Geocaching rund um Ramberg: Was lange währt,…

…wird endlich gut. Oder: Warum in die Ferne schweifen!

Ein Geocaching-Wochenende im Pfälzer Wald hat für Naturverbundene Einiges zu bieten: Wandern, Geocaching und kulinarische Genüsse im Landhaus St. Laurentius in Ramberg. saarzwerg hat sich so ein Wochenende zusammen mit der großen Ringelmütze gegönnt. Nach einigem gut Zureden konnte ich sie überzeugen diesen Beitrag über ihr Wochenende zu verfassen…

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Zusammen mit einer Freundin, die ebenfalls cacht, war ich mittlerweile bereits zum vierten Mal für ein Wochenende zum Cachen unterwegs. Jedesmal hatte Saarfuchs mich davor und danach zu überzeugen versucht, über das jeweilige Wochenende einen Blogbeitrag zu erstellen. Aber irgendwie war ich nie so recht dafür zu gewinnen: Beim ersten Mal hatte ich meinen Fotoapparat vergessen und Handybilder einstellen – nee, das dann doch nicht. Das zweite Wochenende war dann aufgrund schlechter Cachewartung bei den von uns angegangenen Multis fast eine Nullnummer und darüber schreiben wollte ich dann auch nicht – was wäre da auch zu schreiben gewesen, doch nur, dass meine Anfrage beim Owner des Multis zu der Antwort führte, dass alle Vorfinder das Prefinal gefunden hätte, die Dose noch da sein müsse? Da hat es mich auch wenig getröstet, dass nach uns nur “DNF”-Logs gemacht wurden bis sich der Owner endlich erbarmte drei Monate später eine Cachewartung zu machen. Das dritte Wochenende führte uns wie die beiden vorherigen in den Schwarzwald und die Caches waren auch schön, zum Teil genial – ich denke hier vor allem an “Dragonheart – der letzte seiner Art“.

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Aber irgendwie war diesmal das Gesamtpaket nicht so schön: Wir hatten ein vielversprechendes Hotel gebucht, das hatte aber schon bessere Tage gesehen (toll, was Digitalfotografie so alles möglich macht) und der Ort selbst war auch nicht so der Bringer. Kleiner Eindruck gefällig? Neben unserem Hotel war eine Kneipe. Die machte mit dem verlockenden Schild Werbung: “Kommen Sie herein, sonst verdursten Sie – und wir!” Noch Fragen?

Das vierte Wochenende schien dann ganz klar unter denselben Vorzeichen zu stehen: Im Herbst vergangenen Jahres setzten meine Freundin und ich uns zusammen, um für den Frühling einen Termin für den nächsten Wochenendtripp auszumachen – wir fanden keinen! Daher beschlossen wir, aus der Not heraus im Januar wegzufahren und dann eben nicht in den Schwarzwald – etwas in der Nähe sollte es sein, wer weiß schließlich schon, wie das Wetter dann sein wird. Irgendwie fiel dann unsere Wahl auf die Südliche Weinstraße und Umgebung. Die Hotelsuche gestalteten wir diesmal so, dass Eine von uns am PC auf entsprechenden Tourismusseiten unterwegs war und die gefundenen Hotels einer kritischen Prüfung unterzog. Schließlich wollten wir es uns nach dem Cachen auch gut gehen lassen! Schien ein Hotel passend, gab die Andere den Namen des Ortes, in dem das Hotel stand, auf einem anderen Rechner bei geocaching.com ein und wir guckten gemeinsam, was sich da so fand. Wir wollten schon aufgeben, da stolperten wir über den Ort “Ramberg”. Schien eine tolle Tradirunde zu haben – jedenfalls nach dem, was die Favoritenpunkte so erwarten ließen und das Hotel hörte sich richtig gut an. Gesagt, getan – gebucht, hingefahren!

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Am 31. Januar war es dann soweit: Wir fuhren nach der Arbeit in meinem Cachemobil los nach Ramberg. Über die A8 und die B10 hatten wir den Ort nach einer knappen Stunde Fahrt gegen 16 Uhr erreicht. Das war schon mal gut, erlaubte uns das doch trotz des kurzen Wintertages noch auf Cachetour zu gehen: Zunächst fiel uns der Mystery zum “Bürstenbindermuseum” in die Hände. Danach machten wir uns auf den Weg zum Cache “Ramberg” und fingen dann mit dem Multi “Post für Frau Eule” an. Die Zahlen für A bis D waren einfach zu ermitteln, wir mussten  nur Informationen zu bestimmten Häusern des Ortes finden. Dank Koordinaten und Bildern der Häuser war das auch kein Problem. Mit den Zahlen von A bis D sollten wir dann eine weitere Koordinate errechnen, mit Hilfe derer wir dann die Zahlen E und F finden würden: Diese Zahlen brauchten wir dann für das Final. Aber welche Überraschung: Die Koordinate stimmte, nur mussten wir jetzt den Ort verlassen und in den Wald. Leider ging es schon auf achtzehn Uhr zu und damit wurde es dunkel, vor allem im Wald. Irgendwie wollte uns das Cachefieber jedoch nicht loslassen – der matschige Waldboden aber auch nicht – irgendwann mussten wir dann einsehen, dass wir an diesem Abend Frau Eule nicht mehr besuchen würden. Ok, war auch nicht schlimm, der Rückweg zum Hotel führte uns noch an zwei Tradis vorbei. Mit dieser Bilanz hatten wir uns unserer Meinung nach das Abendessen verdient. Und das war wirklich genial: Gehobene Küche mit einem Viergängemenu, zuvor noch ein Amuse gueule nebst Begrüßungssekt – ja, auch so kann ein Cacherwochenende aussehen!!!

Das Hotel, in dem wir übernachteten, hat insgesamt vierzehn Zimmer und ein kleines sehr ansprechendes Restaurant. Das Ehepaar, das es betreibt, erweckte bei mir den Anschein, dass es sich einen Traum verwirklicht habe. Den Frühstücksraum lernten wir am nächsten Morgen kennen. Wir waren um acht Uhr morgens die ersten Gäste, die unten saßen und genossen es sehr, dass uns niemand hetzte und wir den Tag gemütlich starten konnten. Solchermaßen gestärkt und entspannt gleichermaßen steuerten wir unser Cachemobil zunächst zum TB Hotel Dernbachtal – das Zugangspuzzle hatte ich daheim gelöst – bevor wir in Annweiler Vorräte für den Tag und Mitbringsel für die Daheimgebliebenen besorgten.

Gegen 11 Uhr waren wir dann zurück in Ramberg, wo wir unser Auto direkt am Hotel stehen lassen und uns zur Traditour “Rund um die Ramburg” (einem kleinen Powertrail) aufmachen konnten. Kurz bevor wir uns auf den Weg machen wollten, fing es leider zu regnen an. O.K., was soll’s, Cacher sind ja nicht aus Zucker, also Regenjacke und -hose an und los geht’s. Witzigerweise treffen wir trotz des Wetters direkt nach dem Bergen der ersten Dose ein weiteres Cacherpärchen – wußte ich doch, dass Cacher wirklich nicht aus Zucker sind und logisch, dass wir die Runde gemeinsam gemacht haben. Die Tradis sind alle gut zu finden, schade nur, dass wir in unserer Begeisterung bei den ersten drei Dosen nicht nach der Bonuszahl geguckt haben – ach, macht ja nix- die Zahlen sind ja mehrfach zu finden… Aber nein, ausgerechnet diese Ziffer taucht dann nicht mehr auf. Na gut, keine Panik – es war nur die Ziffer für die Einerstelle der Koordinate – uff, Glück gehabt! A propos Glück gehabt: Es war gut, dass wir am Vorabend dem Cachevirus widerstanden haben: Zum Fundort für die Ziffern E und F wäre es noch eine ganze Ecke durch den Wald gewesen – jetzt fallen wir auf der Ramburgrunde fast schon über besagte Stelle und gemeinsam mit unseren Mitcachern können wir dann auch bei Frau Eule nach der Post sehen. Die Runde ist von der Wegführung und den Stages her sehr ansprechend gemacht und so vergeht die Zeit trotz anhaltenden Regens wie im Flug. Am Ende können wir dann noch einen Blick in die Unterwelt des Bonus (“Rund um Ramburg Bonus Eingang ins Zwergenreich“) werfen und über die Pilzrunde und den “Keschdebusch” den Rückweg zum Wanderparkplatz antreten. Hier verabschieden wir uns von unseren Begleitern und traben zurück zum Hotel – jetzt wäre ein Kaffee nett. Gut, Annweiler kennen wir schon, also noch kurz ab nach Landau. Dort findet dann in einem neunzig Minuten-Zeitraum das Ausgleichsprogramm statt: Shoppen und noch ein Käffchen trinken – Frauen schaffen das! Jetzt aber schnell zurück ins Hotel  und eine heiße Dusche. Und auch heute gibt es, da wir uns für das Arrangement “Schnuppertage” entschieden hatten, wieder ein Viergangmenu. Müde und zufrieden lassen wir den Tag Revue passieren und planen gleichzeitig schon für den nächsten…

Der lässt sich vielversprechend an: Der Wettergott hatte ein Einsehen und der Regen hat aufgehört. Nach dem Ausschecken brechen wir deshalb gleich auf zum Wandermulti  “Medieval Cache I – Neuscharfeneck“. Am Startpunkt, einem Wanderparkplatz, nehmen wir gleich noch einen sehr schön gemachten Tradi “SOS” mit. Ich habe solche zwar schon öfter gesehen, finde sie aber immer wieder gut. Die Wanderung zur Burg bietet uns dann immer wieder herrliche Blicke in den Pfälzer Wald und auf die umgebenden Burgen.

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So finde ich Cachen toll! Die eine Station des Multis ist dann in der Burg versteckt – die zu finden ginge dank Spoilerbild vermutlich schnell, aber einfach weiterzurennen wäre schade, dafür ist die Ruine zu eindrucksvoll.

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Das Final selbst liegt dann noch einen guten Kilometer dem Wanderweg folgend am Wegrand, unterwegs gibt es dann noch eine Wanderhütte. Da wir auf gleichem Weg zurückgehen, steuern wir diese Hütte nach dem Heben der Dose an und machen gemütlich Pause – das Wetter ist so freundlich, es uns vor der Hütte tun zu lassen.

Zurück am Auto beschließen wir, dass wir noch genug Zeit für einen Multi auf der anderen Seite des Berges haben: den “Skulpturenpfad in Weyher“. Die Bilder sehen ansprechend aus und die Idee des Pfades klingt witzig. Gesagt, getan – ein paar Minuten später sind wir dort und bestaunen mehr oder weniger gelungene Skulpturen. Hier ein kleiner Einblick:

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Ein Blick auf unser GPS sagt uns, dass es ganz in der Nähe den “erste(n) Nicht-Cacher-Cache” geben soll – genau so etwas brauchen wir nach diesem Multi als Kontrastprogramm und ein kleiner Spaziergang durch den Weinberg hilft uns die Eindrücke, die wir auf dem Skulpturenpfad hatten, zu verdauen. A propos Verdauen: Es wird langsam Zeit an die Rückfahrt zu denken, aber praktischerweise liegt Annweiler, wo wir am Vortag ein nettes Café entdeckt hatten, auf dem Weg. Kurz vor achtzehn Uhr treten wir dann endgültig die Heimfahrt an und lassen auf der knapp einstündigen Fahrt nochmal das Wochenende an uns vorbeiziehen. Wir sind vollkommen zufrieden mit unseren siebenundzwanzig Funden und sind beide einhellig der Meinung, dass dieses Wochenende für uns die ideale Kombination gewesen ist: Schöne Caches, sehr ansprechendes Hotel mit leckerem Essen und noch dazu, da es quasi um die Ecke ist, die Chance, sowohl den Freitag als auch den Sonnatg noch voll nutzen zu können. Ach ja, für Saarfuchs sprang ja auch noch was heraus: Endlich bekommt er einen Bericht über ein Cachewochenende zweier weiblicher Cacherinnen!

 

saarzwerg

Claudia (saarzwerg) betreibt Geocaching seit 2008. Hier im Blog ist sie als Redakteurin meist für die Rezensionen der Geocaching-Bücher zuständig.

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