Project Bei die Wikingers: Interview mit dem Orga-Team

Anfang Juli 2023 findet in Schleswig, im hohen Norden, das Project Mega “Bei die Wikingers” statt. Grund genug für mich, dem Orgateam mal ein paar Fragen zu stellen.

Dankenswerterweise hat sich sogar Sören der Blutsäufer selbst um die Beantwortung gekümmert. Viel Spaß beim Lesen dieses speziellen Interviews!

 

 

Das Interview

Als Interviewpartner steht Sören der Blutsäufer zur Verfügung. Sören ist ein schrecklicher Krieger, der sich nur vor einem verhedderten Läusekamm im Bart fürchtet.

Wie seid Ihr auf die Idee zu diesem Mega-Event gekommen und was ist Eure Motivation die viele Arbeit auf Euch zu nehmen?

Neulich in Haithabu saßen wir beim Met und überlegten, dass das so nicht weitergeht. Und so überlegten wir, dass wir unsere Heimat Schleswig, früher Sliathorp, mit dem Weltkulturerbe Haithabu und Danewerk präsentieren könnten. Und so ging es dann los und je mehr Ideen und Feedback kamen, desto größer wurde unsere Motivation, die Arbeit auf uns zu nehmen.

In welcher Location wird Euer Mega stattfinden? Warum habt Ihr gerade diesen Ort ausgewählt?

Wir halten unser Thing auf den Königswiesen in Schleswig ab. Das ist ein ehemaliges Gelände auf dem Pioniere des Ackerbaus ihre neuesten Entwicklung zur Schau getragen haben und was später zum Austragungsort eines ganz großen Things, der Landesgartenschau wurde. Es liegt direkt zwischen dem Schleswiger Dom, der Innenstadt und der Schlei. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf Haithabu, welches sich am gegenüberliegenden Ufer befindet. Hier haben wir außerdem auch noch die Möglichkeit am Thingplatz unterschiedlichen Barden und ihren Musikgruppen zuzuhören und dabei das ein oder andere Trinkhorn Met zu heben…

Aktuell befinden wir uns ja immer noch in der Corona-Pandemie. Wie schaut Euer Hygiene-Konzept aus? Wird es behördliche Einschränkungen (und wenn ja welche) geben?

Unser Event findet draußen statt, zum Glück in einem Landstrich, in dem die Frischluftversorgung meistens ganz tadellos funktioniert. Ansonsten bitte Ich den Hinweis zu den Bartläusen zu beachten.

Welche weiteren Einschränkungen (keine Hunde, nicht barrierefrei, …) wird es bei Euch geben? Gibt es eine Maximalzahl an Teilnehmern, die diese Location besuchen dürfen?

Männern mit Bartläusen bitten wir dringend vom Thingbesuch abzusehen – Frauen übrigens auch. Ansonsten ist nicht davon auszugehen, dass es Beschränkungen geben wird. Es sollten auch alle Teile des Eventgeländes rollstuhltauglich sein. Liebe Hunde an der Leine dürfen natürlich auch mitkommen.

Welche Infrastruktur (sanitäre Anlagen, Essen/Trinken, wind- & wettergeschützte Bereiche, Sitzmöglichkeiten, …) werden Eure Besucher vorfinden?

Auch wenn dieses Event nicht in einem festen Gebäude stattfinden wird, sind natürlich sanitäre Anlagen vorhanden. Ein Augenmerk schon zu Beginn der Planung war, dass für das leibliche Wohl gesorgt sein wird. So versuchen wir die Getränkeversorgung zu einem schmalen Preis in Eigenregie sicherzustellen, aber auch Foodtrucks werden kommen. Als Teilnehmer gesichert ist zum Beispiel der von unseren Schleswiger Stammtischen bekannte Arabische Grill “Baba”. Aber viele andere lokale Anbieter sind in Planung – Neuigkeiten dazu werden auf unserer Website veröffentlicht.

Gibt es Parkplätze in der Nähe? Wenn ja, was werden diese pro PKW kosten?

Anlegestellen für Eure Boote stehen direkt vor Ort zur Verfügung – bitte dabei den Tiefgang beachten. Auf die Problematik mit den Parkplätzen gehen wir später noch genauer ein.

Wird es Stellplätze für Wohnmobil-Cacher auf dem Eventgelände oder in dessen Nähe geben?

Hier haben wir die hohe Nachfrage wahrgenommen und bemühen uns das Angebot um die Stellplätze zu erweitern. Grundsätzlich gibt es in der Ferienregion Schlei viele Campingplätze und Stellplätze, so zum Beispiel Treene Camping in Hünning, wo immer unser GCHN-Sommerfest statt findet, trotzdem versuchen wir eine temporäre Lösung direkt am Eventgelände zu schaffen.

Wie hat sich Euer Orga-Team gefunden? Gibt es einen „Haupttreiber“ im Team?

Es gab mal ein großen Pfahlsitz-Wettbewerb. Dazu werden Pfähle senkrecht in den Boden getrieben und dann geht es darum, sich auf Pfähle zu setzen, Met zu trinken und zu schauen wer als letzter vom Pfahl fällt. So haben wir unsere Orga bestimmt.

Wie groß ist derzeit Euer Orga-Team? Reicht diese Kapazität aus, um das Mega zu stemmen? Wie ist Eure Aufgabenverteilung im Team?

4 in der Kern-Orga, die Kapazität reicht nie aus, wild wie bei die Wikingers üblich.

Wie ist bisher die Organisation Eures Mega-Events gelaufen? Was war dabei das größte Problem und wie habt Ihr es gelöst?

Das größte Problem ist die Verkehrslage: Schleswig liegt direkt am Ende der Schlei. Da ist es leider mit längeren Wegen verbunden um die neuralgischen Punkte miteinander zu verbinden. Wir arbeiten derzeit an einem Konzept, das mit einem Shuttlebus zu lösen, der regelmäßig die wichtigen Punkte wie Bahnhof, Parkfläche und Eventgelände anfährt. Gleiches gilt für die Unterkunftskapazitäten, Haithabu war zwar der wichtigste Handelsplatz für uns Wikinger, jedoch ist Schleswig keine Großstadt, so dass es vor allem nicht genug Hotelunterkünfte im direkten Umfelds geben wird. Aber das Umland ist ja auch sehr schön und touristisch gut erschlossen.

Gibt es offene Punkte, die bis zum Event noch geklärt werden müssen?

Oh ja, ganz viele. Der wichtigste Punkt, der sich erst ganz zum Schluss klärt, ist natürlich das Wetter, weil es ein Outdoor Event ist. Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass es zumindest nicht schneien wird. Sonst ist wettertechnisch alles drin.

Habt Ihr für die Planung Eures Megaevents ein besonderes Motto? Gibt es ein besonderes Ziel, welches Ihr mit Eurem Mega verfolgt?

Neben all den Bemühungen die lokale Historie zu vermitteln und Geocachern die Schönheit der Schleiregion näher zu bringen gibt es noch ein immateirelles Kulturgut, welches man nur vor Ort erleben kann: Die norddeutsche Gelassenheit.

Welche Programmangebote plant Ihr für Geocacher? Was ist Euer „Highlight“, auf das Ihr besonders stolz seid?

Wir haben unsere Wikinger-Freunde aus nah und fern eingeladen, die unseren Besuchern ein historisch korrekten Einblick in die Welt der damaligen Zeit zu geben. Im Laufe des Abends wird die es mit ziemlicher Sicherheit noch die zum Thema passende Musik geben, um das Tanzbein zu schwingen.

Wird es Workshops geben? Wenn, ja, welche?

Eigentlich hatte Knut vorgesehen, einen Trinkhorn-Weitwurf zu veranstalten, aber da gab es Lieferengpässe an Hörnern. Jetzt müssen wir schauen ob wir die Rindviecher auch gleich mit dem Horn mitschleudern oder wir etwas anderes organisieren. Ansonsten wird es sicherlich Workshops, Städteführungen und so weiter geben. Hier gibt es dann die buchbaren Optionen bei uns im Webshop.

Habt Ihr Angebote für Lostplace-Cacher? Gibt es einen Powertrail für die Statistiker? Wird es spezielle neue Eventcaches geben? Was bietet Euer Mega für Familien mit Kindern?

Wir haben uns dazu schon beraten und entlang der Küste geschaut, aber keine Ortschaft gefunden die wir so kurzfristig brandschatzen können um ein besonderes Erlebnis für Lostplace-Cacher anzubieten. Kiel-Gaarden an sich ist aber einem Lostplace doch recht nahe.

Möglichkeiten zum Cachen gibt es bei uns in der unmittelbaren Nähe aber genügend: Ein Augenmerk sei hier auf den Powertrail “Zwischen den Meeren”, den Wandertrail “Fördesteig” und diversen Landarts in und um Schleswig gelenkt. Aber auch zum Event wird es ein paar Rätsel zum Thema geben. Diese werden im Vorfeld zum Event gepublisht, sodass sich jeder ein bisschen auf das Thema einstimmen kann!

Habt Ihr Unterstützung von weiteren Partnern und Sponsoren für Euer Mega? Wie ist der Kontakt zustande gekommen? Haben sich bisher Eure Erwartungen an die Sponsoren und Partner erfüllt?

Aus den Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Mario vom Laser Logo Shop in Geesthacht ist eine sehr vertrauensvolle Partnerschaft entstanden ohne die wir dieses Event nicht veranstaltet hätten.

Die Anzahl der Mega-Events pro Jahr in Europa nimmt stetig zu. Warum sollte ein Geocacher, der nur ein oder zwei Megaevents im Jahr besuchen will, gerade Euer Event besuchen?

Diese Beobachtung können wir gerade für den deutschen Raum so nicht bestätigen und so sehen wir uns auch nicht in Konkurrenz zu anderen Events. Wir können nur damit werben, den für den großen Teil von deutschen Cachern doch recht langen Anreiseweg für einem längeren Aufenthalt in wunderschöner ruhiger Natur und schönen Dosen in frischer Meeresbrise in Kauf zu nehmen. Und ihr müsst wissen, die glücklichsten Menschen leben zwischen Glückstadt und Glücksburg.

Wie viele Geocaching-Aussteller werden auf Eurem Mega vertreten sein? Welche „bekannten“ haben schon fest ihre Teilnahme zugesagt?

Da das Anmeldeformular für unsere Aussteller erst demnächst online gehen wird, können wir dazu noch keinen Überblick geben.

Die Organisation eines Megas ist ohne ehrenamtliche Helfer kaum möglich. Benötigt Ihr noch Helfer? Wenn ja, wo kann sich ein interessierter Geocacher melden und was bekommt er bei Euch als kleine Anerkennung für seine Helfertätigkeit?

Selbstverständlich sind auf Helfer angewiesen! Näheres dazu wird auf unserer Website verkündet werden, wie man sich für welche Form der Unterstützung melden kann. Und selbstverständlich werden wir Helfer für ihre Unterstützung belohnen.

Wie habt Ihr für dieses Event geworben? Welche dieser Maßnahmen hat einen Sprung in den Anmeldungszahlen erreicht? Was hat gar nicht funktioniert? Für wie viele Geocacher plant Ihr Euer Mega?

Durch die Pandemie war es für uns eher schwer auf anderen Megas für unser Event zu werben. Von daher waren wir auf die gute alte Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen und haben die bekannten Social-Media Kanäle genutzt. Aber auch die Ernennung zum Project hat unseren Anmeldezahlen noch einmal einen kräftigen Schub gegeben.

Wird der Besucher bei Euch Eintritt zahlen müssen – wenn ja, wie viel? Was wird eine Familie mit zwei Kindern für einen Besuch bei Euch investieren müssen?

Leider werden wir einen kleinen Betrag für den Eintritt abrufen müssen. Wir arbeiten absolut ohne Gewinnorientierung, aber um die Kosten für Infrastruktur, Miete und anderes stemmen zu können müssen wir diese auf unsere Besucher umlegen. Den in letzter Zeit gestiegenen finanziellen Belastungen gerade für Familien werden wir aber mit einem ermäßigten Familienticket Rechnung tragen. Einen genauen Preis können wir noch nicht nennen. Wir arbeiten alle unentgeltlich und ohne Gewinnorientierung

Wie habt Ihr den Eintrittspreis kalkuliert? Was bekommt der Besucher konkret für sein Geld? Was wird alles in der Event-Tüte sein?

Der Besucher bekommt einen tiefen Einblick in die Welt der Wikinger. Optionale Angebote werden zusätzlich buchbar sein, sodass der Einfache Eintrittspreis gering gehalten werden kann. Das Thema Event-Tüte haben wir diskutiert und uns entschieden im Sinne der Nachhaltigkeit diese nur auf expliziten Wunsch oder mit den gebuchten Extras auszuteilen.

Wie wird der Einlass organisiert sein? Was plant Ihr, um gerade am Eventmorgen lange Schlangen am Einlass zu verhindern?

Wir verfolgen das Ziel eines „schlanken“ Einlasses, Ticket scannen, Eventband ums Handgelenk und fertig. Bestellte Waren und Event-Tüten können dann auf dem Gelände empfangen werden.

Gibt es noch etwas zu Eurem Event zu sagen, was ich bisher noch nicht gefragt habe?

Du hast noch nichts zum Dresscode gefragt. Da können wir vermelden, dass jeder, der als Wikinger verkleidet kommt sich auf ein Freigetränk freuen darf!

Nun noch zu Euch – ganz kurz, wie seid Ihr zum Geocaching gekommen und was macht Ihr so, wenn Ihr nicht gerade eine Dose sucht?

Äxte werfen, den Küstenstreifen in Angst und Schrecken versetzen und Zöpfe in den Bart flechten.

Habt Ihr noch einen Schlusssatz für mich? Etwas, was Ihr den Lesern mit auf den Weg geben wollt?

Möge Odin Euch vor der Bartlaus behüten!

 

Impressionen

Das Orga-Team hat mir freundlicherweise die folgenden Bilder zu diesem Event zur Verfügung gestellt:

Ein Foto von Sören der Blutsäufer, der mir freundlicherweise meine vielen Fragen beantwortet hat.

Sören in voller Montur!

Sören zeigt Euch die Schlei …

Sören beim Publish des Listings …

Das offizielle Supporter-T-Shirt …

Die Supporter-Pakete …

Beim Giga in Essen: Jeweils ein Vertreter des alten und neuen Project-Megas auf einem Foto …

An der Stelle meinen herzlichsten Dank an das Orgateam für die Fotos!

 

Links

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Ihr interessiert Euch für weitere Geocaching-Veranstaltungen? Dann werft doch mal einen Blick in den großen Geocaching-Eventkalender.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

Ein Kommentar:

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