Kurz vor Weihnachten hat mich dieses ausgefüllte Geocacher-Interview aus Hessen erreicht. Gerne stelle ich Euch heute den Geocacher SirChrome vor. Es ist schon sehr lange dabei und hat natürlich schon viel erlebt!
Er erzählt uns, wie er mit dem Geocaching begonnen hat und von seinem Lieblingscache. Schaut doch mal rein!
SirChrome, wie lange bist Du schon Geocacher?
Ich habe angefangen 2006 meinen ersten Cache zu suchen und war sogar erfolgreich. Das war GCJ8WX und mein Equipment war ein PDA mit einer externen GPS-Maus.
Wie bist Du zum Geocaching gekommen?
Ehrlich gesagt hatte ich mal einen Cacher beobachtet, wie er an einer Stelle herumsuchte und dann etwas hervorholte und danach wieder versteckte. Da ich zu dem Zeitpunkt noch nie ein GPS gesehen hatte, sprach ich den Cacher an und fragte höflich, was denn das für ein Gerät sei und für was man das benutzen würde. Damals war ja das Geocachen noch so eine Art Insider, also wussten wenige wirklich was das ist. Daraufhin hat er mir erklärt, das er Dosen suchen würde, was mir im ersten Augenblick den Gedanken brachte, ob er noch ganz sauber ist. Aber danach erklärte er mir, das es ein Spiel sei und die verschiedenen Versionen der Caches und, und, und. Und dann hat er etwas gemacht, was mein Leben veränderte. Er drückte mir sein GPS in die Hand und sagte „Komm, lass uns den nächsten zusammen suchen“. Wir marschierten durch die Pampa und dann waren wir an dem Punkt, an dem das quietschegelbe Ding in meiner Hand sagte, das wir da seien (bzw. in der Nähe). Das war es dann. Ich war so begeistert von der Suche und auch davon alleine den Weg zu finden (Was bei dem quietschegelben Ding nicht so einfach war, da keine Karte). Danach habe ich ihn öfters begleitet, allerdings war das Internet auch noch nicht so günstig wie heute, daher hatte ich mich noch nicht registriert. Aber er zeigte mir viele schöne Verstecke, an denen man jeden Tag vorbei läuft, ohne sie zu sehen (Passiert natürlich heute nicht mehr). Und dann kam der Tag, an dem ich mir eine GPS-Maus für meinen PDA kaufte. Ab da war ich dem Hobby verfallen.
Wie viele Caches hast Du bisher gefunden?
Das kommt darauf an wie man gefunden definiert. Seit der Einführung der Lab-Caches habe ich eindeutig mehr Funde als Caches. Laut GC habe ich 836 Funde (Also Anfänger, aber begeisterter) Davon sind 816 Caches und 4 Lab-Caches, die ja, warum auch immer, mit 5 Founds in die Statistik eingehen.
Was ist Deine Homezone?
Meine Homezone hat sich im Laufe der Zeit geändert. Als ich mit dem Hobby anfing, war es noch Karben. Später bin ich dann nach Frankfurt gezogen. Dann wieder nach Karben und jetzt wieder in Frankfurt.
Welches ist Dein aktueller Lieblingscache? Warum ist er es?
Die Goonies: Mein bisher All-Time-Favorite. Das war der erste richtig genial gemachte Cache für mich, da ich bisher nur Petlinge und Lock’n’Lock-DOsen hatte. Aber dieser ist mir eindeutig als meine persönliche Nummer Eins in Erinnerung geblieben. Alleine die Arbeit, die in diesem Cache gesteckt hat. Seilwinde plus Seil zu verstecken, ohne dem Baum auch nur einen Kratzer zuzufügen. Hut ab. Als ich den Owner bei einem Event traf wäre ich fast auf die Knie gegangen.
Welches ist der Cache, der Dir bisher am wenigsten gefallen hat und warum?
Da könnte ich hunderte anführen. Leider ist es so, das die meisten Caches anscheinend nur noch gelegt werden, damit welche da sind. Dabei sollen sie uns doch interessante Orte zeigen und auch etwas über die Umgebung vermitteln. Anfangs dachte ich, das uns Geocaches zu besonderen Orten führen würden und auch etwas über die Geschichte dieses Ortes vermitteln würden. Darüber bin ich lange weg. Es gibt solche Caches, aber wer liest das Listing?
Welches war Dein verrücktestes Erlebnis beim Geocachen?
Eigentlich außer ein paar Besuchen der Schlümpfe (Polizei) gab es eigentlich keine nennenswerten Vorfälle, da ich beim Cache sehr auf meine Gesundheit achte und daher keine unnötigen Risiken eingehe. Den Schlümpfen erkläre ich, was ich mache und zeige es ihnen und dann ist normalerweise alles gut.
Das mag ich am Geocachen:
Die Bewegung. Ich selbst habe im zarten Alter von 48 Jahren schon zwei Bandscheibenvorfälle, was dazu führt, das lange Zeiten sitzen einfach zu Rückenschmerzen führen. Daher verbinde ich mittlerweile meine Hobbies Geocachen und Pokemon GO und habe eine eindeutige Win-Win-Situation. Außerdem lerne ich immer wieder Ecken kenn , die ich vorher noch nie gesehen hatte.
Das mag ich am Geocachen weniger:
Da mich keine zu irgendetwas zwingt, kann ich nicht wirklich sagen, das es etwas gibt, was mich stört. Wenn ich etwas nicht machen will, dann mache ich es auch nicht, fertig. Es gibt da ein paar Sachen, die sind aber technischer Natur (Warum zählen Lab-Caches als 5 Funde?)
Das darf in meiner Cacherausrüstung nicht fehlen:
Taschenlampe, Handschuhe, Festes Schuhwerk, Spiegel, Handy und das sollte für einen Anfänger reichen. ECA erst dann wenn man Erfahrung gesammelt hat.
Hast Du einen eigene Webseite oder bist Du in den sozialen Medien unterwegs um über Dein Geocaching zu berichten?
Nein
Hast Du einen Linktipp für uns? Eine Geocaching-Webseite, die man kennen sollte?
Da bin ich sicher, das du mehr kennst als ich (Jedenfalls aus den Kommentaren von Cachefrequenz zu schließen).
Wieviele Geocoins besitzt Du und welches ist deine Lieblingscoin?
Leider sind durch einen Wohnungsbrand alle meine Besitztümer in Rauch aufgegangen. Ich hatte mal ein paar Coins, aber heute kann ich mir die Coins nur noch in meinem Profil ansehen. Aber ein Coin kann immer gerne geloggt werden, das war mein Geocacher-Armbändchen (Auch schon das Zeitliche gesegnet). PCRG0T
GPS-Gerät oder Smartphone?
Beides. Wenn ich beruflich ein eine Ecke komme, in der ich keine PQs habe, dann verwende ich das Handy. Ansonsten bevorzuge ich ein GPS und GSAK (Dann kann ich nämlich zuhause im warmen und in Ruhe loggen)
Tradi oder Mystery?
Eigentlich mag ich Mysteries, doch scheine ich dazu einfach zu dumm zu sein. Erst eine schöne kleine Serie gemacht (Ging um Pokemon, da bin ich dabei), aber ansonsten stehe ich meist auf dem Schlauch.
Travelbugs – mitnehmen oder liegen lassen?
Kommt auf die Mission an. Wenn ich helfen kann, dann mitnehmen. Wenn ich mir nicht sicher bin, dann liegen lassen.
Wie wichtig sind Dir Meilensteine und weißt Du schon, welchen Cache Du an deinem nächsten machen willst?
Meilensteine sind wie Grabsteine. Ich weiß, welcher mein letzter sein wird, aber nicht den nächsten.
Dein Tipp für Leute, die mit dem Geocaching anfangen wollen?
Sich vielleicht erst mal informieren und wenn verfügbar sich jemand suchen, der etwas mehr Erfahrung hat und den mit Fragen löchern oder nötigen, das er mitkommt.
Welche Frage fehlt Deiner Meinung nach in meinem Interview und wie ist Deine Antwort darauf?
Was mich wundert, das du nicht fragst, ob wir schon eigene Caches gelegt haben.
Du hast dummerweise kein Feld für Bemerkungen: Also „Frohe Weihnacht“, dir und deiner Familie und einen gesunden Übergang in das Nächste Jahr.
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Falls Ihr ebenfalls aus Hessen kommt und in diesem Blog als Geocacher vorgestellt werden möchtet, so nutzt bitte dieses Formular um Eure Antworten auf die Interviewfragen einzuschicken…