Geocaching auf Malta: Valletta und Vittoriosa

Im vierten Teil meiner Malta-Serie stelle ich Euch heute die Hauptstadt Valletta und seinen ehemaligen Verteidigungsposten Vittoriosa vor: Dabei zeige ich Euch die wichtigsten Sightseeing-Spots und Geocaches.

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Dabei werden wir uns auch die Saluting Battery und die HQ War Tunnels anschauen und an der Stadtmauer vorbei laufen, um einen ganz besonderen Geocache zu erreichen …

 

 

Die Hauptstadt Valletta

Für unseren Besuch in der Hauptstadt lassen wir unseren Mietwagen beim Hotel zurück. Wir nehmen den öffentlichen Bus, da es nahe der Altstadt nur sehr wenige Parkplätze gibt.

Am Triton-Brunnen halten alle Busse mit dem Ziel Valletta. Wir steigen dort aus und schauen dann auch gleich, von wo unser Bus wieder zurück fährt, denn am Brunnen ist nur der Ausstieg.

Rechts neben dem Eingang in die Altstadt führt eine breite Strasse den Hang hinunter – dort befinden sich die Haltestellen und eine Informationsstelle.

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Aber Vorsicht, es gibt mehrere Abfahrtstellen, die mit Buchstaben gekennzeichnet sind. Wenn Ihr nicht sicher seid, in welchen Bus ihr müsst, so hilft Euch die Information weiter. Die Fahrkarten gibt es dann beim Einsteigen beim Busfahrer. Einen Stadtplan von Valletta mit den Sehenswürdigkeiten findet ihr hier.

 

Vor der Stadtmauer

Bevor wir zu unserer Tour durch die Altstadt aufbrechen, wollen wir noch zwei Geocaches vor der Stadtmauer heben. Zunächst spazieren wir vom Triton-Brunnen zu einem kleinen Park. Dort suchen wir den Tradi „21-IX-1964„, den wir schnell finden können.

Auf dem Weg zum nächsten Geocache kommen wir am „War Memorial“, einem großen Obelisken, der der Toten aus dem beiden Weltkriegen gedenkt, vorbei.

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Auf der anderen Seite der Straße befindet sich ein weiterer Park mit einem herrlichen Blick auf den großen Hafen.

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Darin suchen wir den Tradi „??? The SQUOK Club“ – hier müssen wir etwas länger suchen, bis wir endlich die Dose in den Händen halten. Nachdem auch dieser Geocache geloggt ist, geht es nun in die Altstadt.

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Leider wird gerade am Hauptzugang gebaut – Valletta ist 2018 Kulturhauptstadt Europas – um die Stadt noch ein wenig schöner und moderner zu machen. Leider ist dieser Modernisierung auch das Stadttor zum Opfer gefallen!

 

Kastilien-Platz

Die Entstehung der Stadt Valletta geht auf den Ritterorden der Malteser zurück, deren Ritter sich aus Provence, Auvergne, Frankreich, Italien, Aragon, England, Deutschland und Kastilien rekrutierten. Jeder dieser acht verschiedene Nationalitäten („Zungen“) hatte seine eigene Herberge. Die „Auberge de Castille“ ist heute ein Regierungspalast.

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Auf dem Platz davor und darum sind einige Statuen berühmter maltesischer Politiker zu finden.

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Rund um den Platz gibt es einige historische Gebäude, die noch aus der Zeit der Ritterorden stammen.

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Diese Kirche „The Church of Our Lady of Victory“ war die erste Kirche, die in Valletta gebaut wurde. Der Grundstein wurde im Jahr 1566 gelegt.

 

Upper Barrakka Gardens

Vom Kastillien-Platz ist es nur ein Katzensprung bis zu den Upper Barrakka Gardens, einem sehr gepflegten Park mit einer tollen Aussicht über den großen Hafen.

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Dort nehmen wir den Earthcache „The Grand Harbour“ in Angriff, dessen Fragen wir schnell ermitteln können.

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In der Mitte des Parks befindet sich ein kleiner Teich. Direkt dahinter gehen die Treppen zur Saluting Battery hinunter. In unserem Hotel hatte ich einen Prospekt gefunden, dass dort die Führung zu den gerade erst eröffneten ehemaligen HQ War Tunnels starten würde …

 

Saluting Battery

Die Saluting Battery ist die Plattform, von der aus zeremonielle Salutschüsse abgefeuert werden und wo um 12:00 Uhr und um 16:00 Uhr mit einem Schuß die Uhrzeit angegeben wird.

An der Kasse der Saluting Battery erfahren wir, dass heute eine Führung durch die HQ War Tunnel stattfindet. Wir buchen die Tour für 15? pro Person und haben damit auch freien Eintritt zu den Kanonen der Saluting Battery.

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Will man sich nur das Abfeuern der Kanonen anschauen, so ist es nicht zwingend notwendig Eintritt zu zahlen, da man auch von den Upper Barrakka Gardens einen guten Blick hat.

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Vor der Plattform stehen acht Kanonen, die alle funktionsfähig sind.

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Ein Angestellter in Uniform führt das Abfeuern eindrucksvoll vor.

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Da wir noch etwas Zeit haben, bevor die Führung durch die HQ War Tunnels startet, bekommen wir die Funktion der Kanone genau erklärt und gezeigt. Ich finde es sehr interessant „so was“ mal aus der Nähe zu sehen und Fragen stellen zu können.

 

War HQ Tunnels

Während des Zweiten Weltkriegs nutzte Großbritannien die alten Tunnel in den Mauern des befestigten Valletta als Hauptquartier für alle drei Waffengattungen. Während des Kalten Krieges wurden die Tunnel von der NATO genutzt. Letztes Jahr wurden sie als Touristenakttraktion hergerichtet. Der Eintritt kostet, wie bereits erwähnt, 15? pro Person, was ich persönlich etwas teuer finde, für das, was derzeit dort gezeigt wird. Auf der Webseite der War Tunnels findet Ihr weitere Informationen zu den Öffnungszeiten.

Nur wenige Schritte entfernt von der Saluting Battery befindet sich ein unscheinbares Eisentor in der Wand. Dahinter beginnt unsere Tour durch die ehemaligen Tunnel …

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Zu Beginn bekommen wir die Geschichte dieser Tunnel erklärt – auch sie gehen auf die Ritterzeit zurück. Für die Nutzung durch das Militär wurden in die Tunnel kleine Räume eingebaut – Mehrbettzimmer für die Soldaten und ein Einzelzimmer für die Offiziere. Einige wurden wieder eingerichtet, damit man sich das Leben unter der Erde besser vorstellen kann.

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Auf der anderen Seite des Tunnels verlassen wir diesen über eine Brücke und gehen hinüber auf eine Bastion.

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Dort genießen wir den Sonnenschein und den tollen Ausblick über den Hafen.

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Auf der anderen Seite dieser Bastion haben wir freie Sicht auf die Brücke über den Graben, die hinauf zum Regierungspalast führt.

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Mit den Kanonen dieser Bastion wurde der Eingang in die Stadt effektiv geschützt. Kanonen benötigen Pulver, um abgeschossen werden zu können. Dieses sollte so sicher gelagert werden, dass es nicht durch einen Zufallstreffer des Feindes explodiert. Für die Kanonen dieser Bastion gibt es daher unterirdische Pulverlager. Wieder geht es in den Berg!

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Zunächst durch einen langen Zugang …

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… dann erreichen wir den großen Lageraum. Im und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch diese Räume vom Britischen Militär genutzt.

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Dann geht es wieder zurück über die Brücke in die Tunnel. Den interessantesten Teil haben wir ja bisher noch nicht gesehen.

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Wir bekommen ein paar noch nicht restaurierte Räume gezeigt, an denen die Zeit schon arg genagt hat. Dann kommen wir in den Kartenraum.

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An der Rückwand befindet sich eine große Karte des Mittelmeers und der darum liegenden Länder. Darauf sind Flugplätze und Militärbasen verzeichnet.

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Von hier aus wurden verschiedene Militäroperationen geleitet und die Verteidigung von Malta organisiert.

Unsere Führung dauert gute zwei Stunden und endet wieder in der Saluting Battery. Der Guide war sehr motiviert – wir haben viel über die (Militär-) Geschichte von Malta erfahren: Viel gehört, aber leider für 15? recht wenig gesehen. Hier sollte mal das Preis-Leistungs-Verhältnis überdacht werden.

 

Durch die Altstadt

Jetzt nehmen wir uns Zeit für einen ausgiebigen Geocaching-Bummel durch die Altstadt von Valletta. Wir beginnen an der ehemaligen Oper, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde und heute nur noch aus Ruinen besteht. Diese wurden in eine OpenAir-Bühne umgebaut. Dort suchen wir den ziemlich frech versteckten Tradi „Royal Flush„, den wir trotz vielen Muggels nach einigem Suchen finden können.

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Dann geht’s die breite Fußgängerzone hinab, vorbei an vielen historischen Gebäuden. Den Eintritt in die St. Johns Co-Cathedral schenken wir uns.

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Etwas später erreichen wir den Palast des Großmeisters, der heute auch als Präsidentenpalast genutzt wird. Bei Empfängen ist er dann für die Touristen tabu. Davor patrouilliert eine Wache, die hat im Gegensatz zu den Kollegen in London doch noch recht viel Bewegung.

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Wir wechseln die Richtung und laufen zu dem Tradi mit dem mysteriösen Namen „Bridge Over No Water„. Vor Ort angekommen, ist auch gleich klar, warum der so heißt.

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Hier gibt es eine Fußgängerbrücke, die über eine Straße führt – also alles ohne Wasser. Wir verlassen die Altstadt durch das „Victoria Gate“ …

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… und laufen die Straße hinunter bis zum Wasser. Dort fahren die Fähren nach Vittoriosa ab. Wir spazieren weiter zwischen Wasser und der Stadtmauer entlang, bis wir den Aufzug zu den Upper Barrakka Gardens erreichen. Den wollen wir unbedingt ausprobieren. Für 2,80? werden wir nach oben befördert.

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Nun spazieren wir entlang der Stadtbefestigung auf die andere Seite, wo wir noch den Tradi „New Horizons“ heben wollen. Auch der ist schnell gefunden.

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Einen letzten – dafür besonderen – Tradi haben wir noch auf unserem Programm. Dazu müssen wir noch einmal durch die ganze Stadt nach unten zum Fort St. Elmo, wo der lange Weg zum Geocache beginnt. Unterwegs genießen wir die Aussicht über die Altstadt.

 

An der Mauer entlang

In der Nähe der Malta Experience zweigt eine Treppe zum Meer ab. Dort beginnt ein in die Felsen geschlagener Weg entlang der Stadtmauer.

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Wir kommen an ein paar kleineren Gebäuden aus dem Zweiten Weltkrieg vorbei. Der Weg ist schon etwas abenteuerlich, bietet aber durchgängig eine schöne Aussicht auf den großen Hafen.

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Mal geht es ein paar Treppenstufen runter, mal über eine alte Brücke und dann mal wieder ein paar Stufen hinauf.

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Nach einiger Zeit erreichen wir einen kleinen Felsen mit einer Beleuchtungsanlage für das Fort St. Elmo darauf. Dort befinden sich die Koordinaten des Tradis „Elmo, the Athlete„, den wir schnell in einer Felsspalte finden können.

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Vor hier haben wir einen schönen Blick auf die Hafenmauer und den Leuchtturm. Leider können wir heute nicht dorthin laufen, da der Weg hinter dem Cache unter Wasser steht. Wir spazieren wieder den gleichen Weg zurück.

 

Die Belagerungs-Glocke

Auf dem Rückweg zur Bushaltestelle kommen wir an einer weiteren Sehenswürdigkeit vorbei: der Belagerungs-Glocke, die an die Belagerung von Malta im Zweiten Weltkrieg erinnern soll.

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Jeden Tag zur Mittagszeit wird die Glocke geläutet und dann sollte man tunlichst nicht darunter stehen.

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Bei einem anderen Besuch vor vielen Jahren waren saarzwerg und ich nur in der Nähe der Glocke, als sie geläutet wurde und wir mussten uns wegen der Lautstärke die Ohren zuhalten. Am Zugang zur Glocke befindet sich ein dementsprechender Warnhinweis.

 

Lower Barrakka Gardens

Gegenüber der Belagerungs-Glocke befindet sich eine weitere schöne Parkanlage: die Lower Barrakka Gardens.

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Wir spazieren dort etwas herum. Auch hier gibt es die großen Bögen wie in den Upper Barrakka Gardens.

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Es ist schön in der Sonne. Ich laufe etwas umher und mache ein paar Fotos. Damit geht unser Besuch in der Hauptstadt zu Ende. Wir laufen zurück zum großen Busbahnhof.

 

Vittoriosa

Gegenüber von Valletta liegt auf der anderen Seite des großen Hafens das kleine Städtchen Vittoriosa, das von den Maltesern auch Birgu genannt wird. Es ist aus einem Fischerdorf entstanden und wurde nach Mdina die Hauptstadt von Malta, bis es von Valletta in dieser Funktion abgelöst wurde. Danach diente es als strategisch wichtiger Verteidigungsposten von Valletta.

 

Am Hafen

Wir beginnen unseren Rundgang am Hafen, wo wir auch gleich den einzigen Geocache in diesem Städtchen suchen können: den Tradi „Bormla Jar„. Hier kommt auch die Fähre von Valletta an.

Zunächst spazieren wir am Pier vorbei bis wir die 400-jährige St.-Lorenz-Kirche erreichen.

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Daneben befindet sich ein Stadttor.

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Durch dieses setzen wir unseren Bummel entlang des Hafens fort.

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Es ist sehr beeindruckend zu sehen, was für Motoryachten hier vor Anker liegen. Geld scheint bei deren Besitzern keine Rolle zu spielen.

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Hier liegt sogar die „Indian Empress“, die laut Wikipedia derzeit die Nummer 41 auf der Liste der längsten Motoryachten ist.

 

Am Aussichtspunkt

Am Ende des Hafens solltet Ihr nicht versäumen noch bis zum Aussichtspunkt vor der Festung weiterzugehen. Dazu geht Ihr die kleine Treppe an der Festungsmauer hinauf und dann immer an der Mauer entlang durch ein kleines Tor Richtung Valletta.

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Vorne angekommen habt Ihr einen herrlichen Blick auf die Altstadt von Valletta.

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saarzwerg fotografiert aber lieber die Einfahrt des großen Hafens mit seinem Leuchturm.

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Dem Aussichtspunkt direkt gegenüber  befinden sich die Belagerungsglocke und die Lower Barrakka Gardens.

 

In der Altstadt

Wir  spazieren wieder zurück, denn wir wollen uns noch den historischen Kern von Vittoriosa anschauen. Am Hafen gibt es eine kleine und steile Treppe, die in die Altstadt hinaufführt. Hier gibt es viele kleine und enge Gassen. In der Nähe des Marktes erreichen wir die Französische Herberge. Diese wurde früher als Unterkunftshaus von den Rittern dieser Nationalität genutzt.

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Durch Zufall kommen wir an einem kleinen, sehr alten Haus vorbei, das sein Besitzer in ein kleines kostenloses Museum umfunktioniert hat. Damit will er zeigen, wie die Bewohner im Mittelalter gelebt haben.

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Das Treppenhaus ist sehr eng und das ganze Haus besteht nur aus sehr wenigen Räumen – praktisch nur einem pro Etage.

Eine Viertelstunde später sind wir wieder draußen. Am anderen Ende der Gasse erreichen wir eine kleine Festung, die früher das Stadttor geschützt hat.

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In der Festung ist heute das Kriegsmuseum untergebracht.

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Durch das alte Stadttor verlassen wir Birgu und beenden damit unseren Besuch in Vittoriosa

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Falls Ihr mehr Bilder von dieser Tour sehen möchtet, so werft doch bitte einen Blick in mein Webalbum.

Dieser Artikel ist Teil einer Serie von Reiseberichten über unseren Geocaching- und Sightseeing-Urlaub auf Malta. Eine Auflistung aller unserer Touren samt praktischen Tipps und Empfehlungen zu einer Maltareise findet Ihr in meinem Blogbeitrag ?Geocaching auf Malta: Praktische Tipps und Tourempfehlungen?.

Wie hat Euch diese virtuelle Reise gefallen? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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