Geocaching als Tourismusmagnet?

Vor einigen Tagen erreichte mich eine E-mail, ob ich nicht einen kurzen Artikel über eine Webseite schreiben könnte. Ich würde auch ein kleines Dankeschön dafür bekommen. Diese Webseite hat Infos „über das Geocachen an der Nord- und Ostsee“ zu bieten.


Diese Mail hat mich natürlich neugierig gemacht und ich habe mir die Seite mal angesehen…

Diese beiden Links waren in der Email enthalten:

Die Webseite beschäftigt sich primär mit der Vermittlung von Ferienunterkünften. Geocaching kann Touristen anziehen – das ist ja nichts Neues. Was liegt da also näher als schöne Beschreibungen einer Urlaubsregion mit interessanten Informationen für Geocacher anzureichern?

Aber was sind für Geocacher interessante Informationen?

Nun, wenn ich eine mir bis dahin noch unbekannte Region bereise, ziehe ich mir zuerst eine PocketQuery mit allen Caches in der Nähe und lade diese in mein GSAK. In diesem Tool kann ich die gefundenen Caches besser filtern und sortieren. Als Erstes sortiere ich nach den Favoritenpunkten und schaue mit von den Top 20 dort auch die Prozentzahl der Premiummitglieder an, denn eine hohe Anzahl an Favoritenpunkten und ein hoher Prozentsatz an Bewertungen von Premiummitgliedern sind zusammen ein gutes Indiz für einen qualitativ hochwertigen und beliebten Cache. Da ich auch ein Fan von Lostplaces bin, filtere ich die Caches auch nach dem „abandoned structure“ – Attribut und schaue mit dort die Galerien an. So bekomme ich schnell einen Eindruck davon, welche Caches sich für mich lohnen…

Diese Vorgehensweise macht Arbeit und kostet Zeit.

Daher sehe ich eine Chance für gut gemachte Webseiten, die diese „guten“ und „interessanten“ Caches einer Region vorstellen. Wenn dabei dann noch ein paar Empfehlungen für günstige und verkehrstechnisch gut gelegene Unterkünfte raus springen – um so besser!

Der Hauptfokus sollte zumindest auf der Geocaching-Seite der Plattform auf den Geocaches liegen.

Unter diesem Aspekt habe ich mir die Webseite angeschaut. Mein Fazit ist, von der Idee her gut – in der Ausführung könnte sie jedoch noch verbessert werden:

Aufgrund der Gestaltung der Seite über Geocaching vermute ich sofort, dass der Autor kein Geocacher ist. Es wurde ein Bild zum Thema Geocaching aus einem Fotoarchiv benutzt, statt ein eigenes zu verwenden. Die Caches, die empfohlen werden, haben keinen direkten Link zu der entsprechenden Geocaching-Plattform. Bei einigen fehlen die GC-Codes und an manchen Stellen sogar der genaue Name – so ist es schwer manche der vorgestellten Caches zu finden.

Einige der Caches hören sich für mich interessant an. Wäre ich mal in der Region, so würde mich der vorgestellte Cache interessieren, der nur bei Ebbe zu Fuß erreichbar ist: Käpt´n Blaubär’s Ausguck.

Bei der Vorstellung der Region Sylt ist von einer Trilogie die Rede. Hier fehlt leider der GC-Code und so konnte ich diese Cache-Serie weder bei geocaching.com noch bei opencaching.de finden.

Auf Amrum sind zwei Nachtcaches erwähnt, hier wieder ohne Namen und GC-Code. Nach etwas Suchen habe ich dort Der Nachtcache Wo die Eulen heulen! und Aladins Wunderlampe -NC gefunden. Letzteres ist ein D5-Mystery, der also einer „gewissen“Vorbereitung bedarf.

Meine Empfehlungen für die Geocaching-Seite innerhalb dieser Vermittlungsplattform sind:
Zum Einen: keine eigene Seite Geocaching-Lexikon anzubieten. Es gibt schon viele gute Erklärungen zu Geocaching im Netz. Hier wäre ein passender Link auf diese sinnvoller als eine eigene Formulierung. Zum Anderen würde ich die örtlichen Geocacher kontaktieren und mir vielleicht von ihnen einen Artikel zu diesem Thema schreiben lassen. Angereichert mit persönlichen Erfahrungen und schönen Bildern wäre dies sicher eine bessere Möglichkeit, Aufmerksamkeit bei den Geocachern zu erreichen.

Diesen Artikel habe ich natürlich vorab an meinen Kontakt bei der Plattform geschickt. Daraufhin wurde mir für meine Hinweise gedankt und versichert, dass die Seiten nochmal überarbeitet und die Links zu den Caches hinzugefügt werden. Am Lexikon will die Plattform festhalten, da sie es für „Schnuppercacher“ hilfreich finden.

Mich freut, dass meine Anregungen positiv aufgenommen wurden und bin nun ganz gespannt, ob ich trotz meiner Kritik auch das „kleine Dankeschön“ bekomme?

Über Kommentare, wie ihr über meine Anregungen im Allgemeinen und die Geocaching-Seiten in „Fremd“-Plattformen im Speziellen denkt, würde ich mich freuen!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

4 Kommentare:

  1. Meinen Artikel habe ich bewußt kritisch gehalten und dabei versucht, das ganze aus der Brille eines Geocachers zu betrachten.

    Natürlich handelt es sich bei diesem “Flächenbombardement” um den Versuch günstig an Publicity zu kommen.

    Wer sich jedoch etwas mehr mit der Materie der Onlinewerbung und der Suchmaschinenoptimierung beschäftigt, wird jedoch schnell erkennen, dass dieses Links in Blogs normalerweise nicht viel Wert sind, da es sich standardmäßig dabei um sogenannte Nofollow-Links handeln, die von Suchmaschinen kaum beachtet werden…

    In meinem Artikel habe ich jedenfalls so verlinkt, da ich eher auf das Vorgehen aufmerksam machen wollte als Werbung für diese Plattform zu machen…

  2. Nicht zu glauben, dass sich hier schon die ertsen prostituieren!
    Jämmerlich in meinen Augen.

    Unser Hobby noch mehr in die Öffentlichkeit rücken, unser Hobby noch mehr kommerzialisieren…

    Aber das ist wohl die neue Cacher-Mehrheit:
    Nicht cachen sondern Punkte sammeln, nicht Ehre sondern Knete…

  3. Markus Willberger

    das dankeschön is cool.
    unser kontakt dieser firma war spendabel.

    wir werden auch was schreiben da wir schon oft in diesem zielgebiet waren.
    da haben wir vieles zu erzählen und zeigen.

    mfg

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