Auf der Weststeite des Nils bei Luxor befinden sich viele Altertümer der Ägypter: das Ramesseum, die Gräber der Noblen, die Memnonkolosse, das Tal der Könige, der Totentempel der Hatschepsut und der Totentempel des Ramses III. Auf zwei Halbtagestouren besuchen wir diese Sightseeing-Spots.
Kommt mit auf die virtuelle Reise nach Theben West!
Inhaltsverzeichnis
Über den Nil nach Theben West
Nach unserem Besuch im Karnak-Tempel und einer anschließenden Mittagspause im Hotel werden wir am hoteleigenen Anlegeplatz von einem kleinen Motorboot abgeholt und fahren über den Nil auf die andere Seite zum zentralen Anlegepunkt auf der Westseite.
Während der Überquerung bekommen wir einen schönen Blick auf den Luxor-Tempel, den wir vorgestern Abend besuchen durften.
Nach gut zehn Minuten Fahrt, haben wir die andere Nil-Seite erreicht, verlassen das Boot und steigen in den Bus, der dort schon auf uns wartet.
Die Busfahrt ist recht kurz, nach etwa dreieinhalb Kilometern erreichen wir schon die kleine Ticketbude, wo unser Guide aussteigt und uns anmeldet. Ich nutze die Zeit, das große Schild gegenüber zu fotografieren, das zeigt, was es in Theben-West alles zu sehen gibt: sehr viele Gräber und Tempel.
Wir biegen nach rechts ab in Richtung des Ramesseum.
Durch das Ramesseum
Die Überreste des von Ramses II. erbauten Tempel sind schon von der Straße aus gut zu sehen.
Auf dem Weg zum Busparkplatz kommen wir an diesen beiden monumentalen Figuren vorbei, die ich aus dem fahrenden Bus fotografieren kann. Laut unserem Guide ist die Antiquitätenbehörde kontinuierlich dabei, neue Dinge auszugraben, zu restaurieren und auf dem Gelände aufzustellen.
Wir steigen aus dem Bus und unser Guide führt uns zum Tempel, an dem wir zu diesem Zeitpunkt die einzigen sind. Da die Audioguides eine gewisse Reichweite haben, kann ich mich mit meiner Kamera etwas von der Gruppe absetzen und in Ruhe fotografieren, ohne etwas von den Erläuterungen unseres wirklich sehr kompetenten Guides zu verpassen. Ich gehe die kleine Treppe hinauf und gelange so in den ehemaligen zweiten Innenhof, an dessen Anfang diese riesigen Figuren von Ramses stehen.
Gleich gegenüber stehen weitere. Alle Figuren haben gemeinsam, dass ihnen leider die Köpfe fehlen.
Ich steige die linke Rampe hinauf und komme in die recht gut erhaltene Säulenhalle.
Die Säulen sind mit aus dem Stein geschlagenen Figuren und Hieroglyphen geschmückt. An ihren Kapitellen ist gut zu erkennen, dass diese früher einmal farbig angemalt waren. Etwas von der Farbe hat die Jahrtausende überdauert.
Ich blicke nach oben und schaue mir die Kapitelle und die Verbindung dazwischen ganz genau an.
Vom hinteren Teil des Tempels, in dem sich auch das allerheiligste befunden haben muss, ist bedauerlicherweise nicht mehr viel erhalten. Nachdem wir uns das Ramesseum etwa eine dreiviertel Stunde angeschaut haben, steigen wir wieder in unseren Bus und fahren weiter.
Die Gräber der Noblen
Unser nächstes Ziel sind die Gräber der Noblen, die sich gleich gegenüber des Ramesseums befinden. Hier wurden die hohen Beamten beerdigt.
Vom Busparkplatz aus gesehen, schaut das Gelände recht unscheinbar aus. Wir steigen aus und folgen einem kleinen steinigen Weg etwas den Hügel hinauf.
TT55 – Ramose
Nach wenigen Minuten erreichen wir eine Rampe, die nach unten zu einer Öffnung im Fels führt: Wir haben das Grab des Ramose erreicht. Ramose war ein ägyptischer Wesir, der unter den Königen Amenophis III. und Echnaton amtierte.
Wir gehen die Rampe hinunter, zeigen unsere Tickets und betreten die Grabanlage, die aus einer Säulenhalle und einer kleineren Grabkammer dahinter besteht.
An den Wänden sind einige Gemälde zu sehen, die Szenen aus dem alten Ägypten darstellen.
Ich bin überrascht, wie gut diese Farben (nach einer Reinigung) doch nach mehr als drei Jahrtausenden noch ausschauen. Nachdem unser Guide uns das Grab erläutert hat, verlassen wir es wieder.
TT56 – Userhat
Nur ein paar Schritte weiter befindet sich schon die nächste Rampe, die nach unten zum Grab des Userhat führt. Userhat war ein Schreiber in der Zeit des Amenhotep II und wahrscheinlich auch bereits unter Thutmosis III tätig. Seine Grabanlage is in Form eines großen T angelegt.
Die Räume sind heute alle leer – die Wände und Decken jedoch mit sehr beeindruckenden Gemälde geschmückt.
Am Ende des mittleren Raumes befindet ist eine Nische zu sehen, in der noch eine Figur steht, die scheinbar hier aus dem Felsen geschlagen wurde. Wir schauen uns um und gehen anschließend wieder zurück zum Bus.
Die Memnonkolosse
Damit ist unser Nachmittagsprogramm schon fast beendet. Auf dem Weg zum kleinen Hafen am Nil, halten wir noch kurz an zwei Steinfiguren: den Memnonkolossen, zwei nebeneinander stehende altägyptische Kolossalstatuen aus dem 14. Jahrhundert v. Chr.
Viel zu sehen gibt es hier nicht. Ich mache schnell ein Foto und beantworte die Fragen des Earthcaches Colossi of Memnon, der an dieser Stelle gelistet ist. Danach fahren wir zum Hafen, überqueren den Nil und werden an unserem Hotel abgesetzt.
Im Tal der Könige
Nachdem wir früh morgens an unserem Hotel von einem Boot abgeholt worden sind, überqueren wir erneut den Nil und steigen auf der anderen Seite in den Bus, der uns zum Besucherzentrum im Tal der Könige bringt. Von diesem Besuch, der fast den kompletten Vormittag dauerte, erzähle ich Euch das nächste Mal, da er diesen Bericht bei Weitem sprengen würde. Habt also bitte noch ein wenig Geduld!
Der Totentempel der Hatschepsut
Gegen halb zwölf Uhr mittags erreichen wir den Busparkplatz am Totentempel der Hatschepsut. Nachdem unser Guide die Tickets gekauft hat, warten wir auf die kleinen Elektrobusse, die uns vom Besucherzentrum zum Tempel bringen. Ich nutze die Zeit, um ein Foto vom Totentempel zu machen, der hier unter einer riesigen Felspyramide gebaut wurde.
Als wir dort ankommen, müssen wir leider sehen, dass hier trotz der Mittagshitze gerade die Hölle los ist: unzählige Besuche laufen die Rampen des Tempels hinauf.
Als unser Guide mit den Erklärungen beginnt, nutzen wir die Zeit um unser Beweis-Selfie für den Earthcache Temple of Queen Hatshepsut at Deir El-Bahari anzufertigen.
Danach laufen wir gemütlich zum Tempel, vorbei an einigen Sphingen, die hier entlang unseres Weges aufgestellt wurden.
Unser Guide führt uns nach rechts vor die Säulen der ersten Terrasse.
Gleich dahinter befindet sich tolle Wandmalereien.
Nachdem er uns diese erklärt hat, gehen wir zurück zur Rampe und anschließend hinauf zur zweiten Terrasse, wo noch viele der Osiris-Pfeiler erhalten geblieben sind.
Danach schauen wir uns auf der linken Seite der Terrasse die Hathor-Kapelle und bekommen nach den zugehörigen Ausführungen endlich Freizeit. saarzwerg und ich gehen nun in den Festhof der zweiten Terrasse, wo sich der Eingang zum Amun-Heiligtum befindet.
Wir stellen uns in die Warteschlange und es dauert einige Zeit, bis wir das Heiligtum betreten können. Drinnen schauen wir uns den rastaurierten Wandschmuck an.
Da sich langsam unsere Freizeit dem Ende neigt, werfen wir schnell noch einen Blick in die Räume rechts und links des Hofes und gehen anschließend zurück zu den Osiris-Figuren.
Von dort laufen wir die beiden Rampen hinunter und gehen durch den kleinen Suq am Besucherzentrum zurück zu unserem Bus.
Der Totentempel des Ramses III. (Medînet Hâbu)
Bis zu unserem letzten Tempel sind es keine fünf Kilometer. Die Busfahrt dauert gerade einmal zehn Minuten. Unsere Gruppe wird unmittelbar vor dem Haupteingang herausgelassen. Vor dem Tempel steht ein mächtiges Tor, welches von zwei Türmen flankiert wird und daher das “Hohe Tor” genannt wird.
Nachdem wir das Tor passiert haben, blicken wir auf den ersten Pylon mit dem Eingangsportal des Tempels, den Ramses III. im 12. Jahrhundert v. Chr. erbauen ließ.
Das Portal ist mit Hieroglyphen und bildlichen Darstellungen verziert.
Dahinter befindet sich ein erster Innenhof mit Säulen auf der linken Seite und Osirispfeilern auf der linken Seite.
Die Pfeiler sind mit eingravierten Hieroglyphen versehen, die besonders tief in den Stein geschnitten wurden.
Anschließend gehen wir weiter in den nächsten Innenhof, der rechts und links mit riesigen Säulen versehen ist.
In gerader Linie befindet sich am anderen Ende des Hofes ein weiterer Durchgang, der wieder mit bildlichen Darstellungen und Hieroglyphen geschmückt ist. Hier kann ich erkennen, dass die Wände und die Decke zur Zeit der alten Ägypter bemalt gewesen sein muss.
Besonders die Decke ist noch recht gut erhalten.
Bevor ich komplett durch das Tor gehe, biege ich links ab und schaue mir die Säulen genauer an.
Wow – auch hier ist die Farbe, die nun schon über 3000 Jahre alt ist, noch gut zu sehen. Danach gehe ich durch das Tor und gelange in einen Bereich, der nicht mehr so gut erhalten ist. Ich befinde mich in der ehemaligen Säulenhalle, von der nur noch die etwa ein Meter hohen Reste der Säulen zu sehen sind.
Hier bekommen saarzwerg und ich wieder etwas Freizeit und ich nutzte sie um ein paar Fotos zu machen.
Als das erledigt ist, treffen wir unsere Gruppe am Ausgang und fahren zunächst mit dem Bus und später mit dem Boot zurück zu unserem Hotel. Von unserem anschließenden Besuch im Luxor-Museum habe ich Euch ja schon in meinem bericht über Theben Ost erzählt.
Unsere Hotel-Empfehlung für Luxor
Die detaillierte Besprechung unseres Hotels Sonesta St. George (Provisionslink) habe ich Euch ja ebenfalls in meinem Beitrag “Geocaching & Sightseeing in Ägypten – Theben Ost (Luxor)” gegeben.
Interaktive Karte unserer Tour durch Theben West
Auf der folgenden Karte könnt Ihr die von uns besuchten Sightseeing-Spots an der westlichen Nilseite von Theben (Luxor) sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Die an den Sehenswürdigkeiten vorhandenen Lab- und Geocaches habe ich ebenfalls in der Karte eingezeichnet.
Bitte beachtet, dass es sich bei den Links zu Unterkünften um Provisionslinks handelt: Ihr bezahlt bei einer Buchung über diesen Link nicht mehr und ich bekomme eine kleine Provision, die mir hilft meine Serverkosten zu decken.
Falls Euch unsere Reise interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.
** ** ** ** **
Dieser Beitrag gehört zu einer Artikelserie über eine geführte Rundreise durch Ägypten, die wir im Frühjahr 2023 unternommen haben. Der Übersichtsartikel “Zwei Wochen Rundreise Ägypten mit Flusskreuzfahrt” erläutert den genauen Verlauf der Reise und verlinkt zu den weiteren Detailbeträgen, wo ich bestimmte Orte oder Aspekte genauer vorstelle.
** ** ** ** ** **
Wie hat Euch dieser Bericht über unseren Besuch am westlichen Nilufer des ehemaligen Theben gefallen? Habt Ihr selbst vor, diese Region zu besuchen? Was sind Eure Tipps für Sightseeing und Geocaching im westlichen Theben (Luxor)? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!
