Geocaching in Schottland: Edinburgh

Heute möchte ich Euch von unserem zweitägigen Besuch in Edinburgh berichten. saarzwerg und ich haben viel gesehen und erlebt. Edinburgh ist eine quirlige Stadt, in der im August viel los ist.

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Neben Sightseeing haben wir uns auch nach Geocaches umgeschaut und einige interessante gefunden. Kommt mit auf eine virtuelle Reise durch Edinburgh!

 

 

Unsere Anreise

Mit unserem Auto kommen wir aus Süden über die Autobahn M6, die wir kurz hinter Carlisle verlassen. Dort beginnt die „Touristenroute“ A7 nach Edinburgh. Nach einiger Zeit kommen wir an dieses Schild.

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Dort ist rechts und links der Straße ein kleiner Parkplatz. Da ich ein Bild von dem Schild machen will, parke ich. Ein kurzer Blick auf mein Smartphone bestätigt meine Vermutung, dass hier auch ein Geocache versteckt wurde: der Tradi „Failte gu Alba – A7 Border Crossing„. Das ist ja schon mal ein schöner Anfang unseres Besuchs in Schottland!

Für unsere Anreise habe ich die Touristenroute gewählt, da wir auf dieser Strecke sehr nahe an Melrose Abbey, eine sehr bekannten Klosterruine, vorbei kommen. Als ich saarzwerg von dieser Möglichkeit erzähle, ist sie gleich Feuer und Flamme für einen Besuch.

Unmittelbar vor dem Eingang ist ein großer gebührenpflichtiger Parkplatz. Der Eintritt zur Klosteruine kostet £5,50, wofür wir aber dieses Mal einen deutschsprachigen Audioguide bekommen. Er lohnt sich – wir erfahren viel über das Klosterleben von damals …

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Von dem ehemaligen Kloster ist noch überraschend viel erhalten geblieben. Speziell die großen Säulen finde ich beeindruckend.

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Wie so oft finden wir auch hier neben der Ruine viele Grabsteine. Dieser Platz wurde auch als Friedhof genutzt.

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Rund um die Ruine können wir uns frei bewegen. Es gibt zwar Wege – der Rasen darf aber auch betreten werden.

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Falls ihr auch mal die Melrose Abbey besucht – verpasst auf keinen Fall den Aufstieg auf den Glockenturm. Von oben habt Ihr eine tolle Aussicht auf das komplette Gelände. Im rechten Kreuzschiff befindet sich ein kleines Treppenhaus, das nach oben führt.

Nach zwei Stunden haben wir alles gesehen. Ein kurzer Blick auf mein Smartphone enttäuscht mich hier etwas – kein Geocache in Laufreichweite. So setzen wir unsere Fahrt nach Edinburgh fort.

 

Unsere Unterkunft

Leider haben wir erst eine Woche vor unserer Reise begonnen die Unterkünfte zu buchen. Zu diesem Zeitpunkt schien ganz Schottland fast ausgebucht zu sein.

Bei expedia wurde ich dann fündig: „Beaverbank Place  – Campus Residence“. Es ist ein Studentenwohnheim, welches in den Semesterferien auch von Touristen genutzt werden kann. Nicht ganz billig und ohne Frühstück und Fernseher, dafür aber sehr zentral: Zu Fuß brauchen wir noch keine 20 Minuten in die Innenstadt von Edinburgh.

Zum Frühstück sind wir morgens in ein kleines Cafe keine 100 Meter entfernt von unserer Unterkunft gegangen. Und das Internet auf dem Campus ist das beste unserer kompletten Reise: 100 MBit!

Ich glaube, Edinburgh eignet sich aber auch gut für ein verlängertes Wocheende – es gibt einige Fluglinien, die von Deutschland aus den Flughafen dort anfliegen: unter anderen RyanAir von Hahn aus.

 

Der erste Abend in Edinburg

Auf dem Weg von unserer Unterkunft in die Innenstadt kommen wir an einem kleinen Park vorbei, wo wir noch schnell den Tradi „King George V“ loggen.

Nach einem kurzen Spaziergang erreichen wir die Innenstadt. Neben der blau-weißen schottischen Fahne sind auch englische zu sehen.

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Edinburgh ist recht „voll“ – überall sind entweder Autos oder Touristen unterwegs. Naja, wir sind ja auch in der Hauptsaison hier.

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Vor der Royal Scottisch Academy ist ein Straßenkünstler zu Gange. Er macht kostenlos Werbung für sein Abendprogramm. In der ganzen Stadt sieht man schon die Plakate vom Fringe-Festival, das vor ein paar Tagen angefangen hat und zur Zeit noch läuft.

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Nachdem der Straßenkünstler fertig ist, wenden wir uns zur anderen Seite des Platzes. Von dort haben wir einen schönen Blick auf das Scott Monument. Dahinter ist das Balmoran, ein 5-Sterne-Hotel. Hier hätten wir auch noch ein Zimmer bekommen können: Dafür hätten wir aber pro Nacht £600 zahlen müssen, was uns dann doch etwas zu teuer erschien!

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Wir wenden uns nach rechts: Auf einem Hügelrücken zieht sich die Altstadt von Edinburgh zur Festung hinauf. Das ist der älteste Teil der Stadt.

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In der Mitte der Altstadt verläuft die Highstreet bis zum Castle Hill. Vom Park zwischen Neu- und Altstadt führen kleine enge Gassen mit vielen Treppenstufen hinauf in die Altstadt.

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Leider haben wir mit dem Wetter nicht so viel Glück. Aber gut, wir sind in Schottland, da wechselt das Wetter gleich mehrmals am Tag.

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Wir spazieren zur Burg hinauf. Auch die Altstadt ist recht voll. Das Wetter wird immer schlechter, gerade geht ein heftiger Platzregen nieder. Zusammen mit anderen Touristen drängen wir uns dicht unter dem überdachten Eingang eines Kaufhauses. Da kommt eine kleine Asiatin mit Koffer, den sie öffnet: Das glaub‘ ich jetzt nicht, sie beginnt Schirme und Regencapes zu verkaufen. Eine clevere Idee!

 

Edinburg Castle

Am nächsten Morgen ist das Wetter wieder besser. Wir starten unser Sightseeing-Programm bei der Burg.

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Über dem Eingang thront das königliche Wappen Schottlands.

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Um kurz vor halb zehn erreichen wir die Kasse, wo wir schon 20 Minuten Schlange stehen müssen. Für die wichtigste Touristenattraktion in ganz Schottland ist das noch angenehm wenig. Während saarzwerg das Schlangestehen erledigt, mache ich ein paar Fotos …

Von der Burg habe ich einen schönen Blick auf die Stadt.

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Auch die mächtigen Ritter-Statuen am Eingang kann ich von hier oben gut sehen.

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Dann ist es soweit – saarzwerg hat für £33 zwei Eintrittskarten gekauft. Das ist bisher definitiv der teuerste Eintritt auf unserer Reise. Dafür ist eine kurze 30minütige Führung durch die Burg im Preis enthalten. Wir haben sogar Glück und müssen nicht warten. Mit unserer Ankunft am Treffpunkt beginnt die englischsprachige Führung.

Wir erfahren viel über die Burg und ihre Geschichte. Nach einer guten halben Stunde haben wir den höchsten Punkt der Festung erreicht, den Innenhof zwischen dem War Memorial, dem Festsaal und den schottischen Kronjuwelen, bei denen ich enttäuscht feststellen muss, dass ich dort nicht fotografieren darf.

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Nur im Festsaal darf ich Fotos machen. Er ist mit Waffen und Rüstungen geschmückt.

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Die Decke besteht aus Holzbalken, die ohne jegliche Nägel das Dach halten.

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Aber auch hier ist die Hölle los. Es gelingt mir nicht, ein Bild zu machen, auf dem nicht Massen von Touristen zu sehen sind. Wir verlassen den Innenhof in Richtung des St David’s Tower. Dort führt ein kleiner Rundgang etwas durch die Unterwelt und erzählt die Geschichte vom Verstecken und Wiederfinden der schottischen Kronjuwelen. Auch hat sich der schottische König dort einem seiner Widersacher entledigt.

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Wieder zurück am Tageslicht kommen wir an den Kanonen vorbei. Sie sind auf die Stadt und den Vorplatz der Burg ausgerichtet.

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Wir spazieren zur St Margaret’s Chapel und dem Aussichtspunkt daneben. Je mehr wir uns der Mittagszeit nähern, um so voller wird es hier oben.

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Vor dem Eingang zu den Kronjuwelen hat sich mittlerweile schon eine Schlange gebildet, die bis hierher reicht.

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Nach dem wir die kleine Kapelle besichtigt haben, schauen wir uns die Kanone davor an. Die Mons Meg ist ein Riesengeschütz mit einem Gewicht von 6,6 Tonnen. Bei einem Schuss zu Ehren des neugeborenen Thronfolgers 1681 wurde die Kanone beschädigt und seither nicht mehr genutzt.

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Die Festung wird immer noch als Verwaltungssitz von einigen schottischen Regimentern genutzt. Daher gibt es von diesen auch ein paar Museen in der Festung. Etwas kurios finde ich in einem die Aufforderung, mit den bis an die Zähne bewaffneten Soldatenpuppen ein Selfie zu machen und dieses über Twitter in die Welt zu schicken … naja, die Schotten haben ihre ganz eigene Beziehung zum Militär!

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Recht gut gefällt uns ein weiteres Museum: das ehemalige Gefängnis. Hier wird dargestellt, unter welchen Bedingungen die Kriegsgefangenen hier oben auf der Burg leben mussten.

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Da beim Militär alles genau geregelt ist, bekamen sie genug zu essen.

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Als Betten dienten Holzgestelle mit Stroh oder Hängematten.

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Es gibt vor den Zellen eine Ausstellung von den ehemaligen hölzernen Zellentüren und den Inschriften und Schnitzereien darin.Unter den Häftlingen waren echte Künstler.

Neben dem historischen Zellenblock gibt es auch noch ein Gefängnis aus neuerer Zeit zu besichtigen.

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Nach der Besichtigung der Museen und der beiden Gefängnisse, wird es Zeit für das nächste Highlight auf der Burg.

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Es ist kurz vor ein Uhr mittags. Wir besuchen nun die „one o’clock gun“.

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Früher war es für die Navigation auf den Schiffen sehr wichtig die genaue Uhrzeit zu haben. Daher gab und gibt es immer noch diesen Service vom Militär. Um Punkt ein Uhr mittags wird die Kanone (inzwischen eine moderne Version) von einem Soldaten abgefeuert.

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Auch hier ist wieder die Hölle los. Es kostet mich ein wenig „Aufwand“ mich in eine günstige Position für den Fotoapperat zu bringen.

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Der Soldat lädt die Kanone, stopft sich den Schallschutz ins Ohr und schaut auf seine Funkuhr.

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Um Punkt ein Uhr feuert er die Kanone ab.

Falls Ihr Euch fragt, warum die Kanone nicht um zwölf Uhr abgefeuert wird; Nun die Schotten sind sparsam, um zwölf Uhr müssten sie ja zwölf mal schießen, um ein Uhr nur einmal. Das spart Pulver.

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Wir werfen noch einen letzten Blick zurück auf den Aussichtspunkt an der Burg und verlassen die Festung. Wir haben hier fast vier Stunden verbracht, die wie im Fluge vergangen sind.

 

Geocaching zwischen Alt- und Neustadt

Zwischen dem Hügelrücken der Altstadt und dem etwas neueren Teil von Edinburg befinden sich zwei Grünanlagen, die nur durch die Royal Academy und die National Gallery getrennt sind, die Princess Street Gardens. Als wir den Park betreten, werden wir von diesen niedlichen Tierchen begrüßt.

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Gar nicht scheu und immer hunrig haben sie es auf unsere Kekse abgesehen. Wir sind freigiebig und so können wir ihnen beim Fressen zuschauen.

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Wir gehen an der National Gallery vorbei auf die andere Seite der Parkanlage. Dort befinden sich einige Geocaches.

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Aus dem Park haben wir immer wieder einen schönen Blick hoch zur Altstadt und der Burg.

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Wir beginnen mit dem Earthcache „Edinburgh Castle Rock“ und machen das zugehörige Foto.

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Gleich nebenan ist der nächste Earthcache, der „A glacial erratic rock in Edinburgh„, wo wir ebenfalls ein Foto machen.

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Zum Abschluss unserer kleinen Tour im Park suchen und finden wir noch den Tradi „GC10: Edinburgh Castle„. Von dort haben wir wieder einen schönen Blick hoch zur Festung.

 

Die Dosen in der Innenstadt

Am Abend davor ist mir noch der Webcam-Cache „Wolfing it in the West End“ aufgefallen. Dafür musste ich eine spezielle App auf meinem iPhone installieren, damit ich auch das Foto aufnehmen kann.

An den Koordinaten angekommen, können wir die Cam schnell entdecken und das Foto machen.

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Wir spazieren durch die Fußgängerzone Richtung St. Andrew Square, …

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um dort einen Tradi zu suchen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten können wir den „St. Andrew Square“ dann doch noch finden. Den Earthcache daneben lassen wir unbeachtet, da er doch einige Stationen hat und uns langsam die Zeit kanpp wird.

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Ich möchte heute noch am Parlament vorbeischauen, um dort den Earthcache „Just a bunch of Rocks?! The Canongate Wall EC“ zu besuchen.

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Er befindet sich gegenüber der Queens Gallery an der Wand des Parlamentes.

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Leider vergesse ich ein Bild an der Wand zu machen, aber der Owner akzeptiert auch dieses, welches in der Nähe aufgenommen worden ist. Zum Glück sind die Bilder ja nicht mehr verpflichtend. Für den Virtual „Holyrood Horror?“ haben wir leider keine Zeit mehr … denn wir haben an unserem letzten Abend noch etwas vor …

 

Royal Military Tattoo

Eins der absoluten Highlights für einen Edinburgh-Besuch ist der Besuch des „Royal Military Tattoo“ – einem fast zweistündigen Konzert von vielen Militärkapellen, die Beziehungen zu Schottland unterhalten. Dafür sind in den Sommermonaten vor dem Castle riesige Tribühnen aufgebaut, die pro Veranstaltung 8500 Zuschauen fassen können. Diese Veranstaltungen sind normalerweise viele Monate vorher ausgebucht.

Neben dem Bahnhof gibt es die zentrale Verkaufstelle für Tickets. Als wir um 15 Uhr dort vorbeischauen, gibt es natürlich keine Karten mehr für die Abendveranstaltung. Wir sollen jedoch später wieder kommen. Vielleicht gibt Jemand seine zurück?

Um 18 Uhr versuchen wir wieder unser Glück und … WAHNSINN, es wurden Karten zurückgegeben. Wir können für knapp £25 pro Karte zwei bekommen. Es sind Rollstuhlfahrerkarten – für uns werden dort jedoch Stühle hingestellt. Wow, die sind sogar in der ersten Reihe. So ein Glück muss man mal haben!!!!

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Um 20 Uhr beginnen wir unseren Weg zu den Tribühnen mit mehreren tausend anderen Zuschauen in einer großen langen Schlange. Alles verläuft ruhig und geordnet. Selbst die Taschenkontrollen gehen fix. Die Sicherheitskräfte sind sehr freundlich und zuvorkommend. Das habe ich so noch bei keinem anderen Event erlebt.

Um Punkt neun geht es los. Hier ein paar Impressionen von der Veranstaltung.

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Zum Abschluss gibt es ein großes Feuerwerk über der Burg.

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Auch wenn ich kein Fan von Militärkapellen bin, so hat mir diese Veranstaltung super gefallen und ich möchte sie Euch ans Herz legen. Es gibt eine tolle Illumination, schöne Effekte, tolle Musik und natürlich viele Dudelsäcke … ich würde jederzeit wieder hingehen!

 

Mein Fazit

Edinburgh ist eine tolle Stadt. Unsere zwei Tage für den Besuch waren viel zu wenig. Wir haben nur einen kleinen Teil der Stadt gesehen. Auch Geocaching in der Stadt und seinen Parks hat uns Spaß gemacht. Es ist abwechslungsreich. Es gibt viele verschiedene Typen von Caches. Diese Stadt will ich auf jeden Fall noch einmal besuchen.

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Wie hat Euch meine virtuelle Führung durch Edinburgh gefallen? Mehr Bilder von unserem Besuch findet Ihr im zugehörigen Webalbum.

Ich hoffe, der Artikel ist nicht zu lang geraten? Habt Ihr selbst schon mal diese Stadt besucht? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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