TEAM_MARLIBU – Wir sind das Saarland!

Nach einer längeren Pause mit Interviews von Geocachern aus dem Saarland oder aus Rheinland-Pfalz habe ich mich sehr gefreut als dieses Interview bei mir angekommen ist: Team Marlibu erzählt seine „Geocaching-Geschichte“ und gibt dabei einige interessante Cache-Vorschläge.

Das Geocaching-Team "TEAM_MARLIBU", das ich hier im Interview hatte...

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen ihres Interviews!

TEAM_MARLIBU, wie lange bist Du schon Geocacher?

Seit dem 16. April 2011. Da haben wir uns angemeldet, weil wir unseren ersten Cache gemacht haben.

Wie bist Du zum Geocaching gekommen?

Das war ganz lustig. Ich hatte die Woche zuvor schon vom Herr Sandmaennchen gehört, dass er zu dem Zeitpunkt die 1000 voll hat. Da wurde ich mal neugierig. Aber damals war alles noch ein Mysterium. Am 15. April 2011 dann abends waren ein Kollege und ich in einer Kneipe. Dart besetzt, Spielautomaten besetzt. Keine Stimmung dort, also was machen wir? Ich erzählte ihm von Geocaching und er sagte, er hätte das mal in Saarbrücken gemacht. Also gut, versuchen wir uns mal daran. So waren wir dann nachts von halb zwei bis halb vier am Itzenplitzer-Weiher unterwegs. Bewaffnet mit einem Smartphone ohne Taschenlampe, einem mit Taschenlampe und einem Feuerzeug mit Lämpchen unten drin. Gefunden haben wir in der Nacht natürlich nichts. Wir hatten zwar Koordinaten, aber die führten ganz woanders hin. Auch ’ne schöne Stelle, aber halt ohne Final. Am nächsten Tag haben dann mein Bruder und ich den Cache nochmal gemacht und auch gefunden. Der „Zauberhafte Itzenplitzer Weiher“ bleibt damit immer was Besonderes für uns. Das war dann auch die Geburtsstunde des TEAM_MARLIBU (weil wir so viele aus dem Dartverein waren und alle cachen wollten).

Wie viele Caches hast Du bisher gefunden?

Momentan stehen wir bei 772, das soll sich aber noch ändern. Unsere Event-Quote ist ein wenig niedrig dafür, dass wir schon vier Jahre dabei sind, das liegt aber daran, dass wir alle sehr scheu sind. Nachdem wir jetzt auf zwei Events waren und wissen, wie es so ist, werden wir jetzt auch öfters dabei sein.

Was ist Deine Homezone?

Unsere Homezone ist der Bereich um Heiligenwald, Schiffweiler, Landsweiler-Reden, Merchweiler, Wemmetsweiler. Durch die Arbeit in Friedrichsthal haben wir das Ganze dann auch noch auf Friedrichsthal, Bildstock und zum Teil auf Quierschied ausgedehnt.

Welches ist Dein aktueller Lieblingscache? Warum ist er es?

Da gibt es einige. Unser 5er Cache war damals die „Gilde der Meister“ und den haben wir seit dem Fund damals auch noch 2 Mal gemacht. Der wird auch was ganz Besonderes bleiben. Definitiv unter den Top 5. Auch die Supernova-Serie war einfach ein Meisterstück. Auch den „Hilf Helena“ wollen wir hier nicht vergessen. Zu den besten Nachtcaches gehört auf jeden Fall „Die Sekte„, „Die Tat des Dereks K.„, „Criminal Lumm@night“ und auch „Zombies am Spiemont„.

Es gibt viele schöne, super gemachte Caches. Auch die Cache-Runden der Freya, Thor, Loki und Germanische Welten sollte man hier nicht vergessen.

Leonie Da Vinci auch nicht.

Es gibt so viele Caches und wir könnten jetzt ewig weiterzählen. So einen richtigen Lieblingscache gibt es nicht. Wenn sich der Owner Mühe gibt und Herzblut und -schweiß rein hängt und alles überdenkt und alles stimmt, dann ist der Cache ein Meisterstück und das wird von uns auch mit Favoritenpunkten vergütet. Wir lieben es einfach zu rätseln und auch nachts im Wald zu sein. Wenn man die Mühe dann sieht, geht einem das Herz auf.

So Ende jetzt, sonst reicht der Platz doch nicht, Ihr wisst, was wir meinen.

Welches ist der Cache, der Dir bisher am wenigsten gefallen hat und warum?

Da gibt es auch ein paar. Dieses stupide „wir werfen mal ne Dose in den Wald“ ist immer traurig mitanzusehen.

Außerdem sind wir auch keine Freunde von, wie wir sie nennen, „Zählcaches“ (gehe zu Station1 und zähle die weißen Buchstaben, gehe zu Station 2, wie viele Pfosten stehen da). Solche Caches sind zwar gut, wenn die Umgebung passt, also nicht gerade an der viel befahrenen Hauptstraße, sondern in einem schönen Wald, aber uns sind Caches mit „Field Puzzles“ tausendmal lieber.

Außerdem konnten wir auch unsere Caches nicht mehr sehen. Die Schiffweiler POI Serie sollte ja eigentlich mal die komplette Großgemeinde ausfüllen, aber mit der Zeit ging es nicht mehr um die Locations, sondern darum die Runde zu „vervollständigen“. Das haben wir jetzt gemerkt und, bis auf einen, die komplette Runde eingestampft. So was soll es nicht mehr geben. Aber auch da haben wir neue Pläne.

Und dann gibt es noch etwas, was uns gar nicht gefällt: Caches, bei denen man wie auf dem Präsentierteller sitzt. Ein Nachtcache gehört nicht in eine Wohnsiedlung und bestimmt Caches nicht in ein Wohngebiet zwischen Reihenhäuser, oder an eine private Garage.

Welches war Dein verrücktestes Erlebnis beim Geocachen?

Da gibt es 2:

Zum Einen, als die Polizei an einem Cache mit Blaulicht angefahren kam um zu fragen, ob Alles in Ordnung war. (Wurden alarmiert weil ein Fahrzeug merkwürdig im Graben stand: Ja, ab und zu stellt man sich mal quer mit dem Auto an einen Abhang)

Und als sich Herr Marlibu (Seines Zeichen Daniel, also ich) bei einem Cache, den ich eigentlich schon hatte und nur für einen Kollegen mitgehen wollte, die syndesmosis tibiofibularis abgerissen habe. Das Verrückte an der Sache war, dass der Kollege, ca. 50 Kilo oder so, mich mit meinem 100 Kilo aus den Wald trug. Das war bestimmt ein Bild für die Götter. Danach durfte ich dann auch einmal im Rollstuhl cachen.

Das mag ich am Geocachen:

Wenn sich Jemand die Arbeit macht und schöne Caches zusammenstellt. Dann natürlich, das in der Natur sein und die Bewegung. Und dass man Orte sieht, an die man ohne Geocaching nie kommen würde. Vor allem mögen wir Nachtcachen.

Das mag ich am Geocachen weniger:

Wenn wie oben geschrieben, sich keine Gedanken gemacht werden, wo der Cache platziert wird. Irgendwann hat mal jemand gesagt, dass es vier Gründe gibt einen Cache zu legen:

  • Ein schönes Rätsel
  • Eine schöne Geschichte
  • Eine schöne Location
  • Ein richtig schöner Cachebehälter

So sollte man das nach unserer Meinung auch handhaben.

Das darf in meiner Cacherausrüstung nicht fehlen:

Handy, GPS, Navi (im Auto), Teleskopmagnet, UV-Lampe, Lockpicking-Set, Taschenlampe, gaaaaaaanz viele Ersatzakkus, Stift, Ersatzdöschen, Logbücher, Verpflegung, Labello , Antimückenstift und Aftermückenstift, Handschuhe.

Hast Du eine eigene Webseite oder bist Du in den sozialen Medien unterwegs um über Dein Geocaching zu berichten?

Hast Du einen Linktipp für uns? Eine Geocaching-Webseite, die man kennen sollte?

www.gc.de, rechneronline.de/geo-koordinaten; Ansonsten: gidf.de

Wieviele Geocoins besitzt Du und welches ist Deine Lieblingscoin?

Es müssten jetzt 8 eigene sein. Ich hab 2 Lieblingscoins. Den ersten hab ich von Miez89 geschenkt bekommen, weil ich ihr immer bei den Mysteries geholfen habe. Das ist der King of Mystery Coin. Als zweites der bewegliche 10 Jahre Geocaching Coin. Der sieht einfach klasse aus. Ansonsten mögen wir Coins, die entweder funktionell oder beweglich sind. Am Besten beides.

GPS-Gerät oder Smartphone?

Wenn wir tendieren müssen, dann eher Smartphone. Für große Runden nehmen wir zwar das GPS mit und zeichnen auch die Strecke auf. Aber auf dem Android-Phone mit c:geo hat man immer alles dabei. Und zur Not auch noch zusätzlich einen Browser mit Internet, falls man mal was googlen muss. Als Tipp: Immer noch GCC dabei haben. Auf dem iPhone haben wir gute Erfahrungen mit Looking4Cache gemacht.

Tradi oder Mystery?

Beides.

Wir können uns für ne schöne Tradi Runde begeistern wie auch für den einzelnen Cache, den man unterwegs mitnimmt. Bei den Mysteries gefallen uns ausgefallene Rätsel besser als die reinen „Suche-Informationen“-Caches. Obwohl das um sein Wissen aufzubessern auch gar nicht so verkehrt ist.

Wir haben jetzt aktuell viel über die Berühmlichkeiten Quierschieds herausgefunden und kennen nun auch die Wiebelskircher Komponisten, haben außerdem auch viel über Bergbau und Loren in Erfahrung gebracht. das ist doch schon mal was.

Travelbugs – mitnehmen oder liegen lassen?

Lieber liegen lassen. Discovern ja, wenn auch mit Verspätung, aber ansonsten liegen lassen. Wir vergessen die Trackables immer wieder zu Hause. Und wenn wir sie dann mal dabei haben, ist keine Dose groß genug um sie abzulegen, deswegen überlassen wir das den verlässlicheren und auch mehr reisenden Geocachern.

Wie wichtig sind Dir Meilensteine und weißt Du schon, welchen Cache Du an Deinem nächsten machen willst?

Meilensteine sind schon wichtig. Es sollte immer etwas Besonderes sein. Leider klappt es nicht immer so. Für die 800 werden wir wahrscheinlich „Die verschlüsselte Botschaft“ in Angriff nehmen.

Aber für die 1000. soll es aber was ganz Besonderes werden. Entweder geht es dann zum GC40 nach Belgien oder es wird unser erster Klettercache. Das haben wir uns bisher nämlich nicht getraut. Ich finde dann so Bilder, wo sich Jemand mit dem 1000 Schild in der Hand abspielt, einfach genial.

Dein Tipp für Leute, die mit dem Geocaching anfangen wollen?

Suchen, suchen, suchen. Und seid euch nicht zu schade zum Fragen. Wir beißen alle nicht. Und wenn, dann nicht so fest.

Wichtig ist immer, behandelt Nichts mit Gewalt und versteckt Alles so, wie ihr es gefunden habt.

* * *

Allgemeine Informationen und eine Übersicht über alle bisher geführten Interviews findet Ihr auf der Seite der Interview-Serie. Dort könnt Ihr auch nachlesen, was zu tun ist, falls auch Ihr Euch als Cacher des Saarlandes vorstellen möchtet!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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