer! Für das Fahren dieses Bootes wird keine Lizenz benötigt. Ich empfehle Euch auf jeden Fall wasserdichte Kleidung anzuziehen, da das Boot kein Dach hat und die vordere Besatzung auch schnell mal eine Bugwelle abbekommen kann.

 

Die erste Runde

Gegen 9:20 Uhr stellen wir unseren Wagen auf den großen kostenlosen Parkplatz, den ich Euch unten in der Karte markiert habe. Von dort sind es nur wenige Minuten bis zum Bootsverleiher. Auf Nachfrage bekommen wir den Code, der die Tür zu den sanitären Anlagen öffnet. Im Büro werden zunächst unsere Reservierung überprüft und dann bekommen wir “unser” Boot gezeigt. Bis dahin alles recht problemlos.

Anschließend verteilen wir die Rollen an Bord und starten den Motor. Die Bedienung ist recht einfach – am Griff drehen, um Gas zu geben und mit einem großen Schalter wird zwischen vor und Rückwärtsgang umgeschaltet. Wir verlassen die Anlegestelle und biegen nach links ab und halten uns anschließend ostwärts.

Leider verlässt uns recht schnell die Sonne und der Himmel verdunkelt sich. Kurze Zeit später beginnt es schon zu regnen und wir bekommen einen Regenbogen zu sehen.

Die ersten paar Dosen (von denen sogar einige deaktiviert sind) können wir alle problemlos und schnell finden. Es erschließt sich mir nicht, warum diese dann nicht wieder aktiviert werden?

Dann kommt eine, die uns ganzen Körpereinsatz abverlangt: Die Dose befindet sich im Gestrüpp. Aber auch das gelingt uns im Team sehr gut.

Zwischendurch bekommen wir ab und an mal wieder kurzzeitig ein Stück blauen Himmel zu sehen …

… und kurz danach gießt es dann wieder aus Strömen. Zum Glück kann meine Regenjacke und -hose das meiste davon gut abhalten.

Der Stimmung tut das keinen Abbruch!

Langsam steigt der Wasserspiegel im Boot. Wir benutzen eine Tüte, um das Wasser wieder aus dem Boot zu bekommen. Erst am nächsten Tag erfahren wir, dass wir im Fach unter der Sitzkiste einen Schöpfbecher an Bord haben.

Nach einiger Zeit kommen wir mal wieder der Zivilisation etwas näher und in die Nähe einer Zugbrücke.

Kurz davor wurde der Petling an einer Holzwand befestigt.

Nachdem wir diesen geloggt haben, fahren wir unter der Brücke hindurch.

Am Nachmittag wird das Wetter zum Glück wieder etwas besser und die Sonne trocknet unseren Regenschutz.

An einer Stelle machen wir noch einen kleinen Abstecher: An einer kleinen Schleuse verlassen wir kurz das Boot und laufen zur Challenge: Trapsgewijs over de grens, die wir schnell finden und loggen können.

Obwohl das Wetter nun besser geworden ist, liegt am Ende noch der große See vor uns. Bei der Überquerung desselben bekommen wir einige von den Bugwellen der anderen Boot ab. Nach ziemlich genau fünf Stunden erreichen wir wieder unsere Anlegeposition. Nachdem wir das Boot vertäut haben, fahren wir zurück in Hotel und legen uns erst einmal trocken.

Am frühen Abend fahren wir nach Leeuwarden und schauen uns diese tolle Stadt an – aber das ist eine andere Geschichte …

 

Die zweite Runde

Nach dem Frühstück checken wir aus dem Hotel aus und fahren wieder zum gleichen Parkplatz wie gestern. Wir warten kurz, bis ein Mitarbeiter von Anja das Boot trocken gemacht und uns versichert hat, dass der Sprit für unsere Tour heute noch mehr als ausreichend ist. Wir verlassen den Anlegesteg und biegen wieder nach links und an der nächsten Kreuzung wieder nach links ab. Nun fahren wir nach Westen.

Heute haben wir Glück mit dem Wetter: Die Sonne scheint. Gleich der Anfang der Strecke ist abwechslungsreicher als gestern. Wir kommen am Ortskern von Grou vorbei.

Dann passieren wir einige Werften. An einer liegt dieses besondere Boot.

Kurz danach piepst das GPS: Wir nähern uns einem Petling.

Dieser wurde einfach an eine kleine und stabile Schnur gebunden. Viele andere wurden in eine Fassung gesteckt. Die meisten der Dosen sind gut zu finden.

Wir setzen unsere Bootsfahrt fort und nähern uns Jirnsum.

Hier fahren wir eine längere Zeit an den Häusern und Werkstätten vorbei. Sogar die Kirche in der Ortsmitte ist vom Wasser aus gut zu erkennen.

Nachdem wir den Prinses-Margriet-Kanal gekreuzt haben, kommen wir bei diesen neugierigen Schafen vorbei. Gleich daneben weist ein großes Schild auf ein Restaurant hin – ich hoffe, dass das nichts miteinander zu tun hat.

Kurz danach ist mal wieder Körpereinsatz gefragt und ich verschwinde im Gebüsch.

Etwas nach der Mitte unserer Bootstour kommen wir nach Akkrum, wo wir mit unserem Boot mitten durch den Ort fahren.

Hier haben die meisten Häuser einen Garten mit Anlegestelle für die vielen eigenen Boote.

Es dauert einige Zeit, bis wir die letzten Häuser hinter uns gelassen haben. Wir kommen an einem Kunstwerk vorbei, wo wir rätseln, was es genau darstellen soll.

Spannend finde ich, dass wir mit unserem Boot über eine Brücke fahren, unter der die Autobahn verläuft. Klar, die Boote sind hier höher aus die LKWs.

Hinter Akkrum wird es kurzzeitig wieder etwas eintönig, wir folgen einem breiten Kanal nach Norden, bis wir zu einer Bootsschule kommen.

Hier müssen wir etwas aufpassen, dass wir keinem der kleinen Boote in die Quere kommen. Dann ist es nicht mehr weit bis zum Bootsanleger. Nach guten dreieinhalb Stunden geben wir unser Boot wieder zurück.

 

Abschluss im Teehaus

Nachdem wir dieses Mal bis auf ein paar Bugwellen trocken geblieben sind, wollen wir noch gemütlich etwas essen. Unmittelbar gegenüber des Anlegestegs befindet sich das “Het Theehuis”, auf dessen Sonnenterrasse wir einkehren.

Der saarzwerg bestellt sich eine leckere Omelette …

… und ich gönne mir eine Portion “Dirty Fries”, das sind Pommes Frites mit Hühnerbrustscheiben, Aioli und mit Käse überbacken. Ist sehr lecker und stillt den Hunger nach der Bootsfahrt!

Danach schauen wir noch schnell nach zwei Dosen im Ort und fahren dann zu unserem nächsten Ziel … aber auch das ist eine andere Geschichte!

 

Unsere Hotelempfehlung für Grou

Da es aus dem Saarland bis nach Grou fast 600 Kilometer zu fahren sind, buchen wir uns für zwei Nächte im Hotel & Restaurant Weidumerhout (Provisionslink) ein. Die Zimmer sind etwas altmodisch, dafür aber geräumig. Das Bad ist auch etwas in die Jahre gekommen, die Dusche ist aber in Ordnung. Das Frühstücksbuffet ist sehr reichhaltig und den Kaffee zieht man sich aus einem Automaten mit einer großen Auswahl. Wir haben es nicht bereut, hier gebucht zu haben.

Da wir erst nach 19 Uhr nach der langen Anfahrt dort ankommen, haben wir uns einen Platz im Restaurant für unseren ersten Abend gebucht. Die Karte ist recht übersichtlich – ich bestelle mir die Spareribs und saarzwerg einen Burger. Das Essen ist sehr lecker – der Service dafür aber recht unaufmerksam. Schade, vom Restaurant hätte ich mehr erwartet!

 

Interaktive Karte der beiden Bootstrails

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer zweiteiligen Bootstour sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Leider darf ich Euch die Mysterys nur ohne korrigierte Koordinaten zur Verfügung stellen. Bitte beachtet, dass es sich bei den Links zu Unterkünften um Provisionslinks handelt: Ihr bezahlt bei einer Buchung über diesen Link nicht mehr und ich bekomme eine kleine Provision, die mir hilft meine Serverkosten zu decken.

Falls Euch unsere Reiseroute interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Wie hat Euch diese Vorstellung dieser Bootstour gefallen? Seid Ihr sie selbst schon gefahren? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

3 Kommentare:

  1. Ein toller Bericht, da freue ich mich schon auf den nächsten Mai, da ist ein Besuch der beiden Runden geplant. VG Schlurie

  2. Ist hier der Bootsverleiher der Owner der Caches wie bei der Kagerplassenrunden?

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