Geocaching auf Island: Der Süden

Für den Süden von Island nehmen wir uns zwei Tage Zeit. Es gibt viel zu sehen: Wasserfälle und Gletscher in einer atemberaubenden Naturkulisse. Alle Sightseeingspot sind mehr oder weniger gut mit dem Mietwagen zu erreichen. Selten müssen wir weit wandern.

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Kommt mit auf die virtuelle und reich bebilderte Reise durch den Süden Islands!

 

 

Seljalandsfoss & Gljúfurárfoss

Unser erstes Ziel ist der Seljalandsfoss, ein schmeler Wasserfall, der hier an der ehemaligen Küstenlinie 66 Meter in die Tiefe stürzt. Die Zufahrtstrasse und der Parkplatz sind frisch geteert. An diesem Morgen ist noch nicht so viel los – wir finden leicht einen freien Parkplatz. Nachdem ich die Parkgebühr bezahlt habe spazieren wir los in Richtung des Wasserfalls.

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Das besondere bei diesem Wasserfall ist, dass wir hier hinter dem Wasserfall vorbei gehen können. Von der Gischt ist es dahinter recht feucht, weshalb ich meine Regensachen angezogen habe. Das ist eine gute Entscheidung, wie sich später noch herausstellen wird.

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Der Weg führt zunächst rechts vom Wasserfall den Hang hinauf. Von dieser Stelle kann ich das obige Foto machen, welches  so oder so ähnlich viele Wandkalender von Island ziert. Der Weg führt nun unmittelbar hinter dem Wasserfall vorbei. Es sit sehr feucht und glitschig. Leider ist eine Senioren-Reisegruppe vor mir. Mit leichten Sommerschuhen ohne Profil stellt selbst dieser Weg eine echte Herausforderung dar. Am anderen Ende ist noch eine kleine felsige Steilstelle zu überwinden. Mit meinen Bergstiefeln kann ich hier endlich überholen und hoffe, dass hier nicht noch ein Tourist in Sommerschlappen verunglückt.

Von hier oben habe ich einen schönen Blick von der anderen Seite auf den ganzen Wasserfall.

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Am Seljalandsfoss gibt es für uns den Virtual “Virtual Reward Iceland” und den Earthcache “Seljalandsfoss” zu lösen und zu loggen. Nach dem das erledigt ist, spazieren wir den ausgeschilderten Weg zum Gljúfurárfoss entlang. Im Reiseführer lesen wir darüber, dass der Wassserfall hinter einem sehr schmalen Canyon versteckt liegt. Das hört sich schon mal interessant an.

Und wirklich – um den Wasserfall sehen zu können und um den Earthcache “GLJUFURARFOSS CANYON (ICELAND)” lösen zu können, müssen wir durch diese Engstelle.

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Zum Glück sind wir nicht die Einzigen, die hier rein wollen – am Rand sind Steine in den Bach gelegt worden, so dass ich halbwegs trocken das Innere des Cayons erreichen kann. Dort angekommen sehe ich den Wasserfall, der hier 40 Meter in diese Öffnung hineinstürzt.

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Für den Earthcache schiessen saarzwerg und ich schnell noch ein Beweisfoto – leider ist die Qualität mit dem Handy bei diesen schwierigen Lichtverhältnissen recht bescheiden.

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… aber dennoch taugt es gut zu Demonstration, wie feucht es dadrinnen ist. Und leider ist es draußen nicht mehr viel besser – inzwischen hat es wieder angefangen zu regnen.

 

Am Skógafoss

Der Regen wird langsam stärker. Eigentlich wollten wir noch einen Abstecher zu einem verlassenen heißen Pool machen. Da es vom Parkplatz jedoch noch eine Wanderung von einer knappen halben Stunde ist, verzichten wir trotz den dort befindlichen Virtuals “Seljavallalaug Virtual Cache” darauf und fahren weiter zum Skógafoss.

Leider hat es sich inzwischen eingeregnet. Also wieder rein in die Regenklamotten und los. Vom Parkplatz laufen wir zunächst Richtung Wasserfall, wo wir uns um die Fragen zum Earthcache “SKOGAFOSS EARTHCACHE” kümmern.

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Dann nehmen wir den langen Aufstieg in Angriff. Der Wasserfall stürtzt hier auf einer Breite von 25 Metern 60 Meter in die Tiefe. Und diese 60 Höhenmeter geht es nun über einen Steg mit vielen Eisenstufen nach oben zu einer Aussichtsplattform. Dort angekommen suchen und loggen wir den Tradi “Suðurland 1 – The hidden treasure in the waterfall“.

Der Regen läßt etwas nach. Wir nutzen die Gelegenheit oberhalb vom Skógafoss den Weg etwas hoch zu wandern. Dabei kommen wir immer wieder an kleineren Wasserfällen vorbei. Bei Sonnenschein ist dies sicher ein tolles Erlebnis?!

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Als es wieder stärker anfängt zu Regnen beschließen wir umzudrehen und wieder zu Wagen zurück zu laufen. Dabei merke ich dass meine Regenhose wohl in die Jahre gekommen ist und im Schritt undicht ist. Hätte ich die doch mal noch zuhause kontrolliert und ausgetauscht!

Unten angekommen gönnen wir uns eine Pause im Restaurant. Da wir nur einen Kaffee wollen, werden wir höflich aber bestimmt auf eine Sitzecke verwiesen. Ohne Essen zu bestellen dürfen wir nicht an einen Tisch … schade, aber die Einnahmen gehen hier scheinbar vor der Gastfreundlichkeit?!

 

Auf Dyrhólaey

Nach der sehr ausgedehnten Mittagspause in der Sitzecke des Restaurants stirbt unsere Hoffnung auf besseres Wetter. Die Wanderung über den schwarzen Strand zum Flugzeugfrack und seinem Geocache “” streichen wir aus unserem Programm. Eine Wanderung von über fünf Kilometern (ein Weg) ist derzeit nicht so prickelnd.

Ich gebe den Parkplatz vom Vik Felsentor als nächstes Ziel ins Navi ein und wir fahren los.

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Das Wetter wird nicht besser. Es regnet immer noch, als wir am Parkplatz auf der Halbinsel Dyrhólaey ankommen. Wir nutzen die sanitären Anlagen am Parkplatz um uns wetterfest zu machen. Dann geht’s wieder in den Regen.

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Leider ist bei diesem Wetter auch die Aussicht nicht so toll. Das Felsentor ist kaum zu erkennen. Ich kann nur ahnen, was ich hier bei schönem Wetter für Fotos hätte machen können.

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Auf der Halbinsel liegt der Earthcache “The geology of Dyrhólaey“, dessen Fragen wir noch schnell beantworten, bevor es schnell wieder in den trocken Van zurück geht.

 

Übernachtung in Hörgsland

Wegen des Wetters beenden wir heute unsere Tour früher und fahren auf dem kürzesten Weg in unsere Unterkunft, das Hörgsland Guesthouse (Provisionslink). Diese Unterkunft besteht aus einem Gästehaus und mehreren kleinen Holzhütten.

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Auf den Gelände ist ein Wirlpool, den wir nutzen dürfen. Abendessen wird in dem kleinen Bistro im Rezeptionsgebäude angeboten. Es gibt die üblichen Burger und Pizza, aber auch Lamm. An nächsten morgen wird im gleichen Raum das Frühstücksbuffet angeboten.

Die Unterkunft ist gut und liegt recht idyllisch in der Mitte von Niergendwo. Das Essen ist ebenfalls gut und zu fairen Preisen. Wenn noch frei, solltet Ihr Euch einen Platz in den Hütten mieten, die bei uns leider schon ausgebucht waren.

 

Unterwegs auf der Ringstraße

Am nächsten Morgen ist zunächst wieder etwas fahren notwendig. Bis zu unserem ersten Ziel, dem Svartifoss ist es noch ein gutes Stück. Die Fahrt ist an diesem Morgen recht kurzweilig, da es unterwegs eine tolle Landschaft zu sehen gibt.

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Wir halten öfters um Fotos zu machen und heute haben wir endlich mal wieder Sonnenschein.

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Die Landschaft ist abwechselungsreich. Es gibt unterwegs allerlei vulkanische “Gebilde”.

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Dann nähern wir uns dem Vatnajökull, der bis zu 1800 Metern hoch ist.

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Kurz vor dem Svatifoss halten wir an einem Rastplatz. Von dort haben wir einen besonders schönen Blick auf seine Gletscherzungen, die sich in Richtung Meer schieben.

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An diesem Rastplatz ist 1996 eine Brücke durch die Wassermassen, die frei gesetzt wurden, als ein Gletscher geborsten ist, zerstört worden. Zum Gedenken sind an dieser Stelle einige der alten durch das Wasser verbogene Brückenpfeiler aufgestellt worden.

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An der dort aufgestellten Informationstafel finden wir die antworten zu den Fragen des Earthcaches “JÖKULHLAUP AT SKEIDARARSANDUR IN 1996 (ICELAND)“.

 

Wanderung zum Svartifoss

Um den schönen “Basalt-Wasserfall” Svartifoss zu sehen, müssen wir eine Wanderung von einer guten halben Stunde (ein Weg) unternehmen. Am Parkplatz befindet sich eine Informationstafel, die den Weg erklärt.

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Der anfänliche schmale Bergpfad geht später in einen breiten Fahrweg über und führt über eine Anhöge zum Wasserfall. Unterwegs gibt es einen Aussichtspunkt, von dem der Svartifoss aus einer schönen Perspektive forografiert werden kann.

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Über einen kleinen Bergpfad geht es wieder nach unten in das Tal des Gebirgsbaches. Kurz vor der Holzbrücke geht es rechts ab zur Aussichtsplattform, von der Ihr den Wasserfall komplett sehen könnt.

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Noch näher an den Wasserfall dürft Ihr nicht – der Weg ist mittlerweile gesperrt um die Natur sich wieder regeneieren zu lassen. Natürlich gibt es auch hier einen Earthcache zu lösen: den “Svartifoss“. Auf dem Rückweg machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Tradi “Skaftafell Shocks“.

 

Am Svínafellsjökull

Wieder zurück am Auto fällt uns noch der Tradi “Batman Begins – IFL GeoTrail #2” auf, bei dem wir vorraussichtlich sehr nahe an einen Gletscher gelangen können. Der Weg von der Ringstraße bis zum Parkplatz ist eine echte Herausforderung – zum ersten Mal müssen wir mehrere Kilometer über eine ausgefahrene Schotterpiste fahren. Als uns dort ein Reisebus entgegenkommt ist klar, dass “das” in Island normal ist!

Am Parkplatz weißt ein Schild auf die Gefahren auf dem Gletscher hin. Hier werden seit Jahren zwei deutsche Wanderer vermisst.

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Schon vom Parkplatz aus haben wir einen tollen Blick auf diese kleine Gletscherlagune.

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Wir folgen einem kleinen Bergpfad durch den Hang immer in Richtung des Tradis. Hier bin ich echt froh, dass ich meine Bergstiefel anhabe – damit geht es leichter. Die T4-wertung ist durchaus berechtigt!

Wir finden die Dose. Leider ist der Geocache in einem sehr schlechten Zustand. Wir legen ein Ersatzlogbuch mit unseren Namen hinein und verstauen wieder alles.

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Auf dem Rückweg mache ich noch unendlich viele Fotos vom Gletscher …

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… und freue mich auf unsere gebuchte Rundfahrt durch die große Gletscherlagune!

 

Die Gletscherlagune Jökulsárlón

Wie erreichen den Parkplatz an der wohl bekanntesten Gletscherlagune Islands. Nur mit Mühe finden wir einen freien Platz. Inzwischen ist es recht windig worden und die Sonner versteckt sich hinter dicken Wolken. Der erste Blick auf die Lagune ist trotzdem noch sehr beeindruckend!

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Schon in der Vorbereitung unserer Tour haben wir die Fahrt mit dem Amphibienfahrzeug von zuhause aus gebucht. Ihr findet die Webseite unter www.jokulsarlon.is. Die knapp einstündige Fahrt kostet pro Person 5,700ISK (ca 46?).

Wir steigen über eine Rampe in das Amphibienfahrzeug ein und schon geht es los.

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Während der Fahrt vom Startpunkt bis in die Lagune müssen wir auf unseren Plätzen sitzen bleiben.

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Sobald das Boot in der Lagune angekommen ist und schwimmt, dürfen wir aufstehen und uns frei auf dem Deck bewegen. So kann ich in beide Richtungen fotografieren.

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Und es gibt viel zu sehen. Unser Boot fährt eine große Runde durch die Lagune vorbei an den großen schwimmenden Eisbergen, die vom nahen Gletscher abgebrochen sind.

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Begleitet werden wir von einem Boot – nur für den Notfall, falls jemand über Bord geht!

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Der Guide auf unserem Boot kommt aus Deutschland und erklärt uns in Englisch viel wissenswertes über Gletscheis. Damit ist der Earthcache “JÖKULSÁRLÓN (ICELAND)” gut zu lösen.

Nach der Fahrt im Amphibienfahrzeug parken wir unser Auto um – wir wollen noch den Tradi “Die Another Day – IFL GeoTrail #3” loggen. Er ist gut zu finden. Auch von hier haben wir wieder einen schönen Blick in die Lagune.

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Übrigens ist fast an allen Sehenswürdiglkeiten in Island der Dronenflug verboten.

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Wir parken erneut um, da wir uns noch den schwarzen Stand gegenüber der Lagune anschauen wollen.

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Hier treiben die Eisberge unter der Brücke hindurch in den Atlantik. Bei uns ist davon jedoch nichts zu sehen.

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Nur am Strand liegt Gletschereis.

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Was auf dem schwarzen Strand ein tolles Fotomotiv darstellt. Findet Ihr nicht auch? Wie Diamaten!

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Wir fahren weiter Richtung Höfn, wo wir heute übernachten wollen.

 

Der Geocache am Museum

Unterwegs machen wir noch einen Kaffee-Stop an einem kleinen Museum.

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Dort suchen und loggen wir den Tradi “The Bookstore“.

 

Übernachtung in Höfn & Restaurantempfehlung

Wir haben uns in Höfn ein Guesthouse mit einer sehr guten Bewertung herausgesucht: das Apotek Guesthouse (Provisionslink). Das Gästehaus hat moderne geräumige Zimmer mit tollen Bädern – alles recht neu renoviert. Das Frühstücksbuffet ist umfangreich und toll!

Nach dem “Einchecken” bemühen wir Tripadvisor um uns ein gutes Restaurant zu empfehlen und werden bei dem Restaurant Pakkhús fündig. Es liegt direkt am Hafen. Wegen des schlechten Wetters (es ist wieder regnerisch und es bläst inzwischen ein sehr starker Wind) fahren wir mit dem Auto dahin, Parkplätze sind kein Problem. Auf der Speisekarte sind allerlei leckere Dinge zu finden. Wir entscheiden uns fast alle für den “Fang des Tages” und werden nicht enttäuscht. Wenn Ihr Spaß an frischem Fisch habt, so is dieses Restaurant ganz klar mein Tipp für Euch.

 

Interaktive Tour-Karte

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Fahrt durch den Süden Islands sehen. Die Karte ist interaktiv – Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken.

Falls Euch dieser Tourabschnitt interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

 

Mein Fazit

Wow – zwei Tage mit tollen Eindrücken. Die Südküste Islands ist sehr abwechslungsreich. Wie haben viele tolle Wasserfälle gesehen und einige Gletscher besucht. Die fahrt in der Gletscherlagune Jökulsárlón solltet Ihr Euch auf jeden Fall gönnen. Ich möchte sagen, dass die mein persönliches Highlight dieses Tourabschnittes war, wenn auch die anderen Sehenswürdigkeiten kaum schlechter waren!

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Dieser Blogbeitrag ist Teil einer Artikelserie über unsere 10-tägige Rundtour in Island. Eine Übersicht mit allgemeinen Informationen über Island und den Links zu allen detaillierten Tourbeschreibungen findet Ihr in meinem Beitrag: “Geocaching auf Island: 10 Tage mit dem Mietwagen“.

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Mehr Bilder dieser Tour findet Ihr im Webalbum.

Wie hat Euch diese virtuelle Reise durch den Süden Islands gefallen? Wäre das auch etwas für Euch? Was hat Euch an Infos noch gefehlt? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

Ein Kommentar:

  1. Thomas aka tower27

    Besser als mit dem Wort “Wow” kann man es nicht zusammen fassen.
    Wahrlich zwei Tage voller unvergesslicher Eindrücke.

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