Sightseeing & Cachen: London in drei Tagen

Nur ein Heft des Geocaching Magazins fehlt mir – das Heft 01/2010. Und genau dieses Heft kann weder nachbestellt werden, noch ist es in elektronischer Form verfügbar.

Warum gerade dieses Heft? Nun, darin war ein Artikel über Geocaching in London. Da das Heft nicht verfügbar war, mussten Saarzwerg und ich unsere eigene Geschichte über drei Tage London verfassen.


Aus dem Saarland ist die Weltstadt London leicht und günstig von dem nahen Flughafen Hahn in einer guten Stunde zu erreichen. In diesem kleinen Bericht möchte ich Euch die Erlebnisse von uns Beiden während dieser drei Tage schildern.


Bei der Vorbereitung dieses Städtetrips waren wir uns einig, dass hier das Sightseeing im Vordergrund stehen sollte. Wenn uns dabei die ein oder andere Dose über den Weg liefe, um so besser…

Von Frankfurt Hahn fliegt Ryanair mehrmals täglich nach London. Da bei Ryanair alles Extra was kostet, haben wir nur für das Nötigste eingepackt, um mit den 10 kg Handgepäck pro Person auszukommen, die Fotoapparate mit eingerechnet. Wir nahmen den ersten Flug um 6:30 nach London, wo wir wegen der Zeitverschiebung Viertel vor Sieben ankamen. Im Flugzeug kann man bereits die Tickets für den Stansted-Express nach London etwas vergünstigt kaufen. Die Fahrt mit diesem Zug nach Liverpool-Station im Herz von London  dauert dann nochmal knapp eine Stunde, so dass wir um kurz vor Acht dort ankamen.

Das schnellste und bequemste Fortbewegungsmittel in London ist die U-Bahn, weshalb wir uns in Liverpool-Station auch gleich für alle drei Tage Tagestickets für die Zone 1-2 für je 7? pro Person und Tag gekauft haben. Damit kann man alle wichtigen Sehenswürdigkeiten und sogar unser Hotel erreichen. Einen Plan des U-Bahnnetzes findet man hier.


Nach dem wir nun alles Organisatorische erledigt hatten, war es Zeit mit unserer London-Erkundung zu beginnen. Da es noch recht früh war, entschieden wir uns, mit dem Portobello Road-Market, einem alten Flohmarkt, zu beginnen.



Leider musste ich bei den ersten Fotos feststellen, dass das einzige Objektiv, das ich dabei hatte, durch einen Sturz in der Woche davor, doch mehr beschädigt war als angenommen. Es war fast nicht mehr zu gebrauchen, so dass die meisten Bilder hier im Beitrag dieses Mal von Saarzwerg stammen.

Die Stimmung auf dem Flohmarkt war toll und es gab viel Interessantes zu entdecken, wie zum Beispiel diese alte Näherei, die heute ein Kleidergeschäft ist und noch viele der alten Nähmaschinen im Fenster ausstellt.



Nachdem wir das andere Ende des Flohmarktes erreicht hatten, schaute ich mal, ob ein Cache in der Nähe war und wir hatten Glück – der einfache Tradi „Ghost Bus Corner“ sollte der erste Cache auf englischem Boden für uns werden.

Vom Flohmarkt fuhren wir wieder mit der U-Bahn zum Trafalgar Square, wo wir einen längeren Spaziergang durch London beginnen wollen. Dort befindet sich auch der Earthcache „Ostra antigua“ und ein Virtual „Central London Team quest 1„, der uns durch die Stadt führt.


Vom Trafalgar Square laufen wir in Richtung Westminster Abbey und kommen dabei an den Horse Guards vorbei, deren Wachablösung wir miterleben dürfen.


Als nächstes kommen wir an der Downing Street Nr. 10 vorbei, welche gut an der Polizeipräsenz zu erkennen ist. Als ein Auto raus fährt schauen wir, ob jemand Bekanntes drinnen sitzt. Jedoch scheint es nur einer der übrigen „normalen“ Anwohner zu sein, die ebenfalls noch in dieser Straße wohnen.


Kurz danach erreichen wir die Houses of Parliament, an deren beeindruckender Fassade wir entlanglaufen, bis wir den dahinterliegenden Park erreichen.




Nachdem wir uns im Park etwas ausgeruht haben, beschließen wir Richtung Buckingham Palace durch die Innenstadt zu laufen. Dabei können wir noch einen Tradi „Cache Cab“ und einen Virtual „The London Rainbow Cache 5 – Blue“ einsammeln.


Am Buckingham Palace ist natürlich viel los. Inzwischen ist das Wetter auch richtig gut geworden.




Wir laufen nun die Prachtstraße Richtung Trafalgar Square zurück. Rechts von uns liegt noch ein schöner kleiner Park, in dem die Londoner nun die Sonne genießen.


Durch den Triumphbogen der Admiralität erreichen wir dann wieder den Trafalgar Square.


Nun ist es Zeit geworden ins Hotel zu fahren. Es liegt ziemlich zentral an der Hammersmith-Station und ist noch mit einem U-Bahnticket für die Zonen 1-2 zu erreichen. Wir hatten uns das kleine und günstige Hotel Orlando herausgesucht.

Als Abendprogramm hatten wir uns Karten für das Musical „Wicked“ besorgt. Wenn man die Karten am gleichen Tag an einem der half-price Ticket-Buden kauft, kann man hier Einiges sparen.



Unser zweiter Tag in London begann leider mit heftigem Regen. So beschlossen wir heute mehr ein Indoor-Programm zu erleben. Begonnen haben wir mit dem British Museum, wo der Eintritt sogar kostenlos ist.


Beindruckend ist hier der große überdachte Innenbereich…


Für jeden Mystery-Cacher ist natürlich eines der Highlights im British Museum sicherlich der Rosetta-Stein, der zur Entschlüsselung der Hieroglyphen geführt hat.

Es würde den Umfang dieses kleinen Berichtes sprengen, alles aufzuzählen, was es an Interessantem dort gibt – einen kleinen Einblick kann  man sich jedoch in meinem Webalbum verschaffen, dessen Link am Ende dieses Berichtes zu finden ist.
Da es zur Mittagszeit immer noch geregnet hat, liefen wir vom Britisch Museum zum Covent Garden Market, den ehemaligen überdachten Markthallen von London.

Unterwegs sammelten wir noch einen Cache in einer sehr interessanten Gasse ein: den Tradi „Reflections of Neal’s Yard„. Diese Gasse hätten wir wohl ohne diesen Cache nicht gefunden.


An den Markthallen angekommen, findet man dort allerlei Läden und auch kuriose Dinge…



… wie diesen Handleser, der mir meine Zukunft vorhersagen kann.

Da es immer noch nicht aufgehört hat zu regnen, beschließen wir den Gottesdienst in der Westminster Abbey mitzumachen. Für dem Besuch des Gottestdienstes (im engl. „service“ – sollte man am Tor sagen) ist der Eintritt kostenlos. Der Gottestdienst selbst dauerte etwa eine Stunde – leider ist danach Fotografieren absolut verboten und die Bediensteten achten sehr auf die Einhaltung dieser Vorschrift.


Da an diesem Tag das schlechte Wetter scheinbar nicht enden will, beschließen wir eine kleine Rundfahrt mit der U-Bahn zumachen. Zunächst ein kurzer Abstecher zum Monument…


Für den dortigen Virtual waren wir aber zu spät: Um ihn loggen zu dürfen, muss man die Stufen zur Aussichtsplattform hoch steigen, und die ist nur bis 17:00 Uhr geöffnet.

Weiter geht’s mit der oberirdischen DLR-Linie durch die neugebauten Docklands nach Greenwich. Auf dieser Linie fährt man mitten durch die Hochhäuser.

In Greenwich angekommen, spazieren wir durch den kleinen Stadtteil zum Naval College und von dort weiter zur Royal Observatorium, wo der Null-Meridian verläuft.




Unterwegs nehmen wir noch einen Nano mit: den Tradi „GATES OF GREENWICH #1.2„. Am Royal Observatorium angekommen, merke ich, dass ich mir die Beschreibung nicht richtig durchgelesen hatte – der Null Meridian ist um diese Zeit nicht mehr zugänglich – also morgen nochmal hin…


Nach diesem herrlichen Ausblick auf das abendliche London wollen wir noch kurz am angestrahlten Tower und am Picadilly Circus vorbei. Und damit geht dann auch unser zweiter Tag in London seinem Ende entgegen.




Am dritten und gleichzeitig unserem letzten Tag in London lachte wieder die Sonne. Also noch ein schöner Tag für eine ausgedehnte Stadterkundung per Pedes… begonnen haben wir dieses Mal im Hyde-Park.




Nach diesem schönen Sparziergang machten wir uns wieder auf den Weg nach Greenwich durch die Docklands…



… und weiter durch den Park wieder hoch zum Royal Observatorium und dem Null-Meridian. Dort kann man dann den Virtual „Royal Observatory Greenwich Cache“ einsammeln.


Wenn man sich den Eintritt sparen will, so kann man auch außen an der Mauer am Nullmeridian loggen. Hier steht man mit einem Fuß dann auf der West- und dem anderen auf der Ost-Halbkugel.

Auf dem Rückweg zur U-Bahn kann man noch einen weiteren Virtual mitnehmen: „Whisky Galore (S London)„.

Danach ging es wieder zurück zur U-Bahnstation Westminster Station, wo wir vor dem Rückflug noch einen Themse-Spaziergang von den Houses of Parliament bis zur Tower-Bridge machen wollten.

Schon von weitem kann man eines der neueren Highlights von London sehen: das London-Eye – ein wirklich großes Riesenrad, welches direkt an der Themse steht.




Weiter geht’s immer der Themse entlang, bis wir bei der Waterloo-Bridge wieder die Themse überquert haben, um Richtung Fleet-Street was zum Essen zu finden.

Dabei kamen wir auch am Justiz-Palast vorbei…




Zu Mittag gab’s dann Fish & Chips in einem gemütlichen Pub. Gut gestärkt konnten wir hier auch noch einen Virtual mitnehmen: „The London Rainbow Cache 1 – Red„.

Weiter ging’s dann zur St. Pauls Cathedral, einer der größten Kirchen Englands.



Dort sind wir dann wieder zur Themse abgebogen, um sie auf der Millennium Bridge wieder zu überqueren.

Am anderen Themse-Ufer kann man schon „the Globe“, das Theater von Shakespeare, sehen.


Ab hier verlässt man zeitweilig das Themse-Ufer. Man kommt an einem alten Pub vorbei…


… und kurz danach zu einem alten Segelschiff. Hier kann man dann auch wieder einen Tradi einsammeln: „The Golden Hinde 2 (SE1, London)„.


Danach ist es nicht mehr weit bis zur Tower-Bridge, die wir dann zum Tower hin überqueren.


Von dort hat man auch einen herrlichen Blick auf den Tower of London.


Nun sind wir fast da…



Am Tower nehmen wir zum Abschluss noch schnell einen letzten Virtual mit: „Catastrophe, Calamity, Cataclysm Part 3„.


Damit geht unser Drei-Tages-Trip nach London zu Ende. Ich muss sagen, diese drei Tage haben mir super gefallen. Hier macht Sightseeing viel Spaß. Die ein oder andere Dose, oder viel mehr Virtual, läuft einem auch über den Weg.

Wer gerne noch ein paar mehr Bilder von London sehen möchte, dem lege ich mein Webalbum ans Herz. Wie immer würde ich mich über Kommentare freuen. Falls ihr Fragen zu diesem Trip habt, so zögert nicht, mich zu kontaktieren…

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

3 Kommentare:

  1. "Merci" wie der gebildete Engländer zu sagen pflegt … für diesen informativen Bericht und die anregenden Bilder. Hat Freude gemacht Stätten, wo man in Vor-Caching-Zeiten schon war, wieder zu entdecken und neue Anregungen zu bekommen.
    Grüße von Albatross1901

  2. Danke für den ausführlichen Bericht. Ich plane genau so einen Trip dieses Jahr mit meinem Sohn. Hier konnte ich viele gute Tipps herauslesen. Ich lege mir diesen Artikel in die Favoriten, damit ich ihn in ein paar Wochen auch wiederfinde.

    Beste Grüße

    Bezzico

  3. Ups, da ist ja halb London abgelichtet … und kein einziger T5 ;) ??

    Wärst du knapp 11 Jahre früher dort gewesen, hättest du noch das saaaagenhafte "Home" (http://en.wikipedia.org/wiki/Home_(nightclub)) als Abendprogramm besuchen können – mittlerweile ist das längst Geschichte.

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