Der T5-Tradi am Hausbachfall Klettersteig

Heute möchte ich Euch den Hausbachfall-Klettersteig in Reit im Winkel (Bayern) vorstellen, den ich vor einiger Zeit klettern durfte. Etwa in der Hälfte des Steigs liegt ein T5-Tradi.

Unterwegs sind eine Leiter, eine Seilbrücke und eine Baumstammbrücke zu überwinden. Kommt mit zu diesem T5-Abenteuer …

 

 

Einleitung

Nach unserer Anreise vom Mega in Bad Cannstatt erreichen wir am Nachmittag unsere Unterkunft. Kurz vor 16 Uhr brechen wir nach Reit im Winkl auf, um dort den Hausbachfall Klettersteig und den T5-Tradi auf dem Steig anzugehen. Kurz nach 16 Uhr erreichen wir den Parkplatz im Ortskern, der normalerweise kostenpflichtig ist. Da zur Zeit der Parkautomat kaputt ist, reicht dieses Mal eine Parkscheibe.

Einige der folgenden Bilder hat saarzwerg von mir gemacht. Die anderen stammen von meiner Helmkamera, einer GoPro Hero 7, die leider nicht so gut mit den harten Kontrasten der Nachmittagssonne zurecht gekommen ist. Dennoch glaube ich, dass die Bilder Euch einen guten Eindruck vermitteln, was Euch auf dem Klettersteig erwartet.

Der Klettersteig hat eine eigene Homepage, auf der Ihr wichtige Informationen findet und die Topo herunterladen könnt. Der Steig ist mit C/D in Abhängigkeit zur eigenen Körpergröße angegeben. Die Dauer ist mit einer Stunde angegeben, was in meinem Fall gut hingekommen ist. Selbstverständlich ist zum Begehen des Steigs eine Klettersteigausrüstung notwendig.

Für mich war der Steig sehr fordernd und hat mich an einer Stelle etwas an meine Grenzen gebracht. Allerdings bin ich am Anfang etwas zu schnell unterwegs gewesen, was sich später konditionell gerächt hat. Der Klettersteig hat mir sehr gut gefallen – die Strecke entlang des Wasserfalls durch den Felsen ist stellenweise ausgesetzt und steil. Für die Strapazen werdet Ihr mit einer tollen Schlucht und grandiosen Ausblicken belohnt. Der Tradi ist sehr einfach zu finden.

Falls ich mal wieder in die Region kommen sollte, so würde ich den Klettersteig jederzeit erneut klettern.

 

Der Weg zum Einstieg

Vom Parkplatz bis zum Picknicktisch mit den beiden Sitzbänken bei der Informationstafel benötigen wir gerade mal 12 Minuten. Auf der Tafel sind die Topo des Klettersteiges und ein paar Sicherheitshinweise zu lesen. Ich beschließe meine Klettersteigausrüstung dort anzulegen.

Anschließend folge ich dem Wegweiser über den mittleren Pfad zur Brücke. Dahinter zweigt links der Klettersteig ab.

An der Abzweigung steht ein Warnschild, welches darauf hinweist, dass dies kein Wanderweg ist!

Die kleine Treppe führt mich nach oben an den Fels, wo die Sicherungen starten und ich mich einhängen kann.

 

Der untere Teil des Hausbachfall Klettersteigs

Das Sicherungsseil ist durchlaufend bis zum Pausenplatz – Ihr seid also zu keinem Zeitpunkt ungesichert, was auch gut so ist. Nach kurzer Zeit komme ich zu einer Leiter, die einen kleinen Überhang überbrückt.

Anschließend folge ich dem Sicherungsseil quer durch die Felswand. Dieser Teil ist noch recht einfach, da für die Füße genügend U-Eisen als Tritte vorhanden sind.

Ich schaue zurück auf die kleine Strecke, die ich schon geschafft habe. Unten sind der Fluß und die Brücke zu sehen, von der aus mich saarzwerg fotografiert.

Ich klettere weiter und stelle fest, dass die U-Eisen weniger werden, da hier genügend Tritte im Felsen vorhanden sind.

Ich nutze das Sicherungsseil zum Festhalten und komme gut voran. Aktuell klettere ich überwiegend quer zur Wand. Allerdings merke ich langsam, dass ich durch das Festhalten Kraft verbrauche.

Nachdem ich eine kleine Felsnase passiert habe, bekomme ich Einblick in den nächsten Abschnitt des Klettersteigs. Vor mir liegen mehrere Holzbalken, die hier in die Wand geschraubt wurden. Der erste ist bequem zu überqueren.

Bei den beiden folgenden habe ich so meine Probleme, da der Abstand zwischen Sicherungsseil und Balken für meine Körpergröße zu gering ist. Ich muss in die Knie gehen und hänge hinten etwas über, was mich Kraft kostet.

Kurz dahinter geht es fast senkrecht über die Wand nach oben.

Dort geht es nach oben zum Pausenplatz. Laut saarzwerg benötige ich für die kurze Strecke recht lange und um ehrlich zu sein, bringt mich diese Stelle an meine Grenzen. Die Kraft in den Armen geht zur Neige. Ich war wohl am Anfang etwas zu schnell unterwegs.

Ich beiße die Zähne zusammen und klettere Meter um Meter nach oben.

Dann habe ich die Stelle endlich gemeistert und komme in Gehgelände, wo ich bequem stehen und mich ausruhen kann.

 

Der Pausenplatz an der Seilbrücke

Hier oben vor der Seilbrücke ist eine größere ebene Fläche, wo ich mich etwas ausruhe. Dort ist der Tradi Hausbachfall-Klettersteig (T5) versteckt, den ich gut und schnell finden kann. Ich trage mich ins Logbuch ein und hänge den Petling wieder zurück. Dann mache ich noch schnell ein Beweisfoto, dass ich auch wirklich am Petling angekommen bin.

Vom Einstieg bis zum Pausenplatz habe ich 25 Minuten benötigt. Der Pausenpatz liegt etwa in der Mitte des Klettersteigs. Nach fünf Minuten Pause packt mich wieder der Ehrgeiz und ich will weiter. Die Seilbrücke besteht aus zwei Stahlseilen, eins unten zum Darübergehen und ein zweites oben zum Halten und zum Einhängen der Sicherung.

Nach kurzer Zeit habe ich eine gute Methode gefunden, wie ich einfach über die Brücke komme: Ich lehne mich gegen das obere Seil, so dass es unter Spannung steht und so kann ich bequem und ohne das Gleichgewicht zu verlieren die Brücke passieren.

 

Der obere Teil des Hausbachfall Klettersteigs

Nun folgen abwechselnd waagerechte Passagen und immer mal wieder ein kurzes Stück, welches nach oben geht.

Ich folge dem Sicherungsseil, welches über die Felsen auf der rechten Seite des Wasserfalls verläuft.

Entweder bin ich durch die Pause wieder etwas ausgeruhter oder dieser Teil ist wieder etwas leichter. Ich komme wieder gut voran.

Die einzige etwas schwierigere Stelle ist eine steile Rinne, wo es ziemlich ausgesetzt ein kurzes Stück senkrecht nach oben geht. Auf dem folgenden Bild ist der Verlauf des Klettersteigs schwer zu erkennen, er verläuft diagonal von unten rechts nach oben links.

Ich kann die Rinne gut meistern und komme kurz danach in einfacheres Gelände. Um den Ausstieg des Klettersteigs zu erreichen, liegt nur noch eine kleine Schwierigkeit vor mir …

 

Die Baumstammbrücke am Ausstieg

Auf der gegenüberliegenden Seite des Baches ist schon der Wanderpfad zu sehen, der zurück zum Einstieg führt. Ich nutze die Gelegenheit ein Bild zu machen. Am Ende der Schlucht seht Ihr Reit im Winkl, wo wir unser Auto geparkt haben.

Zwischen mir und dem Ende des Klettersteigs liegt nun nur noch ein Baumstamm, mittels dem ich den Bach überqueren muss. Über dem Stamm befindet sich das Sicherungsseil, in das ich mich nun einklinke.

Meiner Meinung nach ist dieser Baumstamm einfacher als die Seilbrücke. Ich habe keine Probleme die andere Seite zu erreichen. Insgesamt war ich 50 Minuten auf dem Steig unterwegs und habe mir in der Mitte eine Pause von 5 Minuten gegönnt.

 

Zurück zum Einstieg

Gleich hinter der Seilbrücke ist eine Sitzbank, wo ich meine Klettersteigausrüstung ablegen und im Rucksack verstauen kann. Dann nehme ich mein iPhone und mache noch ein Foto von der tollen Aussicht.

Anschließend laufe ich den Wanderpfad, der als alpiner Steig gekennzeichnet ist, hinunter und treffe mich in der Hälfte am Aussichtspunkt mit saarzwerg, die mich von dort fotografiert hat.

Gemeinsam laufen wir den Steig hinunter bis zu der kleinen Kapelle.

 

Kleine Wanderung zurück zum Parkplatz

Nach kurzer Zeit erreichen wir die Kriegergedächtniskapelle, von deren Vorplatz ich eine tolle Aussicht hinunter nach Reit im Winkl habe.

An der Stelle piepst mein GPS und mir wird ein Geocache in unmittelbarer Nähe angezeigt: Wir können hier den Tradi Pankratiushügel suchen. Er ist schnell gefunden. Der kürzeste Weg zurück zum Parkplatz wäre der selbe Weg, den wir gekommen sind. Da wir bis zum Abendessen jedoch noch etwas Zeit haben, entschließen wir uns eine kleine Wanderung zu machen und noch zwei weitere Tradis zu besuchen. Wir folgen dem Kapellensteig, der leicht abfallend verläuft.

Wir kommen zu einem Aussichtspunkt und schauen über Reit im Winkl.

Gleich gegenüber an einem Wegweiser sehen wir schon von weitem den Tradi wo ist was?, den wir loggen. Danach folgen wir der Beschilderung hinunter in den Ortskern. Die kleine Kapelle lassen wir links liegen und spazieren durch ein Wohngebiet.

An einer Straßenkreuzung ist auf meiner Karte der Tradi Reit im Winkler BÜCHER-TAUSCH-SCHRANK eingezeichnet, der sich in einem Vorgarten befindet und nicht zu übersehen ist.

Die Suche nach dem Logbuch gestaltet sich einfach –  saarzwerg trägt uns ein.

Inzwischen haben wir Hunger bekommen. Ich bringe meinen Rucksack zum Auto und wir kehren in den Gasthof Theresenhof ein, wo wir unser erstes bayrisches Abendessen genießen können!

 

Die interaktive Karte meines Abenteuers

Auf der folgenden interaktiven Karte könnt Ihr nochmal den Verlauf des Weges über den Hausbachfall Klettersteig sehen. Die Karte ist interaktiv – mit einem Klick auf den Geocache bekommt Ihr weitere Informationen und könnt das Listing öffnen. Unseren Parkplatz und die kleine Wanderung zu ein paar Tradis habe ich Euch ebenfalls eingezeichnet.

Falls Euch die Wegpunkte dieser Tour interessieren, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Dieser Beitrag ist Teil einer Artikelserie über unsere Tourenwoche im Chiemgau. Den Übersichtsbeitrag mit den Links zu den Detail-Artikeln findet Ihr unter “Eine Woche Geocaching, Bergtouren und Sightseeing im Chiemgau“.

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Wie hat Euch mein Beitrag über den Klettersteig gefallen? Wäre der auch etwas für Euch? Welche Klettersteige könnt Ihr empfehlen? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

3 Kommentare:

  1. Lieber Saarfuchs,
    eigentlich wollte ich „nur“ den Reisebericht über Prag lesen. Wir planen im August ein langes Wochenende dort. Super toll- da muss ich ja selbst gar nix mehr planen.
    Ich hab ewig weitergeblättert, da entdeckte ich deinen Trip „Chiemgau“- meine Heimat. Und wie unglaublich, du hast meinen Büchertauschschrank besucht. Das freut mich wirklich sehr!

  2. Vielen dank für den schönen Bericht und fürs virtuelle Mitkletternlassen.

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