Am letzten Freitagnachmittag sind saarzwerg und ich zu einem verlängerten Wochenende Richtung Belgien aufgebrochen, um dem Megaevent „Brugse Beer IV“ einen Besuch abzustatten. Die tolle Altstadt von Brügge und die Region Flandern, in der es noch Einiges vom Atlantikwall zu sehen gibt, waren aber nicht unsere einzigen Gründe zu „Brugse Beer IV“ zu fahren – die angekündigten neuen Labcaches wollten wir unbedingt auch testen!
Hier nun der Tourbericht mit unseren Erlebnissen…
Die Location
Dieses Jahr fand das Megaevent „Brugse Beer IV“ in der Katholischen Hochschule in Brügge statt, womit auch die entsprechende Infrastruktur mit Bar und Toiletten vorhanden war. Ein Besuch von Brügge lohnt sich am Abend, da um diese Zeit die tolle Altstadt besonders stimmumungsvoll beleuchtet ist. Von Brügge bei Nacht werde ich Euch noch in einem der kommenden Artikel ausführlich erzählen…
Aber auch die Region hat Einiges zu bieten. Saarzwerg und ich haben den Samstag vor dem „Brugse Beer IV“ genutzt, um ans Meer zu fahren und dort die ein oder andere Stellung des Atlantikwalls zu besuchen. Dabei haben wir noch einige Dosen gesucht und gefunden… aber auch davon werde ich in einem der nächsten Artikel berichten.
Für die Rückreise von Brügge bietet sich ein Besuch in Brüssel an. Dort hatte ich von einer Krypta gehört, in der man tolle Fotos machen kann. Auch das wollten saarzwerg und ich uns nicht entgehen lassen: Wir haben die Krypta besucht und auch davon werde ich in einem weiteren Artikel erzählen.
So, nachdem ich Euch nun erzählt habe, was wir dort in der Region alles unternommen haben, nun zum eigentlichen Thema – zum…
Das Megaevent
Da ich das Megaevent schon im letzten Jahr besucht hatte, wusste ich ungefähr, was mich hier erwarten würde…
Im Eingangsbereich der Hochschule befanden sich die Information, die Registrierung, das Logbuch, die Bar und die Toiletten. Auch genügend Sitzgelegenheiten im Trockenen waren vorhanden, die wegen des guten Wetters zum Glück nicht benötigt wurden.
Der „Eintritt“ kostete in diesem Jahr sechs Euro und dafür bekam man ein (englischsprachiges) Roadbook, in dem alle Caches in Brügge aufgelistet waren. Hätten wir mehr Zeit gehabt, wären viele Dosen zu loggen gewesen. Neben dem Roadbook waren noch eine Badge fürs Armgelenk und eine Wood Geocoin im Eintritt enthalten.
Wie bei einem Megaevent üblich, waren viele Teilnehmer damit beschäftigt diverse Trackingcodes zu sammeln und zu fotografieren…
Auch Signal war zu Besuch – hier in klein – aber auch in groß war er auf dem Gelände unterwegs!
Im Außenbereich waren die verschiedenen Geocaching-Shops untergebracht. Wie immer haben wir wieder zuviel Geld für Geocoins und Geocaching-Ausrüstung ausgegeben.
Die Labcaches
In diesem Jahr habe ich mich besonders auf die Labcaches auf dem Megaevent gefreut. Nach meinen Recherchen gehören diese Labcache zu den ersten, die auf einem Megaevent in Europa angeboten wurden.
Über die Webseite des Veranstalters wurde ein Link verteilt, der Zugriff auf die sechs für „Brugse Beer IV“ gelegten Labcaches bot.
Um einen Labcache online bei labs.geocaching.com loggen zu können, benötigt man einen Code, den man sich „erarbeiten“ muss.
Vier der sechs Labcaches von „Brugse Beer IV“ wollten saarzwerg und ich ausprobieren…
1.) GeoMaze-ing!
Um diesen Labcache loggen zu können, muss man in der Mitte eines Labyrinthes den Code finden.
Diese Idee wurde stilvoll in einem historischen Labyrinth aus Hecken umgesetzt. Im Park von Loppem (einem Vorort von Brügge) gibt es ein solches.
Wir waren Sonntagsmorgens schon recht früh im Park, als noch nicht so viel los war. Normalerweise kostet dieser Besuch Eintritt – mit der Megaevent-Badge durften wir jedoch kostenlos ins Labyrinth.
Es hat saarzwerg und mich doch mehr Zeit als erwartet gekostet, um endlich die Mitte zu erreichen. So hatten wir doch das ein oder andere Mal eine Sackgasse erwischt!
In der Mitte angekommen wurden wir dann mit dem Code belohnt – somit hatten wir unseren ersten Labcache auf einem Megaevent gelöst.
2.) The Climbing Wall
Nun fuhren wir weiter zum Eventgelände an der Hochschule. Dort wartete der nächste Labcache auf uns: die Kletterwand.
Vor dem Eingangsbereich der Hochschule war eine Kletterwand aufgebaut worden. Es gab zwei Strecken rechts und links mit jeweils drei Wandelementen: zunächst einliegend, dann senkrecht und die letzte überhängend. Leider haben die Veranstalter etwas an den Griffen gespart: Auf der unteren Platte gab es nur drei Reibungstritte – mit Turnschuhen nicht so optimal… und bei den vielen Zuschauern will sich ja auch keiner blamieren.
Oben angekommen fand man einen Eimer mit Logbuch und dem notwendigen Code – wow – dieser Labcache war hart erarbeitet!
3.) Catch Me, if you can
Bei unserem dritten Labcache ging es um Hightech – man musste zunächst ein NFC-Tag auslesen um sowohl eine Frage als auch die richtige Antwort auf diese zu bekommen, die eine noch zu suchende Person auf dem Gelände indentifizieren soll.
An der Wand waren vier Steckbriefe zu finden, die jeweils eine „verkleidete“ Person darstellten. saarzwerg hat schnell die Zusammenhänge erkerkannt und schon gleich der zweite Versuch hat die richtige Person gefunden, die uns dann die richtige Antwort auf unsere Frage gegeben hat. Anschließend musste sie uns dann den Code geben. Somit war auch unser dritter Labcache erfolgreich absolviert.
4.) Augmented Reality
Nun wurde es noch technischer – für die Lösung dieses Labcaches wird ein Smartphone mit der Applikation „Layar“ benötigt. Diese App zeigt mit der Kamera ein Livebild auf dem Bildschirm und reichert dieses mit zusätzlichen Informationen an.
Leider benötigt diese App eine Serververbindung und mein Datentarif war in der Eingangshalle einfach zu langsam damit die App richtig funktionierte. Auf Nachfrage an der Information bekam ich aber einen Gastzugang zum Hochschul-Wifi, womit die App dann richtig funktionierte. Nun mussten wir noch fünf Plakate finden, die in der Eingangshalle verteilt versteckt ware, um mit den zusätzlichen Informationen aus der App den Code zusammenbauen zu können. Damit hatten wir auch unseren vierten Labcache erfolgreich geloggt.
Das „Leaderboard“
Auch bei den Labcaches fördert Groundspeak den Wettbewerb der Geocacher untereinander – für jedes Event wird aktuell ein sogenanntes Leaderboard angeboten, auf dem die zehn ersten Finder aller Eventcaches aufgelistet werden. Darunter gibt es noch eine Ansicht, wer der oder die schnellste bei den jeweiligen Labcaches war.
Mein Fazit
Was ich – wie auch schon im letzten Jahr – bei „Brugse Beer IV“ nicht optimal finde, ist der Tag, an dem das Megaevent stattfindet: der Sonntag. Für Geocacher wie uns, die fast 400 km Anreise haben, wäre der Samstag einfach besser als Megaeventtag geeignet, da man dann den ganzen Tag auskosten könnte und erst am nächsten Tag die Rückreise antreten würde…
Die Labcaches auf diesem Megaevent haben mir super gefallen – sie waren abwechslungsreich und fair machbar. Ich freue mich schon auf die kommenden Megaevents, auf denen Labcaches angeboten werden. Eine Übersicht, wo das der Fall sein wird, habe ich für Euch hier bei mir im Blog zusammengestellt.
Aktuell zeigt geocaching.com die Labcaches auf einer gesonderten Webseite: https://labs.geocaching.com/Logs:
Die Labcaches gehen in die Fundstatistik ein – jeder Labcache bringt einen Punkt. Im öffentlichen Profil des Benutzers werden sie bei den gefundenen Geocaches ausgewiesen – in der linken Spalte als letzte Zeile über dem „Total Fund“ werden bei mir derzeit 5 Labcaches angezeigt.
Leider hört damit die Unterstützung der Labcaches auch schon auf. Werder in der myFinds-Query noch in dem Statistikreiter von geocaching.com werden die Labcaches berücksichtigt. Das führt auch dazu, dass die Anzeige der Meilensteine nicht mehr korrekt ist.
Wer seine Statistik mit GSAK erzeugt, muss sich derzeit damit helfen pro Labcache einen „other Waypoint“ anzulegen und diesen als gefunden zu markieren damit die Statistik korrekt erzeugt wird.
Ich bin mal gespannt, ob und wenn ja, wann und wie Groundspeak in diesem Punkt Abhilfe schafft, zumal Sie aktuell die Labcaches wohl auf breiter Linie vermarkten.
Nun interessieren mich natürlich auch Eure Erfahrungen mit den Labcaches – wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare..